1ter Rotwein

Kuli
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1ter Rotwein

Beitrag von Kuli »

Auch wenn es nun wieder warm wird,die Trauben mußten runter.
Die Amseln kamen dieses Jahr mit ihren Familien und brachten trotz Steinmehl Wespen mit. :(

Habe knapp 12L. Maische 95Oe (im leider viel zu großem) Ballon, dazu gabs Bioferm Aromatik, Hefenährsalz, Zymex und Vit.B1 (bestimmt überdosiert)

Problem: 12L Maische ergeben vielleicht 10L. Wein wenn ich ihn abziehe bleiben vielleicht 8L.
Also zuwenig für den 10L Ballon und zuviel für den 5L. Ballon (für die spundvolle Lagerung)
Liege ich ungefähr richtig :?:

Ich ziehe in Erwägung: 2-3L naturtrüben roten Traubensaft vom Discounter dazu zugeben.
Alternativ alles was mehr als für den 5L Ballon überbleibt mit meinen tiefgekühlten Brombeeren neu anzusetzen.
Der Saft müßte ja mögl. sofort hinzu?
Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck den er hinterläßt, ist bleibend. J.W. von Goethe
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robat1
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1ter Rotwein

Beitrag von robat1 »

Hallo Kuli,
Kuli hat geschrieben:Problem: 12L Maische ergeben vielleicht 10L. Wein wenn ich ihn abziehe bleiben vielleicht 8L.
Also zuwenig für den 10L Ballon und zuviel für den 5L. Ballon (für die spundvolle Lagerung)
ist zwar vermutlich grundfalsch, aber ich zieh die Hefe bzw. den ganzen Bodensatz überhaupt nicht ab.
Zusätze meines Rotweins sind ausschließlich 500-1000g Zucker insgesamt. AUch kein Schwefeln hinterher. In der Regel ist er am Ende halbtrocken.

Und ziehe meinen Rotwein dann auch erst nach 1 Jahr aus dem Ballon in Flaschen. Also erst wenn der Ballon für die nächste Ernte benötigt wird.

Wenn man beim Abfüllen und Umherheben behutsam vorgeht ist nur die letzte Flache der 13-14 Stück trüb und Rest schön klar.

Ich wage es nicht das so zu empfehlen, aber kann sagen dass dieses Vorgehen zumindest bei mir keine erkennbaren Nachteil zu haben scheint. Ich bin aber auch kein Weinkenner.

Ich hab auch immer relativ genau einen 10L Ballon voll und wenn was übrig bleibt dann hab ich noch übergroße Flaschen worin man auch was reifen lassen kann.

Als 1 x der 10L Ballon nicht voll wurde, hab ich mit 2 Flaschen Chianti aufgefüllt. Gut wars.

Bitte nicht schlagen :twisted:

Robert
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Tompson
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1ter Rotwein

Beitrag von Tompson »

Traubenmaische gärt eigentlich recht zügig durch und da man hier nicht auf die (oder nur mit einer) Nachzuckerung zurückgreift, ist die Gärung zu einem gut bestimmbaren Zeitpunkt erledigt. Dann sollte der Wein von der Hefe abgezogen werden - Böcksergefahr. Traubenwein ist da empfindlicher als Fruchtwein, bei dem ich oft genug was verschleppe.

Danach hast Du drei Möglichkeiten:

- hohl liegen lassen, d.h. mit Luftpolster überm Wein und der damit verbundenen Oxidationsgefahr. Auch hier ist der Traubenwein empfindlicher als Fruchtwein aber ich habe es schon gemacht und keine Probleme.
- mit Fremdwein spundvoll auffüllen - mit Traubensaft vorm Vergären ergänzen ginge genauso - aber Du hast dann natürlich nicht DEINEN Wein ;) Habe ich auch schon gemacht (die Weinergänzung)
- in verschiedene Behälter aufteilen und alles spundvoll halten. Ich hatte dann einen 10er Ballon, eine 2Ltr. Bügelflasche und eine normale Bügelflasche, die nicht mehr voll wurde und nach der Klärung zum Verkosten herhielt.

Dann stelle ich den Wein kalt - in meinem Falle in die winterkalte Werkstatt und präpariere das Gärrohr mit Wodka, damit es nicht zerfriert. Im Februar oder März hat sich dann die Feinhefe zusammen mit dem Weinstein abgesetzt und man kann schwefeln und filtern.

@Robat
Schlagen mag ich Dich nicht - wer weiß wohin ich dafür extra müßte und das bei den Benzinpreisen - aber wenn im Folgesommer der Wein auf der Hefe rumschwimmt, kann er dabei eigentlich nicht besser werden, oder? Gilt auch schon für die Winterklärung und abziehen macht soviel Mühe ja nicht, finde ich.
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Kuli
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1ter Rotwein

Beitrag von Kuli »

[Zitat=Tompson]
Traubenmaische gärt eigentlich recht zügig durch und da man hier nicht auf die (oder nur mit einer) Nachzuckerung zurückgreift, ist die Gärung zu einem gut bestimmbaren Zeitpunkt erledigt. Dann sollte der Wein von der Hefe abgezogen werden -

- mit Fremdwein spundvoll auffüllen - mit Traubensaft vorm Vergären ergänzen ginge genauso -


Vielen Dank für die Antworten.
Habe ich richtig verstanden Du läßt Du den Wein bis zum Hefetod auf der Maische? Ich wollte den Wein nach 10 Tagen von der Maische nehmen und weitergären lassen. Ich habe keinen Filter.
Mit Traubensaft auffüllen vor dem Vergären war ja eine Idee, allerdings gärt der Wein schon...
Schwefest Du den Wein nur einmal?

Aber was ist mit "nach der Gärung" das was nicht in den Ballon passt mit in einen neuen Ansatz geben :?:

[Dieser Beitrag wurde am 19.10.2012 - 18:44 von Kuli aktualisiert]
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Tompson
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1ter Rotwein

Beitrag von Tompson »

Oje ...

Mal abarbeiten:
"Habe ich richtig verstanden Du läßt Du den Wein bis zum Hefetod auf der Maische?"
Neeeiiiiin ... 10 Tage ist auch mein Maß. Dann abpressen und weitervergären lassen. Bei Weißwein natürlich sofort Saftgärung.

"Mit Traubensaft auffüllen vor dem Vergären war ja eine Idee, allerdings gärt der Wein schon.."
Das ist ja nun zweitrangig, wenn Du jetzt den Saft dazugibst, ist das ja wie Nachzuckern, nur vermittels Saft. Bitte nicht bis auf den letzten Drücker warten, mit dem Saftzugeben, wenn der mitten in der fröhlichen Gärungsphase reinkommt stört das sicher kaum, wenn Du erst kurz vorm Gärungsstillstand nachsaftest, könnte es hingegen ewig schüchtern blubben.

"Ich habe keinen Filter"
Dann mußt Du durchgären lassen und aufs Nachzuckern quasi verzichten. Oder per Nachzuckermethode vorgehen (siehe HP), dann wird der Traubenwein aber eine sehr hochprozentige Angelegenheit, je nach verwendeter Hefe.

"Schwefest Du den Wein nur einmal?"
Bei Traubenwein ja - allerdings spricht auch nichts dagegen, bereits einmal zu schwefeln, wenn man den Behälter zum Klären umzieht.

"Aber was ist mit "nach der Gärung" das was nicht in den Ballon passt mit in einen neuen Ansatz geben"
Kannst Du doch kreativ werden. Verkosten, in einen neuen Ansatz schütten, extra Flasche neben den Ballon stellen, wegschütten oder den Hühnern geben ;)
Oak ne jechn!
Kuli
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1ter Rotwein

Beitrag von Kuli »

Vielen Dank für die ausführliche Antwort :P

Bin ja "Anfänger" und habe bei meinem Stachelbeerwein und Brombeerwein alle Anfängerfehler gemacht :|
und deshalb frage ich lieber bevor ich etwas tue...

O.K. habe mich dazu entschieden auf meinen 2 Tage frischen Maischeansatz noch 2 L. Traubensaft aus dem Tetrapack zu geben.
Komme dann auf knapp 14L Ansatz, damit müßte ich doch nach der Gärung einen 11L Ballon spundvoll befüllen können?

Gruß Kuli
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Josef
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1ter Rotwein

Beitrag von Josef »

Mit 14Litern sollte anschließend ein 11 Liter Ballon voll werden.
Kuli
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1ter Rotwein

Beitrag von Kuli »

Der Rotwein stinkt :|

Habe gerade den Alk. gemessen 11%, in einer Woche ganz schön viel ?-|

Geschmacklich ganz schön trocken, am WE möchte ich ihn von der Maische nehmen -also nach 10 Tagen

Die Gärung ist jetzt sehr stark verlangsamt vielleicht alle 2-3 Min. ein blubb.

Beim Testen kam mir ein merkwürdiger Geruch unter die Nase -dezenter Kuhstall- aber keine faulen Eier.
Vielleicht das Vit. B1 :?:

Habe die Gärkappe abgenommen und kräftig geschüttelt in der Hoffnung, dass ich den Geruch weglüften kann.
Sehen und schmecken kann ich nichts Unangenehmes.

Der Wein ist sehr trocken aber ich möchte nicht nachzuckern.
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1ter Rotwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Vitamine werden in geringer Konzentration eingesetzt. Es ist unwahrscheinlich dass du das riechen kannst.
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Kuli
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1ter Rotwein

Beitrag von Kuli »

Danke für die Antwort.
Aber was ist es denn dann?
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1ter Rotwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Könnte schon ein leichter Gärungsböckser sein, der muss nicht sofort und ultimativ nach faulen Eiern riechen. Ich würde mich davon aber nicht allzu sehr irritieren lassen, ein gärender Wein riecht nun einmal nicht immer lecker.
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1ter Rotwein

Beitrag von Kuli »

OK. Danke für die rasche Antwort.

Werde 2x tägl. beim kräftigen Schütteln die Gärkappe ablassen, vielleicht hilft es ja.

Am Sa. werde ich von der Maische abziehen, Alk. und Säure messen.

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