Esca an roter Rebe

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bizzler
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Esca an roter Rebe

Beitrag von bizzler »

Ich habe soeben erfahren, daß ich an meiner roten Rebsorte, deren Name ich nicht kenne (stammt aus den 1960-er Jahren), die Krankheit Esca habe.2 von 3 Stöcken zeigten im letzten Jahr Symptome. Meine Frage: Kann ich auch aus den befallenen Reben Stecklinge machen, die nicht befallen sind? Ist das völlig ausgeschlossen oder habe ich eine Chance, gesunde Jungpflanzen heranzuziehen? Hat irgendjemand in diesem Forum Erfahrung mit dieser Rebkrankheit? Es wäre wirklich schade, diese Reben zu verlieren, sie sind zwar nicht sehr ertragreich, aber wenig an Menge ist mir lieber bei viel an Qualität als umgekehrt.
matzl0505
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Esca an roter Rebe

Beitrag von matzl0505 »

Hallo,
bei der Krankheit kann ich dir nicht weiterhelfen.
Nur ein Hinweis zu deinen Plänen: In Deutschland ist es verboten wurzelechte Reben zu ziehen(wegen Reblaus) und deshalb steht es unter Strafe.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

robertovino
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Esca an roter Rebe

Beitrag von robertovino »

Hallo bizzler

Erfahrung habe ich nicht- glücklicherweise- hier ein link- rigeros zurückschneiden oder raushauen und verbrennen scheint angesagt.

grüße

Robert

www.weinbau.rlp.de/Internet/glob … 0XE18F8V0Z
robertovino
Dreizehn
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Esca an roter Rebe

Beitrag von Dreizehn »

@bizzler
Bist Du sicher, dass es sich um Esca handelt? Wer hat das festgestellt?

2 von 3 Stöcken? Heißt das, dass Du insgesamt 3 Stöcke (rot) hast oder dass 2/3 Deiner Stöcke befallen sind? Im ersten Fall würde ich alle Stöcke roden, und durch eine ähnliche Sorte ersetzen. Du hast auch früher Ertrag, als wenn Du Dir aus Stecklingen neue Stöcke ziehen würdest. Selbstverständlich würdest Du auch Sorten finden, die das von Dir gewünschte Ertragsniveau haben, oder wenn Du Fotos von den Stöcken, Blättern und Trauben hast und die in der Rebschule zeigst, möglichweise auch Reben der selben Sorte.

Die Einschränkungen, die matzi nennt, gelten nur in Weinbaugebieten, und selbst da ist die Zahl der Absenker, die Berufswinzer machen, um Lücken zu füllen, unzählbar. Deshalb würde ich das im eigenen Garten nicht so eng sehen, schon gar nicht bei 3 Stöcken, und Lizenzrechte würdest Du bei einer Sorte, die aus den 60er Jahren (oder noch früher) stammt, auch nicht verletzen. Stecklinge würden aber keinen Sinn machen, weil Du die aus mit Esca befallenem Holz ziehen würdest (falls es sich um Esca handeln sollte) und nach ein paar Jahren das gleiche Problem hättest.

Hier ist noch eine Information:
www.dlr.rlp.de/Internet/global/t … enDocument

Grüße, Dreizehn
bizzler
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Esca an roter Rebe

Beitrag von bizzler »

@Dreizehn
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich denke schon, daß es sich um Esca handelt, obwohl ich es selbst diagnostiziert habe. Nach ausgiebigem Studium diverser Literatur bin ich zu diesem Ergebnis gekommen, was aber natürlich kein Beweis ist.Aber die Symptome ,wie z.B. die typischen Flecken, das plötzliche Absterben einzelner Ruten, während andere Ruten völlig gesund bleiben,da passt von allen Krankheiten schon am besten Esca, denke ich.
Ja, ich habe genau 3 Rebstöcke dieser Sorte, mehr sind es nicht. Und zurückschneiden bis kurz über die Veredelungsstelle ist nicht, weil es keine solche Stelle gibt.
So langsam befürchte ich, daß ich mich von der Sorte verabschieden muß. :(

Gruss, bizzler
Dreizehn
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Esca an roter Rebe

Beitrag von Dreizehn »

Roden ist natürlich immer bedauerlich, wenn es keine andere Lösung gibt.

Du könntest allerdings, um mehr Sicherheit zu gewinnen, ob es sich tatsächlich um Esca handelt, zunächst den Stock mit den stärksten Symptomen stückweise bis ins alte Holz zurückschneiden, ob Du auch die hier

rebendoktor.de/output.php?node=2876

gezeigten und beschriebenen Schäden findest. Falls es sich dann nicht um Esca handeln würde, wäre der Stock zumindest nicht verloren; er würde aus schlafenden Augen neu austreiben.

Grüße, Dreizehn
bizzler
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Esca an roter Rebe

Beitrag von bizzler »

Hallo Dreizehn

Danke für den Link und den Tip. Das mit dem Zurückschneiden werde ich machen, dann habe ich wenigstens eine würdevolle Beerdigung, wenn's dann sein muss.Vielleicht ist ja meine dritte Pflanze noch gesund und fürs Vermehren geeignet, dann hätte ich wenigstens die Sorte gerettet. Wenn nicht, dann suche ich eine Sorte, die ebenfalls ohne Spritzmittel auskommt, vielleicht hast Du mir da auch einen Tip.

Gruss,bizzler
Dreizehn
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Esca an roter Rebe

Beitrag von Dreizehn »

Ja, darüber können wir uns zu gegebener Zeit unterhalten.
Übrigens, nicht vergessen: Nach dem Schneiden an den kranken Stöcken (gleich, ob Esca oder nicht), ist es sinnvoll, die Schere/Säge zu desinfizieren (ich verwende in solchen Fällen Spiritus).

Grüße, Dreizehn
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