Packen wir einfach noch eine Handvoll mehr Hefe in den Ansatz, wird schon nicht schaden
Oder halt Zucker, wird ja vergoren
Spaß beiseite, mit Hornspänen kann man nicht allzu viel verkehrt machen. Die müssen sich halt erst zersetzen, bevor der enthaltene Stickstoff freigesetzt wird. Das dauert bei Mehl wenige Tage, bei gröberen Schnitzeln eher im Monatsbereich, daher Langzeitdünger.
Chesten hat geschrieben: ↑08 April 2020 16:40
Und Sträucher und Stauden sollen eigentlich im Herbst damit gedüngt werden.
Wo hast Du dieses Rezept im Netz gefunden? Machen wir es mal forummäßig und denken nach:
Frage: Was will ich damit erreichen?
Antwort: Nährstoffbereitstellung für die Pflanze.
Frage: Wann braucht die Pflanze Nährstoffe?
Antwort: Im Herbst wenn sie neue Triebe bringt um kurz darauf zu blühen, aber nicht im Frühling, wenn insbesondere Stauden ihre Blätter einziehen
Frage: Was macht die Pflanze mit Stickstoff in erster Linie?
Antwort: Aufbau von Blattmasse, Trieben
Frage: Warum sollen Rosen nach Juni nicht mehr gedüngt werden?
Antwort: weil die durch den Dünger geförderten neu gebildeten Triebe bis zum Winter nicht mehr verholzen und leichter abfrieren.
Frage: was passiert mit Nitraten im Boden, die nicht von Pflanzen aufgenommen werden?
Antwort: Im Gegensatz zu Phosphaten werden Nitrate relativ schnell ausgewaschen und müssen daher immer wieder zugeführt werden.
Du merkst was?
Ganz so stimmt das natürlich nicht. Die Zersetzung geschieht in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit mehr oder weniger schnell. Das bedeutet, dass im Spätherbst ausgebrachte Späne sich nicht so schnell zersetzen, sondern erst im Frühling, wenn die Stickstoffe gebraucht werden. Natürlich erlahmt das Wachstum der Pflanzen auch im Winter nicht bei allen komplett, daher werden Sträucher im Herbst gepflanzt, damit sie im Frühjahr schon etwas verwurzelt sind. Auch hier schadet es nicht bei der Pflanzung im Herbst ein paar Späne mit ins Pflanzloch zu geben (aber niemals Mineraldünger)
Auch was das Auswaschen von Nitraten angeht, so stimmt das einerseits, aber da sich die Hornspäne nicht so schnell zersetzen, werden natürlich auch nicht so viele Nitrate zum Auswaschen freigesetzt,. Auch das ist ein Vorteil gegenüber Mineraldüngern.
Also Hornspäne im Herbst bei Stauden ist Quatsch, bei Sträuchern im Frühherbst vielleicht sogar kontraproduktiv.
Im Spätherbst oder Winter, darüber kann man streiten.
Zeitiges Frühjahr ist eine gute Zeit, die Zersetzung steigert sich mit dem Wachstum der Pflanzen.
Nützlicher Link, da steht auch etwas zur Dosierung