Kokoswein

[druid]

Hi!

Bin dem Link gefolgt, den Steve vor einer Weile in einem anderen Zusammenhang gepostet hat (danke übrigens) und wollte jetzt mal ein einhalb Probeliter von dem Kokoswein ansetzen:

Kokos-Rezept

Hab den kram schonmal ins metrische System umgerechnet. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich das Rezept verstehe. Anscheinend läuft es am Ende auf eine Saftgährung hinaus. Der Reis, die Datteln und der Kokoskram werden ja abgeseiht, oder? Sollte man für die Hefe dann vielleicht einen Apfel reinreiben?

Bei den Zutaten spricht er von einer Gallone Wasser (ca. 3,8 l), unten dann nur von einem Quart (ca. 900 ml) Der Rest ist zum Auffüllen?

Wäre nett, wenn sich das mal einer anschauen könnte, und mir seine Meinung mitteilt!

Danke schonmal!

Christian

[Fruchtweinkeller]

Bei dem Rezept würde ich einiges überdenken. Zunächst: Was soll der Reis? Auch gekocht besteht der im wesentlichen aus Stärke. Bringt nix für die Vergärung oder für den Geschmack, wird Dir aber vermutlich Probleme bei der Klärung bereiten. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die Datteln zu der Kokosnuß passen. Naja, Geschmackssache halt.

Wir haben mal so einen Wein gemacht, war es Apfelbasis??? Müsste ich mal nachschlagen. Wurde im Forum (ohne Rezept) andiskutiert:

www.razyboard.com/system/index.p … id=3191532

[druid]

mmmhhhhh.... das mit dem Reis wirft tatsächlich Fragen auf. Leider hat diese Winemaking-Seite kein Forum...

Und wie sieht es mit der Saftgärungsfrage aus?

[Fruchtweinkeller]

Klar, die Feststoffe musst du irgendwann abpressen.

[druid]

Nur wann? In dem Rezept scheint der gute Mensch ja nach dem Kochen einfach nur abzugießen. Von Antigel ist auch nicht die Rede. Andererseits benutzt er zumindest zwei Gärgefäße...

Ich hab mich entschieden, die 1 1/2 Liter ohne Reis (!) zu versuchen. Die Frage ist nur, ob ich auch nur abgieße, oder den Pamps ne Woche als Maische stehenlasse, und dann abpresse.

Soll ich Antigel mit reingeben?

Ich habe die Zutaten übrigens etwas mehr auf Kokos und etwas weniger auf Datteln gewichtet. Kann mir aber schon vorstellen, dass das zueinander passen könnte.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten

[Fruchtweinkeller]

Die Maische nach zwei, drei Wochen abpressen, das ist nie verkehrt.

[druid]

Okay, stand der Dinge:

In 1,5 Liter Wasser kochen grad 200 g Kokosraspeln und 180 g Datteln. Ich weiß nicht so genau, warum ich den Kram koche, aber ich tue es einfach mal. Zumindest duftet jetzt die Küche

Die Datteln sind Pappsüß, und der amerikanische Kollege zuckert nicht nach, ich werde also nicht die errechneten 450 g Zucker, sondern erstmal 300 g reingeben. Ca. 5 ml Antigel, Hefenährsalz und Hefe (Hab Sherry und Portwein trocken, werd wohl etwas Sherry reintun) und dann ab zur Maischegärung...

Mal schauen was draus wird...

[Fruchtweinkeller]

Halte uns auf dem Laufenden. Nachzuckern kann man ja immer.

[druid]

Die Säure war erwartungsgemäß sehr niedrig (knapp unter 2 g/l). Hab mit nem kleinen Schluck Milchsäure auf 7,5 eingestellt. Gärt schon gut los.

[steve]

Hallo,
ich bin jetzt nicht der Chemiker, aber könnte es sein, dass die Stärke von dem Reis den Zweck hat das Fett von der Kokusnuß zu binden, und sozusagen auszufällen?
Ich koche ganz gerne mit Kokosmilch (nicht zu verwechseln mit Kokoswasser) und das hat schon ein recht hohen Fettgehalt.
Und Fettaugen möchte doch eigentlich niemand auf seinem Wein.

steve

[Fruchtweinkeller]

Die Stärke ist hydrophil, Fett hydrophob. Reis schimmt unten, Fett oben. Ich glaube nicht, dass da etwas bindet. Ich vermute, dass der Reis Trübstoffe liefern soll.
Hefen bilden fettspaltende Enzyme. Zudem wirkt auch Alk als Emulgator. Bei der Gärung hatten wir ein paar Fettäugelein, die sind aber später verschwunden, ganz ohne Stärke.

[druid]

Ich vermute, dass Fettproblem wird sich genauso lösen lassen, wie schon im Nusswein-Thread beschrieben - es schwimmt am Ende eben oben und lässt sich somit beim Abstich recht leicht entfernen .... hoffe ich

Es gärt mittlerweile sehr vernünftig und riecht noch immer lecker nach Kokosnuss.