Geruch nach Lösungsmittel

Tino78
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Geruch nach Lösungsmittel

Beitrag von Tino78 »

Hallo,

Ich habe ca 8 kg Dornfelder Maische seit 2 Tagen am gären. Als ich heute morgen umrühren wollte, bemerkte ich einen leichten Geruch nach Lösungsmittel...ähnlich Nagellackentferner.
Habt ihr so etwas schon mal gehabt?? Was könnte das sein? :(
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Logisch, Uhuton ist ein Weinfehler, der aber in der Regel verschwinden kann.
Was hast du für Hefe genommen. Der Ton kann durch Wildhefen entstehen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Tino78
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Beitrag von Tino78 »

Ich habe Trockenhefe genommen. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr. Aber diese Sorte Hefe habe ich schon im letzten Jahr benutzt. Also soll ich jetzt mal abwarten? In einer Woche will ich die Maische abpressen und in einen kleinen Ballon füllen.

Gruß
Tino
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Welchen Zustand hatte das Lesegut?
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Tino78
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Beitrag von Tino78 »

Die Trauben hatten durch dieses Regenwetter in diesem Jahr ab und zu etwas schimmelige Beeren. Diese habe ich aber sorgfälltig ausgelesen.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Vielleicht hätte es Sinn gemacht, Hefe mit Killerfaktor zu nehmen, die lassen den wilden Hefen weniger Spielraum. Diesjahr ist überall das Lesegut in einem erbärmlichen Zustand... :?:
Mach mal weiter und sieh, wie der Zustand nach dem Abpressen ist.
Der Behälter ist doch mit einem Gärspund verschlossen?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Tino78
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Beitrag von Tino78 »

Der Behälter ist mit einem Tuch abgedeckt.
Ich dachte das wäre für die 1 Woche Maischegärung ausreichend. Nach dem abpressen kommt er ja in einen Ballon mit Gärspund.
Tompson
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Beitrag von Tompson »

?-| :mrgreen:

Es gibt nach wie vor noch Verfahren, mit offenen Behältern eine Maischegärung durchzuführen. Für uns Amateure würde ich aber strikt davon absehen, Dein Geruch erklärt sich hiermit schonmal. Oder besser, der wahrscheinlichste Grund ist darin zu suchen.

Abpressen, in geschlossenen Behälter mit Gärspund, ganz viel beten und in den Andachtspausen mal den Fruchtweinkeller zu Gemüte führen. Mehr gibt es da momentan nicht zu raten, fürchte ich ...
Oak ne jechn!
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Die Hefen, die für den Lösungsmittelgeruch zuständig sind, arbeiten günstiger, wenn Sauerstoff dabei kommt. Mit einem Tuch war die Chance da. Das muss nicht unbedingt passieren, aber du hast Pech gehabt. Also, der Tipp von Tompson ist Gold wert. Bei unseren Kleingebinden immer Gärverschluss drauf!
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Tompson hat geschrieben: Es gibt nach wie vor noch Verfahren, mit offenen Behältern eine Maischegärung durchzuführen ...
Ja, wobei solche Wannen nicht wirklich offen sind; sie sind mit einer Folie abgedeckt, die durch Adhäsion auf dem Wannenrand haftet. CO2 kann zwar entweichen, die Folie wölbt sich aber durch den Gasdruck hoch. Nur zum Niederdrücken des Maischehutes wird aufgedeckt.

Die Tuchvariante kam allerdings diesmal auch bei mir zum Einsatz, allerdings praktisch am Ende der Gärung. Während der Maischegärung hatte sich mein Regent einen Mordsböckser eingefangen. Auslöser oder zumindest Förderer war wahrscheinlich der Temperaturanstieg auf 25 °C während der Gärung, nach meiner Ansicht erheblich zu warm; es war mir aber nicht möglich, das große Gebinde zu kühlen. Während des Abpressens habe ich oxydationsfördernd heftig „geplanscht", es hat ziemlich gestunken, aber dem Wein hat es gut getan. Danach habe ich den Bottich für 48 Stunden nur mit einer Gaze (zum Schutz gegen Obstfliegen) abgedeckt, damit der Wein über die große Oberfläche weiteren Sauerstoff zur Verfügung hatte (und seinen Restmuff ausgasen konnte). Der Geruch ist jetzt annehmbar.

Ich hoffe, dass ich den Wein auf diese Weise endgültig „repariert“ bekomme.

Grüße, Dreizehn
Tino78
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Beitrag von Tino78 »

Dann werd ich mir fürs nächste Jahr einen Gäreimer zulegen :shock:
Soll ich eigentlich die Maische umrühren? Dann kommt ja noch mehr Sauerstoff an die Hefen.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Du kannst auch den Behälter schütteln, wenn es geht. Allerdings ist das Unterrühren nicht so schlimm, wenn es kurz geschieht und dann der Behälter wieder verschlossen wird. Den Sauerstoff veratmen die Hefen. Nur wenn das Gefäß ständig Sauerstoff durch ein Tuch bekommt, dann wirds brenzlich.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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