Ochsentreiben 2010

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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Ja, Erich, das ist schade. Zu früh ernten, das ist eine Schande. Ich sehe es bei meinen Solaris. Wenn ich meine noch hängenden Trauben ansehe, dann siehts hier nicht besser aus. Der Regent hat nur einen Hauch von Süsse, ich mache das Refaktometer gar nicht erst schmutzig, die Werte will ich nicht wissen. Botrytis habe ich noch nicht, ich riskiere die Oktoberernte. :?:

Über das Wetter möchte ich nicht reden. :schlecht:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

fibroin hat geschrieben:... Botrytis habe ich noch nicht, ich riskiere die Oktoberernte.
Dann würde ich das an Deiner Stelle auch versuchen, Johannes.

Wieso hier in diesem Jahr diese Botrytis-Epidemie herrscht, ist mir ein Rätsel – zumal ich Teldor gespritzt habe. Dafür ist das Laub immer noch kerngesund. Aber das allein reicht nun mal nicht.

@matzi
Von 44 Stöcken.


Grüße, Dreizehn


Edit meint, wenn ich schon ein altgriechisches Wort verwende, soll ich es wenigstens richtig schreiben ...

[Dieser Beitrag wurde am 27.09.2010 - 22:59 von Dreizehn aktualisiert]
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Da ich mich ja nun schon lange um den fälligen Eintrag drücke ?-|

Zuerst mein tiefstes Mitgefühl, Erich. Ich selbst bin der zeit am Überlegen, was zu tun sei. Ich weiß es ehrlich nicht, ob ich noch ein wenig warten soll und der einsetzenden Stiellähme zugucke ... Botrytis ist immerhin keine zu finden. Anderenseits wird die Oberlausitz soeben wieder überflutet (die armen Schweine, die ihre Buden eben wieder getrocknet hatten), der dritte Tag Dauerregen.
Wenn es weiterhin schüttet, und ich gehe leider davon aus, daß es weiterhin mehr regnet als sonnenscheint, verwässert mir der Most ja ohnehin weiter, Reifefortschritte sind nicht zu erwarten und die Stiellähme vermindert den Ertrag ....

Was rät mir die Forenrunde? Lesen oder aussitzen? :schlecht:


Hier mal die zum Kopf einziehende Wertesammlung:

18.09.
Johanniter 50 Oe
(ohne Sonne ist auch mein Überraschungsstock vom Vorjahr hilflos...)
Hecker/Ganita sind ja Mehltauopfer geworden :(

25.09.
Pinotin 50 Oe (an Stiellähmetraube gemessen)
Pinotin 60/42/44/63/55 Oe
Regent 50/73/72/62 Oe
Seyval-Blanc 49/50/53/49 Oe
VB9irgendwie 83/80/85/87 Oe

Erich, ich hoffe mal, daß Du mit Deinem Standpunkt über den Pinotin nicht recht behälst, zumindest für den Standort Oberlausitz, denn der kommt bei mir ja nun endlich so halbwegs übern Damm ...
Aber eigentlich müßte mit den Werten vom Vorjahr und auch da war ja nicht durchgängig Sonne, zu arbeiten sein ... :|
Laub ist übrigens alles andere als grün - ich habe es aber mehr auf einsetzende Herbstfärbung geschoben als auf Mangelerscheinung :?:


Edit:
Hälfte vergessen. ?-|

Solaris wurde am 18.09. gelesen, Most hatte 90 Oe und 9,5g/l, was ich mal gar nicht soooo schlecht fand. Ergab 2 Liter Federweißer, leider wieder zu spät abgezogen :!:
Bin gespannt, wann ich das lerne, daß eine Woche Gärung für Federweißer zu lange ist ?-|

P.s.
Erich, man merkt, keine Kinder, die Zollstöcke verbrauchen ;) Der ist ja mindestens 17 Jahre alt 8-)

[Dieser Beitrag wurde am 28.09.2010 - 07:06 von Tompson aktualisiert]
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Tompson hat geschrieben:Was rät mir die Forenrunde? Lesen oder aussitzen?
Äh, setz dich doch beim Lesen. :D

Mal im Ernst, die diesjährige Weinernte ist dahin. Wir werden hier und da noch einigen Wein keltern, aber der Bringer wird das nicht. Aber man kann für die nächsten Jahre üben, Wein machen. Lesen, Abbeeren, Pressen, entschleimen, entsäuern und was der schönen Arbeitsschritte noch mehr sind. :P

Entscheide einfach aus dem Bauch heraus. Ich habe folgendes vor: In der zweiten Oktoberwoche habe ich unerwartet Urlaub bekommen. Da kommt alles runter, ob es regnet oder schneit. :|
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von matzl0505 »

Hallo Thomas,
Tompson hat geschrieben:Was rät mir die Forenrunde? Lesen oder aussitzen?
Laub ist übrigens alles andere als grün - ich habe es aber mehr auf einsetzende Herbstfärbung geschoben als auf Mangelerscheinung
Wenn das Laub nicht mehr grün ist, würde ich lesen. Denn dann wird auch kein Zucker mehr produziert und das Mostgewicht steigt auch nicht mehr. Zucker wird während der Photosynthese durch Chlorophyll (der grüne Blattfarbstoff) aufgebaut. Wenn der nicht mehr da ist, warum auch immer, wirds wohl keninen Zucker mehr geben. :|
Ein besch****** Weinjahr, dieses Jahr :!:

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Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Aja, da hast Du recht, wieder einmal nicht weit genug gedacht ...

Heute wird es nicht werden, es sei denn, mir wachsen noch schnell Kiemen ?-|
Wir haben gerade beratschlagt, wie wir von Görlitz nach Hause kommen wollen, alle Fernverkehrsstraßen sind dicht. Schon auf der Herfahrt stand das Wasser der Schöps bis an die Straße und Häuser wieder drin. Und über die Nester oder die Autobahn (und halt später über Nester) ... hier gibt es früher oder später immer einen Bach neben der Straße :mrgreen:
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Beitrag von Dreizehn »

Tompson hat geschrieben:(1)... Solaris wurde am 18.09. gelesen, Most hatte 90 Oe und 9,5g/l, was ich mal gar nicht soooo schlecht fand ...
(2)... daß eine Woche Gärung für Federweißer zu lange ist ...
(3)... keine Kinder, die Zollstöcke verbrauchen. Der ist ja mindestens 17 Jahre alt
(1) Wirklich nicht schlecht. Zeigt aber auch ein Solaris-Problem: obwohl genügend Oechsle, ist mit 9,5 ‰ Säure keine vernünfige Reife erreicht, damit fehlen Aromen oder die falschen dominieren noch zu sehr. Und mit Vollreife (z.B. 110° Oe/7,5 ‰) hat man die Alkoholbombe ...

(2) Ja, da ist der mit der Gärung fast durch, falls er nicht mit heftiger Kühlung ausgebremst wurde.

(3) Mindestens. Aber so ganz komplett ist der auch nicht mehr – er musste mal ein paar Distanzhölzchen liefern ...


Regenfeuchte Grüße, Dreizehn


Weil Du Stiellähme hast: das verfärbte Laub könnte evtl. doch auf Mangelerscheinungen hinweisen. Pinotin wird hier allerdings untenherum auch gelb (das Laub).
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mal eine vielleicht blöde Idee. Matzl hat wohl Recht, ohne Photosynthese in den Blättern wird sicher kein Zucker mehr entstehen oder höchstens sehr wenig. Aber die Trauben veratmen doch wohl die Apfelsäure, insbesondere in warmen Nächten. Könnte es sein dass der Säuregehalt noch sinken kann auch wenn das Laub nicht mehr grün ist?
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Beitrag von Tompson »

@Dreizehn
Ich stelle mal noch im Rahmen der Lese Fotos mit ein. So langsam nähere ich mich ja auch der Spritzerei an, so ganz ohne geht es ja eben auch nicht. Falnet ist dieses Jahr ja schon mit Verstand aber noch ohne genügend Nachdruck verabreicht worden, wenn ich nächstes Jahr alle 3 Spritzungen ordentlich verabreiche, wird es wieder eine Spur besser. Heuer waren es ja nur deren zwei.
Außerdem wurde bereits letzten Samstag Pferdemist angehäufelt.

Ich habe mich dazu entschieden, dieses Wochenende zu lesen. Besser wird es nimmer und ich brauche ja auch ein gewisses Zeitfenster ...

@Fruchtweinkeller
Momentan wird Säure wohl eher ausgespült ;)
Ich habe eher Angst, daß warme Nächte den Pilzen 'hallo' sagen ?-|
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Beitrag von matzl0505 »

@FWK: Stimmt, da könntest du recht haben, dass der Apfelsäuregehalt noch sinken könnte. Nur bräuchte man dazu warme Nächte. Hier bei uns waren es in der letzten Woche durchschnittlich 7°C, aber noch kein Frost.

gruß
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Beitrag von Dreizehn »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:... Aber die Trauben veratmen doch wohl die Apfelsäure, insbesondere in warmen Nächten. Könnte es sein dass der Säuregehalt noch sinken kann auch wenn das Laub nicht mehr grün ist?
matzi0505 hat geschrieben:... Nur bräuchte man dazu warme Nächte. Hier bei uns waren es in der letzten Woche durchschnittlich 7°C ...
Zustimmung. Wobei ich von Profiwinzern weiß, dass Mistwetter leider auch die vorhandenen Oechslewerte drücken soll. An sich sehe ich die hohen Säurewerte nicht als unlösbares Hauptproblem (obwohl so hart schmeckende Säuren auch keine sensorische Offenbarung sind), sondern die völlig ungenügende Aromabildung (bzw. der Gehalt an nicht geschätzten Aromen) in den unreifen Beeren.


@Tompson

Die wichtigste Falnet-Spritzung gegen Stiellähme muss während der abgehenden Blüte erfolgen, auch direkt ins Stielgerüst.


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Beitrag von Tompson »

Jo, und genau die ist leider ausgefallen, weil wir da in den Urlaub fuhren.
Ich glaube, bei den Ergebnissen heuer bin ich dem schönen Urlaub nicht gram deswegen ;)
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