Weinreben

Tompson
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Weinreben

Beitrag von Tompson »

Schon wieder ein Beitrag ... :shock:

Du hast bei Deinen Piwi-Sorten dann doch Mehltau? Mußt Du jetzt Gegenmaßnahmen ergreifen oder kannst Du das auf sich beruhen lassen, weil übern Winter die "Erkrankung" zurückgeht?

Über Stiellähme habe ich etliches schon gelesen, da soll dieses Jahr das extreme Wetter dran schuld sein. Hat es Dich da schlimm erwischt?
Im Übrigen - wenn ich das richtig behalten habe - las ich irgendwo, daß MG-Mangel ein Auslöder dafür sein kann...
Oak ne jechn!
Tom
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Beitrag von Tom »

hallo!

es wird allgemein empfohlen das fehlerhafte lesegut aus der anlage zu entfernen.
daß das bei großen anlagen nicht problemlos geht, versteht sich von selber.

aber bei uns hobbiisten sollte man dies tun.

botrytis-sporen überwintern vorwiegend an der trieb-basis und die sporen fallen haubtsächlich nach unten, wenn sie nicht vom wind verwirbelt werden.
deshalt ist eine halb-bogen-erziehung, wenn möglich, jeder anderen erziehungsform vor zu ziehen.
so hängen dann die trauben automatisch über dem "absporendem" pilz und die ansteckungsgefahr ist beträchtlich minimirt.
desweiteren ist die traubenzone stehts gut auszulichten, damit die trauben gut durchlüftet werden und abtrocknen können.

natürlich kann auch mit der chemiekeule dagegen angegangen werden, aber dafür ist es jetzt schon zu spät.
nach der lese kann eventuell noch eine abschliesende spritzung mit entsprechenden mitteln erfolgen, die aber nicht als sehr wirkungsvoll eingestuft wird.
es ist daher besser, im folgejahr die entsprechenden maßnahmen einzuleiten und durch zu führen.
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Tompson hat geschrieben: Da müßte es ja auch bald bei Dir losgehen, wie stelltst Du das eigentlich fest, wenn der Lesezeitpunkt ran ist?
Dieses Jahr, weil klimatisch sehr ungünstig, versuche ich an Oechsle "hereinzubekommen", was geht, wird bescheiden sein. Bei meiner mäßigen "Lage" (Abschattung durch Häuser und immer höher werdende Bäume) geht das nicht so toll. Jetzt, Mitte September, habe ich volle Sonne auf den Reben nur zwischen etwa 10 und 16 Uhr; das wird mit dem zunehmend flacher werdenden Sonnenwinkel noch weniger. Maßstab ist sonst das Zucker-Säure-Verhältnis, d.h. mit zunehmendem Mostgewicht nimmt die Säure ab. Bei Solaris hätte ich gern 7,5 – 8‰, bei Regent 5,5 – 6‰. Ein Zeichen von Reife ist auch, wenn sich die Beeren leicht vom Stielgerüst lösen. Auch der pH-Wert kann ein Maßstab sein, die Freiburger nannten für Regent 3,2 als optimalen Wert. Ich habe eben mal gemessen: Solaris ist ziemlich ungleichmäßig, die Beeren liegen zwischen 80 und 100°Oe (wird aber nur wenige Liter Wein geben), Regent um die 75°Oe. Muss besser werden (hoffentlich, Wunsch bei Regent wäre über 82°Oe).
Tompson hat geschrieben: Du hast bei Deinen Piwi-Sorten dann doch Mehltau...
Die Bilder zeigen Peronospora, den falschen Mehltau. Im Piwi-Laub richtet der jetzt keinen großen Schaden an, Beeren und Stielgerüst waren befallen, weil sie vorgeschädigt waren. Bei den diesjährigen Wetterbedingungen hätte ich rechtzeitig was machen sollen; im nächsten Jahr muss ich eh was tun, schon wegen der Phomopsis (gleiche Spritzmittel-Wirkstoffe). Sonst würde ich zunächst abwarten.

Du hast richtig gelesen und gemerkt: Stiellähme ist eine Folge von Ernährungsstörungen der Rebe (Mg-Defizit) in Folge ungünstiger Wetterbedingungen. Bei kaltem, regnerischem Wetter kann das Wurzelsystem für das Wachstum nicht genügend Magnesium bereitstellen. Das Defizit wird aus den Traubenstielen ausgeglichen, die als Folge absterben. Magnesiumgaben über das Laub (Spritzungen mit Bittersalz-Lösungen) haben eine rasche Wirkung und können das Problem stark einschränken.

Tom hat geschrieben: botrytis-sporen überwintern vorwiegend an der trieb-basis und die sporen fallen haubtsächlich nach unten, wenn sie nicht vom wind verwirbelt werden.
deshalt ist eine halb-bogen-erziehung, wenn möglich, jeder anderen erziehungsform vor zu ziehen.
so hängen dann die trauben automatisch über dem "absporendem" pilz und die ansteckungsgefahr ist beträchtlich minimirt...
Was man in Fachbüchern so alles lesen kann, geht mit der Realität nicht immer zusammen. Nach dieser Logik hätte eine Umkehrerziehung mit fast 2 m hohen Stämmen keine Botrytis-Probleme. Ist also Quatsch. Der Pilz wächst auch im Winter auf dem Rebholz und auf anderen Pflanzen weiter, die Sporen sind überall vorhanden. Weil es gegen Botrytis keine Resistenzen gibt, wer kennt nicht die graupelzigen Erdbeeren, und dieser Pilz zur Entwicklung Feuchtigkeit braucht, ist die rasche Abtrocknung aller Rebteile wichtig, wie du richtig geschrieben hast. D.h. gute Durchlüftung der Zeilen, der Triebe, nicht zu dichtes Laubwerk, Entblätterung der Traubenzone. Problematisch sind eben die Rebsorten mit dichtgepackten Trauben, einerseits kann das Spritzmittel schlecht das Traubeninnere benetzen, andererseits trocknen die Trauben innen schlecht ab. Deshalb die Selektion lockerbeeriger Klone, von denen ich schrieb.

Grüße, Dreizehn
Tom
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Beitrag von Tom »

hallo!

stimmt. es wird immer von einer unkehrerziehung abgeraten.
so wie von einer mehrstöckiegen kordonerziehung.

bei dichtbepackten trauben nützt spritzen auch nicht viel. selbst wenn man noch rechtzeitig zwischen die beeren spritzen könnte.
da die beeren sich gegenseitig abdrücken und dadurch aufplatzen können.
ausschneiden einzelner beeren um platz für die anderen beeren zu erhalten ist auch quatsch, weil:
1. zu viel arbeit,
2. der pilz in die abgeschnittenen stiele sitzen kann,
3. die gefahr groß ist, daß man die anderen beeren verletzt und dann der pilz erst recht sich einnistet.

also, bei der auswahl der rebsorte auf lockerbeereige sorten achten.
Tom
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Beitrag von Tom »

hallo!

juhu, heute sind meine neuen reben gekommen.
aber war doch etwas erstaund :schlecht: , wie die geliefert werden.

hier ein paar fotos:
zum vergrößern, einfach s´bild anklicken.







Tompson
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Beitrag von Tompson »

Die Pflanzanleitung ist anders, ansonsten würde ich sagen es kam von der Rebschule Schmidt. Bei denen waren in der selben Verpackung 3 Reben eingepackt. :|
Oak ne jechn!
Tom
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Beitrag von Tom »

hallo!

treffer :twisted: mit der rebschule. die haben wirklich eine super auswahl. :D
Morgen vormittag werde ich dann erde besorgen, mischen und einpflanzen.
heute spiele ich mal kindsmagd :-x . das muß auch mal sein :D .
Tompson
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Weinreben

Beitrag von Tompson »

Logisch. Warum nicht, mache ich sogar seit einem Jahr gern und immer 8-) (Edit: vorstehende Bemerkung gilt der Kindsmagd)

Was hast Du denn für welche? (Edit: jetzt gehts wieder um die Reben...) Sind das nicht alle Tafeltrauben - allerdings einige (wie eben Seyval-Blanc und die eingegangene Solara, siehe Seite 1 dieses Threads) mit dem Zusatz "für Saft- und Weingewinnung geeignet"? Was ich nun konkret davon halten soll, weiß ich nicht :|

Ich bin sogar wegen dieser Rebschule und ihrer entusiastischen Beschreibungen überhaupt zur Rebpflanzerei gekommen und später erst hat die Sache dank Dreizehns unermütlicher Mentorei vernünftige Formen angenommen...
Ich will Dich jetzt nicht irgenwie von Rebschule Schmidt abbringen aber die Pflanzen empfnad ich - nachdem ich eine Regent in der Baumschule nachgekauft habe - schlicht als mickrig... :schlecht: Aber die letztes Jahr nachgepflanzte Seyval-Blanc hat es ja nun scheinbar auch geschafft 8-)

[Dieser Beitrag wurde am 01.01.1970 - 01:00 von Tompson aktualisiert]
Oak ne jechn!
Tom
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Beitrag von Tom »

hallo!

@Tompson, ich habe mir 2 Leon Millot gekauft. sicher nicht die beste sorte, aber ich will mal was ganz anderes haben.
ja, etwas mikrig kommen sie mir auch vor, wenn man bedenkt, daß die wurzelstange bestimmt schon 3 jahre alt ist und nur so ein dürres trieblein herangezogen wurde.
denke man, daß die die schönen ordentlichen triebe behalten haben um sie wo anders aufzupropfen.

ob diese rebschule halten kann was sie verspricht, werde ich dann in 1-2 jahren wissen.
die reben habe ich heute vormittag in zwei alte 30l fässlein gepflanzt und werde sie wohl im winter in den keller stellen müssen.

obwohl meine dieses jahr gekaufte regent gewisse krankheitsbilder zeigt, ist sie doch ganz schön hoch gewachsen und hat auch eine ordentliche triebstärke entwickelt.
wenn ich die mit meinen anderen regent auf dem "stückle" vergleiche....alle regent sind von der gleichen rebschule in weinstadt, aber haben doch ein sehr unterschidliches wachstumsverhalten gezeigt.
liegt wohl an den verschiedenen "unterlagen".

[Dieser Beitrag wurde am 15.09.2006 - 12:26 von Tom aktualisiert]
lexxa
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Beitrag von lexxa »

*neid
ihr wisst wenigstens wie eure heißen :|

Mit der Uni-Winzerei hats nich geklappt,hab mich jetz für n VHS Winzerkurs Anfang Oktober bei einem Weinbauer angemeldet.Allerdings kommt mir der Hinweis für das mitbringen von wetterfesten Sachen
etwas merkwürdig vor. nich das ichs fürs lesen bezahle. mal überaschen lassen.

Vieleicht erkennt einer von euch die Art ja jetzt
in der Reife...

also
richtig grün,
Öchsle kann ich nicht messen weil nur Senkspindel da
Traube hat ein Kern
Reife ist da,Beere läßt sich leicht abziehen
und Augenabstand im Durchschnitt 7cm

Und das Bild ist von der schlimmsten traube die ich gefunden habe, ansonsten gehts ,vieleicht 15% Ausfall



Gruß
"Schade, daß man einen so guten Wein nicht streicheln kann."
Kurt Tucholsky

Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Tom hat geschrieben: ...daß die die schönen ordentlichen triebe behalten haben um sie wo anders aufzupropfen
Das stimmt so nicht. Pfropfreben müssen zum Verkauf bestimmten Qualitätskriterien entsprechen (u.a. Stärke der Wurzelstange, Verwachsung der Pfopfstelle, Anzahl und Stärke der Wurzeln). Wenn manche Reben nicht richtig wachsen wollen, hat das fast immer andere Ursachen (Bodenprobleme, zu früher Ertrag usw,). Manche Pflanzen starten auch einfach langsamer. Also, keine Panik.
Tom hat geschrieben: die reben habe ich heute vormittag in zwei alte 30l fässlein gepflanzt und werde sie wohl im winter in den keller stellen müssen...
Wenn der Keller nicht wärmer als 5°C und gut belüftet ist, dass die Pflanzen nicht schimmeln, kannst Du das machen. Da Du aber Topfreben hast, würde ich sie schon jetzt an ihren richtigen Platz pflanzen und sie, weil man jetzt kaum noch neues Wurzelwachstum erwarten kann, bei scharfen Winterfrösten in diesem Bereich mit Mulch schützen.

Grüße, Dreizehn
Tom
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Beitrag von Tom »

hallo!

in dem buch, daß mir die weinbauschule weinsberg empfohlen hat, werden viele ursachen für ein schwaches wachstum angegeben. man oh man, wenn man das buch gelesen hat, da kann es einem schon angst und bange um seine reben werden. besonders wenn man so wenige hat wie ich. was gibt´s da nicht alles für krankheiten und schädlinge... :schlecht:

@dreizehn, leider habe ich zu hause nicht die möglichkeit die reben in einen boden zu pflanzen.
deshalb die kübel-variante.

@lexxa, daß mit der weinbau-uni habe ich auch schon versucht. doch leider :( lassen sich die nicht auf einen deal ein.
deshalb habe ich versucht in einer größeren kellerei ein praktikum machen zu können um mein theoretisches wissen in der praxis zu erproben. doch das hat so direkt auch nicht funktioniert.
aber die konnten mir wenigstens vorschlagen, das ich einen lehrgang in den städtischen weinbergen der stadt weinstadt machen kann. und wenn alles wie erwünscht klappt, werde ich von märz bis okt. 2007 in den weinberger der stadt weinstadt tätig sein.
leider ist die teilnehmer zahl auf 15 personen begrenzt, so das bei höherer anwärterschaft das los entscheidet.
dez.2006 werde ich dann bescheid bekommen. also, warten wir´s ab :shock: .
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