Honigbier

Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hallo,

Honigbier ist sozusagen die Schnittmenge zwischen Met und Bier.
Der ganze Maischprozess fällt hier weg. Man muss nur den Hopfen mit der entsprechenden Menge Wasser kochen, den Hopfen abseihen, abkühlen (oder lassen), Honig zugeben und mit Bierhefe anstellen.
Das würde dann folgendermaßen aussehen:
Für ca. 10 Liter Honigbier:
  • 1,5 kg Honig
  • 8,5 Liter Wasser
  • 35 g Aromahopfen
  • Obergärige Bierhefe
Das Wasser zum Kochen bringen und 20 g Hopfen zugeben. Das Ganze 90 Minuten kochen lassen und 5 Minuten vor Schluss den restlichen Hopfen zugeben. Nach Ausschalten der Heizung die Würze in Drehung versetzen und 20 Minuten absetzen lassen. Dann mit einem Schlauch (Bier- oder Weinheber) die Flüssigkeit von oben abziehen und den Hopfentreber mittels eines Leinentuchs ausdrücken.
Auf 25°C abkühlen lassen, den Honig darin auflösen und die Bierhefe zugeben. Der Einfachheit halber nehmt ihr am besten Obergärige Trockenhefe, die ihr am Vortag in eine Tasse naturtrüben Apfelsaft einrührt und über Nacht an einem warmen Platz stehen lasst.
Die Hauptgärung kann in einem Eimer stattfinden, der lediglich mit einem Deckel zugedeckt wird. Wenn die Gärung nachläßt - nach etwa 2 Tagen bei 20-25°C - von Hefe in einen z.B. Glasballon abziehen und ausgären lassen. Man kann natürlich das Ganze auch gleich in einen Ballon füllen.
Wenn sich nichts mehr tut in 0,5 l Schnappverschlussflaschen füllen, 1/2 Teelöffel Zucker zugeben und noch eine Woche bei Gärtemperatur (20-25°C) stehen lassen. Dann kalt stellen. Ideal sind so um die 0°C, aber Kühlschranktemperaturen reichen auch aus. Nach 14 Tagen kann man schon eine Flasche mal testen.
Ich hoffe, dass das Anregung genug ist, um es mal selbst zu probieren. Man muss natürlich Hopfen mögen.

Grüße
Wolfgang


Tybald
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Honigbier

Beitrag von Tybald »

Klingt ja sehr interessant, erinnert das denn, ausser vom Hopfen her, noch an Bier?
Wie sieht das ganze dann aus? Ist es trüb von der Hefe oder schwimmt die dann oben in der Falsche?
Interesierte Grüße,

Stephan
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Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hi Stephan,

ist zwar schon 'ne Weile her, aber ich kann mich noch erinnern, dass es wie Met schmeckt (hier spielt natürlich das Aroma des Honigs eine entscheidende Rolle) mit der Bittere und dem Aroma vom Hopfen. Und es hatte überraschenderweise eine recht stabile Schaumkrone.
Je nachdem, wie lange man es lagert kalt lagert, klärt das "Bier" und die Hefe setzt sich ab. Wenn noch ein bisschen Hefe in der Schwebe ist, schadet das aber dem Geschmack nicht.

Grüße
Wolfgang
sigi
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Honigbier

Beitrag von sigi »

Hallo Wolfgang,

danke für den Tip.

Hab mich mit Bierherstellung bisher noch nicht beschäftigt, aber dieses Rezept würde ich mir auch mal zutrauen.
Vor allem bräuchte ich nichts in zusätzliches Equipment investieren..... :D

Eine Frage dazu.
Diese Frage geht auch an die FWKs bezüglich Met.

Hab im Garten Hopfen. Holledauer. Den hab ich mal in Pfaffenhofen von einer Hopfenbäuerin geschenkt bekommen.

Spricht etwas dagegen, diese Dolden frisch nach Ernte oder nach Trocknung für das Honigbier bzw. für Met zu verwenden ?

Gruss... Sigi
Schwäbisches Fünfgängemenü: Ein Zwiebelrostbraten und vier Viertele Trollinger

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Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hallo Sigi,
sigi hat geschrieben:Spricht etwas dagegen, diese Dolden frisch nach Ernte oder nach Trocknung für das Honigbier bzw. für Met zu verwenden ?
Da spricht nichts dagegen. Weißt du, ob es Bitter- oder Aromahopfen ist?

Grüße
Wolfgang
sigi
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Honigbier

Beitrag von sigi »

Hallo Wolfgang,

das weiss ich leider nicht. Kann ich aber klären.
Die Spenderin hat mir damals erzählt, dass dieser Hopfen für das normale Helle verwendet wird.

Gruss... Sigi
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Tybald
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Honigbier

Beitrag von Tybald »

Da ich eigentlich nur noch genügend Bügelverschlussflaschen brauche, wäre noch die Frage wie lange die Hauptgärung dauert, damit ich genug Zeit zum Austrinken hab...
Hast du da noch Erfahrungen?
Viele Grüße,

Stephan(mittlerweile auch im Bierbrauerforum)
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Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hallo Stephan,

die Hauptgärung je nach Temperatur 2-3 Tage. Dann erfolgt aber noch eine Nachgärung (ich meine jetzt nicht die in Fass oder Flasche), während der das Bier schließlich noch zu Ende gärt und die dauert noch so ca. 4-5 Tage.

Grüße
Wolfgang
sigi
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Honigbier

Beitrag von sigi »

Hallo Wolfgang,

es handelt sich um Aromahopfen. Sorte wahrscheinlich Hallertauer Tradition.




Gruss... Sigi
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Asensegen
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Honigbier

Beitrag von Asensegen »

Klingt sehr gut soweit!
Aber ich denke ein bisschen dunkles Gerstenmalz könnte auch nicht schaden. :D
Das wäre vielleicht mal eine Kompromisslösung für den Einstieg ins Bierbrauen.
Denn hierbei empfielt sich denke ich in jedem Fall eine obergärige Hefe,
selbst wenn man entsprechende Temperaturen für eine Untergärige gewärleisten könnte.
Warum eigentlich kein Bitterhopfen? (zusätzlich meine ich)
Passt die herbe Note nicht zum Honig?
Klar wie das Wasser aus unsren Tälern,
Gelb wie reife Weizenähren,
Aus dem Fasse muss er fließen,
Damit wir Schlacht und Sieg begießen!

Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hallo Sigi,

da hast du ja massig Hopfen ernten können. Für was hast du ihn verwendet?

Hallo Asensegen,

das mit dem Gerstenmalz ist eine gute Idee. Muss ja nicht zu viel Gerstenmalz sein. Das musst du dann allerdings maischen.
Da auch Aromahopfen Bitterstoffe enthält, kannst du auch Aromahopfen zur Bitterung nehmen. Da der Aromahopfen zur Bitterung irgendwie zu schade ist, nimmt man auch eher Bitterhopfen. Den gibt man dann von Anfang an zu. Der Aromahopfen kommt dann kurz vor Kochende noch hinzu.

Grüße
Wolfgang
sigi
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Honigbier

Beitrag von sigi »

Hallo Wolfgang,

der Hopfen ist bisher nur Gartenzierde und ich habe die Dolden bisher nur für Dekorationen verwendet.

Aber dieses Jahr werde ich ihn doch mal "lebensmitteltechnisch" nutzen... :D

Gruss... Sigi
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