Malz mahlen

DrMet
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Beitrag von DrMet »

Hallo Zusammen,
mal eine Frage an die Braumeister hier: ich habe Rauchmalz erstanden, was aber in Kornform vorliegt und daher noch zerkleinert/aufgeschlossen werden muss. Wie stelle ich das am besten an? Eine Malzmühle habe ich nicht, nur mit einer elektrischen Kaffeemühle kann ich dienen. Funktioniert das mit der? Soll das Malz eher fein oder eher grob gemahlen werden?
Beste Grüße
DrMet
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Hallo DrMet,

mit so einer elektrischen Kaffemühle wird das Malz zu fein und Du bekommst beim Läutern Probleme, weil so die Spelzen zerstört werden und die wirken beim Läutern als Filter.
Hast Du vielleicht noch eine handbetriebene Kaffemühle? Eine Flockenquetsche oder eine Getreidemühle wäre noch denkbar, da Du den Mahlgrad einstellen kannst.

Grüße
Wolfgang
DrMet
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Beitrag von DrMet »

Danke, für die prompte Antwort. Eine handbetriebene Mühle habe ich leider nicht, aber ein Mörser müsste doch funktionieren, oder? Gibt nen dicken Arm, aber ich will ja auch nur eine kleine Menge (zwecks Met-Rauch-Bier-Irgendwas-Weinähnliches Getränk) einsetzen. Der Großteil an Malz ist eh ganz convenient Malzextrakt.

Beste Grüße
DrMet
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Für eine kleine Menge ist ein Mörser eine gute Idee. Da hast Du die volle Kontrolle über den Zerkleinerungsgrad.
Was hast Du denn genau vor?

Grüße
Wolfgang
DrMet
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Beitrag von DrMet »

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ein Honig-Rauchbier oder einen Rauchmalz-Met herstellen möchte. Warscheinlich kleine Batches von beiden, dann hat man mal den direkten Unterschied zwischen Bier und Wein....
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Ein leichtes Raucharoma könnte ich mir im Met durchaus vorstellen. Passt aber vielleicht nicht zu jedem Honig.
DrMet
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Beitrag von DrMet »

Ich wollte erstmal mit 10% Rauch im Malzanteil anfangen und den Rest mit "amber"-Malzextrakt auffüllen. Dazu ein Waldhonig vom Discounter, der ist billig, würzig und hat nicht zu feine Aromen.
Heidehonig kann ich mir aufgrund erster Verkostungsergebnisse (purer Met) gut vorstellen, aber nicht leisten ?-|
Hopfeneinsatz: leicht bis mittel ... habe ich noch keine Entscheidung gefällt ... muss mir erstmal die ganze Theorie eintrichtern ... oder ich mache es pi mal Daumen (dann eher weniger) ....
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Raucharoma und Waldhonig könnten gut zusammenpassen.
Du darfst aber nicht vergessen, dass Du Dir mit dem Rauchmalz auch unverzuckerte Stärke in die Würze holst. In dem Malzextrakt sind aber sicher noch genug Enzyme enthalten (ich spreche jetzt nicht aus Erfahrung; genau weiß ich das jetzt nicht; vielleicht weiß Uwe mehr?), dass Du die Stärke bei 62°C und bei 73°C noch verzuckern kannst.

Grüße
Wolfgang
DrMet
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Beitrag von DrMet »

Mmmh, dann sollte ich also richtig "brauen", um die Stärke noch zu hydrolysieren? Ob im Malzextrakt noch aktive Enzyme sind möchte ich mal bezweifeln, oder sind die so hitzeresistent? Mal schauen, ob es dennoch klappt ... maischen ohne Maische ?-|
Danke erstmal für die Hinweise! :shock:



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Oh, da fallen mir wieder die Waldvierteler Wikinger ein: ich könnte reinsabbern, im Speichel sind jede Menge Amylasen ... :mrgreen: ?-| :!:
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Hallo DrMet,

es wäre möglich, dass es Malzextrakte ohne aktive Enzyme gibt. Kann mir vorstellen, dass dies die gehopften Extrakte sind. Aber ich habe das noch nicht getestet.
Aber wenn ich das richtig verstanden habe, willst Du ja ungehopften Malzextrakt nehmen und mit Hopfen kochen.
Folgende Vorgehensweise würde ich vorschlagen: Das geschrotete Rauchmalz in der auf ca. 65°C erhitzen Malzextraktlösung einmaischen, 30 Minuten Rast, aufheizen auf 73°C, so lange Rast, bis jodneutral. Abläutern, anschwänzen und Hopfenkochen. Abkühlen lassen, Honig und anschließend Hefe zugeben.
DrMet
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Beitrag von DrMet »

Hallo Wolf,

gut, bis abläutern habe ich verstanden, aber was bedeutet "anschwänzen"??? Und wie lange geht das mit dem Hopfenkochen? Ab dem Abkühlen kann ich mir dann wieder was drunter vorstellen ...

Beste Grüße und vielen Dank für die Tips
DrMet


PS: Der Malzextrakt ist pulverförmig und ungehopft.
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Hallo DrMet,

anschwänzen heißt übergießen der Malztreber mit 78°C heißem Wasser. Mit den 78°C musst Du es nicht so genau nehmen.
Hopfenkochen geht 60-120 Minuten. Je länger, um so mehr wird der Hopfen ausgelaugt. 90 Minuten sind die Regel.
Hopfenmenge und entsprechende Kochdauer kannst Du hier ausrechnen: netbeer.org/content/view/18/42/lang,de/

Grüße
Wolfgang
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