Rebschnitt-Flachbogen

Tompson
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Beitrag von Tompson »

Dreizehn hat geschrieben: Und deshalb, Thomas, bitte nicht so viel Dickes... ;–)
Ehre, wem Ehre gebührt, denn selbst wenn man Wissen zugeschmissen bekommt, muß man es doch selber behalten und umsetzen.

Und außerdem hatte ich an der Lobhudelei diesmal keinen Anteil 8-)
Oak ne jechn!
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Dreizehn hat geschrieben:Nach alter Meinung ist das zwar „wildes“ Holz und kaum fruchtbar (danach soll man nämlich „zahme“ Ruten anschneiden, die auf vorjährigem Holz gewachsen sind); das ist aber Unsinn.
Hallo Dreizehn,

ich habe auch schon beobachtet, dass an Ruten, die aus dem Stamm austrieben Fruchtbehang war. Hast Du die Erfahrung gemacht, dass diese Ruten genauso fruchtbar sind wie die "zahmen" Ruten?

Grüße Traubenstolz
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

„Früher“, wann auch immer, sollen tatsächlich „wilde“ Ruten entweder nicht getragen oder jedenfalls erheblich schwächer fruchtbar gewesen sein als „zahmes“ Holz – jedenfalls bei den klassischen, nicht selektionierten Sorten. Das wird immer noch so weiter vermittelt, obwohl das nicht mehr richtig ist. Es gibt natürlich aus altem Holz gewachsene Ruten, die für den Anschnitt völlig unbrauchbar sind – wenn man sie nur leicht verbiegt, brechen sie aus. Aber die anderen, fest verwachsenen, vor allem wenn sie gut stehen, sind bestens für den Anschnitt geeignet. Selbst wenn sie etwas weniger fruchtbar sein sollten (was ich nicht beobachtet habe, denn auch auf den Bogen aus zahmem Holz haben nicht alle Triebe mehr als 2 Gescheine) und z.B. das 3. oder 4. Geschein fehlen sollte – ja, was soll’s?

Grüße, Dreizehn
derapulier
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Beitrag von derapulier »

Ich will dreizehn nur sehr ungern widersprechen,aber bei meinen Sorten ists tatsächlich so, dass sämtliches "wildes Holz" absolut unfruchtbar ist.

gruss

derapulier

[Dieser Beitrag wurde am 21.03.2010 - 12:04 von derapulier aktualisiert]
Sorten:Montepulciano,Malvasia Nera,Primitivo,Moscato Rosso,Trebbiano,Moscato Bianco
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Hallo Apulier,

wenn ich das in Deiner Signatur lese, dann hast Du alles "traditionelle" Sorten. Ich nehme an, die Reben selber sind auch nicht mehr die jüngsten?

Dann träfe nämlich der Abschnitt "früher" zu ... ;)
Oak ne jechn!
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

derapulier hat geschrieben:...nur sehr ungern widersprechen...
Muss ich mich etwa selbst verdächtigen, sakrosankt zu sein? Bioß nicht...
Apulier, erst einmal habe ich mich gefreut, wieder etwas von Dir zu lesen. Und dann: wenn ich irgend wo in der falschen Rille sein sollte, hau’(t) es mir um die Ohren.

Wie Tompson es auch anmerkt, dürften die früher geltenden Erkenntnisse auch auf Deine Sorten zutreffen (und in soweit sind sie natürlich auch heute noch gültig). Möglicherweise gibt es aber auch hier (nördlich der Alpen) einige Sorten, die sich diesbezüglich etwas zickiger anstellen. Wenn jemand solche Erfahrungen hat, bitte schreiben. Würde ich gern wissen.

Wildes Holz, nur noch mal zur Klärung: dass sich im Jahr des Austriebs an der Rute keine Gescheine entwickeln, ist klar. Bleiben die Triebe, die im Folgejahr aus den Augen austreiben, alle unfruchtbar? Wenn Du die Rute, die im 2. Jahr aus dem inneren Auge gewachsen ist, im 3. Jahr als Bogen anschneidest, fruchten dann alle Triebe auf diesem Bogen (falls Du das mal so gemacht haben solltest)?

Grüße, Dreizehn
derapulier
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Beitrag von derapulier »

Natürlich hast du Recht Thompson, alle meine Reben sind "traditionell" und dürften im Schnitt jetzt ca 25 Jahre alt sein.Das dürfte dann schon fast als "früher " gelten.

@ dreizehn: Gott sei dank bleiben die Zapfen am Stamm im zweiten Jahr nicht mehr unfruchtbar (ist ja auch dann kein wildes Holz mehr so wie ich es verstehe), denn als wir unseren Wein übernahmen war er extrem hoch gezogen und hatte zu viele Zapfen (bedingt durch Mangel am Rebschnitt).Man schneidet halt nicht über Jahren den äussersten Trieb am Zapfen wieder an.Wir verjüngten also auch auf Zapfen am Stamm des vorigen Jahres.

Generell will ich die Behauptung aufstellen, dass man beim Rebschnitt nichts pauschalisieren kann, sondern sich immer auf die einzelne Sorte umstellen muss.Z.B. hab ich Sorten die sind am Zapfen erst ab dem dritten Auge wirklich fruchtbar und Sorten die schon ab dem ersten Auge fruchtbar sind.

Und: ungern widersprechen will ich dir nur deshalb nicht, weil du mit Sicherheit die kompetentesten Beitrage im Forum schreibst.

gruss

derapulier
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Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

derapulier hat geschrieben:Gott sei dank bleiben die Zapfen am Stamm im zweiten Jahr nicht mehr unfruchtbar (ist ja auch dann kein wildes Holz mehr so wie ich es verstehe
Hallo derapulier,

schön wieder von Dir zu hören. Die traditionelle Lehre besagt, dass man ein Fruchtholz wählen soll, das auf einem vorjährigen Holz steht. In Deinem Beispiel wäre es schon noch "wildes Holz", denn der Trieb steht direkt auf dem Stamm. Erst im dritten Jahr hätte man aus einem Zapfen, der direkt auf dem Stamm steht wieder fruchtbares Tragholz.

Ich werde es dieses Jahr mal beobachten, ich habe zwei Stöcke auf Holz zurückgeschnitten, das im Vorjahr aus dem Stamm trieb.

Grüße Traubenstolz
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