Honigbier

SamLe
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Honigbier

Beitrag von SamLe »

Hallo zusammen,

Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt einmal Honigbier zu machen, doch würde ich gerne wissen, ob man dieses auch klar bekommt, ohne dass alle Kohlensäure entweicht? :?:
Hätte nämlich am liebsten ein klares sprudelndes Bier. :shock:
Und könnte man es dann auch mit anderen Getränken zB. Limo mischen und so ein ähnliches Getränk wie die massenhaft angebotenen Biermischgetränke erhalten?
Oder was müsste man machen, damit dies möglich wäre?
Mit Ehren, Wein, von dir bemeistert,
Und deinem flüßgen Feur begeistert,
Stimm ich zum Danke, wenn ich kann,
Ein dir geheiligt Loblied an.

Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hallo SamLe,

durch eine entsprechend kalte Lagerung in Flaschen wird das Bier genügend klar. Wenn Du es noch klarer haben willst, dann musst Du es filtern.
Wenn Du willst kannst Du es natürlich auch mit Limo mischen.

Grüße
Wolfgang
SamLe
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Honigbier

Beitrag von SamLe »

Und wie sieht es nach längerer (kalter) Lagerung und /oder Filterung mit der Kohlensäure aus? Gibt es sonst noch Möglichkeiten das Bier im Nachhinein zu carbonisieren?
Mit Ehren, Wein, von dir bemeistert,
Und deinem flüßgen Feur begeistert,
Stimm ich zum Danke, wenn ich kann,
Ein dir geheiligt Loblied an.

Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Du füllst das fertig gegorene Bier entweder mit einer bestimmten Menge unvergorener Würze oder mit einer bestimmten Menge Zucker, Honig in Flaschen ab. Dadurch startest Du eine Nachgärung in den Flaschen, wodurch sich dann der entsprechende CO2-Druck bilden kann. Danach werden die Flaschen kalt gestellt, wobei sich erstens das Bier klärt und sich zweitens das CO2 im Bier weiter löst.
Honso
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Honigbier

Beitrag von Honso »

Hallo!

Ich möchte nun auch wieder einmal etwas zum Honigbier schreiben: Vor über einem halben Jahr hab ich inspiriert durch Wolfs Rezept begonnen Bier zu brauen. Mittlerweile wurden schon 8 verschiedene Biere erfolgreich gebraut, natürlich mit Maischverfahren, nix Bierkit etc. darunter waren auch ein paar Exoten (Honigbier I, Honigbier II, Steinbier, Holunderbier) sonst waren es ein paar Märzen, ein Dunkles, ein Weizen und eine Bud- Kopie. Ein Nussbier und ein Pfefferminzbier ist in Planung, und der 9. Sud ist gerade am Gären.

Also wie gesagt, im November 2006 wurde das Honigbier nach Wolfs Rezept gebraut, heute nach über einem halben Jahr Reifung bei 0-1°C habe ich die vorletzte Flasche verköstigt.
Ein Paar Kritikpunkte/Verbesserungsvorschläge
1.) Zu viel Honig auf zu wenig Wasser. Hat schon mal wer die Stammwürze von der Mischung kontrolliert? Ich glaube dass die viel zu hoch ist, und schon fast in Richtung Bock geht. Ich hab damals noch keine Bierspindel besessen. Auf jeden Fall schmeckt das fertige Gebräu (Honigbier I) ziehmlich heftig, überraschend viel nach Honig, aber meiner Meinung nach zu intensiv und knapp an der Grenze zum Erträglichen.
2.) Ev. eine Mischung aus Malz und Honig verwenden. Ich hab mir da ein Rezept ausgedacht und auch erfolgreich nachgebraut (Honigbier II). Die Idee: 5 Teile Honigwürze und 3 Teile Bierwürze. Als Rezept hab ich Hanghofers Theresien-Ur-Märzen genommen, daraus ca. 4l Würze von 14°P hergestellt. Die anderen 5 Teile aus Honig und Wasser von ebenfalls 14°P. Vor der Gärung vermischt und untergärig, mit der Bavarian Lager von WYeast vergoren. Das Resultat war ein sehr süffiges, märzenähnliches Bier mit angenehmen, aber doch sehr ausgeprägtem Honigaroma.

Ich werde in nächster Zeit noch einen Versuch starten. Diese mal solls was Helles werden. Ev. eine Schüttung aus hauptsächlich Wiener Malz, gehopft so um die 25 IBU und ebenfalls einen Teil der Würze aus Honig, diesmal so um die 25%. Aber das wird wohl noch ein bisschen dauern. Wenns soweit ist, dann werd ich hier berichten!

lg
Wolf
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Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hallo Honso,

1,5 kg Honig auf 8,5 Liter Wasser erscheint mir nicht zu viel. Welche Stammwürze ich damals hatte, weiß ich nicht mehr, aber wenn Du damit rechnest, dass Honig ca. 80% Zucker enthält und 1,5 kg Honig in etwa 1 Liter sind, dann komme ich auf ca. 13% StW.
Viel Erfolg bei Deinen folgenden Honigbier-Projekten.

Grüße
Wolfgang
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Fruchtweinkeller
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Honigbier

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bierbrauen ist ja nicht so mein Ding, aber mal ein Gedanken zur Dichtebestimmung: Stammwürze enthält ja hauptsächlich Maltose (Disaccharid), Honig besteht hauptsächlich aus Fruktose und Glukose (Monosaccharide). Diese Zucker verhalten sich in Lösung mit Sicherheit unerschiedlich, anders herum gesagt: Bei gleicher Dichte ist der Zuckergehalt sicherlich unterschiedlich.
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azmodean
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Honigbier

Beitrag von azmodean »

Hier mal ein kleiner Experimentbericht von einem Gersten-Honigbier.

Ziel waren ca 40l Bier mit einer StaWü zwischen min 13 und max 16°P.
Es sollte eine Bittere von ca 30 EBU erreicht werden (hier wieder PI mal Daumen, wenn es zu bitter wird, muss eben nächstes Mal weniger angepeilt werden etc. - eine "Visitenkarte" gibt es ja von diesem experimentellen Biertyp nicht.

Folgende Zutaten (für 20l Maische, nach Honigzugabe dann aber 40l Bier):
0,5 Kg CaraMünch
1 Kg Melanoidin
1,5 Kg MüMa
2,5 Kg WieMa

Hauptguss waren ca 16l, Nachguss ca 20l
35g 13,2% Magnum Bitterhopfen Pellets
Später dann 4 Kg Honig

Eingemaischt wurde bei ca 50° und dann gleich hochgeheizt auf 68°. Die Temperatur wurde für ca 90Min (Jodnormalität war nach 60Min noch nicht ganz erreicht, daher zur Sicherheit noch eine halbe Std länger als geplant, dann war jodnormal) zwischen 68° und 65° gehalten, um beide Verzuckerungsbereiche zu greifen, mit Betonung auf unvergärbaren Zucker.

Danach wurde kurz hochgeheizt kurz über 70° und dann abgeläutert. Nach dem Abläutern hatte ich eine StaWü von 10°P (viel Nachguss)
Nach Kochbeginn und Würzebruch wurde der Hopfen in einer Gabe hinzugegeben und dann etwas über 60Min gekocht.
Danach wurde die heisse Würze ca 10 Min stehengelassen, um sich zu beruhigen. Dann wurde der Honig (leicht erwärmt in Wasser gelöst) hinzugefügt. Anschliessend wurde noch eine kurze Ruhezeit abgewartet und dann der Whirlpool gestartet. 10 Min später wurde die Würze dann abgezogen und durch den Plattenkühler gejagt.
Stammwürzegehalt ist jetzt genau 15°P (gut geschätzt mit dem Wasser beim Honig ^^) und ich habe um die 40l (keine Skala am Topf).
Das Bier/die fertige Würze schmeckt trotz der starken Verdünnung überraschend malzig und natürlich süss. Die Hopfenbittere ist wie immer beim ansetzen sehr deutlich spürbar, aber so wie ich das einschätze dürfte sie das Bier nicht erschlagen. Honiggeschmack ist vorhanden, allerdings (noch?) durch den Hopfen überdeckt.
Wir werden sehen..
Ich benutze die obergärige Trockenhefe von Braupartner (jaja, ich weiss... nächste Anschaffung wird Safale 04, Flüssighefe verweigere ich).

Das Bier wird jetzt ca 2 Wochen im Gärbottich (Raumtemperatur, noch kein Gärschrank vorhanden - leider) gelassen, dann auf Flaschen und 5l Dosen abgefüllt und mit ca 10g/l Zucker aufcarbonisiert.

[Dieser Beitrag wurde am 29.10.2007 - 19:30 von azmodean aktualisiert]
Bullet
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Honigbier

Beitrag von Bullet »

Kann man eigendlich bei dem Rezept einfach noch ein Kilo Malz dazu tun, damit das ganze mehr nach bier schmeckt?
Chilli Met... mhhhhhh lecker^^
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