Du und Dein Garten

Wer seinen Garten vorstellen möchte...
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Eigentlich ist das Thema nicht ganz Off-Topic, es verdient vielmehr eine eigene Rubrik "Wie man zu eigenen und preiswerten Naturrohstoffen kommt" 8-)

Also:
Ich habe mein Haus vor 3 Jahren erworben und erstmal komplett entkernt/ausgebaut. Dementsprechend (und dem Arbeitseifer meines Vorbesitzers) sieht mein Garten nun aus. (Lassen wir mal so überflüssige Sachen wie Rasen weg.)
Ich bin keine Leuchte im Gartenbau aber irgendwie habe ich nun angefangen, mein Hobby in den Garten einfließen zu lassen. Es wurde dieses Jahr eine unästhetische, arbeitsintensive und vollkommen unnütze Hecke wegrationalisiert und dafür zwei Rebstöcke gesetzt, nebst Spalier. Beten wir, daß die Bezeichnung "Frosthart" das hält, was sie aussagt. Daher Frage1: Was kann man tun, um dem Rebstock ein wenig zu helfen :| Ist ja erst sein erster Winter... :-x
Ich habe die Rebstöcke nach der Anweisung so eingepflanzt, das die Veredelungsstelle ca 10cm überm Erdboden steht.

Frage2: Ein 2. noch häßlichere Hecke fällt sofort nach dem Winter. Zum Ersetzen derselben bräuchte ich Standortanforderungen von Quitten und Johannisbeeren sowie Tips, was dazu zu empfehlen wäre. Sorten und so. Ein Großteil der freiwerdenden Fläche liegt leider im Nordschatten des Schuppens vom Nachbarn :( ?-|

Frage3: Mein heißgeliebter (leider auch total vernachlässigter) Sauerkirschbaum hat am Stamm Rinde verloren und große Bohrgänge. Kennt jemand sowas - was kann man dagegen tun?

Vielen Dank für alle Antworten.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Besteht Interesse an einer Rubrik "Garten, Obst- und Fruchtanbau"? Kann ich einrichten.
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Ich fänds nicht schlecht. Weiß ja nicht, ob alle anderen es vorziehen (müssen) ihre Rohstoffe zu kaufen. :|
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

@Tompson

Schreibst Du noch was über Bodenbeschaffenheit und Klima (Spätfröste). Dann such Dir geeignete Sorten heraus. Eventuell aber erst morgen :|

Gruß Birgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Eilt nicht. Ist ja ein ganzer Winter dazwischen bis dahin.

Also zur Verfügung hätte ich wie gesagt ein sehr schattigen Platz, mit dem ich so gar nichts anfangen kann. Baumaterialien will ich ja auch nicht ewig anschaffen und lagern. Der Platz im Norden des Nachbarschuppens.
Ein ca 3 mtr. langer Streifen (dann gleich daneben) hätte ca. 1/2 des Tages Sonne (Osten-Süden), bevor mein Schuppen im Licht steht.
Der Boden ist ca. 30cm tief Mutterboden, sodann ein wenig Mischmasch und dann gewachsener Lehm ?-| (das kann ich so genau sagen, da ich bereits verschiedene Stromkabel, Wasserleitungen und Katzen unter die Erde bringen mußte :schlecht: ) Ich bin mir da jetzt nicht sicher aber man bezeichnet das wohl als schwerer, kalkarmer Boden :?: Im fraglichen Béreich kann aber Kalk in Form von eingegrabenem Bauschutt vorkommen :!: ?-|

Witterung: von Mai bis September (normalerweise) Sommer :D also schon wärmeres Klima, die letzten 3 Jahre gerne länger so 30°C.
In der restlichen Zeit kalt ?-| Wir lassen mal dieses Jahr beiseite, da haben wir so ab November ernsthafte Nachtfröste und im Winter (nach Weihnachten bis Mitte März) oft bis -10°C über längere Zeit durchgängig. Kälter kommt vor, ist aber selten. Im Frühjahr leider lange Nachtfröste.
Leider kann ich auch unter www.Loebau.info keine Höhenangaben unserer Lage hier erkennen :( ,wir sind aber Mittelgebirgsvorland.
Achtung: Durch die Lage am Löbauer-Berg (Regenwasserscheide) hat die Siedlung, wo ich wohne, extrem wenig Niederschlag. Da bin ich aber schon ein wenig drauf vorbereitet. 2000 Liter Regenwasserspeicher nur zum Blümchengießen :twisted:

So, mehr kann ich nicht dazu sagen. :shock:

Bitte laß Dir Zeit.
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Ich werde die Antworten in mehrere Etappen posten.

In deinem Kirschbaum treibt sicher etwas, was unter dem Oberbegriff Holzwurm bekannt ist, sein Unwesen. Welcher genau kann ich aus der Entfernung nicht sagen. Da Du aber von großen Bohrlöchern schreibst vielleicht der "Großer Obstbaumsplintkäfer" (Scolytus mali). Der Käfer hat 3 - 4,5mm Durchmesser und ist dunkelbraun. Er legt einen 4 - 12 cm langen mit der Faser verlaufenden Hauptgang an. Von diesem Hauptgang aus laufen die Larvengänge rechtwinklig bis sternförmig aus. Die fertigen Käfer schlüpfen im Frühjahr.

Holzwürmer befallen eigentlich nur geschwächte oder frisch gepflanzte Bäume, oder es stehen stark befallene alt Bäume in der Nähe oder es wird Totholz gelagert. Wenn Du Totholz in der Nähe lagerst schau mal ob das auch befallen ist, wenn ja schnell erntfernen.

Den Stamm gründlich absuchen, alle tote Rinde abschaben und den Stamm gründlich reinigen. Alle Verletzungen mit Baumwachs schließen. Dann die Grundbedingungen des Baumes verbessern (Kompostgaben, Mulchen dabei Ausgleichsdüngung nicht vergessen und falls der Baum von Monilla befallen ist im Frühjahr eine Monillabekämfung machen)

Das ist erstmal alles was mir einfällt ?-|

Gruß Birgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Verflixt alter Baum, Stamm ca.15 cm Durchmesser und kein Totholz in der Nähe...
Sehr dicke Bohrlöcher, der Scolitos mali wäre möglich nach Deiner Beschreibung. Werde das Wochenende mal mit Schäleisen und Baumwachs hantieren. Wäre schade um den ertragreichen Baum, wo ich dieses Frühjahr erst bei allen Bäumen erstmal Grund reingebracht habe...
Ich habe mal gesehen, daß man Bäume mit Mullbinden und Lehm drunter behandelt hat, weil wahrscheinlich zuviel Rinde entfernt werde mußte, macht man das so?
Trage mich auch mit dem Gedanken, einen neuen zu pflanzen. Schon wieder die Frage: Welche Sorte :?: Schrecklich, wenn man keine Ahnung von nichts hat. ?-|

[Dieser Beitrag wurde am 22.10.2004 - 07:14 von Tompson aktualisiert]
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Merlin_Gor
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Beitrag von Merlin_Gor »

Hallo Tompson,

falls du vorhast den alten Kirschbaum umzuhauen (brutal gelle), vergiß das , so möglich, ganz schnell wieder.

Wir hatten damals einen wunderschönen Sauerkirschbaum, ertragreich bis zum Abwinken. Und dann kam mein Vater auf die Idee, dass der Baum zu sehr in die Jahre gekommen sei und musste unbedingt einen neuen pflanzen. Dem Neuen hat’s dann auch so gut gefallen, dass er prompt verreckt ist.

Auch andere Obstbäume wollten dort kein Zuhause mehr finden.

Ich habe mich dann später mal mit einem Landschaftsgärtner unterhalten. Seine Aussage ging dahin, dass man unter normalen Bedingungen die nächsten 10 Jahre dort keinen Obstbaum mehr anpflanzen kann. Es sei denn: man beauftragt einen Profi. Mit allerlei Tricks (ich vermute mal Chemikäule ist angesagt) kriegen die das auch schneller wieder hin.

Merlin
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Nein, wenn schon, dann pflanze ich erst und haue dann viel später mal um, wenn mir nicht der Wind zuvorkommt... siehe neuer avatar
Ich habe 1000qm zur Verfügung um eine andere, nicht baumbewachsene Stelle zu finden :D

Aus aktuellem Anlaß habe ich als avatar mal ein Bildchen vom Bäumchen geladen :D Seitdem sind 2 Jahre vergangen und die Bäume habe alle einen Grundverschnitt erhalten, wodurch sie sich nicht mehr in Quere kommen und dieses Jahr auch reichlich getragen haben.

Im Vordergrund die inzwischen wegrationalisierte Hecke, an dieser Stelle steht jetzt ein Spalier. Dann der schiefe Baum ist der Sauerkrischbaum und dahinter der große ist die Süßkirsche. Der dritte ist inzwischen halb abgestorben und tatsächlich der erste freiwillige Kandidat für die Säge. Es ist/war eine Zwetschke.
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Beitrag von Birgit »

@Merlin

Das wovon Du berichtest ist die bekannte Bodenmüdigkeit. Bei Rosen tritt sie ganz extrem auf. Viele Pflanzen scheiden Stoffe in den Boden aus, die verhindern sollen das ihnen Verwandte zu nahe kommen. Hier hilft ein radikaler Bodenaustausch beim Pflanzen. Wenn ein Obstbaum allerdings von einer Krankheit befallen ist die auch andere Bäume bedroht, muß er gefällt werden. Es gibt sogar Obstbaumkrankheiten die sind meldepflichtig (Feuerbrand) und dann wird von den Behörden überwacht das die Bäume vernichtet werden.

@Tompson

Die Behandlung mit Lehm kenn ich auch, ich halte allerdings nicht viel davon, da ich auf eine empfindliche Stelle noch Mikroorganismen bringe. Wovon ich allerdings sehr viel halte (hier wurde der Lehm wieder aufgegriffen) ist ein Baumpflegemittel von der Firma Neudorff. Ich zitiere mal:

Bio-Baumanstrich
Pflanzenhilfsmittel
um Weißen und Pflegen von Obstbäumen und -sträuchern
aus hochwertigen Kieselsäuren, Kräuterextrakten und wertvollen Spurenelementen wie Eisen und Magnesium
pflegt die Rinde und bewahrt deren natürliche Elastizität
durch Witterungseinflüsse werden die wertvollen Spurenelemente allmählich freigesetzt und von den Wurzeln aufgenommen. Sie tragen zur Ernährung und Gesundung der Gehölze bei.
anwendungsfertig
Anwendung:
das ganze Jahr über anwendbar, vorzugsweise kurz vor Wintereinbruch
an frostfreien, trockenen Tagen auf trockenem Stamm auftragen
lockere Rindenteile zuvor mit einer Drahtbürste o.ä. entfernen

Eine der schwierigsten Zeiten für die Rinde ist der Winter. Die Sonne wärmt die dunkle Rinde auf, das Wasser wird nach oben transportiert / verdunstet. Nun sollte aus den Wurzel neues nachkommen, kann aber nicht weil der Boden noch gefroren ist, die Rinde reist und der Baum vertrocknet, im Winter!! Viele Bäume im Winter erfieren nicht sondern vertrocknen. Wenn der Stamm nun weiß angestrichen wird, werden die Sonnenstrahlen reflektiert und die Rinde wärmt sich nicht auf.
Oder Du stellst irgendetwas vor den Stamm um ihn zu beschatten und dem geschwächten Baum über den Winter zu helfen :|

Im Garten meiner Eltern steht eine Pflaume aus dem Jahre 1927. Vor 5 Jahren ist der Baum teilweise abgestorben / auseinander gebrochen. Ich habe mit meinem Bruder den Baum im Winter beschnitten, die Wunden versorgt usw. Der Baum hat danach sehr viele neue Äste bekommen und trug in diesem Jahr so viele Früchte das er erneut auseinander brach. Man kann tot geglaubte Bäume sehr häufig retten solange keine Infektionskrankheiten vorliegen, nicht gleich aufgeben :shock:

Schönen Gruß aus der Mittagspause
Birgit
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Beitrag von Tompson »

Würde ich ja gerne...

Der Baum hat mir immerhin einen 1A Sauerkirschwein beschert dieses Jahr :shock:

Das mit dem Weißstreichen hört sich logisch an. Ich werd mal über den OBI heimfahren und mustern, was außer dem empfohlenen Baumwachs noch so gibt. Vielleicht gibt es einen Ersatz für Lehm als Packung für die betroffenen Stellen.

Mit den Rosen, das ist sogar mir ansatzweise bekannt. Allerdings hatte ich immer angenommen, das einfach die Nährstoffe aufgebraucht sind. Also alte erde auf Kompost und Haufen vom Vorvorjahr unter neue Rosen :D
Oak ne jechn!
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Bei Rosen hilft wirklich nur Bodenaustausch spreche aus langjähriger Erfahrung :|

Das Mittel von Neudorff enthält Lehmauszüge soweit ich weiß, und ist eins der wenigen Mittel in dieser Richtung.

Hier ein Link auf das Produkt, kann ich nur empfehlen, ich sag nur von 1927 .... 8-)

www.neudorff.de/produkte/index.php?sect ... bsection=1

Gruß Birgit

PS Könnte sein das ich ein Rezept für diese Baum / Lehm / Farb Mischung habe, falls Interesse besteht :shock:

[Dieser Beitrag wurde am 22.10.2004 - 14:31 von Birgit aktualisiert]
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