Ochsentreiben 2010

[Dreizehn]

Wetter aktuell: sehr sonnig, 22 °C.
Und der Wetterbericht meint, dass die nächsten Tage mindestens ebenso schön, sonnig und warm werden sollen.
Da haben meine Trauben aber Glück gehabt, dass ich sie schon gelesen habe, sie hätten sonst schwitzen müssen (grrrrrrrrrrrrr).

[Tompson]

Der Wetterbericht sagte eine Woche schönes Wetter voraus. Dann negierte er diese Feststellung, das Hoch würde doch nicht halten ...
Samstägliche Untersuchung der Reben ohne Refraktometer (schnelle Entscheidungen ware gefragt, mich fror gegen 18.00Uhr erbärmlich): Stiellähme ist noch in einem Fortschritt, der Beeren nutzbar läßt. Blattwerk ist komplett im Herbstkostüm. Warme Nächte sind nicht mehr zu erwarten. Erste Botrytisbeeren zu erkennen.

Sonntag Lesetermin.
Bei stürmischen Südwestwind durchgeführt. Dabei Hilfe von eiheimischen Lesehelfern. Nach Mittag Beginn der Abbeererei, dann Verwandtschaftsbesuch, abends noch ein bißchen. Heute der Rest. Fotos folgen auch. Ununterbrochener Geschmackstest beim Abbeeren zeigt, daß die Beeren zumindest genießbar sind...

Gruß aus der Oberlausitz

[Tompson]

Weinlese in der Oberlausitz. Der Vollernter fährt durch ...
Ähm, nein. Meine GG hat den Begriff zwar aufgebracht aber ich werde eine Weile mit Punktesammeln zu tun haben, um ihren Einsatzwillen beim Abbeeren abzugelten

Es wurden am Sonntag gelesen:
11,4kg VB9irgendwie
30kg Pinotin
5,6kg Regent
5,3kg Seyval-Blanc

Gemessen wurde noch einmal der Most der VB-9 mit 79 Oe, was ich angesichts des Sommers relativ zufriedenstellend fand.
Die Gesamtrotweinmaische (also zusammen knapp 47kg) hatte dann zum Schluß 64 Oe, nicht ehr ganz so zufriedenstellend aber immer noch besser als gedacht.
Eigentlich wollte ich noch die Seyvalmaische mit hineinversenken, habe aber bereits deswegen davon abgesehen, weil der 60-Liter-Behälter recht straff gefüllt ist. Geschmacklich weiß ich auch nicht recht, was für Auswirkungen das hätte.
Aus der Seyval-Blanc mache ich nun einen Mulsum. Vielleicht hätte ich diese nun auch länger hängen lassen müssen, 50Oe sind nicht viel ... Aber ich hätte nochmal einnetzen und ....

Hier noch ein paar Impresssionen

Zuerst kommt natürlich das "Abnetzen" Es ist mir nicht gelungen, die Netze ordentlich zusammenzulegen. Naja, im nächsten August werden sie ja auch schon wieder gebraucht


sodann sah man der Mühe Lohn und Hilfe nahte!






Ein paar Wermutstropfen sind dieses Jahr halt auch wieder dabei gewesen
Ich denke, mit etwas mehr Erfahrung wird es einfacher, solche "Rückschläge" einzuschätzen. Insgesamt aber locker im einstelligen Prozentbereich...

Ich möchte kein "ssüüüüßßß" von den Insektenfans hören!


Immer wieder dazwischen: Stiellähme Man kann mit etwas Augenschärfe auch auf allen anderen Bildern an den Traubenspitzen beginnende oder fortgeschrittene Stiellähme erblicken...


Ein Gesamtbild, es sind Trauben zu shen, die zwar mit allen anderen durchfärbten aber dann in der weiteren Entwicklung zurückblieben (Mitte unten). Gleich links daneben ...
Und die Holzreife ist auch noch nicht berückend, finde ich ...
Die Pinotin wirken insgesamt sehr aufgepustet. So groß sind ja eher Tafeltrauben


Regent hatte etwas mehr Zucker (schmeckbar) aber lange nicht soviel wie die VB's


Laut meiner äußerst verdienten Abbeerhilfe gingen die Regent am schwersten abzubeeren, die ganzen kleinen Stöpsel blieben dran...


Seyval-Blanc nehmen in der Reife einen gelblicheren Ton an ... nächstes Jahr wieder. Den Schorf an den Beeren habe ich schon den ganzen Sommer lang beobachtet, aufgeplatzt sind sie nicht. Hagel? Sonne? (öhm, welche?)


Herbstlaub - in der Mitte die 2 Solaris


Hauswandpinotin - suboptimal. Einige Trauben heftig von Wespen besucht, also besser als die Pinotin an der Zeile, die sie verschmäht haben; einige zu beschattet, um überhaupt richtig blau zu werden. Lage zunächste sicher an der hohenlohischen Radikalschnittmethode aber hier muß nächstes Jahr auch eine richtige Rankhilfe her, um die Pendel/Dachrinnennotlösung abzulösen ...



Ergebnis:


Nicht vorenthalten möchte ich die Erfahrung des gestrigen Abends. Habe mich immer etwas gescheut aber die Menge war mit Backschüssel und (Holz) Kartoffelstampfer nicht mehr zu bewältigen ...

[Dreizehn]

Hoffentlich bringen die Plastefüßlinge (letztes Bild) keinen schlechten Geschmack in den Wein ... ;–))

Ansonsten Glückwunsch, für dieses Jahr nicht schlecht. Magnesium fehlt oder Magnesium/Kalium-Verhältnis passt nicht, Wahrscheinlich aber ersteres, wg. der Stiellähme. Kannst Du Stielfäule ausschließen (evtl. leichter Pilzrasen auf den Stielen?), mal genau anschauen. Hatte Regent das besonders rote Laub produziert? Das muss im nächsten Jahr grüner bleiben, so wie jetzt lief die Assimilation nur auf 1 Zylinder.

Schorf auf Seyval-Blanc-Beeren: Meine Annahme – verheilte Oidium-Attacke im frühen Sommer durch gute Resistenz. Führt sonst zu Samenbruch.

Grüße, Dreizehn

Fleißige Helfer hast Du!

[Fruchtweinkeller]

Schließe mich den Glückwünschen an. Bei nächsten Mal bitte mit attraktiveren Beinen stampfen

binschonstill

[Schmidtek]

Schöne Bilder! Gut Gärung

Schließe mich den Glückwünschen an. Beim nächsten Mal bitte mit attraktiveren Beinen stampfen

Ist mir auch schon aufgefallen, dass die Beine keiner hübschen Mittzwanzigerin gehören können

[fibroin]

Immerhin haben die Beine Folienschuhe an. Das ist besser als gewaschene Füsse, und der Wein schmeckt später nach Seife

[Tompson]

Bei nächsten Mal bitte mit attraktiveren Beinen stampfen

Der Junior war sauer, daß ich das heimlich still und leise gemacht habe. Also gibt es das nächste Mal deutlich jüngere Hinterflexen als meine Mittdreißiger Stachelbeerwaden

Natürlich habe ich mir vorher die Flossen gewaschen.
Aber vielleicht kennt jemand von Euch ja die Skepsis, die mich beschleicht, wenn ich an meinen Tag vor dieser Aktion beschlich. 9 Stunden und irgendwas ziwschen 2 und 3 gelaufenen Kilometer in Arbeitsschutzschuhen und zu Hause nochmals 2 beim Garageputzen ... außerdem ist es wahrscheinlich nicht allen Ohrenzwickern gelungen, rechtzeitig meiner Schuhgröße 44 auszuweichen Habe gar nicht gewußt, wie dolle die zwicken können

Gärung hat nach 24 h voll eingesetzt. Hoffentlich reichen die paar cm im 60-Liter-Faß aus

@Dreizehn
Nein, Fäule trat nur an einigen wenigen (geplatzten/wespengebissenen) Beeren auf, die Deinen wie ein Ei dem anderen glichen. Im Ganzen vielleicht eine Handvoll auf die Menge. Die dürren Stiele waren "sauber".
Nein Regent ist das Bild mit den 2 Etagen, diese 2 Reben scheinen sich schon besser bewurzelt zu haben und arbeiten selbst ein bißchen mehr dagegen. Die ganz Roten sind Pinotin, und diese sind erst im 4. Standjahr - das wird wohl beitragen. Wie gesagt, 2x Falnet, das muß nächstes Jahr besser werden.

[fibroin]

So, meine Ochsen in rot:
Gestern 5 Potwein-Reben gelesen. Im Moment habe ich da etwas Unordung. 3 mal Regent, ein mal Muscat Bleu und eine Dornfelder.
Alles geernet: 12 kg, 6,5 kg Regent, 3,5 kg Muscat Bleu und 2 kg Dornfelder.
Einzelwerte habe ich nicht. Die Gesamtwerte: 60 °Oe und 10,5 g/l.

Der Zucker ist für meine Verhältnisse zufriedenstellend, aber die Säure macht mir Sorgen. Entsäuern werde ich nicht, ich habe da einen Versuch im Kopf, den ich wohl verwirkliche werde. 3,7 kg Holunderbeeren lagern noch im Kälteschlaf. Wenn ich säurearmen Holunderwein dazufüge, dann dürfte zwar der Holunderton des Rotweins etwas gestärkt, aber die Säure ist reduziert. Ich werde berichten.
In paar Bilder:

Die Muscat Bleu Rebe


Doch etwas Botrytis


Der Ertrag

[fibroin]

Ich habe die Holundermaische zur Rotweinmaische zugefügt. Das hat die Gärung nicht beeindruckt, im Gegenteil, sie ist heftiger geworden. Das Maischegefäß steht bei 17° Raumtemperatur, die Aussentemperatur des Fasses ist 21°. So deutlich habe ich die Temperaturerhöhung bei der Gärung noch nie beobachtet.

[Dreizehn]

Du könntest jetzt gut draußen kühlen (zumindest nachts, aber am Tag ist es auch ganz schön schattig). Meine Maische hat sich auf 25 °C erwärmt, das war nix.

Güße, Dreizehn

[derapulier]

@Dreizehn

Da ich gerade in einem anderem Forum gelesen habe, dass du letztes Jahr Probleme mit der Gärung hattest (mit der Oenoferm PinoType) und dann die Überlegung anstand auf Oenoferm Bouquet umzusteigen, würde mich jetzt intressieren welche Hefe du dieses Jahr verwendest und welche Erfahrungen du bis jetzt damit gemacht hast.Ich frag deshalb, weil eben diese Oenoferm Bouquet im Vergleich mit der Oenoferm Riesling immer ein wenig plump,wenig fruchtig,keine Zitrus und ein wenig überreif wirkte.Würde mich freuen wenn du deine Erfahrungen mal posten könntest, weil ich immer mal wieder mit den Hfen experimentiere.

Eigentlich sollte mal ein Thread eröffnet werden, in dem Erfahrungen mit Hefen gepostet werde.


Gruss derapulier