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MSBerlin
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Beitrag von MSBerlin »

Hallo Rebenfraktion.
Ich habe Probleme mit meinen Regent Reben. Die beiden älteren stehen bereits im 6 Jahr. Es kam immer mal vor, dass sich einige Blätter so wie im Link dargestellt, verfïärbten. An der Stelle habe ich vor drei Jahren sechs neue Reben dazu gepflanzt. (Rebschulware)
In diesem Jahr hatten die jungen Reben schon Verfïärbungen. Das hat sich stark ausgeweitet. Es sind alle Reben betroffen. :(
Jetzt sieht es so aus, wie auf den Fotos dargestellt. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich um Esca handelt oder noch Magnesiummangel sein kann. Das Letztere wäre mir lieber. Falls es Esca ist, was kann man noch machen. Radikalkur und alles erneuern oder gibt es Hilfe. Im Internet wird davon gesprochen, dass befallene Stellen stark zurückgeschnitten werden sollen. Hat jemand mit solch einem Problem bereits Erfahrungen?

Hier der Link zu den Fotos:
www.wernerkoester.de/Rebenschaden.htm

Sonnige Grüße aus dem Emsland.

MSBerlin

[Dieser Beitrag wurde am 22.07.2012 - 20:33 von MSBerlin aktualisiert]
Lieber Wein lesen als gar keine Literatur.
(Den Spruch fand ich in einer Weinstube an der Mosel)
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Dies ist eine unsichere Ferndiagnose:
Ich glaube nicht, dass es sich um Esca handelt. Es sind eher die Regent-typischen Erscheinungen von Magnesiummangel. In diesem nass-kalten Nordsommer zeigen sich die Symptome vielleicht etwas untypisch; zu nasse Wurzeln und Pilzinfektionen können mitgespielt haben. Die zeigen sich auf Piwi-Blättern sowieso fast immer abweichend im Vergleich zu den traditionellen Sorten.

Zukünftig Falnet spritzen. Der Mg-Mangel wird sich aber in diesem Jahr nicht mehr richtig reparieren lassen.

Grüße, Dreizehn
Albi
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Beitrag von Albi »

Habe auch 30 Regent und die gleichen Probleme.
Meiner Meinung nach ist es genauso wie Dreizehn sagt.
Ich würde den Rat von Dreizehn befolgen, bei mir hat es geholfen.

Gruß Albi
"Junger Wein u. alte Männer sind zur Zeit die wahren Renner!
""Hast Du Wein in deiner Blutbahn,
kannst Du balzen wie ein Truthahn!"
Deichfermenter
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Beitrag von Deichfermenter »

hi,

sieht ein wenig ähnlich aus wie bei mir, nur in "light":

Rondo

bekomm ich dies falnet in kleinen mengen hier im "baumarkt"?
das ist ja "nur" magnesiumoxid, ein anderes präparat sollte
auch gehen...?

@MSBerlin
im emsland? also recht weit oben! wie machen sich denn die
reben so hoch im norden bei dir? was hast du für erträge
(mostgewichte, volumen, säure)?

gruß von der weser
Albi
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Beitrag von Albi »

mein Regent am Mo.23 Juli




Gruß Albi
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Deichfermenter
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Beitrag von Deichfermenter »

Hab dies hier gefunden

Magnesium

Sollte doch gehen?
MSBerlin
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Beitrag von MSBerlin »

Hallo @all, für die Ratschläge.
Ich bin erstmal erleichtert, dass es nicht Esca sein soll. Im Stillen hatte ich auch Magnesiummangel anhand der Abbildungen im Internet favorisiert. Aber die Nähe zu Esca war einfach da.
Zu Falnet habe ich mal gegoogelt. Das wird in 5Kg Gebinden angeboten. Bei einem Sprühansatz von 100g/10L reicht das ewig.
Es scheint jetzt aber noch die Zeit zu sein, in der man das Aufbringen kann. Vor Traubenschluss stand geschrieben.

@Deichfermenter
Die Regenttrauben erreichen hier zwischen 60-70 Oechsle und eine Säure zwischen 7-9 g/l, auch schon 9,8.
Ich bin damit zufrieden.

Zu dem Magnesiumdünger, den Du verlinkt hast, der ist glaube ich keine Alternative zu Falnet, wenn man die Konzentration vergleicht. So aus dem Bauch heraus gesprochen. Ich habe damit keine Erfahrung.
Ein Magnesiumdünger zusätzlich müsste meiner Meinung nach auch helfen für die Zukunft. Oder gibt es andere Erfahrungen.

Ich habe im Frühjahr noch Bittersalz gegeben, da ich gelesen hatte, dass das auch helfen soll.

@Dreizehn
Du sagst, dass künftig Falnet gespritzt werden sollte. Hast Du damit Erfahrung? Wann spritzt Du?
Ich werde jetzt noch spritzen, auch wenn es nicht mehr so viel hilft. Wie kann man die Magnesiumversorgung sicherstellen?

Schöne Grüße

MSBerlin
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Ich kann Dreizehns Erfahrungen nur unterschreiben, auch ich habe schon den Tip bekommen und befolgt.

Mit Falnet bekommt man ein sichtbar grüneres, frischeres Laub. Auch habe ich immer Schwierigkeiten mit Stiellähme bzw. eben brüchigem Stielgerüst, was durch Falnet kuriert werden soll.

Leider habe ich heuer noch nicht eine Spritzung ausgebracht ?-|
Frage meinerseits: Ich habe vor, in den nächsten Tagen die Traubenzone fertig zu entblättern. Dann möchte ich wenigstens eine Falnet-Spritzung ausbringen und gleichzeitig Netzschwefel beimengen, um einen beginnenden Oidium-Traubenbefall am Pinotin (Ernte nicht vor Anfang Oktober) einzudämmen.
Geht das noch oder ist es zu spät für Netzschwefel? Also generell, rein von der Wartezeit her (50-60 Tage) sollte es ja funktionieren.
Oak ne jechn!
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Beitrag von matzl0505 »

Tompson hat geschrieben:Geht das noch oder ist es zu spät für Netzschwefel?
Ich würde es lassen.
Vor ca. 1,5 Wochen stand im Weinbaufax, dass ab jetzt kein Netzschwefel mehr ausgebracht werden soll. Einerseits, da die Reben auf Grund des Wetters zu sehrt gestresst und je nach Aufwandmenge teils massiv geschädigt werden, auf der anderen Seite, weil die Böchsergefahr im Wein unnötig erhöht wird.
Empfohlen werden stattdessen chemische Mittel, wie Prosper(nur noch Restbestände, da Zulassung ausläuft), Karathane Gold, oder Vegas, die auch eine deutliche geringere Wartezeit haben.

Eventuell könntest du es auch mit den klassischen biologischen Mitteln versuchen, wie zB. Molke.
Die Trauben mal kräftig mit Wasser abspritzen soll auch helfen.

Gruß
Marius

[Dieser Beitrag wurde am 25.07.2012 - 22:47 von matzl0505 aktualisiert]
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

Tompson
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Beitrag von Tompson »

Mh, ja, danke für die Antwort.

Ich werde dann wohl mal die Spritzerei ganz lassen und lieber nächstes Jahr diszipliniert damit anfangen ... dieses Jahr hatte ich das auch schon vor ...
Bei Pinotin sieht es sowieso nicht üppig aus. ?-|
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matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

Naja, Falnet bzw Bittersalz dürfte kein Problem sein.

gruß
Marius
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Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


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Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Späte Antwort wegen Rückkehr aus dem Urlaub.
MSBerlin hat geschrieben: @Dreizehn
Du sagst, dass künftig Falnet gespritzt werden sollte. Hast Du damit Erfahrung? Wann spritzt Du?
Ich werde jetzt noch spritzen, auch wenn es nicht mehr so viel hilft. Wie kann man die Magnesiumversorgung sicherstellen?
Mit Falnet. Ich spritze etwa 4-5 mal pro Jahr und gebe es dann in jede Spritzbrühe, wenn genügend Laub vorhanden ist. Wenn es auch gegen Stiellähme schützen soll, ist die Spritzung bei Erbsengröße der Beeren besonders wichtig, weil man dann auch das Stielgerüst der Trauben besonders gut benetzen kann.

Seit vielen Jahren mache ich das so. Alles bestens.

Grüße, Dreizehn
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