Komische anleitung bei Hobbybrauer

Wolf
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Komische anleitung bei Hobbybrauer

Beitrag von Wolf »

Hallo Derapulier,

die Hauptgärung ist für mein Verständnis die Phase der Gärung, in der der Hauptteil des CO2 entsteht. Da fülle (schlauche) ich dann in einen Ballon um und lasse das Bier zu Ende gären. Da habe ich etwas verwirrend von Nachgärung gesprochen.
Die eigentliche Nachgärung findet natürlich in Fass/Flasche statt, indem man entweder Speise zugibt oder indem man den richtigen Abfüllzeitpunkt per Schnellvergärprobe bestimmt und das Bier ohne Zugabe von Speise in Fass/Flasche füllt.

Grüße
Wolfgang
WeinForscherAzubi
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Komische anleitung bei Hobbybrauer

Beitrag von WeinForscherAzubi »

Wie sieht das dann beim Druckfass aus?
Meins hat da nen "weinheber" eingebaut, was ja irgendwie auch logisch erscheint.
aber dann spült es ja die hefe zwangsläufig raus, wenn ich CO2 anbringe und zapfen will
Jeder Wein wird irgendwann gut. Entweder durch Lagerung oder nachdem man bereits 3 Flaschen davon getrunken hat.
Uwe12
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Beitrag von Uwe12 »

Hallo Azubi!

Der Witz dabei ist, dieses Steigrohr etwas zu kürzen (1-2cm) damit es nicht mehr in den Hefeschlunz hineinragt. Bei meinen NC-Kegs habe ich alternativ das Steigrohr etwas gebogen (Tip von den Hobbybrauern), bis es fast an der Behälterwandung anstößt. Dadurch "hebt" sich das Rohrende quasi von selbst an. An "Verlust" habe ich mit dieser Methode etwa 1/2 Liter.

Ich mache es so, daß ich nach den "Nachgärung", also der Gärung zum Druckaufbau, das Keg für so 2 Wochen erstmal etwas kühler stelle, damit die Gärung langsam abklingen kann und sich einiges Sediment schonmal absetzt.
Danach gebe ich das Keg in eine umgebaute alte Kühltruhe, wo es bei etwa 3°C (manche empfehlen zur Kaltlagerung auch 0°C zu wählen, da ist mir aber der Strom zu schade dafür) nochmal 1-2 Wochen steht. Danach "drücke" ich den Inhalt in ein anderes Keg um, der Hefesatz bleibt im alten Keg zurückt. Das Bier kommt zurück in die Kühlung. Ganz klar ist es dann noch nicht, durchs Umfüllen saugt man doch immer ein wenig Trub mit an, der setzt sich aber dann mit fortschreitender Lagerung.

Von diesem neuen Keg zapfe ich dann, oder fülle unter Gegendruck in Flaschen ab.

Wie ich das bei einem Hefeweizen mache, weiß ich jetzt aber noch nicht, da will man ja etwas Sediment haben. Ich denke, da werde ich auf Flaschengärung setzen.

Uwe
Biopiraterie? Ja, das sind kriminelle Seefahrer, die sich aber gesund ernähren! (Piet Klocke)
WeinForscherAzubi
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Beitrag von WeinForscherAzubi »

:D ok das tönt ja sehr interessant.

Jetzt noch ne Frage: das mit dem "umdrücken" geht ja au nur mit CO2-Gegendruck oder?
Jeder Wein wird irgendwann gut. Entweder durch Lagerung oder nachdem man bereits 3 Flaschen davon getrunken hat.
Uwe12
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Beitrag von Uwe12 »

Hallo Azubi!

Das "Umdrücken" geht...mit CO2-"Gleichdruck" und Schwerkraft. :)
Verfahren von den Hobbybrauern gelernt:
Man benötigt dazu zwei genügend lange Verbinder für jeweils die Gas- und die Getränkeanschlüsse. Gas hierbei ohne Rückschlagventil.

Zunächst messe ich im vollen Keg den Druck mit einem Manometer an einem Gasanschluß (bei NC sind das die grauen Adapter). Dann gebe ich (aus der 2kg-CO2-Flasche) auf das verschlossene und zu füllende Keg etwa diesen gemessenen Druck, vielleicht ein wenig mehr, und warte, bis der Druck aufgebaut ist. **

Das Keg mit dem Bier wird erhöht, z.B. auf einen Tisch gestellt, das andere steht darunter, so daß der Boden des vollen Keg noch über dem obersten Punkt des leeren Keg ist.

Ich verbinde zuerst die beiden Gasanschlüsse was zum Druckausgleich führt. Dann stecke ich den Getränkeschlauch zuerst ans volle Keg, der Schlauch füllt sich zum Teil mit Bier.

Wenn ich den Getränkeschlauch ans leere Keg anschließe, fließt i.A. das Bier bereits von selbst per Schwerkraft, das verdängte CO2 strömt über die Gasleitung in das sich leerende Keg zurück.
Sollte es nicht gleich fließen, die Gasleitung kurz am leeren Keg abmachen und dort ein klein wenig Druck ablassen (da ist meistens ein Ventil im Kegdeckel mit einem Zugring dran) bis der Getränkeschlauch ganz gefüllt ist und die Gasverbindung wieder herstellen.

Für ein 19l-Keg mit einem 7mm Getränkeschlauch braucht dieses Umfüllen so etwa 20min.

** Puristen "spülen" erst das leere Keg mit CO2 um die enthaltene Luft zu entfernen. Dafür ist mir aber das Gas zu schade, das eingelassene CO2 sammelt sich eh' "unter" der Luft im Keg und dann fließt die Luft zuerst ins obere Keg, so viel Sauerstoff löst sich da nicht im Bier in der kurzen Zeit.

Uwe
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