Der Sommer war super

steve
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Der Sommer war super

Beitrag von steve »

Hallo,
vorweg, liebe Admins, falls falsches Forum bitte endsprechend verschieben.

www.dateihosting.de/files/181006/467.jpg

zur Erklärung,
vor ein paar Jahren hab ich mir ne Scholle, sprich Grabeland gepachtet.
Da ich doch nicht so den grünen Daumen habe, verkümmerte das nach anfänglicher Euphorie doch etwas und mittlerweile kümmert sich meine Freundin mehr um das Land.
Da stehen halt zwei Weinreben drauf, hauptsächlich um vor der kleinen "Ponderossa" etwas Schatten zum Sitzen zu spendieren.
Bisher hatte ich kleiner Radikalinski die im Herbst immer gnadenlos bis kurz über den Boden zurückgeschnitten, und die paar Trauben den Vögeln überlassen. Nur letztes Jahr hatte ich mehr dran gelassen.
Na ja, vorgestern war Ernte und jetzt blubbern hier 18 Kilo bzw 16 Liter vor sich hin.
63 Öchsle aufgezuckert auf knapp 90.
Säurewert ca 10g/l.
Sherryhefe
Sorte und Alter, keine Ahnung, ein Nachbar redete mal von einer "ungarischen Art"

Bin mal gespannt ob was draus wird.

steve
Edit Nachtrag: Standort ist Bielefeld, tiefstes Ostwestfalen, also Richtung Nordpol, kurz vorher rechts abbiegen :D

[Dieser Beitrag wurde am 18.10.2006 - 18:29 von steve aktualisiert]
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Na, dann gutes Gelingen, Herr Nachbar!
sigi
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Beitrag von sigi »

Steve,

Glückwunsch zur Ernte und gut Blubb für den Wein... :D

Den Fachmann hast ja direkt um die Ecke... 8-)

Gruss... Sigi

[Dieser Beitrag wurde am 18.10.2006 - 18:47 von sigi aktualisiert]
Schwäbisches Fünfgängemenü: Ein Zwiebelrostbraten und vier Viertele Trollinger

Der wo koin Wei mog und koin Gsang ond koine luschtige Weiber, der wird nie a Jäger, der bleibt emmer a Treiber

steve
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Beitrag von steve »

Hallo,
@ 13 auf Ihre Antwort habe ich gewartet. :D
Ihre Weine aus ebendieser Gegend werden hier im Forum ja sehr positiv bewertet.
Ist 63 Öchsle nen brauchbarer Wert für rote Trauben?
Ich war erst sehr euphorisch aber dann doch etwas entaüscht, als ich merkte, dass ich über ein Kilo Zucker zugeben mußte um auf die laut Rezept angegebenen 90 Öchsle zu kommen.

Machst du nur Weißwein oder auch Roten?

steve

[Dieser Beitrag wurde am 18.10.2006 - 18:50 von steve aktualisiert]
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Nun. steve, wenn Du ab und an meine Beiträge wahrgenommen hättest, würdest Du wissen, dass ich aus Solaris Weißwein und aus Regent Rotwein mache.

Ob 63 °Oe ausreichen? Eindeutig jein.
Das hängt mit den Eigenschaften Deiner Rebsorte zusammen. Bringt sie genetisch bedingt keine hohen Zuckerwerte, kann das in Ordnung sein, im anderen Falle logischerweise nicht. Du bist jetzt so klug wie zuvor, das ist mir klar. Also solltest Du zuerst herausfinden, um welche Rebsorte es sich handelt. Jedoch deuten Deine Qechsle- und Säurewerte darauf hin, dass die Trauben nicht richtig ausgereift waren. Du kannst allerdings in unserem Klima auch nicht erwarten, von „irgendwie” geschnittenen und gewachsenen Rebstöcken Trauben zu bekommen, die in ihren Eigenschaften zur Weinbereitung in die Nähe von in Weinbaugebieten gewachsenen heranreichen. Solche Eigenschaften sind für Traubenwein aber wünschenswert. Wenn Dir daran liegt, hast Du noch viel zu tun.

Grüße, Dreizehn
steve
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Der Sommer war super

Beitrag von steve »

Hallo,
@ 13,
ich lese deine Beträge sehr wohl, nur habe ich bisher in diesem Traubenunterforum insgesamt kaum gelesen. Von daher wußte ich einzelne Sorten kaum einzuordnen.
Regent hätte ich auf einem Etikett eher als Prädikatbezeichnung, denn als Traubensorte gedeutet.

Diese Ernte war für mich wirklich unerwartet, wobei 9Kilo pro Rebe im Weinbau sicherlich auch eher wenig sind. Aber ich muss ja auch nicht davon leben und habe (bis jetzt jedenfalls) auch nicht den Anspruch mit Weinbauern in Konkurrenz zu gehen.

Das ich froh sein kann, wenn beim späteren Genuß, der Tritt ins Genick grade so nicht erfolgt, ist mir auch klar.
Der Öchslewert liegt laut Kitzinger ja immerhin schon über einfachstem Tafelwein, für den Anfang reicht mir das. Ja, Ja, dieser Wert ist nicht alles entscheidend.

Aber du hast recht, die Kenntnis der Sorte wär schon ganz gut. Ich werde mich mal nach dem guten Buch umschauen.
Der Blick aus dem Fenster sagt mir allerdings, dass ich heute wohl nicht in den Garten fahren werde.

steve
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Bitte nicht falsch verstehen; weil ich schon so oft über meine Sorten geschrieben hatte, war es mir schon fast etwas unangenehm, das erneut zu tun.

Mit Deiner 9-kg-Vermutung liegst Du leider nicht richtig. Der Ertrag pro Stock hängt natürlich auch damit zusammen, wie dicht gepflanzt wurde, aber über den breiten Daumen gepeilt schneiden Qualitätswinzer so, dass sie etwa bei 2,5 kg pro Stock oder sogar noch darunter liegen (Beispiel Spätburgunder, Ertrag lt. Sortenbeschreibung 100 hl/ha ~ 12500 kg, Fläche pro Stock 2 qm = 5000 Stöcke/ha, Ertrag pro Stock 2,5 kg); selbst bei einer absoluten Massenträgersorte wie Dornfelder wären 5 kg pro Stock unter optimalen Bedingungen das obere Ende der Messlatte. Dass daraus dann nicht mehr der feinste Wein erzeugt werden kann, liegt auf der Hand.

Ich wollte Dir auch keinesfalls die Freude am Selbstgemachten schmälern, sondern lediglich darauf hinweisen, dass man einerseits bei unseren klimatischen Bedingungen und solchen Erträgen keine Wunder erwarten darf, es andererseit aber durchaus möglich ist, „bessere” Trauben zu bekommen.

Grüße, Dreizehn
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Ich habe mal, um einen Richtwert zu haben, "unseren Winzer" nach dem Ertrag pro Stock gefragt. Seine Antwort war, etwa 2-3 l je nach Rebsorte, Jahr usw.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Das deckt sich ja in etwa. Wobei ich zugeben muss, auch bei Dornfelder mit 5000 Stöcken/ha gerechnet zu haben, der aber in der Praxis auf Grund seiner hohen Wüchsigkeit mit größeren Stockabständen gepflanzt wird, und bei der Sorte deshalb weniger Reben pro Hektar stehen; der Einzelstockertrag liegt darum etwas höher. Bei den 3 l Wein pro Stock „Deines” Winzers und angenommen, dass die Weinmenge etwa 75 % des Traubenertrags ausmachen würde, ergäben das rund 4 kg pro Stock.

Grüße, Dreizehn
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Über den Dornfelder hatten wir uns ja schon mal unterhalten. Der stellt bei unserem Winzer ja ein Problem da. Die Reben wachsen in der Nähe von einem Bach und haben Wasser satt. Das bleibt bei Dornfelder einfach nicht ohne Folgen :schlecht: Sieht traumhaft aus, wie voll die Stöcke hängen. Der direkt daneben gepflanzte Portugieser verhält sich aber anders. Deshalb kämpft unser Winzer ja immer mit der Ertragsmengenregulierung bei dem Wein.

Vielleicht hat er den Dornfelder, bei seiner Mengenangabe, deshalb rausgekickt. Müßte ich mal nachfragen ....

Gruß Birgit
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steve
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Beitrag von steve »

Hallo,
danke für eure Erläuterungen.
Qualität vor Quantität, hätte ich mir eigentlich auch selbst denken können. Aber ihr seht, ich steh da erst mal ganz unbedarft davor.
Habt ihr vielleicht nen Buchtipp für mich?

steve
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Ich bin da leider nicht mehr so richtig auf Ballhöhe, beschäftige mich schon lange mit dem Thema.
Vielleicht hilft erst mal dieser Link – kennst Du den?

www.lwg.bayern.de/gartenakademie … bst/12647/
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