Richtig schwefeln: Wie komm ich zu gesundem Most?

StSDijle
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Richtig schwefeln: Wie komm ich zu gesundem Most?

Beitrag von StSDijle »

Hallo Ihr zusammen,

ich bin neu hier aber hab gleich eine Frage ;) . Ich werde mir den September mit Weinkeltern verdingen. Ich habe das zwar schon gemacht, aber noch nie mit Trauben. Nach einigem lesen ist mir nun Glasklar: das wird nicht so einfach wie Stachelbeere, scheint mir aber alles machbar. Maische (mit Anitgel), Saft pressen und klären ist mir alles klar (und dann auch nicht so anders wie ich es schon gemacht habe ;) . Nun aber: meine Rebstöcke stehen in der nähe von Brüssel. Und da gibt es eine Wildhefe die zwar ein sehr leckeres Bier erzeugt (Lambic) aber jeden Wein versaut. Wie schaff ich es halbwegs sicher, dass mir der Most nicht schon beim klären anfängt zu gären. Oder ganz genau gefragt: Wie schwefelt man richtig? Meine Laienhaften Gedanken: Die Hefe (und noch so einiges anders ist ja nur aussen dran ;) , Wäre es dann nicht Sinnvoll 2g Schwefelpulver in einem Eimer Wasser zu lösen und da jede einzelne Traube gleich beim ernten ein zu tauchen? (Ich will für den 1. versuch ca. 30kg Trauben ernten, der aufwand hielt sich also in Grenzen. Ist das dann genug Schwefel, auch für den Most? Oder sollte ich auf die reichlich 20kg Maische die davon werden noch 0,5g geben, damit das Antigel in ruhe seine Wirkung entfalten kann ohne das mir alles umkippt?

vg und danke für geduldige antworten
S aus L an der D ;)
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Hallo StSDijle,

das mit der Maischeschwefelung ist eine Gefühlssache. Ich habe hier im Forum eine Weinherstellung von mir dokumentiert, bei der mir der Wein während des Klärens trotz Schwefelung leicht in Gärung überging.
Sieh mal hier, etwas unten Teil Drei!
Forum-Link … 758-0.html
Allerdings war es in dem Jahr im Herbst noch ziemlich warm. Ich würde in jedem Fall Maische und später den Saft schwefeln und dann mit kräftigen Gärstarter die Gärung starten. Damit solltest du die Wildhefe ziemlich in Schach halten. Vielleicht mit je 0,5 g pro 10 l. Die Trauben einzel abwaschen, wird aufwendiger sein.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Chesten
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Beitrag von Chesten »

Mit Traubenwein kenne ich mich nicht so gut aus.
Das Problem was du ansprichst nennt man Spontangärung.
Gegen diese "schwören" manche ihr auf killer-Hefen wenn du dir darum solche Sorgen machst würde ich mal solche Hefetypen ausprobieren.
Aber Killer-Hefen nur allein helfen nicht am besten ist immer noch ein gut gärender Gärstarter.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Reden wir aneinander vorbei?
Um was geht es hier, Rot- oder Weißwein?
Rotwein kann sofort nach dem Einmaischen mit Hefe versetzt werden, beim Weißwein sind die Schritte möglich, die ich in der Doku aufgezeigt habe. Dabei wird die Maische geschwefelt. So solltest du die unbeliebte Hefe aushebeln können. Bei mir war die Spontangärung egal, das solltest du verhindern.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
StSDijle
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Richtig schwefeln: Wie komm ich zu gesundem Most?

Beitrag von StSDijle »

Danke für die netten Antworten.

Also wir, fibrion, reden nicht an einander vorbei, es soll tatsächlich um Weißwein gehen. Genau dein verlinkten Faden hat mich aber zum fragen veranlasst. Was dir da passiert ist, könnte nämlich bei mir zum totalausfall führen, ist also unbedingt zu vermeiden. Der Einwurf von Chesten scheint dich verwirrt zu haben, hat er mich zumindest.

Viele Grüße und danke s
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Beitrag von Chesten »

*schnuff* ich wollte doch nur helfen :( .
Kann ja sein das ich deine Frage nicht so ganz verstanden habe :schlecht:
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Beitrag von fibroin »

Uff, tatsächlich, ich habe Chesten's Antwort als die von StSDijle gehalten. Jawohl, ich habs verstanden. Ich hoffe es gibt keine Unannehmlichkeiten... :?:

Also weiter:
@StSDijle
Hast du dir schon Gedanken gemacht, welche Schritte du mit deinem Weißwein machen willst?
Ich würde alle Arbeitsschritte sehr kurz halten. Trauben malen, leicht schwefeln und nur einige Stunden mit Antigel stehen lassen. Pressen und den Saft mit einem kräftigen Gärstarter impfen. Evt. mit Killerhefe.

Vielleicht auf die Entschleimung verzichten. Das kann zwar Böckser provozieren, kommt auf einen Versuch an.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Entschleimung reduziert allerdings auch die Zahl der Fremdhefen ;)
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Beitrag von derapulier »

Ich würde die Entschleimung als unerlässlich für einen reinen und fruchtigen Weisswein ansehen, und kanns nur aus eigener Erfahrung heraus bestätigen!!


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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sehe ich eigentlich auch so.

Leichte (!) Schwefelung und möglichst niedrige Temperatur bei der Entschleimung, so kann nicht angären und alles was nicht in den Ansatz gehört setzt sich rasch ab.
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Beitrag von fibroin »

Die Gefahr für StSDijle ist ja, dass während des Entschleimens die ungeliebte Wildhefe ihr Unwesen treiben kann. Dann sollte der Saft noch einmal geschwefelt werden.
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Beitrag von StSDijle »

@chesten nein nein, ja ja! Also es wurde nix böse aufgenommen, aber es gab wohl etwas Verwirrung, die ich nur auflösen wollte. Ich hab es doch nur gut gemeint, kinders!

Zum Thema. Ich wollte wie folgt Vorgehen:

1. ernten, vermutlich nicht perfekt reif, ich muss einen Kompromiss finden zwischen unreif und die Tauben haben alles weggefressen. Die Stöcke sind vermutlich älter als ich, es handelt sich um verschiedene rote Trauben, aber alles typische keltersorten, kleine beren viele Kerne harte Schale.

2. entrapen und mit primitiven Mitteln Maischen, antigel dazu 6h Ruhe

3. anpressen mit Sack und Muskelkraft

4. entschleimen, in den hoffentlich nicht zu warmen Keller bis das Depot sich gesetzt hat 6 oder eher 12h, keine Ahnung.

5. mostgewicht bestimmen und nötigenfalls mit Zucker auf 85 oe verbessern, hefenärsalze dazu

6. Starter aus warmen Wasser Zucker und Reinzuchthefe anrühren

7. Starter zum Weinling und in den Keller bis es aufhört zu blubbern

8. auf einen frischen Ballon ziehen.

8 eventuell wiederholen falls noch trub ausfällt im März in Flaschen füllen.


Nun die Frage nochmal klar: wann wieviel schwefeln? Die ursprüngliche Frage war ob ihr die Trauben beim Ernten direkt in Lösung 2g auf 5 l tauchen würdet und ob das dann reichen würde oder ob man die Maische nochmal schwefeln würde und wenn wie viel und wann noch geschwefelt werden sollte

Viele Grüße und danke

S
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