Oberösterreich - Regent und Cabernet Cortis

juno
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Oberösterreich - Regent und Cabernet Cortis

Beitrag von juno »

Als Faustformel für einfache Weine:

auf 1 qm ca. 1l bei Weißen und ca. 0,8 bei Roten.

Alles abhängig von den Bodenverhältnissen, dem Wetter und natürlich von den Eigenschaften der Rebe selbst.
Mußt Du testen, mit wieviel Trauben/ Rute das für Dich beste Ergebnis ist.
Profiwinzer belassen meist nur 2 Trauben pro Fruchtrute oder belassen alle Trauben am Stock, aber schneiden die Sitze der Trauben ab, so daß sie 3 halbe Trauben am Stock haben.
Hab auch schon gesehen, daß man nur die kleinste Traube am stock belies. Dies war aber für den Premium vorbehalten.

Gruß juno
Gott hat uns nicht nur die Reben, sondern auch den Durst dazu gegeben. Drum trink, solange die Flasche winkt, nütze Deine Tage, ob man im Himmel weiter trinkt, daß ist die entscheidende Frage.
ostarrichi
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Beitrag von ostarrichi »

Den Halbschnitt sieht man in Österreich öfters, gerade weil der Blaue Zweigelt davon profitiert und besser nach Regen abtropft (und sonst viel zu dünn wird).
Meine Frage war eher sortenspezifisch gemeint, aber ich glaub mit CabCortis/Regent gibt es (noch) keine gemittelten Daten für den Ertrag - ersterer wird wohl weniger Ertrag bei kleineren Beeren bringen, aber da gibts ja noch, wie du erwähnst, viele andere Grössen die mitspielen.
Da ja in etwa 2qm/Rebe zur Verfügung stehen, werde ich zw. 12-14 Augen anschneiden, im ersten Ertragsjahr wohl weniger. Danke für die ungefähren Daten!
Mit 2x110l oder 2x220l Immervolltanks sollte das gehen, abstechen und wieder rückfüllen kann man ja auch übers Maischefass.
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo Ostarrichi,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zu Deiner Anlage. Da hast Du Dir ja was vorgenommen. Auf dem Bild ist nicht genau zu erkennen, ob der Hang vom Betrachter aus ansteigt oder abfällt. Falls er abfällt, kann denn die Kaltluft abfließen, oder kann sich ein Kaltluftsee bilden? Mein Calandro steht am oberen Rand so einer Kaltluftsenke und diese Jahr sind alle Reben erfroren. Sie treiben inzwischen aber alle wieder aus. Aber Ernte wird es keine große geben.Wenn Du noch Büsche auf Dein Grundstück pflanzen willst, würde ich sie nicht unterhalb der Anlage pflanzen, so dass die Kaltluft abfließen kann. Wenn Du also erweitern willst, würde ich sie weiter oben am Hang platzieren, wenn das geht. Pflanzen würde ich heimische Gehölze, die der Vogelwelt Schutz und Nahrung bieten. Sollen sie den auch als Windschutz dienen?



Das mit den Immervollfässern ist eine gute Idee. Ich habe mir letztes Jahr 2 110 l-Fässer gekauft und bin sehr zufrieden damit. Sie sind auch bei unterschiedlichen Ernten immer voll, leicht zu reinigen und mit dem Zapfhahn kann man zwischendurch auch mal bequem etwas probieren.

Was sich bei Deiner großen Anlage aber auch rentieren wird, das ist eine Abbeermaschine. Handbetrieben reicht völlig aus. Nachdem ich einige Jahre mich stundenlang beim Abbeeren abgequält habe, ist das nun in 10 Minuten erledigt.

Was die Erntemengen betrifft, habe ich die letzten Jahre im Schnitt knapp 0,7 l Wein pro Stock geerntet. Da ich noch reichlich Flaschen im Keller habe, werde ich dieses Jahr beim Weißwein nur 2 Trauben am Stock hängen lassen.

Deine gepflanzten Reben sind ja wie meine weitgehend pilzresistent. Gespritzt habe ich die letzten 3 Jahre überhaupt nicht, nur einmal gegen Milben nach einem Befall. Eine Austriebsspritzung mit Promanal und Neztschwefel werde ich in Zukunft auch vornehmen. Letztes Jahr habe ich gesehen, dass die Reben immer stärker von der Peronospora befallen werden. Hier werde ich diese Jahr vorbeugend spritzen. Weil hier Netzschwefel nicht hilft, werde ich wohl chemische Spritzmittel verwenden müssen. Kupfer würde ich auch nicht spritzen. Es ist ein Schwermetall und reichert sich im Boden an.

12-14 Augen halte ich für viel bei einem Rebenabstand von 1m. Wenn Du an Ertragsreduzierung denkt, kannst Du hier schon mal anfangen.

Grüße Traubenstolz
ostarrichi
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Beitrag von ostarrichi »

Hallo Traubenstolz,

die Reben sind schon so gepflanzt, dass die Senke genügend weit entfernt liegt, die Problematik der Kaltluftseen ist da schon mitbedacht - bei Erweiterung wird links unr rechts davon weitergesetzt, nach etwa 50m westwärts wirft sich der Hügel in eine Westhanglage.

Meine zuätzliche Bepflanzung werde ich nächstes Jahr mittels Rebenfit (Saatmischung für Leguminosen, Klee etc.) ausbringen und der Rosenbusch muss dann noch her. Als Windschutz überlege ich gerade noch hin und her, welche Sträucher ich setzen soll, bin da noch nicht ganz schlüssig, andererseits trocknet der Wind auch gut ab... ich werd mir das über die nächsten Jahre etwas anschauen.
Das mit dem Schnitt ist ja noch nicht aktuell, nach Rücksprache mit meinem Winzer (Rebschulenbesitzer) meint er auch dass weniger mehr ist, aber ich werds mir wohl bei ihm und seinen Weingärten abschauen ;)

Danke für deine Erfahrungen hinsichtlich Pflanzenschutz, bei dem diesjährigen Wetter in Österreich (extrem trocken) herrscht bislang noch kein Infektionsdruck, aber spätestens ab nächstem Jahr wird es eine Austriebsspritzung geben...morgen werde ich außerdem wieder ein paar frische Bilder reinstellen.

Lg
ostarrichi
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Beitrag von ostarrichi »

Kurzes Update:
So hier der Regent (Gescheine wurden nach dem Foto entfernt)



Und Cabernet Cortis



Irgendwie scheint das Klima doch gut zu passen dass die sich so entwickeln ;) (na gut, nur wenige sind so schön wie die 2 aber egal).

Lg
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo zusammen,

zu den Rosen im Weinberg wollte ich nochmals etwas sagen. Es wird immer wieder erzählt, dass Rosen im Weinberg als Anzeiger für den Mehltau dienen. Außer dass Rosen im Weinberg schön anzusehen sind, halten Fachleute sie für nutzlos, denn wenn der Mehltau auf den Rosen zu sehen ist, ist er auch schon auf den Blättern der Reben. Wir Hobbywinzer, die überwiegend pilzresistente Reben gepflanzt haben, können das ohnehin etwas entspannter sehen. In den Weinbaugebieten sieht man auch kaum Rosen an den Rebzeilen.

@ostarrichi

Ich möchte nochmals die Hecke als Windschutz ansprechen. Auf dem Bild ist die Landschaft recht offen. Ist es in Deiner Gegend oft windig? Ich habe zwei Rebanlagen, eine mit einer Hecke umgeben, die andere windoffen. Ich habe keine Messungen vorgenommen, aber die Vegetation in der windgeschützten Lage ist immer deutlich früher dran. Ich halte es dort für ein besseres Mikroklima für die Reben.

Grüße Traubenstolz
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Traubenstolz hat geschrieben:Es wird immer wieder erzählt, dass Rosen im Weinberg als Anzeiger für den Mehltau dienen
Es wird nicht nur erzählt, ich habe es auch gesehen, hier zum Beispiel in einem Weinberg bei Trier... :D

Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
ostarrichi
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Beitrag von ostarrichi »

Auch in Österreich sieht man die Rosen eher selten, und auf Grund der Teilresistenz sicherlich nicht notwendig.

@Traubenstolz:
Die Lage dort ist sehr windoffen und wenig geschützt - dzt. wuchern die Reben noch in ihren Rebschutzhüllen dahin, da macht das keinen Unterschied aber ich werde wohl den Wildschutzzaun dann mit einer Hecke begrünen. Leider gibt es hier haufenweise (im Straßenverkehr meist suizidale) Hasen, Rehe etc. die einer Blattmahlzeit sicher nicht abgeneigt sind.

@alle
Wie ist das bei euch so mit Rotwild und Konsorten, habt ihr Fraßschäden?
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo Fibroin,

mein "erzählt" bezog sich darauf, dass Winzer die Rosen als Mehltauanzeiger benutzen, nicht dass es keine Rosen an Weinbergen gibt. Sie dienen laut Winzer nur zur Zierde.

@ostarrichi

Als meine Reben noch nicht die Biegedrahthöhe erreicht hatten, hatte ich gelegentlich Fraßschäden oberhalb der Wildschutznetze. Das waren aber nur 3 Stöcke, die davon betroffen waren. Die Stöcke sind heute noch etwas zurückgeblieben.

Grüße Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

@ostarrichi,

eine Ergänzung habe ich noch zu dem Wildverbiss. Nach dem ersten Wildverbiss habe ich mit Wildvergällungsmittel getränkte Lappen zwischen die Reben gehängt, danach gab es keine Schäden mehr.

Grüße Traubenstolz
ostarrichi
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Beitrag von ostarrichi »

@Traubenstolz
Gibt es bei dir viel Wild in der Gegend? Weil bei mir geht es gerade um die Investition von etwa 300€ in einen Wildschutzzaun und wenn es auch ohne funktioniert bin ich nicht unglücklich ;)

Lg!
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo ostarrichi,

bei uns gibt es viele Rehe, Feldhasen und Karnickel. Wildschweine haben bei uns noch nicht so viel Schaden angerichtet. Bei mir waren es wohl Hasen, denn ich habe einen Zaun um das Grundstück und die Hasen kommen da durch.

Mit dem Wildverbissmittel willst Du es nicht erst versuchen? Habt Ihr denn viel Wild in der Gegend?

Grüße Traubenstolz
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