Holunderblütenwein

Esteliel · Beitrag von **Esteliel** » 21 Juni 2004 12:34

Hallo!

Ich bin ein absoluter Wein-Neuling, spiele aber schon länger mit dem Gedanken, einmal zu probieren, meinen eigenen Wein herzustellen. Dieses Jahr soll es jetzt endlich klappen, denn heute kamen endlich meine Hefe, Nährsalz etc. an. Ich habe dann auch gleich schon mal mit naturtrübem Apfelsaft einen Starter angesetzt.

Wie das Topic schon sagt, möchte ich mich am Holunderblütenwein versuchen. Hat jemand dafür ein gutes Rezept? Zur Zeit blüht es hier nämlich überall, und das muss man ja ausnutzen...

Im Netz habe ich bis jetzt leider immer nur Rezepte für Holunderbeerenwein gefunden...

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 21 Juni 2004 12:47

na dann schau Dir mal die Rezepte im Fruchtweinkeller an

Esteliel · Beitrag von **Esteliel** » 21 Juni 2004 12:56

Ahem... jaja, wenn man nicht lesen kann...

Ich muss gestehen, als ich die Rezeptseite heruntergescrollt bin und in der ersten Tabelle unter H nur die Holunderbeeren fand, hab ich gleich aufgegeben, anstelle weiterzuscrollen.

Vielen Dank auf jeden Fall, dann werde ich mich in den nächsten Tagen zum Blüten pflücken aufmachen.

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 21 Juni 2004 18:34

Jo, wir haben das Blütenpflück-Grauen schon hinter uns

Am Schluss waren es etwa 3 kg...

Birgit · Beitrag von **Birgit** » 21 Juni 2004 22:32

@ Esteliel,

zwei Tipps hätte ich noch für dich:

1. Nur Dolden sammeln an denen keine geschlossenen Blüten sind, diese Dolden lassen sich nur schwer abstreifen

Bei Dolden wo 1 oder 2 Blüten schon braun sind geht das ganz leicht.

2. Nimm Dir außerdem was mit um Hände und Gegenstände von Blütenstaub befreien zu können, sonst hast Du wie wir beim ersten Mal alles voller Blütenstaubfingerabdrücken.

Viel Spaß beim Sammeln.

Birgit

fibroin · Beitrag von **fibroin** » 21 Juni 2004 23:13

Nach meiner Erfahrung gärt der Holunderblütenwein gut an. Kann das sein, dass der Blütenstaub als Schwebstoff dient und die Gärung fördert?

Das wüßte ich mal gerne. Reine Blütenblätterweine tun sich da schwerer.

Fibroin

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 21 Juni 2004 23:21

Grüssle,

der Holunderblütenwein gärt bei uns auch wie der Teufel. Die Pollen sind wunderbare Trübstoffe und enthalten auch noch etwas Eiweiß. Ich vermute, unsere kleinen Freunde mögen die Pollen deswegen besonders gerne

Lynx · Beitrag von **Lynx** » 22 Juni 2004 12:17

Also bei meinem Holunderblütenwein habe ich darauf verzichtet die Blüten komplett abzustreifen. Es reicht auch, wenn man die Dolden kurz vor den Blüten schneidet, denn die letzten Enden enthalten gemessen an den (grünen)Beeren kaum Sambunigrin und auch kaum Bitterstoffe. Aufgeblüht sollten sie allerdings sein, des Aromas wegen. Geschmacklich stelle ich keinen Unterschied fest, und gären tut er auch wie der Teufel. Es bedeutet weniger Arbeitsaufwand die Blüten nicht abzustreifen. Allerdings sollte man etwas mehr Blüten nehmen, da die Stengelreste natürlich in´s Gewicht fallen (etwa 800g pro 10l). Wenn es noch andere Gründe für das Abstreifen gibt sind sie mir nicht bekannt. Also wenn jemand etwas weiss her damit

cya

Lynx

[Dieser Beitrag wurde am 22.06.2004 - 12:18 von Lynx aktualisiert]

Esteliel · Beitrag von **Esteliel** » 22 Juni 2004 18:20

Danke für die Tips!

Der Starter, den ich gestern angesetzt habe, ist heute schon richtig am gären... da hätte ich gar nicht mit gerechnet, dass das so schnell geht! Ich hab die Flasche allerdings auch auf meinen Satelliten-Receiver gestellt, die Temperatur gefällt der Hefe anscheinend.

Morgen werde ich mich dann wohl ans Blütensammeln machen. Ich will eh ein bißchen mehr pflücken und dann gleich noch Sirup und Gelee machen. Das wird dann wohl ein sehr klebriger Tag in der Küche werden...

Zu dem Rezept hätte ich noch eine Frage: kann man die Rosinen auch weglassen? Ich mag sie nämlich nicht so... und wenn ich sie weglasse, muss ich dann mehr (oder weniger) Zucker/Säure zugeben?

fibroin · Beitrag von **fibroin** » 22 Juni 2004 18:42

Hallo Esteliel

das mit den Rosinen habe ich vor ein paar Tagen mit Birgit diskutiert. Kannste in diesem Forum unter Dingsbus, kuck ich nacher nach, nachlesen.

Also die Rosinen sind u.a. günstig beim Gärstart. Da aber der Pollen des Holunder wie oben schon besprochen sehr günstig die Gärung beeinflusst, laß doch die Rosinen einfach weg. Das habe ich auch gemacht, mein Wein gärt prächtig.

Noch nen Tipp: Die Blüten in der Sonne gepflückt sind aromareicher.

Fibroin

fibroin · Beitrag von **fibroin** » 22 Juni 2004 18:52

Ich habs, die Rosinen sind unter

Abstich, Klärung und Filtration » Gleich und doch nicht gleich » zweiter Abschnitt diskutuiert.

Eine Antwort zu Lynx Frage:

In meimen Holunderblütenwein sind zwar mit den Fingern abgestreifte Blüten, aber es war mir nicht zu vermeiden, dass auch die grünen Stiele der oberen Blüten mit in die Maische kamen. So habe ich schon einen Wein hergestellt und auch fast ausgetrunken. Kopfschmerzen habe ich nicht bekommen. Schreiben kann ich auch noch.

Also ist die Schereversion meiner Meinung nach für die Blüten auch möglich.

Fibroin

Lynx · Beitrag von **Lynx** » 22 Juni 2004 19:34

Davon geh ich Mal aus, denn das was an Stengelresten mitgärt ist relativ unerheblich. Ich werde das auch weiterhin so halten, nur die Dolden weit zur Blüte hin abschneiden und gut ist; all zu große Stengelchen kann man ja von Hand aussortieren. Aber alles abstreifen, damit ja kein Stengelchen mit reinkommt

ich weiss nicht ob das wirklich notwendig ist.

MfG

Lynx

[Dieser Beitrag wurde am 22.06.2004 - 19:35 von Lynx aktualisiert]