länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

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KommandeurMumm
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länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von KommandeurMumm »

Letztens gab es noch einen Tipp von einem Arzt, der irgendwie sinnvoll klingt, mir aber noch nicht so geläufig war:
für die Leber (und andere Organe?) sei es besser, anstatt an 7 Tagen in der Woche ein Glas zu trinken, lieber an einem Tag 7 Gläser zu trinken und die restlichen Tage nichts.
Nur bezogen auf die Verarbeitung des Alkohols, andere Weisheiten sollen erstmal unberührt bleiben.
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Fruchtweinkeller
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich hänge es mal an diesen Trööt.

Während manch einer krampfhaft versucht, dem Genuss alkoholischer Getränke einen gesundheitlichen Vorteil abzuringen, sind die Gefahren alkoholischer Getränke eigentlich wohlbekannt; jetzt wurden sie mal wieder in Zahlen gefasst:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 07415.html

15.000 Tote jährlich durch Alkoholismus, wahrscheinlich eher mehr. Also, liebe Leute: Genießt euren Wein, aber verantwortungsbewusst ;)
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Tompson
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Tompson »

Das es viele Säufer gibt - und die Tendenz düfte sozialbedingt eher steigen - ist bekannt. Man muß nur die Augen aufmachen, dann sieht man sie. Selbst auf Arbeit :schlecht:
Und die Dunkelziffer bei den Toten - naja, kein Arzt wird großartig Aufhebens drum machen, wen mutzt der Hinweis auf dem Totenschein, das es am Alkohol lag?

Aber das D doppelt so viel wie andere ... kann ich nicht glauben. Wir sind nur ein Volk der Statistiker, kein anders Land macht sich die vollkommen überflüssige Mühe alles Unwesentliche in Zahlen zu packen :roll: :-x
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Fruchtweinkeller
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich finde das absolut nicht "unwesentlich". Diffuse, nicht bewiesene und eingebildete Risiken bzw. Maßnahmen um diese vermeintlichen Risiken zu minimieren beeinflussen unsere Gesellschaft viel zu sehr. Hier haben wir ein signifikantes Risiko welches jeder selbst beeinflussen kann. Das ist doch etwas an dem man arbeiten kann und arbeiten sollte. Und wenn es einem egal ist braucht man sich über manch andere Dinge vielleicht keinen Kopf zu machen ;)

Und auf die Gefahr hin dass ich mir wenige Freunde damit mache: Man sollte diskutieren ob Alkohol und Zucker nicht viel zu billig sind.
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Tompson »

Sorry, Gegenmeinung: Jeder ist des eigenen Glückes Schmied. Ich selbst hatte schon familiäre und finanzielle Sorgen. Trotz vollem Keller passe ich doch auf mich selbst auf, das mein aus medizinischer Sicht ohnehin zu reichlicher und mithin schädlicher Alkoholgenuß ausufert.

Wer Hilfe will, kann Hilfe bekommen. Das geht, Alkoholimus schützt sogar vor Arbeitsplatzverlust - da es als Krankheit gewertet wird. Jemand, der lediglich nur einen schlechten Tag hatte und denselben Murks verzapft, schützt hingegen nichts.

Ich finde, das unsere Gesellschaft, aktiv gefördert schon durch die Schulbildung, die keine solche ist, verblödet. Wer säuft macht einen Fehler und muß das wissen. Wer raucht, der weiß dies auch und da helfen keine Warnhinweise. Dummerweise ist es halt nicht so, wie wenn man sich auf den Finger kloppt, das merkt man gleich ...
Menschenskinder, wir haben damals auch gekübelt, was das Zeug hielt ... aber diesseits der Koma- und Abhängigkeitsgrenzen. Warum soll das heute nicht möglich sein :?:


Öhm ... mache mir eben die Mühe, den Malm Deiner ersten 3 Zeilen (bewußt) durchzulesen ... :hmm: Umsonst aufgeregt ?-? ?-|
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von JasonOgg »

Tompson hat geschrieben:... passe ich doch auf mich selbst auf, das mein ... Alkoholgenuß ausufert.
Ich glaube, da fehlt ein "nicht" :lol:

Aber ansonsten hast Du schon recht.
Tompson hat geschrieben:Menschenskinder, wir haben damals auch gekübelt, was das Zeug hielt ... aber diesseits der Koma- und Abhängigkeitsgrenzen. Warum soll das heute nicht möglich sein :?:
Schau dich um? Was können Jugendliche heute noch bieten um (positiven oder negativen) Eindruck zu schinden? Jugend Forscht? Auf die Straße pinkeln? Nach Saufen auf die Straße kotzen (schon besser)? Das lockt bei YouTube-Konkurrenz doch kaum noch ein Grinsen hervor, das muss schon heftiger sein. Komasaufen hat den Vorteil, man bekommt den Großteil nicht mit und wenn einem alle Schandtaten erzählt werden, dann steht man im Mittelpunkt.
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„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Hanisch
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Hanisch »

Also was den Begriff "Komasaufen" angeht - so würde ich meinen, dass das tatsächlich ganz andere Qualitäten annimmt.
Klar haben Jugendliche schon immer den Reiz von Alkohol gekannt - nebst der Tatsache das es Verboten ist, ist es auch noch berauschend.
Es berichtete mir eine befreundete Lehrerin, die Zeitweilig an einem Internat arbeitete, wie "Koamsaufen" tatsächlich abläuft.
Da ist nix mit lustigen Trinkspielchen, Party und Cocktails oder Ähnliches - sondern es wird wirklich ein stumpfes Sedieren praktiziert.
Also Wodkaflasche in den Hals gesteckt, und runtergezogen. (da iss nix mehr mit Schandtaten)

Allerdings glaube ich nicht, dass eine Preiserhöhung dem Problem entgegenstehen kann...
Höhere Preise dürften lediglich den Genuss-Konsum einschränken, der in solchen Diskussionen so gerne verteufelt wird,
und der Konsum wird eben weiter extremisiert.
Das Sedierungsbedürfnis der wenig zahlungskräftigen wird man auch nicht dadurch beenden - sondern höchstens in Ausweichsedativen führen.

Also ich würde mir weniger Überbesorgnis beim Genuss wünschen,
und ggf das Bedenken beim "funktionalen Konsum" stärken.

Der bewusste Genuss - den gerade Fruchtwein mit sich bringt, kann eben durchaus Heilsam sein,
ggf einfach deshalb weil es ein Stückchen Lebensfreude bedeutet.
(und ich muss sagen - selbst exzessiver Tagungskonsum ist stets von Achtsamkeit geprägt - vom bewusster Konzentration auf den Geschmack und dem Bewusstsein, ein hochwertiges handwerkliches Produkt im Glase zu haben, und dieses zu würdigen)
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich genieße meine Produkte ja nun auch selbst und möchte wirklich nicht als großer Miesmacher erscheinen... Aber, überspitzt gesagt: Es geht hier nicht um die Komasäufer die tot umfallen wie die Fliegen. Es geht zum Beispiel darum dass (neben anderen bekannten negativen Auswirkungen) nach derzeitigem Wissensstand jeder Schluck Alkohol das Krebsrisiko erhöht. Insofern macht es eher keinen großen Unterschied ob ich die Flasche Wein an einem Tag leer trinke und 4 Tage abstinent bleibe oder ob ich 5 Tage dafür brauche.
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Tompson »

Ach, lieber Admin, das ist ja alles richtig.

Aber ...

Ich esse auch Wurst aus der Packung, Joghurt, Toastbrot ... ich atme Luft in einem Chemiebetrieb und wenn ich müffle, nutze ich Deo.
Gerade beim Toastbrot ist uns gestern abend wieder aufgefallen, es gab Zeiten, da mußte man schnell nach Hause fahren, damit es noch ohne Schimmelflecken war. Das hat man erfolgreich abgestellt. Da befindet sich eine Packung in optisch einwandfreiem Zustand in unserem Besitz, ich weiß gar nicht mehr, wann wir die aufgemacht haben, geschweige denn gekauft. Sandwiches gab irgendwann vor 3 Wochen mal ..... :hmm: ?-|
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von WeinTheo »

So, dann klinke ich mich an dieser Stelle auch mal ein...

Ich muss da auch sagen, übermäßiger Alkoholkonsum, oder gar komasaufen sind Dinge die wohl keiner gutheißen kann. Aber wie tompson schon so schön schrieb, mache ich mir viel mehr sorgen, um gewisse Inhaltsstoffe in alltäglichen Lebensmitteln wie toastbrot, unter schutzatmosphäre verpackten Fleisch. (wirklich erschreckend, wenn Menschen lieber das knallrote rinderfilet kaufen als das gut abgehangene, nur weil zweites aussen herum ein paar "graue stellen" hat, obwohl das ja eigentlich bei Rind ein qualitätsmerkmal ist.) Ähnlich bei grillsoßen, hat da schonmal wer auf die Inhaltsstoffe geschaut? Von "erfrischungsgetränken" will ich mal gar nicht reden... Also von dem her nehmen wir wohl wesentlich mehr schädliche Stoffe tagtäglich zu uns, als uns lieb sein dürfte und das geschieht unbewusst und zum Teil sogar sehr.bewusst...

Mfg Theo
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Fruchtweinkeller
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Genau das ist ein gutes Beispiel dafür worauf ich hinaus wollte. Denn diese Meinung ist, nüchtern betrachtet, irrational. Da wird sich Gedanken gemacht über Lebensmittelinhaltsstoffe die schädlich sein könnten oder auch nicht... nachgewiesen ist nichts, und es geht oft genug um winzigste Mengen am Rande der Nachweisgrenze.

Andererseits sind freier Zucker und Alkohol nachgewiesener Weise (neben dem Rauchen) die Hauptverursacher von nicht-ansteckenden Krankheiten (man kann darüber streiten was auf Platz 1 ist) oder, anders gesagt, das sind wesentliche Risikofaktoren, die zu einem Verlust von Lebensjahren führen. Warum mache ich mir also über ersteres mehr Sorgen als über letzteres?
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Re: länger Leben durch ein tägliches Gläschen?

Beitrag von WeinTheo »

Gute Frage, muss ich dir zustimmen, ich für meinen Teil, kann da jedenfalls darauf antworten, weil Alkohol und Zucker für mich persönlich beides genussmittel sind, welche ich jederzeit auch weglassen kann. Anders bei diesen lebensmittelzusatzstoffen, oder wann hat das letzte mal jemand Fleisch gekauft welches NICHT unter schutzatmosphäre verpackt war und von einem Supermarkt stammt? Und ich rede jetzt nicht nur vom Nord-süd-discounter und seinen spielgefährten... Vorallem, jetzt im Sommer wo die heiße grillzeit ist und man teilweise sogar nurnoch fertig mariniertes bekommt, wo erstens jede marinade gleich schmeckt und zweitens ich gar keine qualitätskontrolle mehr an meinem Fleisch durchführen kann!
Für mich hat es also um es kurz auf den Punkt zu bringen, einfach sehr viel mit Selbstbestimmung zu tun, was ich an "schadstoffen" aufnehme und was nicht.

Grüße
Antworten

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