1. Weißweinversuch

blumentopferde
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von blumentopferde »

fibroin hat geschrieben:Über Kaltgärung habe ich auch keine Erfahrung, ich versuche, 17 ° nicht zu unterschreiten. Da geht es schon langsam. Über Kühlschrankgärung habe ich keine Erfahrung. Ich weiß nicht, du willst doch kein Pils machen. :?
Also Pils wird das definitiv keins. ;) So wenig Kohlensäure, wie sich da bildet, ist es schwer zu sagen, ob der Wein überhaupt noch gärt :? Aber was soll's. Es ist ein Experiment, und ich hab Zeeiiit....
blumentopferde
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von blumentopferde »

Update:
Gärstockung!
Nach 10 Tagen ohne Bewegung und konstantem Alkoholgehalt von 9,8% (wird wegen des Restzuckers wohl in Wirklichkeit niedriger sein) habe ich die Reißleine gezogen und den Wein von der Hefe abgezogen.

Etwas Gärstarter hinzugefügt und nun lagert der Wein bei 18°C...

Das Experiment Kaltgärung ist somit offiziell beendet ;)
Traubenstolz
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von Traubenstolz »

Hallo Alexander,

warum gibst Du nach dem Abziehen von der Hefe und zur Lagerung, wie Du schreibst, einen Gärstarter dazu?

Grüße Hans
blumentopferde
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von blumentopferde »

Hallo Hans!
Das war wohl missverständlich ausgedrückt!
Der Wein ist noch nicht durchgegoren! Ich habe ihn nur deswegen von der Hefe abgezogen, weil er schon recht lange ohne Gäraktivität steht und ich einen Böckser verhindern möchte.
Er soll nun bei höheren Temperaturen durchgären!
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Aus meiner Sicht ein unnötiger und unnötig riskanter Schritt. Die Kaltgärhefe hätte auch bei 18° und darüber weiter gegoren wenn die Bedingungen des Weins das zulassen.
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von blumentopferde »

Warum ist es riskant, nochmal Gärstarter hinzuzufügen? Was kann dabei passieren?
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die "erste" Hefe trifft auf einen mehr oder weniger idealen Lebensraum. Die zweite Hefe trifft auf ein Medium das schon "verbraucht" und vergiftet ist. Das kann zur Folge haben dass die Hefevermehrung und die Gärfreudigkeit gering bleiben.

Noch problematischer kann es werden wenn du Hefen mischst (Stichwort Killer-Faktor).
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von blumentopferde »

Der Wein macht weiterhin Probleme:

Der Wein zeigt keine Anzeichen von Gärung und die aktuelle Alkoholmessung zeigt 13%Vol, was für die Beendigung der Gärung sprechen sollte, allerdings hat der Wein schon seit dem Abstich keinerlei Anzeichen von Gärung mehr gezeigt:

Es bildete sich zwar nach dem Umfüllen eine Schaumdecke auf der Oberfläche, die noch immer da ist, ich kann und konnte aber keine Kohlensäurebildung im Wein erkennen. Auch bildete sich schon innerhalb eines halben Tages nach dem Abstich ein erneuter Hefebodensatz am Boden des Gärbehälters und das Gärröhrchen zeigte die ganze Zeit keinerlei Aktivität (wobei eine Undichtigkeit nich auszuschließen ist, da die Flasche ein Gewinde hat und die Gummikappe deswegen nicht sehr gut anliegt), außerdem schmeckt der Wein nicht 100%ig trocken.

Ich habe deswegen den Verdacht, dass die Gärung nicht wieder eingesetzt hat, und der deutliche höhere Alkoholgehalt auf einen Messfehler zurückzuführen ist.

Meine Fragen daher:
Wie sehr kann ich der Alkoholmessung mit Vinometer vertrauen? Ist es denkbar dass ein und der selbe Most bei gleichbleibendem Zuckergehalt zu so unterschiedlichen Werten führt (Etwa durch Trübstoffe, CO2, Temperatur etc.)? Und sollte ich einfach zur Klärung übergehen, oder einen erneuten Versuch starten, die Gärung wieder in Gang zu bringen?

lg, blumentopferde
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Dem Vinometer kann man nur eingeschränkt vertrauen.

Ich sehe da folgende Optionen:

Du kannst den Ansatz kräftig belüften und hoffen dass das die Hefe wieder in Schwung bringt.

Du kannst versuchen die Gärstockung "nach Vorschrift zu behandeln" (siehe Homepage -> Weinkrankheiten).

Du kannst abziehen und hoffen das der Wein stabil bleibt (das ist riskant).

Du kannst abziehen und den Wein stabilisieren (Pasteurisation, Konservierungsmittel, Filtration).
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von fibroin »

Mache doch einfach Schluss mit der Gärung. Wenn du etwa 13 % gemessen hast, dann reicht das für Traubenwein. Der Abzug heisst ja schon, dass ein Ende eingeläutet ist. Das ist nun mal so.
Meine Weine sind auch bei diesen Alkoholwerten und stehen nun draussen bei Frostgrenze, damit der Weinsteinausfall beschleunigt wird. Vielleicht ist das auch für dich eine Option, die Kälte zu nutzen.
Allerdings über eine Stabilisierung vor der Abfüllung musst du dir trotzdem Gedanken machen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von blumentopferde »

Habe heute erneut den Alkoholgehalt gemessen und komme nun wieder auf ca. 9,8%Vol.
Also exakt der selbe Wert wie schon vor 2 Wochen!

Ich habe den Wein nochmals von der Hefe abgezogen und nun eine VINOFERM BIOFERM KILLER Trockenhefe sowie ein Erbslöh Vitaferm Ultra F3 Hefenährstoffpräparat bestellt und werde einen Neustart der Gärung wagen. Die geschätzten 30-50g/l Restzucker wären mir dann doch zu viel...

Bis die Produkte bei mir ankommen, werde ich den Wein im Kühlschrank lagern. Das dauert nämlich erfahrungsgemäß über eine Woche...
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Re: 1. Weißweinversuch

Beitrag von blumentopferde »

Nach über einem Monat Wartezeit ist die Bestellung angekommen (Finger weg von Weinbau24.de!).

Ich habe versucht den Problemmost mit Bioferm Killer und Erbslöh VitaDrive F3 wieder in Gang zu setzen und bin folgendermaßen dabei vorgegangen:
- 0,2g Erbslöh VitaDrive F3 in den Problemwein
- 2g Trockenhefe (5g/l) zusammen mit 1ml Wasser und 1ml Problemwein für 30 Minuten am Heizkörper rehydriert.
- 5ml Problemwein + 5ml naturtrüben Apfelsaft hinzugefügt.
- Nach 3h setzte die Gärung sichtbar ein
- Nach 5h habe ich 20ml Problemwein hinzugefügt.
dann war es vorbei mit der Gärung...

In der Wartezeit hatte ich dieselebe Prozedur (ohne VitaDrive) auch mit Vina Kaltgärhefe probiert - mit demselben Ablauf: Baldiger Gärstart, aber nach der Zugabe einer etwas "größeren" Menge Problemwein brach die Gärung ab.

Am Zuckergehalt kann es nicht liegen, denn der Wein schmeckt sehr mild, trotz des hohen Säuregehaltes von 10g/l.

Möglicherweise ist ja auch die Kaltgärhefe eine "Killerhefe" und ich habe deswegen keinen Erfolg...

Abgesehen davon riecht der Wein recht eigen: Sehr intensiv süßlich-Hefig, aber auf eine unangenehme Art und Weise. Ist das normal oder schon ein Böckser?
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