Mädesüß (Filipendula ulmeria) Sirup

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Birnenfels
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Re: Mädesüß (Filipendula ulmeria)

Beitrag von Birnenfels »

Mein erster Beitrag und mein erster Wein, nachdem ich dieses Forum längere Zeit kreuz und quer und hoch und runter studiert hatte. Sehr gut übrigens, man lernt viel. Danke!

Bei uns stand so viel Mädesüß an den Bächen, dass meine Frau vor ein paar Jahren daraus einen passablen Likör hergestellt hatte. Ich wollte wissen, ob die aromatische Pflanze auch für einen Wein gut ist. Das gärte schon länger in mir ;) ... Also hier das Rezept von Sigi ausgegraben, die nötigen Dinge beschafft und losgelegt. Ans Rezept habe ich mich dabei sklavisch gehalten.

Klappte auch alles mit der Gärung, bei 12% Alc habe ich dann mal probiert. So bitter, dass ich das noch Stunden später geschmeckt habe. Es waren noch kleinere Stängel an den Blüten, vielleicht lag's daran. Ich dachte schon daran, die 12 Liter wegzukippen, las dann aber, dass Bitter vor Säure vor Süß kommt. Also mit der Nachzuckermethode weitergemacht, in Glasbehältern nach dem Abpressen weiter gären lassen, dann klären lassen (zwei Wochen), und schließlich gestern gefiltert und auf Flaschen gezogen.

Der Wein hat jetzt eine gelbliche Farbe, hat 15% und schmeckt tatsächlich nach Mädesüß, mit einem leicht rauen Abgang. Die Säure liegt bei 7.5 g/l, er ist noch leicht süßlich, eher zwischen Wein und Dessertwein, ich hoffe, das geht mit ein paar Monaten Lagerung dann etwas zurück. Die Bitterkeit ist nach und nach beim Nachzuckern verschwunden. Bin gespannt, wie er sich nach ein paar Monaten macht.

Die erste Flasche bekommt ein Freund, der gerade 69 geworden ist, mal sehen, ob er das überlebt.

Jetzt im Gäreimer und einem Glasballon: 20 l Felsenbirne mit schwarzen Johannisbeeren, macht sich ganz gut, und 5 l Minze, die für mehr Körper eine Beigabe von gekochtem Milchreis und Rosinen bekomment hat (Gas riecht tatsächlich minzig, schmecken tut man sie noch nicht).

Fazit: Mädesüß ist durchaus nicht uninteressant. Beim nächsten werden ich die Stängel entfernen. Und da die Pflanze historisch ja zum Met-Süßen verwendet worden sein soll, vielleicht mal mit etwas Honig.



wok hat geschrieben: 21 Juli 2008 20:37 Hallo sigi,
habe folgendes ausgegraben:
sigi hat geschrieben:Nachdem Mädesüss hier bisher nur theoretisch erörtert wurde
und das Ergebnis aus getrockneten Blüten nach Heu schmeckt,
will ich das jetzt mal wissen...hopp oder top...
Was ist denn daraus geworden?


Gruss WOK

[Dieser Beitrag wurde am 21.07.2008 - 20:38 von wok aktualisiert]
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Re: Mädesüß (Filipendula ulmeria)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Birnenfels hat geschrieben: 15 August 2020 08:56
Jetzt im Gäreimer und einem Glasballon: 20 l Felsenbirne mit schwarzen Johannisbeeren, macht sich ganz gut, und 5 l Minze, die für mehr Körper eine Beigabe von gekochtem Milchreis und Rosinen bekomment hat (Gas riecht tatsächlich minzig, schmecken tut man sie noch nicht).

Fazit: Mädesüß ist durchaus nicht uninteressant. Beim nächsten werden ich die Stängel entfernen. Und da die Pflanze historisch ja zum Met-Süßen verwendet worden sein soll, vielleicht mal mit etwas Honig.
Stichwort Milchreis: Ich würde von allem was viel Stärke enthält, aber keinen Geschmack bringt, abraten. Das kann unnötigen Ärger bei der Selbstklärung bringen.

Stichwort Mädesüß: Betonung liegt auf "soll" im Sinne von "manche behaupten das". Und manche sagen so, andere sagen so. Fakt ist: Süß macht Mädesüß den Met jedenfalls nicht, und als durchweg positive Geschmacksverbesserung empfinde ich es höchstens bedingt. Aber jeder so wie er mag ;)
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Re: Mädesüß (Filipendula ulmeria) Sirup

Beitrag von Birnenfels »

Das mit dem Milchreis stimmt. Von Selbstklärung keine Spur, trotz Filterns. Warte weiter ab, notfalls bleibt er milchig. War ein Experiment mit jetzt nur noch vier Litern!
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