Online-Hilfe für den Neuling

Dreizehn
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Online-Hilfe für den Neuling

Beitrag von Dreizehn »

Noch eine Ermessensfrage:
Ich halte das Angären der Maische zur Farbanreicherung für entbehrlich, falls ameos Zeit nicht ausreichen sollte; wenn die (Syrah)Maische über Nacht steht und dann abgepresst wird, dürfte genug Farbe für einen Rosé vorhanden sein.

@Professore
Schon klar.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, es ist immer eine Frage wie die Zeit passt. Ich gestehe: Meine Antwort war durchaus etwas von meiner Vorliebe für Rotweine beeinflusst ?-|
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ameo
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Beitrag von ameo »

Mann, hier ist ja ordentlich was los. Herzlichen Dank für die Anteilnahme.
Bei den vielen Beiträgen kann ich nicht auf jeden direkt eingehen,- deshalb in einer Zusammenfassung:
Die Trauben mit nach Deutschland nehmen ist, selbst mit dem Auto, ein logistisches Problem....,. und würde das Problem nur um 2000 Km nach Norden transportieren.
Ich habe die Trauben auch schon am gleichen Tag abgepresst, dennoch war der Wein dunkel wie ein Roter.
Das mit dem Kühlstellen in der Provence ist selbst im September so eine Sache.
Was schon schief ging: Den Wein in den Sommerferien, zu früh gelesen. Eher wie Essig. Den Wein aufgezuckert,- frei Schnauze,... und das war zuviel. Letztes Jahr den Wein in den Herbstferieb gelesen (Oktober). 115° Öchsle. Eine Woche auf der Maische stehen lassen. Schmeckt jetzt wie Lambrusco mit Uhu-Aroma.

So, das waren schon mal 3 Jahre Weinerlebnis. Meine liebe Frau meint, für das Geld, daß ich da verballere, sollte ich doch jedes Jahr ein Halbstück Rheingauer Wein kaufen,.... und in Frankreich Erdbeeren ziehen.

Aber ich gebe nicht auf: Ich hab ein Haus gebaut, einen Sohn gezeugt, einen Baum gepflanzt..... und das mit dem Wein wird irgendwann auch noch was.
Selbst wenn ich ihn ganz alleine trinken muß.
Ich gehe die Beiträge noch mal durch und werde dann konkrete Fragen stellen. Für Euer Verständnis nochmals besten Dank
Ameo
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Also ich würde Dir als Anfänger raten den Wein bis in die Herbstferien hängen zu lassen und dann erstmal einen Rotwein zu machen. Den Lambrusco mit Uhu kann man sicher besser hinbekommen, aber einen Rosé ohne Aufsicht halte ich nicht für so gut. Zumal Du mit kühlen Gärtemperaturen ein logistisches Problem hast.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
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ameo
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Beitrag von ameo »

Birgit hat geschrieben: Also ich würde Dir als Anfänger raten den Wein bis in die Herbstferien hängen zu lassen und dann erstmal einen Rotwein zu machen. Den Lambrusco mit Uhu kann man sicher besser hinbekommen, aber einen Rosé ohne Aufsicht halte ich nicht für so gut. Zumal Du mit kühlen Gärtemperaturen ein logistisches Problem hast.

Gruß Birgit
Liebe Birgit,-
heißt das im weiteren Sinne, dass für den, der wenig Ahnung und wenig Zeit hat, ein Rotwein unproblematischer ist ??

Das versuchen wir im nächsten Jahr mal,... mit Deiner Echtzeit-Online-Unterstützung :)

In diesem Jahr kann ich nicht mehr zurück. Flug gebucht, nehme einen Freund mit, der schon ganz aufgeregt ist. Da muß ich jetzt durch.

Aber: Was passiert denn, wenn ich den Wein jetzt abmache, die Maische ins Gärfaß gebe, das ganze 3 Wochen stehen lasse und dann in den Herbstferien abpresse ?? geht das, oder ist das zu lang ??

Warum ist der Wein, im letzten Jahr im Oktober gelesen, so unerträglich lieblich geworden.
Der Acetongeruch/Geschmack ist sicher auf meine mangelnde Ordentlichkeit bei der Auswahl der Trauben zurück zu führen. Da waren einige dabei,... die hätte ich nicht essen wollen.

LG
Ameo
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Eine Rotweinmaischegärung ist meiner Meinung nach, die Traubengärung bei der man am wenigsten falsch machen kann und bei der auch am wenigsten schief geht. Weisswein/Rosé sollte man kühl und unter Aufsicht vergären. Es sind mehrere Schritte nötig und sehr viel mehr Fingerspitzengefühl.

Einer der größten Fehler den man beim Traubenwein machen kann, ist die Vergärung von unreifen Trauben. Genau das wirst Du meiner Meinung nach bei deinem jetzigen Erntetermin machen. Besser wäre es in den Herbstferien zu ernten.

Der letzjährige Wein ist nicht durchgegoren, deshalb entwickelt sich immer noch Kohlensäure und Du hast den Eindruck einen Lambrusco zu trinken. Du brauchst also eine Hefe die mit deinen Zuckerwerten umgehen kann.

Die optimalste Lösung deines Zeit-/Anwesenheitsproblems wäre in den Herbstferien zu ernten. Bevor Du mit der Lese beginnst solltest Du alle Trauben welche nicht in Ordnung sind runter schneiden. Höchste Traubenqualität sollte deine Maxime sein. Dann ernten und sofort die Maische ansetzen und mit einer großen Menge Hefe angären. Du kannst die Maische täglich mischen, die Gärung überwachen und bei 10% bis 11% abpressen und weitervergären lassen. Hast Du eine Hefe die gut mit hohen Oechslewerten umgehen kann, kann die Hefe innerhalb von 3 Wochen bei deinen Temperaturen durch sein.

Das wäre meiner Meinung nach erheblich besser. Denn nichts ersetzt die Anwesenheit des Winzers während der Hauptgärung.

Gruß Birgit
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Eine Uhu- oder Lösungsmittel-Note deutet oft auf eine wilde Gärung oder auf ein bakterielles Problem hin. Mit Wildhefen wirst du vermutlich eher kein Problem haben, da du mit Reinzuchthefen arbeitest. Wie schaut es mit dem Gärgefäß aus: Ist das wirklich absolut luftdicht? Standen die Ansätze womöglich außergewöhnlich lange, ohne Gäraktivität, auf der der ruhenden Hefe?
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Beitrag von ameo »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Eine Uhu- oder Lösungsmittel-Note deutet oft auf eine wilde Gärung oder auf ein bakterielles Problem hin. Mit Wildhefen wirst du vermutlich eher kein Problem haben, da du mit Reinzuchthefen arbeitest. Wie schaut es mit dem Gärgefäß aus: Ist das wirklich absolut luftdicht? Standen die Ansätze womöglich außergewöhnlich lange, ohne Gäraktivität, auf der der ruhenden Hefe?
Das war merkwürdig. Der Acetongeruch ist bereits nach ca.24 Stunden im Maischefaß aufgetreten.
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Das deutet daraufhin das da eine Infektion aus dem Weinberg eingetragen wurde. Wie schnell hat denn die Gärung eingesetzt?

Gruß Birgit
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Beitrag von ameo »

Birgit hat geschrieben: Das deutet daraufhin das da eine Infektion aus dem Weinberg eingetragen wurde. Wie schnell hat denn die Gärung eingesetzt?

Gruß Birgit
Ganz schleppend und eher verhalten. Hat aber bis in den Sommer angehalten.
Wie bereits erwähnt, waren die Trauben irgendwie "Überreif" und sahen zum Teil so aus, dass ich sie nicht gegessen hätte.
Außerdem muß ich gestehen, dass ich den Wein nicht von der Hefe/Trub abgezogen habe. Ich schäme mich ?-|
LG
ameo
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Ich will es mal so sagen: Dann wundert es einen nicht!

Das geht viel besser. Schnelles Angären, dadurch schneller Ausschluß von Sauerstoff, dafür sorgen das die Gärung durchzieht, runter vom Hefebodensatz und dann spundvoll klären. Gerade im warmen Klima solltest Du dich dran halten. Mit Weiss- und Roséwein ist es sogar noch deutlich schwerer.

Gruß Birgit
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Beitrag von ameo »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:
Damit der Rosecharakter besser wird würde ich allerdings eine, wenn auch kurze, Maischegärung empfehlen. Also nicht schwefeln, für eine rasche Angärung sorgen (warm stellen, Gärstarter, Anchor-Kügelchen gut vorquellen lassen...), Nährsalz nicht vergessen.
Wenn ich mich (in diesem Jahr) dazu entscheide:
Lese der reifen und einwandfreien Trauben
Maischen in Gärfass unter Zugabe von Antigel/Hefe/Nährsal(Gärstarter)
24-36 Std. stehen lassen
Abpressen um umfüllen in Glasballone 3/4 voll, luftdicht mit Gärspund

.... muß ich dann dem Most noch zusätzlich Hefe in die Ballone zugeben, oder ist das, was der Gärstarter in der Maische bewirkt hat, ausreichend ?

Danke Ameo
Antworten

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