Rebenbericht 2012

juno
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Rebenbericht 2012

Beitrag von juno »

Ja, ja die Vögel.
Ich mag v....n sehr, aber die Amseln und Staare waren echt furchtbar. Die haben die solaris bis auf 10 erntebare Beeren einer totalen Vernichtung zugeführt, und die anderen Trauben auch in Angriff genommen, da aber habe ich dann doch die Defensive mit Netzen gut hinbekommen.

Aber alles in allem muß ich sagen ein super Weinjahr.
Mein Cuve aus Cabernet Jura und Seyval Blanc blubbert schn gemütlich in der Küche vor sich hin. Als einzige hängen die Saphira noch am Stock. Mit Ihren 85° braucht sie noch ein paar Tage um besser auszureifen.

Der Sommer war nicht al zu heiß, aber sonnig und Trocken, und daß zieht sich bis in die jetzigen Tage hin. Mal sehen was Raus kommt.

Ich hatte zwar für dieses Jahr mit 30l+ Wein gerechnet, aber es werden wohl doch nur 10, die aber vieleicht qualitativ besser.

juno
Gott hat uns nicht nur die Reben, sondern auch den Durst dazu gegeben. Drum trink, solange die Flasche winkt, nütze Deine Tage, ob man im Himmel weiter trinkt, daß ist die entscheidende Frage.
Dreizehn
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Rebenbericht 2012

Beitrag von Dreizehn »

Ein kleiner Hinweis aus meiner Erfahrung mit Fraßschäden durch Vögel, Insekten und anderen Kameraden:
Das Einnetzen (mit den blauen Netzen) hat dann die beste Wirkung, wenn man vor den Beerenliebhabern an seine Trauben denkt - das ist bei mir Ende Juli, spätestens Anfang August. Wenn erst einmal die Beeren durch Vögel angepickt sind, werden schnell Fliegen, Schmetterlinge und andere Insekten, die sonst an intakten Beeren gar nicht fressen könnten, angezogen. Dabei geraten jede Menge Fäulniserreger in die Fraßstellen (auch Essigbakterien), das zieht dann zusätzlich Wespen an, die bekanntlich auch Beeren aufschneiden können.
Und: Keine Lockflaschen aufhängen, das ködert die Wespen zusätzlich; dass die dann die nähere Umgebung nach Fressbarem überprüfen, ist naheliegend.
Macht halt alles Arbeit, aber es lohnt sich.

Grüße, Dreizehn
Otto47
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Rebenbericht 2012

Beitrag von Otto47 »

Vorigen Donnerstag und Freitag war ich bei Jena einem Handwerkerfreund auf seinem Berggrundstück helfen.
Als er immer von seinem Berg redete konnte ich mir nichts darunter vorstellen.
Wie ich davor stand waren es 20m breit, wie weit nach oben weiß ich nicht.
Es sollen 3500m² sein.
Steilhanglage.
Nach ca. 80m habe ich wie eine alte Dampflok geschnauft.
Sein Nachbar hat sich einen Weinberg im Nebenerwerb
angelegt.
Diese sind voll blau eingenetzt.
Er soll einen Spitzenwein herstellen.
Mein Freund hat auch einige Reben.
Leider sind dort jede Menge Siebenschläfer die sich an den Trauben gütlich tun.
Die Mistviecher fressen sie an aber nicht auf.
Für ihm als Imker ist die Fruchternte nebensächlich.
Wer Arbeit kennt und danach rennt und sich nicht drückt der ist verrückt!
Bildunterschrift "die Piepenbrüder" Wandergesellen um 1905 (Großvater)

Traubenstolz
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Rebenbericht 2012

Beitrag von Traubenstolz »

Hallo,

am Montag war es soweit. Ich habe meinen Weißwein, den Felicia mit 98 °Oe und 5,5 g/l Säuere geerntet. Es waren 74 kg von denen ich 51 Liter gekeltert habe. Die Trauben waren überwiegend vollkommen gesund.

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Der Behang war sehr gut. Im August habe ich Trauben an schwachen Trieben ganz entfernt, an den anderen habe ich 2 Trauben stehen lassen.

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Die Reben waren seit Mitte August eingenetzt und trotzdem waren einige Trauben von unten her abgefressen.

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Siebenschläfer habe ich im Garten schon oft beobachtet, vielleicht stimmt das, was Otto47 berichtet. Die Netze sind nicht beschädigt oder angebissen. Hat jemand noch solche Schäden an den Trauben beobachtet?

Das war die gesamte Ernte, die jetzt bereits im Fass ist und heute zu gären begonnen hat.

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Grüße
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Erst einmal Gratulation, Freude bei den schönen Trauben und Werten. Wenn jetzt im Keller alles gut läuft, wird das sicher ein erstklassiger Wein.
Die Fraßschäden sehen für mich sehr nach Vogelfraß aus. Waren die Netze unten evtl. offen, dass Amseln einschlüpfen konnten?
Siebenschläfer fressen Trauben doch eher von oben an, oder irre ich da?

Grüße, Dreizehn
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420
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Beitrag von 420 »

Hallo Traubenstolz,

eine schöne Ernte.

Bei mir sind die kleinen Weintrauben erst bei 50 Oe. Vor Oktober brauche ich wohl nicht daran denken, die Trauben zu ernten.

Und mit der Menge, da sieht es bei mir natürlich sehr sehr viel geringer aus. Vielleicht 5 Liter.

Dann auf gutes Gelingen für den Weißwein.

Grüße
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Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo,

Amseln können es eigentlich nicht gewesen sein. Die Netze sind unten jeden Meter einmal mit Bindedraht gebunden. Dazwischen könnte allerdings ein größeres Tier den Kopf durchstecken. Da fällt mir ein, wir haben viele Fasane. Es sind auch nur die Trauben betroffen, die sehr tief hängen. Nächstes Jahr werde ich unten doppelt soviel binden.

Grüße
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo,

nachdem gestern Regen angesagt war und ich wusste, dass bei meinem Rotwein, einem Calandro, viele Beeren angefressen waren, habe ich mich entschlossen ihn zu ernten. Insgesamt waren es 100 kg mit 95°Oe und 6 g/l Säure. Die Menge hat mich ein wenig überrascht, denn ich hatte gut ausgedünnt.

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Die Reben waren seit Mitte August eingenetzt und trotzdem waren viele Beeren wie folgt angefressen:

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Weiß jemand, welches Tier solche Fraßschäden verursachen kann. Was ich beobachtet habe, sind Ohrenkneifer, Ameisen und große Fliegen. Die fast ganz abgefressenen Trauben sehen ähnlich aus, wie meine abgefressenen weißen Trauben, wie ich es weiter oben im Thread beschrieben habe. Aber die Grundstücke liegen ca. 10 km Luftlinie auseinander. Wespen habe ich dieses Jahr keine beobachtet. Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Grüße
Zaller
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Beitrag von Zaller »

Ich vermute auch Mäuse oder Siebenschläfer

www.lwg.bayern.de/weinbau/berufs … _7_0_1.pdf

(Auf Seite 56 scrollen)
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Ich pädiere für Wespen. So sah es bei mir letztes Jahr nach Wespenbefall aus. Naja, hier waren es wohl eher Ospen ;)
Oak ne jechn!
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Danke Zaller für den Link, die dargestellten Fraßschäden sehen in der Tat so aus wie bei meinen Trauben. Werde nächstes Jahr mal was dagegen tun. Inzwischen habe ich auch den Hinweis bekommen, dass auch die Schmeißfliegen in Frage kommen. Was kann man denn gegen die machen? Die kommen ja auch durch die Netze.
Zaller
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Beitrag von Zaller »

Ich habe Deinen Eintrag im Landtreff schon gelesen. Im folgenden Link ist das Whailex-Schutznetz-System gut zu sehen. Habe es vor Ort selbst gesehen und finde es gut. Ich weiß aber nicht, ob das System auch bei normalen Drahttrauben funktioniert. Aber warum eigentlich nicht.

Scrolle bei dem Link ganz nach unten (letzte Seite)

www.lwg.bayern.de/gartenbau/obst … rl_0_6.pdf
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