Anfänger- und Grundsatzfragen

Dreizehn
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Anfänger- und Grundsatzfragen

Beitrag von Dreizehn »

2008 Einzelpreis knapp 2,10 EUR einschl. Steuer bei Selbstabholung.
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo Oberhenne,
Oberhenne hat geschrieben:so dass ich mich weniger auf eine Sorte, denn einfach auf meinen persönlichen Geschmack festlege.
Letztendlich musst Du Dich auf eine Sorte festlegen, die aber unbedingt Deinem Geschmack entsprechen sollte. Es ist nichts schlimmer als nach 3 Jahren vieler Arbeit den ersten Wein zu ernten und dann schmeckt er einem nicht. Wenn Du mal einige Sorten in die engere Auswahl genommen hast, würde ich schauen, wo ich diese Sorten probieren kann und dann die Sorte wählen, die Dir am besten schmeckt und für den Standort am geeignetsten ist.

Was die Anzahl der Stöcke betrifft würde ich der Empfehlung von Dreizehn folgen. 50 Stöcke auf 1 ar sind im gesetzlichen Rahmen. Ich habe auch 50 Stöcke Rotwein gepflanzt und habe 2009 im 2. Standjahr 37 Liter geerntet. Nächstes Jahr werden es bestimmt mehr. Unsere Winzer gehen von 0.75 Liter Wein pro Stock aus, wenn der Wein eine gute Qualität haben soll.

Grüße Traubenstolz
Oberhenne
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Beitrag von Oberhenne »

Traubenstolz hat geschrieben: Hallo Oberhenne,



Letztendlich musst Du Dich auf eine Sorte festlegen, die aber unbedingt Deinem Geschmack entsprechen sollte. Es ist nichts schlimmer als nach 3 Jahren vieler Arbeit den ersten Wein zu ernten und dann schmeckt er einem nicht. Wenn Du mal einige Sorten in die engere Auswahl genommen hast, würde ich schauen, wo ich diese Sorten probieren kann und dann die Sorte wählen, die Dir am besten schmeckt und für den Standort am geeignetsten ist.

Was die Anzahl der Stöcke betrifft würde ich der Empfehlung von Dreizehn folgen. 50 Stöcke auf 1 ar sind im gesetzlichen Rahmen. Ich habe auch 50 Stöcke Rotwein gepflanzt und habe 2009 im 2. Standjahr 37 Liter geerntet. Nächstes Jahr werden es bestimmt mehr. Unsere Winzer gehen von 0.75 Liter Wein pro Stock aus, wenn der Wein eine gute Qualität haben soll.

Grüße Traubenstolz

Dann werd ich mal verkosten.
Mal ne andere Frage, wie wichtig ist die Wahl der Unterlage?
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Wird nach Aussagen meines (Profiwinzer-)Freundes oft überschätzt. Er tendiert eher zu starkwüchsigen Unterlagen (5BB und 125AA), falls die Pfropfsorte nicht extrem verrieselungsanfällig ist.

Man muss natürlich auch die Bodenverhältnisse berücksichtigen (ob steinig, sehr kalkhaltig, tiefgründig, verdichtet, trocken usw.). Der Rebenzüchter weiß Rat.

Grüße, Dreizehn
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo Oberhenne,

ich habe mir mal die Lage über die Webcam angesehen, das ist ja mitten in der Stadt. Ist die Lage eigentlich spätfrostgefährdet? Wenn ich das richtig gesehen habe, ist der Hang terrassiert. Das wird viel Arbeit geben.

Was den Boden betrifft, würde ich mich mal mit einem Winzer in Tübingen oder der nächsten Umgebung in Verbindung setzen. Die geben bestimmt gerne Auskunft. Pilzresistente Sorten haben das WBI Freiburg, der Geilweilerhof und die LVWO Weinsberg gezüchtet. Dort kann man auch Weine aus diesen Sorten kaufen. Wann soll den Dein Projekt starten?

Grüße Traubenstolz
Oberhenne
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Beitrag von Oberhenne »

Traubenstolz hat geschrieben: Hallo Oberhenne,

ich habe mir mal die Lage über die Webcam angesehen, das ist ja mitten in der Stadt. Ist die Lage eigentlich spätfrostgefährdet? Wenn ich das richtig gesehen habe, ist der Hang terrassiert. Das wird viel Arbeit geben.

Was den Boden betrifft, würde ich mich mal mit einem Winzer in Tübingen oder der nächsten Umgebung in Verbindung setzen. Die geben bestimmt gerne Auskunft. Pilzresistente Sorten haben das WBI Freiburg, der Geilweilerhof und die LVWO Weinsberg gezüchtet. Dort kann man auch Weine aus diesen Sorten kaufen. Wann soll den Dein Projekt starten?

Grüße Traubenstolz
Hallo Traubenstolz,

ja, der Hang liegt inzwischen mehr ider weniger in der Stadt. Noch vor 100 Jahre war der ganze Berg (der ist sicherlicher 500 mal größer als der Ausschnitt) Weinberg und komplett mit Terrassen durchzogen. Irgendwann wurde dann halt Universität und Wohnraum wichtiger.

Nichtsdestotrotz hat der Hang perfekte Südlage und die Sonne brennt im Sommer nur drauf runter.
In Sachen Spätfrost-Gefährdung kann ich leider nicht viel sagen, wobei die Winter hier meistens recht milde sind. Der diesjährige mal ausgenommen.

Allerdings kann ich attestieren, dass die am selben Hang liegende Quelle im Winter nicht einfriert.

Das Projekt soll natürlich so bald wie möglich starten, sprich sobald der Boden bearbeitbar ist.
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

@oberhenne

Weil Du VB-Sorte Cabernet Jura erwähnt hast:

Es besteht übrigens unter Piwi-Winzern keine ungeteilte Einigkeit darüber, wie ausgeprägt die Pilztoleranzeigenschaften der VB-Reben wirklich sind. Es wird bemängelt, dass sie bei den verschiedenen Sorten sehr unterschiedlich zu sein scheinen, ebenso, dass nicht bekannt ist, von welchen Sorten die Resistenzen eingekreuzt sind, weil es immer nur „Resistenzpartner” heißt.

Tompson und ich sind nach meinem Wissen hier die einzigen, die VB-Reben gepflanzt haben (sollte es sonst noch jemand geben, bitte melden). Unsere Erfahrungen, jedenfalls meine, sind aber noch zu dürftig, um irgend eine Aussage treffen zu können. Außerdem spritze ich etwas, da wird’s noch schwieriger.

Andere Väter haben auch schöne Töchter, sollte man nicht vergessen. Ich würde mich deshalb über alle in Frage kommenden Sorten schlau machen. Bis zum Liefer- bzw. Pflanztermin ist ja noch genügend Zeit.

Grüße, Dreizehn
Oberhenne
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Beitrag von Oberhenne »

Dreizehn hat geschrieben: @oberhenne

Weil Du VB-Sorte Cabernet Jura erwähnt hast:

Es besteht übrigens unter Piwi-Winzern keine ungeteilte Einigkeit darüber, wie ausgeprägt die Pilztoleranzeigenschaften der VB-Reben wirklich sind. Es wird bemängelt, dass sie bei den verschiedenen Sorten sehr unterschiedlich zu sein scheinen, ebenso, dass nicht bekannt ist, von welchen Sorten die Resistenzen eingekreuzt sind, weil es immer nur „Resistenzpartner” heißt.

Tompson und ich sind nach meinem Wissen hier die einzigen, die VB-Reben gepflanzt haben (sollte es sonst noch jemand geben, bitte melden). Unsere Erfahrungen, jedenfalls meine, sind aber noch zu dürftig, um irgend eine Aussage treffen zu können. Außerdem spritze ich etwas, da wird’s noch schwieriger.

Andere Väter haben auch schöne Töchter, sollte man nicht vergessen. Ich würde mich deshalb über alle in Frage kommenden Sorten schlau machen. Bis zum Liefer- bzw. Pflanztermin ist ja noch genügend Zeit.

Grüße, Dreizehn

Sprich, du meinst, dass es auch herkömmliche Sorten tun könnten?

Wo du gerade andere Hobbywinzer erwähnst, kennst Du hier im Forum jemanden, der aus meiner Gegend kommt?

Gruß,
Oberhenne
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo Oberhenne,

wenn es so eine perfekte Südlage ist, kannst Du Dich auch an eine spätreifende Sorte wagen. Es ist schwer Dir irgendwelche Empfehlungen zu geben, solange Du Dich nicht wenigstens für eine gewisse Geschmacksrichtung entschieden hast. Aber schau Dir schon mal diese Seite des WBI Freiburg an:

PIWI Sorten

Es handelt sich um pilzwiderstandsfähige Sorten, die für uns Hobbywinzer wesentlich besser zu pflegen sind. Mit dem folgenden Link kommst Du auf die Piwi-Sorten des Geilweilerhofes. Den Calandro und die Felicia habe ich gepflanzt.

Piwi Geilweilerhof

Grüße Traubenstolz
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Oberhenne hat geschrieben:(1) ...dass es auch herkömmliche Sorten tun könnten?
(2) ...der aus meiner Gegend kommt?
(1) Klar, die gedeihen auch. Aber Piwi-Sorten brauchen doch viel weniger Pflanzenschutz, manche (fast) keinen. Das ist ein so großer Vorteil; für Hobbywinzer sind die traditionellen Sorten viel zu aufwändig in der Pflege.

(2) Leider nein. Vielleicht meldet sich ja noch jemand.

Grüße, Dreizehn


PS. Traubenstolz’ Links helfen Dir sicher weiter.
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Hm. Ich würde auf jeden Fall Piwis nehmen. Als Hobbywinzer-Laie macht man sich gar keine Vorstellung, wie viel Arbeit an den Reben dran hängt. Damit will ich Dich weder abstoßen noch brüskieren, diese Erfahrung liegt bei mir noch gar nicht lange zurück :P Und ich falle aus der Haustüre und kann im Garten mal eben hantieren ...
Also würde ich auf jeden Fall die Spritzerei einschränken wollen.

Fernerhin würde ich den Erntezeitpunkt, Lage hin oder her, nicht ZU spät einplanen. Da Dir hier keiner recht raten kann, kannst Du ja ein paar wenige Reben zum Vergleich mitpflanzen, um Erfahrungen zu sammeln.
Auf jeden Fall kann es nicht schaden, wenn nach hinten noch etwas "Luft" ist, um ein schlechtes Jahr abzufedern. Mit einer sehr späten Sorte wärest Du dann eventuell gezwungen, die Trauben zu "retten" und müßtest auf optimale Reife verzichten.

Guck mal, die Seite kannte ich bislang nicht, meine Recherchen waren vor 3 Jahren "vorläufig abgeschlossen" :schlecht: :

eine kleine Übersicht blauer Piwis

eine kleine Auswahl weißer Piwis

Nicht vollständig, weitere Angaben/Sorten muß man ergoogeln. Hat ja auch keiner behauptet, daß sowas schnell geht :D

wichtig vor allem Austriebszeitunkt und Reifezeitpunkt. Über die klimatischen Bedingungen mußt Du aber selbst Bescheid wissen.
Oak ne jechn!
juno
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Beitrag von juno »

Dreizehn hat geschrieben: @oberhenne

Weil Du VB-Sorte Cabernet Jura erwähnt hast:

Es besteht übrigens unter Piwi-Winzern keine ungeteilte Einigkeit darüber, wie ausgeprägt die Pilztoleranzeigenschaften der VB-Reben wirklich sind. Es wird bemängelt, dass sie bei den verschiedenen Sorten sehr unterschiedlich zu sein scheinen, ebenso, dass nicht bekannt ist, von welchen Sorten die Resistenzen eingekreuzt sind, weil es immer nur „Resistenzpartner” heißt.

Tompson und ich sind nach meinem Wissen hier die einzigen, die VB-Reben gepflanzt haben (sollte es sonst noch jemand geben, bitte melden). Unsere Erfahrungen, jedenfalls meine, sind aber noch zu dürftig, um irgend eine Aussage treffen zu können. Außerdem spritze ich etwas, da wird’s noch schwieriger.

Andere Väter haben auch schöne Töchter, sollte man nicht vergessen. Ich würde mich deshalb über alle in Frage kommenden Sorten schlau machen. Bis zum Liefer- bzw. Pflanztermin ist ja noch genügend Zeit.

Grüße, Dreizehn


Ja hier ich! habe Cabernet Jura von der Rebschule Freytag. Übrigens sehr netter Mann (wenn man Ihn ans Telephon bekommt), der einen auch gut berät. Preis voriges Jahr waren 2,50€ pro Stock Wurzelnakt und 0,25€ Lizenzgegühr pro Stock. Die sind alle sehr gut weggekommen und haben diesen Winter wie es aussieht gut überstanden, auch ohne Pfropfstelle anhäufeln. Woher ich weiß ob sie es überstanden haben? Nun ich habe genügend Holz was ich bein Schnitt wegwerfe. Also ich habe noch nicht geschnitten, aber von verschiedenen Stöcken die Spitzen und etwas darunter entfernt und in eine Vase gestellt. Die Knospen kommen jetzt in die Wolle, ergo Winter überstanden.

Bezüglich der Unterlage: Mit dem Rebenveredler reden, der weiß Rat.
Mir hat der die 5BB drunter gezaubert und verkauft. Warum in Junos Weingarten nachlesen. :shock:

Gruß Thomas

[Dieser Beitrag wurde am 11.02.2010 - 11:45 von juno aktualisiert]
Gott hat uns nicht nur die Reben, sondern auch den Durst dazu gegeben. Drum trink, solange die Flasche winkt, nütze Deine Tage, ob man im Himmel weiter trinkt, daß ist die entscheidende Frage.
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