Frage zum Honigbier

Donarson
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 68
Registriert: 06 Februar 2007 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von Donarson »

Hallo und einen herzlichen Gruß an alle Benutzer dieses Forums!

Da ich mit der Qualität des käuflich zu erwebenden Mets immer unzufrieden war, bzw. der wohlschmeckende von den Mittelaltermärkten einfach viel zu teuer ist (8 EUR pro Flasche) habe ich mit überlegt, meinen Met selber herzustellen. Bei meinen Recherchen bin ich dann auf den äußerst hilfreichen Honig- und Fruchtweinkeller gestoßen. Und so habe ich mich am 12.01. mal dran gemacht, in einem 15 l Ballon einen Met nach Basisrezept anzusetzen, das klappt bisher auch wunderbar.

Allerdings habe ich dann vor zwei Wochen noch einen 10 l Ballon nachgekauft, um darin später den Met abzuziehen und klären zu lassen. Und ich dachte mir in meinem jugendlichen Leichtsinn so, da kannste ja vorher mal das Honigbier drin ansetzen, das geht ja fix, lt. dem Rezept nur knapp eine Woche, bis die Gärung durch ist...
Nur ist das Ganze bei mir jetzt schon zwei Wochen am gären, und zwar ziemlich konstant mit ca. 1 Blase alle 10 Sekunden... mal abgesehen von den ersten zwei Tagen, da wars mehr, wobei der Ansatz allerdings nich halb so heftig abging wie der vom Met. Und sie schein keine Anstalten zu machen, nachzulassen, anders als bei meinem Met, den ich schon nachgezuckert habe.
Ich hab mich ziemlich genau an das Rezept von Wolf gehalten, nur etwas weniger Hopfen.
Als Hefe habe ich "Beer-Yeast" von Arauner eingesetz (mit Gärstarter). Typ "Ale", "top fermenting".
Ist diese Zeit noch normal? Läuft da was schief? Oder habe ich die falsche Hefe erwischt?

Über Hilfe würde ich mich freuen!
Gruß
Tobi
Kennst du den Urknall aus dem Horn?
Kennst du den Grund für des Nordmanns Zorn?
Klar wie das Wasser aus unseren Tälern
Gelb wie reife Weizenähren
Aus dem Faß, da muß er fließen
Damit wir Schlacht und Sieg begießen.

Hoch im Norden, tief im Nebel,
Wo die Mannen mit Njord segeln
Dort wolln wir im Kampfe die Äxte schwingen
Nach der Jagd um das Feuer singen,
Die Hörner und die Humpen heben
Der Met, der ist ein Asensegen!

(C) by Equilibrium

steve
250 Liter Wein
250 Liter Wein
Beiträge: 308
Registriert: 03 Oktober 2005 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von steve »

Hi,
ist, denk ich, noch im normalen Rahmen. Mein zweites Honigbier hat so um die drei Wochen gegärt.
Vielleicht war die Hefe nicht mehr die fiteste.
Bei Bierhefen soll merkwürdigerweise die flüssige Form die bessere sein.
Vielleicht steht dein Ansatz etwas zu kühl.
Notfalls würde ich abziehen in Bügelpullen und regelmäßig Druckkontrollen vornehmen. Dann entsprechend weniger Zucker dazu geben.
Bei Bier ist ja etwas Nachgärung gewünscht.

Grüße,
steve
Donarson
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 68
Registriert: 06 Februar 2007 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von Donarson »

Danke für die schnelle Antwort!
Naja, das mit den drei Wochen klingt ja erst mal beruhigend, dann warte ich noch eine Woche ab. Die Ballons stehen so bei ca. 19 - 20 Grad, wärmer geht es hier im Moment leider nicht.
Wieviel Hopfen hatte denn dein Ansatz? Vielleicht braucht das Bier ja auch etwas länger, wenn weniger Hopfen vorhanden ist...
Kennst du den Urknall aus dem Horn?
Kennst du den Grund für des Nordmanns Zorn?
Klar wie das Wasser aus unseren Tälern
Gelb wie reife Weizenähren
Aus dem Faß, da muß er fließen
Damit wir Schlacht und Sieg begießen.

Hoch im Norden, tief im Nebel,
Wo die Mannen mit Njord segeln
Dort wolln wir im Kampfe die Äxte schwingen
Nach der Jagd um das Feuer singen,
Die Hörner und die Humpen heben
Der Met, der ist ein Asensegen!

(C) by Equilibrium

steve
250 Liter Wein
250 Liter Wein
Beiträge: 308
Registriert: 03 Oktober 2005 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von steve »

Hi,
na bis zum ersten Abstich deines Mets ist ja noch nen bisschen Zeit.
Die Temperatur ist doch völlig okay, ich tippe auf schwache Hefe, wie sah dein Gärstarter denn aus?
Der Hopfen beeinflusst die Gärung meines Wissens nicht.
Ich hatte damals 10g Hallertauer Perle im Schnellkochtopf für eine Stunde gekocht, und kurz vor Schluss nochmals 7g dazugegeben.
Anfangs wiederlich, nach 3 oder 4 Wochen Lagerung sehr bitter, und nach 6 Wochen ganz trinkbar. Aber da war vom häufigen Testen auch nicht mehr viel über :schlecht:

Wie schon gesagt, notfalls in Pullen und weniger Zucker für die Nachgärung dazu, Druckkontrolle ist dann alle paar Tage halt notwendig.

Grüße,
steve
Heretic
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 68
Registriert: 19 Januar 2006 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von Heretic »

steve hat geschrieben:
Der Hopfen beeinflusst die Gärung meines Wissens nicht.
Und ich dachte, er wirkt antiseptisch, also auch auf die Hefe hemmend.
Colon
100 Liter Wein
100 Liter Wein
Beiträge: 110
Registriert: 07 Februar 2007 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von Colon »

aber tot ist sie nicht. Sonst gäbe es kein Bier.
Frauenlieb' und süßer Wein,
kann morgen beides Essig sein.

Wolf
Unregistriert
Unregistriert

Frage zum Honigbier

Beitrag von Wolf »

Hallo Tobi,

mit der Arauner Bierhefe habe ich schlechte Erfahrungen gemacht und das was Du da schilderst, kommt mir sehr bekannt vor.
Bier mit obergäriger Hefe sollte bei 19-20°C in max. 7 Tagen durch sein.
Was Du noch machen kannst, ist, jeden Tag die Hefe aufzurühren, damit sie besser in die Gänge kommt.
Kann es vielleicht auch sein, dass der Ansatz nicht trübe genug ist?

Grüße
Wolfgang
steve
250 Liter Wein
250 Liter Wein
Beiträge: 308
Registriert: 03 Oktober 2005 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von steve »

Heretic hat geschrieben: Und ich dachte, er wirkt antiseptisch, also auch auf die Hefe hemmend.
Mag sein, aber dann hätte sein HoBi ja eher besser gären müßen, da er ja weniger Hopfen genommen hat.

Aber Wolf hat wahrscheinlich recht, A.... ist nen Weinversand, ob da so viel Bierhefe verkauft wird?
Aber mein normales Bier ist auch nicht unbedingt in einer Woche durchgegoren. Ich habe auch nicht durchgehend so hohe Temperaturen in meiner Wohnung.

Grüße,
steve
Donarson
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 68
Registriert: 06 Februar 2007 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von Donarson »

Nochmals danke für die Antworten!

@Steve: Wie auf der Packung beschrieben habe ich die Hefe in eine halbe Tasse naturtrüben Apfelsaft eingerührt. Habe das Ganze dann über Nacht auf der Heizung stehen gelassen, und das hatte dann am Morgen auch wie verrückt Blasen gebildet. Dann hab ich den Ansatz gemacht und den Gärstarter reingerührt, nachdem das Ganze wieder auf Zimmertemperatur runtergekühlt war. Hat auch sehr flott angefangen zu gären und die ersten zwei Tage ging wie gesagt auch ganz gut die Post ab, aber danach...


@Wolf: Ich schüttle den Ballon einmal täglich, damit sich der Bodensatz wieder löst. Allerdings finde ich das eh etwas verwunderlich, daß sich ein Bodensatz bildet. Denn es steht ja auf der Packung, daß es eine obergärige Hefe ist. Müßte die nicht eigentlich oben schwimmen???
Abweichend zu deinem Rezept hatte ich einen TL Mehl dazugegeben, weil mir da die Trubstoffe fehlten. Ich dachte mir, daß das Hopfenwasser die Rolle des Trubstoffes übernimmt. Aber da ich ja weniger genommen habe als in deinem Rezept, insg. 25 Gramm, wollte ich das ausgleichen. Und der Ansatz sieht gut trüb aus, so wie mein Met, nur heller halt, weil ja auch viel weniger Honig drin ist. Ach so, er schäumt auch kaum, wenn ich ihn schüttle, aber er riehct wirklich verdammt lecker nach Bier! Nur gehts dann nach ca. 30 Minuten wieder mit der einen Blase alle 10 Sekunden weiter.
Nächstes mal werde ich definitiv eine andere Hefe ausprobieren...
Kennst du den Urknall aus dem Horn?
Kennst du den Grund für des Nordmanns Zorn?
Klar wie das Wasser aus unseren Tälern
Gelb wie reife Weizenähren
Aus dem Faß, da muß er fließen
Damit wir Schlacht und Sieg begießen.

Hoch im Norden, tief im Nebel,
Wo die Mannen mit Njord segeln
Dort wolln wir im Kampfe die Äxte schwingen
Nach der Jagd um das Feuer singen,
Die Hörner und die Humpen heben
Der Met, der ist ein Asensegen!

(C) by Equilibrium

Uwe12
100 Liter Wein
100 Liter Wein
Beiträge: 244
Registriert: 15 November 2004 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von Uwe12 »

Hallo Tobi!

Es klingt eigentlich, als wäre die Gärung bereits durch. Verkoste doch mal von dem Bier. Wenn Du normalen Honig genommen hast, sollte der fast vollständig vergären und kaum Restsüße haben.
Mein letzter Ansatz war mit Orangenblütenhonig und da bleibt mir zu viel Restsüße, werde das nächste mal mit normalem Honig mischen.

Der Bodensatz ist auch bei "Obergäriger" ganz normal, es ist nur so, daß sich im Schaum auf der Flüssigkeit mehr Hefe ansammelt, als bei einer "Untergärigen", da sich bei der Obergärigen die Hefezellen bei der Vermehrung nicht komplett abtrennen und so zusammen bleiben und daher leichter von den Kohlesäurebläschen nach oben getragen werden. Im Honigbier ist dieser Schaum (Kräusen) aber nicht sehr stabil, da sinkt die Hefe gleich wieder ab.
Zum Gärungsende setzen sich beide Hefen in gleichem Maße ab. Das "Absetzverhalten" hängt aber noch von der Hefe selbst ab, manche Hefen bleiben lange in der Schwebe (Staubhefe) und manche setzen sich schnell ab (Bruchhefe).
Wenn Du den Ballon mal nicht schwenkst, klärt sich dann die Flüssigkeit? Das wäre ein ziemlich sicheres Zeichen, daß die Gärung größtenteils zuende ist. Aber mach mal die Geschmacksprobe.

Mehl braucht man bei der Biervergärung üblich nicht, weil mit z.T. erheblich mehr Hefe vergoren wird, die ist sich dann selbst Trübstoff genug.
Biopiraterie? Ja, das sind kriminelle Seefahrer, die sich aber gesund ernähren! (Piet Klocke)
SamLe
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 30
Registriert: 14 Dezember 2006 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von SamLe »

Hallo

Welche Hefe ist denn eine Staub- und welche eine Bruchhefe?
Würde nämlich, da ich ein klares HoBi haben möchte dann Bruchhefe nehmen. Nur weiß ich halt nich welche das is. :?:
Mit Ehren, Wein, von dir bemeistert,
Und deinem flüßgen Feur begeistert,
Stimm ich zum Danke, wenn ich kann,
Ein dir geheiligt Loblied an.

Uwe12
100 Liter Wein
100 Liter Wein
Beiträge: 244
Registriert: 15 November 2004 00:00

Frage zum Honigbier

Beitrag von Uwe12 »

Hallo SamLe!

Ob Staub- oder Bruchhefe kann man an den Angaben der Hersteller zum Flockungsverhalten abschätzen, z.B. für Wyeast-Hefen im Hobbybrauer Wiki.
Ist die "Flockung" hoch, tendiert es zur Bruchhefe. Da die Hefe weniger in Schwebe ist, ist auch der Vergärgrad geringer, es bleibt mehr Restsüße.
Eine obergärige Trockenhefe mit hoher Flockung wäre z.B. die Safale S04, wie ich im Datenblatt von Fermentis lese (Sedimentation: high).

Uwe
Biopiraterie? Ja, das sind kriminelle Seefahrer, die sich aber gesund ernähren! (Piet Klocke)
Antworten

Zurück zu „Bierbrauer“