Reben nach dem Winter 2008/2009

Birgit
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7824
Registriert: 03 April 2004 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von Birgit »

Hallo Leute,

wollte mal hören wie es mit Euren Reben ausschaut. Ich bin zwar keine Rebenbesitzerin, aber bei meinen anderen Gartenpflanzen muß ich schon mit außergewöhnlichen Verlusten rechnen.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Benutzeravatar
fibroin
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 9840
Registriert: 25 Mai 2004 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von fibroin »

Noch ruht alles im Winterschlaf. Der Frühjahrsschnitt ist auch noch nicht gemacht, da es immer noch zu kalt ist. Leider ist das Vorjahr nicht zu treibreich gewesen, ich hoffe, dass die wenigen Augen für den Austrieb reichen. Und bitte nicht wieder Platzregen mit Hagel im Mai... :?:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Pantscher
500 Liter Wein
500 Liter Wein
Beiträge: 530
Registriert: 02 November 2007 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von Pantscher »

Tja, unsere Rebe zeigt auch noch keine Regung, es hat ja bei uns noch teilweise bis zu -5° C in der Nacht. Ob sie sich was abgefroren hat, weis ich also noch nicht, hab aber die Hoffnung, das nichts passiert ist, da die rebe ja direkt am Haus unter dem Dachvorsprung steht, und so nicht die volle Ladung Frost abkriegt.
Weintechnisch ist dann noch unser Zwetschgenbaum interessant, allerdings gehört der zu den "Harten" :D , da mch ich mir keine Sorgen.
Dreizehn
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1494
Registriert: 09 September 2005 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von Dreizehn »

Abgesehen von den vielen Frosttagen dürften auch die niedrigsten Temperaturen hier (-15,8 °C) die Reben nicht geschädigt haben. Ich werde demnächst mal ein paar Augen mit einer Rasierklinge durchschneiden, um einen genaueren Status zu haben.

Den Kältetod gestorben sind wahrscheinlich meine beiden großen Hanfpalmen (stille Tränen, 33 Jahre alt, selbst aus Samen gezogen). Die Blattschopfe sind jedenfalls total erfroren; ob die Vegetationspunkte überlebt haben und neuer Blattaustrieb gebildet wird, merkt man leider erst ab etwa Mitte Mai.

Das Kambrium der Feige ist noch grün, die wird sicher irgendwo wieder austreiben. Die noch rel. junge dreiblättrige Orange sieht auch noch gut aus, keine aufgeplatzte Rinde.

Ziemlich tot scheinen auch die Rosmarin-Büsche zu sein. Schade, Rosmarin wird in unserer Küche oft gebraucht, da wird es wohl eine Pflanzaktion im Frühjahr geben müssen. Falls jemand fosthärtere Sorten oder Selektionen kennt und weiß, wo man sie erhält, bitte melden.

Außergewöhnlich kalt war der Winter (hier) jedoch nicht. Wir waren allerdings viele Jahre durch milde Temperaturen verwöhnt.

Grüße, Dreizehn
Birgit
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7824
Registriert: 03 April 2004 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von Birgit »

Bei uns war es definitiv kälter als sonst und bei einigen Gehölzen kann man schwarze Triebe sehen z.B. auch an Johannisbeeren. Bei einigen neu gepflanzten Rosen hab ich nicht viel Hoffnung das diese im Frühjahr austreiben. Die winterharten Fuchsien sind wohl zum ersten mal bodeneben zurückgefroren. Der Rosmarin sieht bei mir auch sehr schlecht aus, genauso mein großer Salbeistrauch. Die Feige sollte es überlebt haben. Mal sehen. Das mit deinen Palmen tut mir sehr eid.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

DW
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 90
Registriert: 22 April 2008 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von DW »

@Dreizehn

Da bin ich aber überrascht, dass Deine Hanfpalmen schon bei -15,8 °C solche Probleme haben, noch dazu, wo diese nicht aus Spanien oder Süditalien kommen, sondern selbst gezogen sind. Meine hatten die letzten 4 Winter ohne Probleme überstanden, obwohl in den 2 härteren Wintern Temperaturen um die -20 °C längere Zeit waren.

Dieser Winter hatte bei uns offiziell eine Tiefstemperatur von ca. -32 °C - in Wahrheit noch sicherlich ein paar Grad darunter. Das war für Klimazone 7a doch ein bisschen heftig und so sind zunächst einmal die Wedel aller meiner 4 Freilandpalmen erfroren. Mit Glück treiben sie aber wieder neu aus. Das kann aber eventuell bis August dauern.

Bei meinen Reben weiß ich noch nicht, wieviel Verluste ich habe. Ich ahne aber Schlimmes, denn in den milderen Weinbaulagen sind bis zu 90 % der Reben erfroren, wobei sich dort einige eventuell durch speziellen Schnitt retten lassen. Aber zum Bogrebenschnitt ist nicht mehr genug da, so dass man für die nächste Saison mit Ernteausfällen von bis zu 90 % rechnet.

Aber nächstes Jahr richten wir Deutsch-Sibirien in einem anderen Bundesland ein und in spätestens 3 Jahren wird es wieder etwas wärmer.

Wenn der Klimawandel weiter so anhält, muss ich eben auf Moose und Flechten umsteigen und Rentiere züchten. :D
Tompson
5000 Liter Wein
5000 Liter Wein
Beiträge: 5744
Registriert: 10 Mai 2004 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von Tompson »

Platschquatsch ?-|

Morgen habe ich Gelegenheit, im Hellen unseren Garten zu inspizieren. Was ich im Halbdunkeln sah, scheint nicht alarmierend zu sein. Aber abwarten :|

Wir hatten auch mächtig Minusse, ich persönlich habe nichts gegen die milden Winter. Denke da auch an meine Gasrechnung :mrgreen:
Oak ne jechn!
sigi
2500 Liter Wein
2500 Liter Wein
Beiträge: 3361
Registriert: 24 Juli 2004 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von sigi »

Oh Gott oh Gottchen wenn die Trauben fast alle tot sein werden brauchts eh kein eigenes Unterforum...*g*
Schwäbisches Fünfgängemenü: Ein Zwiebelrostbraten und vier Viertele Trollinger

Der wo koin Wei mog und koin Gsang ond koine luschtige Weiber, der wird nie a Jäger, der bleibt emmer a Treiber

Pantscher
500 Liter Wein
500 Liter Wein
Beiträge: 530
Registriert: 02 November 2007 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von Pantscher »

Mir kommt grad: Vielleicht gibts 2009 Ernteeinbusen, das wird aber durch den gigantischen Eisweinwüberschuss 2008 auf Jahre ausgeglichen :D .
DW
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 90
Registriert: 22 April 2008 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von DW »

Zumindest in Sachsen gibt es 2008 keinen gigantischen Eisweinüberschuss - es gibt überhaupt keinen Eiswein, denn die Trauben mussten wegen dem Pilzbefall durch den dauerfeuchten Herbst notgeerntet werden.
Dreizehn
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1494
Registriert: 09 September 2005 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von Dreizehn »

@Birgit

Ja, das Rheinland hatte in diesem Winter (auch mal) die rote Karte gezogen. Die Kältezone verlief quer durch die Mitte Deutschlands von Ost nach West.


@DW

-20°C über einen längeren Zeitraum und den Trachies ist nichts passiert? "Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube; das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind." (Goethe)

Im Ernst, ich bezweifle das nicht, das ist aber sensationell.

Die letzten 4 Winter (bis einschließlich 07/08) haben meine Palmen auch problemlos überstanden. Das waren aber auch ihre einzigen Freilandwinter; ich habe sie erst 2004 ausgepflanzt. Und da liegt der Hase im Pfeffer.

Grüße, Dreizehn
DW
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 90
Registriert: 22 April 2008 00:00

Reben nach dem Winter 2008/2009

Beitrag von DW »

@13

Trachycarpus Fortunei halten offiziell je nach Quelle -17 ... -18 °C aus. Im Winter zeige ich denen aber nicht das Thermometer und so wissen sie nicht, dass es schon ein paar Grad kälter ist. :D :D :D

Die individuelle Frostfestigkeit einer Trachy hängt sehr stark von der Art der Aufzucht (ab der Stammbildungsphase) und vom jahrelangen Training ab. Es kann passieren, dass eine Trachy aus den Gartenmarkt ausgepflanzt schon bei weniger als -10 °C den Geist aufgibt. Am Besten ist es, wenn man eine Trachy selbst aufzieht oder kurz vor der Stammbildung kauft und dann bis zu einer Stammhöhe von ca. 30 cm im Topf hält, aber diese bis zu Nachttemperaturen von ca. -5 °C draußen läßt bzw. in solchen relativ milden Frostphasen immer draußen hat. Wenn man Trachys aus Samen aufzieht, dann welchen aus Südtirol versorgen, weil diese Trachys Nachkommen von ausgewilderten Trachys sind und die Trachys mit weniger Frostfestigkeit sind durch die Winter "ausgesiebt" und nur die Trachys mit den "frostfesten Genen" haben dort überlebt, sind also eine Auslese.

In winterkalten Gebieten wie in Dresden brauchen die Trachys einen Winterschutz in Form einer ca. 30 cm hohen Aufschüttung von Erde, um den Wurzelstock zu schützen, denn der verträgt nur -8 ... -10 °C - quasi wie das Anhäufeln bei Rosen.

Andere Trachycarpus-Arten sind nicht so frostfest wie die Fortunei! Da wird viel Quatsch verbreitet.

Gib Deine Trachys nicht so schnell auf. Es kann bis in den Spätsommer dauern, bis sie wieder Blätter treiben, u.U. auch erst im fogenden Jahr, wenn das Palmenherz kaputt war. Auf alle Fälle nicht ausbuddeln und versetzen, denn Trachys brauchen etwa 3 Jahre zur erneuten Anpassung an den Standort und wenn Deine Trachys durch das Erfrieren der Wedel geschwächt sind, könnte das den Unterschied zwischen Tod und Leben bedeuten.
Antworten

Zurück zu „Reben und Rebpflege“