Bronzezeitbier

Birgit
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Bronzezeitbier

Beitrag von Birgit »

Im Spiegel gibt es einen Artikel über das Bierbrauen in der Bronzezeit:

www.spiegel.de/wissenschaft/mens … 33,00.html

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

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sigi
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Bronzezeitbier

Beitrag von sigi »

Klasse, hab sowas in Irland gesehen.

Und mit meiner jetzigen Mädesüsserfahrung könnte ich mir das schon vorstellen... :D

Gruss... Sigi

[Dieser Beitrag wurde am 13.12.2007 - 01:13 von sigi aktualisiert]
Schwäbisches Fünfgängemenü: Ein Zwiebelrostbraten und vier Viertele Trollinger

Der wo koin Wei mog und koin Gsang ond koine luschtige Weiber, der wird nie a Jäger, der bleibt emmer a Treiber

Wolf
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Beitrag von Wolf »



[Dieser Beitrag wurde am 18.12.2007 - 11:09 von Wolf aktualisiert]
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Der Trick mit dem gekeimten Getreide scheint ziemlich alt zu sein. Denn kannten bestimmt auch in Irland.

Als Ergänzung vielleicht noch den folgenden netten Artikel über die Urgeschichte des Bierbrauens. Daraus für Experimentalarcheologen das Grundrezept:

Du knetest aus gekeimten und dann getrockneten Körnern einen Teig, formst daraus Brote und lässt diese leicht anbacken. Dann zerbröckelst du die Brote, weichst sie in Wasser auf und lässt das Ganze einen Tag lang gären. Die vom Bodensatz abgetrennte Flüssigkeit ist Bier.

Interessant fand ich in einem anderen Artikel (weg isser), daß im Märchen von Rumpelstilzchen die Entwicklungsgeschichte der Menschheit knapp zusammengefaßt lautet: "Heute back ich, morgen brau ich,..."

Ein anderer schöner Artikel ist Die Sumerer nannten es Kasch.

Irgendwo fand sich auch ein Hinweis auf Hammurabi, der in einem Gesetz verordnete, dass wer verwässertes Bier anbot in seinem Gesöff ertränkt werden solle. Also seit vorsichtig mit Wasserzusätzen.

[Edit]
Da nie es anders erwähnt wurde und es Belgien und Internet nicht gab, scheint es sich grundsätzlich um wilde Gärungen gehandelt zu haben.

Und dann ist da noch die Legende von der ägyptischen Löwengöttin Sachmet, die alle Menschen hinschlachten wollte. Da wurden ihr 7000 Krüge Bier mit rotem Granatapfelsaft rot gefärbt in den Weg gestellt. Als sie den Rausch ausgeschlafen hatte war sie wieder friedlich.


Meist wurde wohl erst beim Trinken gefiltert, es gab lange Trinkrohre, damit die Bröckchen drin blieben.

[Edit]
... ach wie gut das jemand weiß, dass ich nicht Rapunzel heiß. :schlecht:
Danke Illuminat

[Dieser Beitrag wurde am 14.12.2007 - 13:11 von JasonOgg aktualisiert]
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Das heißt, die Archäologen haben die Gerste erstmal keimen lassen, getrocknet und dann nach Schroten eingemaischt. Ich denke eher, dass sie Gerstenmalz verwendet haben und dass sich der Schreiber des Berichtes nicht klar genug ausgedrückt hat.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Wen es interessiert, der kann auf der Web-Seite im Englischen selber nachlesen. Dort gibt es auch eine Fotogallerie.

Tut mir leid aber ich finde immer nur milled barley, also gemahlene Gerste. Die beiden scheinen nur lange erhitzt zu haben, wandelt das auch die Stärke in Zucker um? Mein Vater hat mir immer noch nicht erklärt, wie die damals den Roggenwein gemacht haben, aber das könnte auch eine Möglichkeit gewesen sein.
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Beitrag von Catwiesel »

so wie ich das verstehe ist ein enzym (oder mehrere) für die umwandlung von stärke zu zucker verantwortlich. und diese enzyme haben einen wirkungsbereich, also zu kalt geht nix und zu heiss (unter 100°C) gehen die kaputt.
also wenn beim erhitzen die temperatur stimmt sollte es gehen...
wobei wenn ich nicht irre das getreide einem bestimmten vorgang unterworfen werden muss (das mälzen?) um die enzyme zu haben.
aber eventuell ist das ja alles nur optimierung und ein zufällig richtig getrocknetes getreide und erhitzen ohne zu wissen was man tut mag durchaus auch genug zucker entstehen...
edit: zu dem milled könnt ich mir vorstellen dass das nicht nur zu mehl gemahlen sondern auch gequetscht bedeuten kann.

[Dieser Beitrag wurde am 13.12.2007 - 22:23 von catwiesel aktualisiert]
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Beitrag von DrMet »

Eigentlich benötigt man das vermälzen unbedingt. Durch die Keimung der Gerste werden ja erst die Amylasen exprimiert und können die Stärke abbauen. In einem ungekeimeten Samen machen die ja auch keinen Sinn, denn die Stärke (u.a.) soll ja in dieser Form für spätere Zeiten (Keimung) gelagert werden. Beim Einmaischen (um 70°C herum) arbeiten die Enzyme nun und bauen u.a. die Stärke ab. Diese Reaktion wird dann mit der Jodprobe auf Vollständigkeit kontrolliert.

Mälzen

Warum einige Leute, besonders im Angelsächsischen Raum, ungemälztes Getreide "vergären" hat sich mir bis jetzt noch nicht erschlossen ...

Beste Grüße
DrMet
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LandyAli
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Beitrag von LandyAli »

DrMet hat geschrieben:Warum einige Leute, besonders im Angelsächsischen Raum, ungemälztes Getreide "vergären" hat sich mir bis jetzt noch nicht erschlossen ...
Experimentelle Archäologen nennt man solche Leute! :D Die machen solche Sachen, wie zum Beispiel in den Met spucken usw.! ?-| Ach nein das waren ja keine Archäologen, die kamen aus dem Waldviertel, :schlecht: egal waren auch so Leute.

Gruß Albert
Wahrscheinlich ist höchstwahrscheinlich genauso unwahrscheinlich wie wahrscheinlich.

Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde.

Wolf
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Beitrag von Wolf »

DrMet hat geschrieben:Warum einige Leute, besonders im Angelsächsischen Raum, ungemälztes Getreide "vergären" hat sich mir bis jetzt noch nicht erschlossen ...
Ungemälztes Getreide kann man durchaus einsetzen, man muss es aber zusammen mit Malz einmaischen. In dem Malz sind genug Enzyme, die die Stärke im Getreide abbauen.

Grüße
Wolfgang
DrMet
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Bronzezeitbier

Beitrag von DrMet »

... oder man gibt Amylase (dreifuffzich beim Belchier) hinzu. Aber von all diesen Dingen steht nichts im Rezept ?-| Da werden ohne Rücksicht auf Verluste einfach "Haferflocken" vergoren, natürlich mit dem obligatorischen Weinextrakt. Man staunt ...

Gruß
DrMet

PS: der Malzmet gärt, habe erstmal nur einen "Wein" angesetzt, aber das Rauchmalz wartet schon ungeduldigt :shock:
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Wolf
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Bronzezeitbier

Beitrag von Wolf »

DrMet hat geschrieben:Da werden ohne Rücksicht auf Verluste einfach "Haferflocken" vergoren, natürlich mit dem obligatorischen Weinextrakt. Man staunt ...
Das verstehe ich nicht. Das musst Du mir Unwissendem mal erklären.

Grüße
Wolfgang

[Dieser Beitrag wurde am 16.12.2007 - 23:57 von Wolf aktualisiert]
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