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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

In Südafrika wird eine Methode getestet bei der Wein mit hartem UV-Licht bestrahlt wird. Der Sinn und Zweck: Dadurch sollen Mikroorganismen abgetötet werden, dadurch kann wohl die Schwefelmenge reduziert werden, wovon Allergiker profitieren sollen.

Zum Artikel:
www.decanter.com/news/news.php?id=288653

Wirklich neu ist die Idee nicht, bei Säften wird das Prinzip meines Wissens schon länger angewendet. Auch die Aquarianer benutzen ähnliche Geräte (UV-Brenner bzw. UV-Klärer).

Was mir an der Geschichte nicht ganz geheuer ist: Es heißt ja dass der Wein möglichst im Dunkeln gelagert werden soll damit das energiereiche (UV-)Licht ja keine Aromen zerstört bzw. damit es ja keine Alterungsvorgänge beschleunigt. Und jetzt brutzeln wir absichtlich so viel UV-Licht in den Wein bis alle Keime tot sind?? Kann das gut sein?

Und überhaupt: Es macht doch nur Sinn die Keime abzutöten wenn Keime vorhanden sind, sprich soll die EK-Filtration eingespart werden? Geht es letztlich doch nur darum Geld für die Filtration einzusparen? Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll.
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Beitrag von Catwiesel »

eventuell eine sache in die richtung:

wir erfinden und verkaufen etwas das die leute garnicht brauchen. man darf es sie nur nicht wissen lassen und schon gehts...
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, genau den Verdacht brütet mein paranoides Hirn aus: Wir finden eine Methode ein paar Cent bei der Herstellung zu sparen und einen Grund warum das besser sein soll als die übliche Methode. Aber vielleicht tut mein paranoides Hirn den Herstellern Unrecht, ich weiß es schlicht nicht.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Nun ja, es gab genügend Geschichten die zeigen, dass Deine Paranoia eher gesund ist. Bei entsprechender Menge machen ein paar Cent schon eine Menge aus.

OT: Kernkraft ist pro kWh rund 3C billiger aus der durchschnittliche Preis. Das macht im Jahr 3,2 Milliarden € Gewinn.
Da weiß man dann, warum die Schrottreaktoren so lange wie möglich laufen sollen, wenn sie denn laufen.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

...da ist der Müllentsorgung allerdings nicht eingerechnet... aber das zahlt ja die Gesellschaft und nicht der Verursacher... :mrgreen:
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volk73
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Beitrag von volk73 »

am 27. kann man ja versuchen Einfluss auf dieses Thema zu nehmen. Wobei ich bezweifle das dieser Tag die Lobbyisten wirklich aushebeln kann. Leider gibt es auch noch genug Menschen, welche weder den "wir zahlen das Risiko, aber die kassieren den Gewinn" Aspekt als interessant empfinden noch das ungeklärte Endlager.

Da kann ich nur einen Gedanken zitieren: "Wie würden Sie zur Atomkraft stehen, wenn das Endlager Ihr Garten währe?" Die Quelle kann ich leider nicht mehr erinnern, aber von mir ist die Idee nicht (auch wenn ich die Frage gut finde..)
Inverse Julia function - "orbit" traces Julia set in two dimensions. z(0) = a point on the Julia Set boundary; z(n+1) = +- sqrt(z(n) - c)

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Beitrag von DW »

UV-Strahlung gehört schon zu den ionisierenden Strahlungen. Wie der Name ionisierende Strahlung sagt, kann die UV-Strahlung diverse chemische Verbindungen "knacken".

Beispiele hierfür sind:

- grauwerden des Holzes (Zerstörung des Lignins)
- Zerstörung von Kunststoffen und Lacken
- Zerstörung von Farbpigmenten
- Zerstörung von DNS/DNA --> Hautkrebs
- Bildung freier Radikale
- Sonnenbrand
...

Es ist sicher, dass auch im Wein praktisch alle organischen Bestandteile, nicht nur die unerwünschtten Mikroorganismen, teilweise oder vollständig zerstört werden. Der Geschmack des Weines soll erheblich leiden, aber das ist außerhalb von Europa unwesentlich, da dort häufig mit synthetischen Geschmacksstoffen nachgeholfen wird. Am schlimmsten sind hier nordamerikanische Weine, die bis auf die Organics im Chemiereaktor designt werden. Prost!

Deshalb trinke ich in der Regel keine außereuropäischen Weine. In Europa ist meines Wissens nach das Panschen des Weines mit synthetischen Geschmacksstoffen auf Druck der USA zugelassen worden, aber alle europäischen Weinländer wollten dies unterlassen, da dies das Image des europäischen Weines nachhaltig zerstören würde. Meines Wissens nach gibt es kein außereuropäisches Weingebiet, wo man sicher sein kann. Schließlich ist die Chemie oft die einzige Chance, eine Qualität wie bei europäischen Weinen vorzutäuschen.

Meines Wissens nach ist die UV-Bestrahlung von Wein in Deutschland nicht üblich oder gar verboten. --> mal googeln!

Ganz allgemein ist das Bestrahlen von Lebensmitteln mit ionisierender Strahlung in Deutschland verboten, auch das Sterilisieren des Wassers in Brunnen. Vom Standpunkt der Wissenschaft her ist UV-Strahlung - wie oben gesagt - ionisierende Strahlung, aber Wissenschaft und Recht stehen manchmal auf dem Kriegsfuß und ich weiß nicht, wie das in Deutschland z.B. mit der Trinkwassersterilisation ist, denn es gibt viele Hersteller solcher Anlagen in Deutschland - und damit eine Lobby, um Gesetze aufzuweichen.

In subtropischen und tropischen Gebieten ist eine Trinkwassersterilisation mit UV sinnvoll, da der Nutzen um Größenordnungen höher ist als das Risiko. Ich persönlich rate aber zum Einsatz in Deutschland ab, da es hierfür keine Notwendigkeit gibt. Falls in Deutschland z.B. brackiges Trinkwasser, hilft die Umkehrosmose, die auch alle Mikroorganismen inklusive Viren zurück hält.
matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »




Wikipedia"]Eine heute bereits recht verbreitete Methode ist die Trinkwasseraufbereitung mit UV-Strahlung. Dabei wird die Keimzahl im Wasser zuverlässig und in Abhängigkeit zur Dosis stark reduziert. Eine Zugabe von Chemikalien ist grundsätzlich nicht erforderlich. Gerade chlorresistente Krankheitserreger, wie etwa Cryptosporidien, können mit UV-Strahlung inaktiviert werden. Geschmack, Geruch oder der pH-Wert des Mediums werden nicht beeinflusst. Das ist ein wesentlicher Unterschied zur chemischen Behandlung von Trink- oder Prozesswasser.

Im allgemeinen kommen bei der UV-Desinfektion Niederdruck-Quecksilberdampflampen zum Einsatz (ggf. auch Mitteldruckstrahler), welche Strahlung der Wellenlänge 254 nm emittieren. Kürzere Wellenlängen ( 200 nm) können alle in Wasser befindlichen organischen Stoffe (TOC) zerlegen und werden zur Herstellung hochreinen Wassers benutzt.

[/i]


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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nicht ganz richtig. Bestrahlte Kräuter und Gewürze sind EU-weit zugelassen und damit auch bei uns.

Im übrigen sollten wir den "Genuss" von UV-bestrahltem Weinen nicht zu sehr dramatisieren. Letztlich laufen bei der natürlichen Weinalterung durch Sauerstoff ähnliche Reaktionen ab. Und ich würde UV-Licht auch nicht pauschal in einen Topf mit Radioaktivität werfen.

Die Desinfektion von Wasser mittels UV ist bei uns gängig und auch zugelassen, mal googeln ;) Diese Methode gilt als umweltschonend weil sie ohne Chemikalien auskommt. Dabei findest du sogar eine Firma die UV-Brenner parallel zu Anlagen zur Wasserbelebung anbietet :D :D Klasse Geschäftsidee!

Ups, da war jemand schneller :P

[Dieser Beitrag wurde am 06.09.2009 - 23:10 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von matzl0505 »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Und ich würde UV-Licht auch nicht pauschal in einen Topf mit Radioaktivität werfen.
Stimme ich dir voll und ganz zu. Es ist ja nicht so, dass das Wasser, das bestrahlt(eig. ja nur beleuchtet 8-) ) wurde dannach selbst strahlt/leuchtet.

gruß
Marius
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es entstehen halt geringe Mengen reaktives Peroxid. So what? Unstabilisiert hat es eine Halbwertszeit von 30 min, wenn ich mich nicht irre. Und es gibt Leute die sich das freiwillig in die Haare oder sonstwohin schmieren ?-|
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Beitrag von matzl0505 »

Naja bei der Halbwertszeit sehe ich da keine großen Probleme. Wenn man bedenkt, wie lang das Zeug im Supermarkt liegt, is da dann schon so viel zerfallen.
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