Mein erster Rotwein-Versuch

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cluberer
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Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von cluberer »

Nabend zusammen,
ich habe am 3.10. unseren Regent entsprechend der FWK Homepage (super Seite) durch eine Maischegärung,in einen Gärballon gezogen. Dieser (15 Liter) hatte Anfang 70° Oe.
Bereits nach 7 Tagen, war die Gärung bereits beendet. Laut Messung hat dieser 0° Oe bei 8% Alkohol.
Dieser ist somit extrem trocken und ahat auch zuwenig Alkohol.
Ich habe diesen in zwei Gärballons (1 x 5 Liter, 1x 10 Liter) gesplittet.
Als Probe habe ich die 5 Liter nochmal nachgezuckert (auf 18°Oe) und fing auch für 3 Tage wieder an zu gären. Der 10 Liter Ballon steht Spundvoll im kalten (10°C) und wartet auf weitere Schritte.
Jetzt ist der 5 Liter Ballon aber wieder extrem trocken (0°Oe) aber hat die gewünschten 11% Alk. Ich möchte ihn gerne halbtrocken (laut einer Tabelle ca. 18° Oe) einlagern, und will aber nicht mehr nachzuckern.
Bevor ich jetzt nich weiter bastel, somit meine Fragen zur weiteren vorgehensweise:

1. Kann ich den Wein (5 Liter) jetzt bedenkenlos auf 18°Oe nachzuckern und dann mit Gelantine schönen und später in Flaschen abziehen, ohne das der wieder anfängt zu gären?

2. Oder erst nach der Schönung nachzuckern?

3. Wenn ja, kann ich bei dem 10 Liter Ballon nach 1 Woche stillstand einfach wieder nachzuckern und ggf. wieder Hefe hinzufügen, wenn dieser nicht gären sollte?

Parallel habe ich noch 30 Liter weissen Ortega im Ballon aber dieser gärt noch fleissig.
Kann ich die Gärung auch bei 20° Oe und 11% Alk durch schönen abbrechen? Dann könnte ich mir das spätere nachzuckern sparen. Oder ist das nicht ratsam?

Danke vorab...

Gruß vom Niederrhein

Wolf Krinke
MarvellousMarv
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von MarvellousMarv »

Bin zwar kein Experte für Weinwein (und generell), aber nachzuckern solltes du erst wenn die Hefe komplett aus dem Ansatz entfernt wurde (im Zweifelsfalle nach einer Sterilfiltration), zumindest wäre mir nicht bekannt, dass die Gelatine die Hefetätigkeit stoppen würde.. und dass die Hefe ihr Potential anscheinend noch nicht aufgebraucht hat merkt man ja daran dass du wirklich gar keinen Zucker mehr gemessen hast.

Wenn du also beim aktuellen Alkoholgehalt bleiben möchtest solltest du den Wein vermutlich von der Hefe abziehen und schwefeln, klären lassen (schönen?) und filtern - und erst wenn du 100% sicher bist dass keine Hefe mehr drin ist nachzuckern - ansonsten baust du Bomben (zumindest darin hab ich Erfahrung :pfeif: )

Wenn du den 8%igen weiter gähren lassen willst kannst du einfach eine entsprechende Zuckermenge zusetzen, ich denke die Hefe wird jetzt noch aktiv genug sein - wenn du unbedingt neue Hefe zusetzen willst (oder vllt doch musst) solltest du idealerweise die selbe Hefe wie am Anfang verwenden.
Ich würde dann aber auch nur soviel nachzuckern dass du ebenfalls bei 11% und 0°Oe landest ansonsten musst du den Moment ja sehr genau abpassen und dann steril filtrieren - weil die Hefe weiß ja nicht dass du nicht mehr Alkohol haben willst also wird sie kaum von allein die Arbeit einstellen...

Hoffe nichts falsches weitergegeben und dir geholfen zu haben!
BEste Grüße,
Marv
WeinTheo
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von WeinTheo »

Wenn du keine weitere Gährung haben willst, musst du erst grob, mittel, fein (evtl. auch nur eins oder zwei von den dreien, je nach Trübstoffgehalt des Weins halt) filtern... Dann nachzuckern auf gewünschten Wert und danach Sterilfiltern. Sonst baust du ziemlich sicher Bomben.

*edit* verdammte Fipptehler... :evil:
cluberer
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von cluberer »

Super, danke für die Anworten.
:clap: Ich werde hier mal nachschauen, welche Filtermethode ich anwenden kann.
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fibroin
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von fibroin »

@cluberer,
du machst doch Traubenwein, das geht etwas geruhsamer. Zuerst wird fertig gegoren. Dann abgezogen und einige Monate gelagert, damit der Wein Zeit hat, Weinstein auszufällen. Wenn der Wein bis dahin nicht klar ist, kann eine Klärung erfolgen. Mit allen Schwierigkeiten. Allerdings kann dann nicht aufgesüsst werden, weil die Gefahr der Nachgärung dann gegeben ist.
Deine Fragen nach Gärabbruch sind leider so nicht umsetzbar. Lies dich einmal in das Kapitel Zucker der HP ein.
http://www.fruchtwein.de/Wine/zucker.html
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
cluberer
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von cluberer »

Ok, danke!
Also werde ich jetzt den Rotwein nachzuckern, damit dieser weiter gärt und bei Gärschluss (also wenn der max. Gehalt erreicht ist) möglichst noch 18° Oe vorhandenen sind.
StSDijle
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von StSDijle »

Ich würde bei Traubenwein nicht so Vorgehen. Die recht subtilen Aromen werden vom zu erwartenden Alkoholgehalt erschlagen. Ich würde bei 12-13 Prozent Alkohol Schluss machen und nach geduldigem abwarten den Restzucker einstellen und mit Kaliumsorbat stabilisieren.
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

...besser erst ausgären lassen, Hefe entfernen, dann stabilisieren und Restsüße einstellen.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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StSDijle
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Re: Mein erster Rotwein-Versuch

Beitrag von StSDijle »

Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt, ich wollte vorallem zum Ausdruck bringen, das bei Traubenwein der alkoholtod der Hefe keine Stabilisierungsoption ist. Ich würde nur dann Aufzuckern wenn der Wein echt viel zu wenig Alk hat. Ich hab also eigentlich genau das gleiche gemeint wie du fruchtweinkeller ... Sorry für meine Unklarheit.
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