Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

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Chesten
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Chesten »

Ich habe es schon mal hier im Forum mitbekommen das ein Opa Wein gemacht hat und nach seinem Tod die Enkel die vollen Ballone gefunden haben und nach Jahren auf der Hefe waren die Weine noch gut.

Also be cool so schnell passiert das in der Regel nicht.
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http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Andreas_07
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Andreas_07 »

Kleines Update.

Meine 10 L Beerenmischung scheint so langsam an ihr Gärende zu gelangen. Zwar findet noch immer ein wenig Tätigkeit statt....dies hält sich jedoch in Grenzen.
Könnte man zu diesem Zeitpunkt (auch als Vorsicht) schon schwefeln? Schwefeln bedeutet ja nicht, das eine Gärung vollends beendet wird. Nur das Kieselsol soltle wirklich erst mit 100% Ende der Gärung zur Klärung eingesetzt werden, korrekt? Oder kann das Kieselsol ebenfalls direkt mit hinzugegeben werden? Ps.: Ich lese gerade...tatsächlich wohl erst nachdem die Hefe abgezogen worden ist. Auch muss man nicht unbedingt Kieselsol einsetzen, oder? Verwirrung...


Schande über mich...etwas muss ich dann doch beichten.....leider ist mit beim 10L Wein ein Maleur passiert. Ich war die Woche nicht da und leider ist der "Gärspund" trockengelaufen. Dabei handelt es sich nicht um ein Gärröhrchen sondern um diese neue Form bei den Fässern. Hatte leider noch keinen entsprechenden Stopfen für ein Gärröhrchen zur Verfügung.

Nun wird es so sein, dass der Wein mehrere Tage Sauerstoff antmen konnte (wie viele weiß ich nicht...der Gärspund war jedenfalls trocken...und da in der letzten Woche die Hitze los war....). Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob er nun "zu essig" wurde oder noch werden wird. Geschmacklich ist er zwar etwas saurer....aber ich erkenne keinen großen Unterschied zu früheren Geschmacksproben Zwecks nachzuckern. Kann mich da aber auch täuschen. Der geschmack ansich ist wie auch zu früheren Proben eher...naja noch nicht so lecker ^^. Aber ich habe gelesen, dass das durchaus normal sein soll? Da er noch reifen muss?
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Chesten
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Chesten »

Geschwefelt wird erst wenn die Gärung zu Ende ist und nicht vorher.

So schnell wird dein Wein nicht zu Essig da über den Wein noch eine Schicht CO2 die den Wein vor Oxidation schützt.

Wenn der Wein etwas oxidiert hilft die Schwefelung nach der Gärung.
Oder der ganze Zucker ist verbraucht dann schmeckt ein Wein in der Gärung auch komisch.
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Fruchtweinkeller
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Gegenüber Essig ist die Nase recht empfindlich. Solange du keinen Essig riechen kannst wird schon alles in Ordnung sein ;)

Geschwefelt wird erst wenn die Gärung zu Ende ist. Heißt: Keine Gasbildung mehr und Restsüße stabil bzw. nicht vorhanden. Mit Kieselsol schönen kann man, muss man aber nicht; du kannst auch die Selbstklärung abwarten. Alle Schönungsmittel sollten aber erst dann eingesetzt werden wenn die Gärung beendet und von der Hefe abgezogen ist; und am Besten nach Selbstklärung.
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Moneysac
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Moneysac »

Dein Post verwirrt mich irgendwie :(

Geschwefelt wird, sobald die Gärung beendet ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Restsüße über 2 Wochen stabil ist. Kieselsol wird zur Schönung eingesetzt ist aber optional. Wenn der Gärspund kein Wasser hatte über einen längeren Zeitpunkt kann sich dies natürlich schon negativ auf den Wein auswirken. Wenn die Gärung allerdings in diesem Zeitraum stark war, wird es schon noch okay sein. Essig solltest du jedenfalls deutlich wahrnehmen, da ist unser Geruchssinn ziemlich empfindlich.

Edit: Chesten und Fruchtweinkeller waren wohl ein paar Minuten schneller als ich :lol:
Andreas_07
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Andreas_07 »

Nunja...es gibt ja auch recht "weichen" Essig wenn ich da an Italien zurückdenke ^^. Hatte bis Dato immer Essig Essenz im Kopf XD. Ist für mich daher schwer zu erschmecken.
Schmecken und riechen tut es säuerlich. Auf meinen Salat würde ich das aber dennoch noch nicht tun. Der Geschmack wie gesagt ist bisher nicht das wahre.
Aber das wird wohl an der noch fehlenden Reifung liegen? Ich hoffe es. Wie gesagt die Gärung dürfte fast am Ende sein. Viel passieren tut nicht mehr und der Alc. liegt bei etwas über 15 %. Zuletzt nachgezuckert wurde vor zwei Tagen (20g/L).


Was mir aßerdem Sorgen bereitet ist die Hefeschicht. Das Fass ist mit 10 L Flüssigkeit gefüllt (ein 12 L Fass). Die Höhe der Flüssigkeit im Fass beträgt 25cm das Fass als solches hat eine Höhe von 28cm. Die Hefe jedoch nimmt von diesen 25cm ganze 10 - 12 cm ein (hab eben geschwenkt, daher 10-12...dürften aber eher wieder 10cm werden). Sind diese 2 - 2 1/2 L verloren? Ich habe keine maschinelle Filterung oder andere teure Apparaturen. Kann ein Handtuch anbieten.

Jemand gab vor einiger Zeit den Tipp "Hefewein" in eine Flasche abzufüllen und in den Kühlschrank zu stellen und abzuwarten. ackt die hefe jedoch tatsächlich so sehr ein ?
Igzorn
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Igzorn »

Ich habe Deinen vorherigen und den letzten Post gelesen.
Also:
Solange der Wein in der Gärung ist, ist es pubsegal, ob Wasser im Röhrchen ist. Der Sauerstoff kann nicht eindringen.
Wie Chesten sagte, es liegt wie eine sehr dicke Decke auf dem Wein und strömt sogar nach aussen. Später entfällt dieser Schutz. Am Anfang der Gärung ist er notwendig, damit sich keine Kahmhefe bildet.

Also Zwischendurch alles chicco.


Zweite Frage:
Die Hefeschicht fällt zu Ende der Gärung ab und wird relativ kompakt. Der Weinverlust beträgt dabei etwa 1l und kann durch viel Zeit weiter reduziert werden.
Hängt von der Größe des Ansatzes ab. Von einem halben Liter verabschiedet man sich in der Regel freiwillig.
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
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Moneysac
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Moneysac »

Dich plagen zu viele Sorgen :lol:
Keine Angst, wird schon alles gut gehen. Zuckere ab jetzt nur noch für 0,5% Alkohol, ca wöchentlich nach. Wenn die Restsüße über 2 Wochen stabil ist schwefelst du und bist fertig.
Andreas_07
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Andreas_07 »

Danke für eure Antworten.

Ja XD.... aber das liegt vor allem daran, das ich ungern einen Verlust hinnehmen würde. Bin Student und die Zutaten selten wirklich günstig. Spaß macht es dennoch. Vermutlich wird diese Nervosität mit der Zeit und neuen Ansätzen etwas abnehmen.

Das mit dem zucker werde ich mal so machen ja. Das Anpassen der Süße werde ich dann später so machen wie von Igzorn beschrieben.

Das mit der Hefe fionde ich dennoch etwas extrem. Ich habe noch zwei andere Weine (Erdbeerwein (6,5 L) und Wein aus der Beerenmischung (ca. 3,5 L), wo jedoch ein Teil abgenommen und einige Bananen hinzugefügt worden sind...ich muss sagen das schmeckt schon jetzt recht gut...mit zumindest ^^).

Die Schichten sind doch recht dick...und das sackt nach dem Gärende wirklich noch ab? Für mich schaut es so aus als wäre das schon abgesackte Hefe (ich schwenke nun nicht jeden Tag).


Bilder: Von Links nach Rechts >>> Beerenmischung (10L), Beerenmischung-Banane (3,5L), Erdbeerwein (6,5 L) <<< Anklicken zum vergrößern.
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Moneysac
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Moneysac »

Solche Ablagerungen können schon vorkommen, erst recht wenn man die Früchte z.b. unnötig püriert. Natürlich ist in dem Bodensatz Hefe dabei, weshalb empfohlen wird den Ansatz täglich zu schütteln.

Deswegen einfach weiter machen. Sieht für mich jetzt nicht schlimm aus.

Edit: der Bodensatz wird mit der Zeit schon etwas kompakter. Allerdings wirst du schon mit ca. 10% Verlust rechnen müssen.
Andreas_07
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Andreas_07 »

Also püriert hab ich nix. Die Früchte wurden nur gequetscht. Auch kam beim Abmaischen eig das meiste Grobe ins Handtuch.
Ja gut 10 % sind nicht so wild, was ich derzeit sehe sind jedoch glaube ich keine 10 % :(. Naja hoffen wir mal. Dazu die Frage: Wie schnell wird Zucker in diesem Stadium vergoren? Also innerhalb welcher Zeitspanne?



Kurze Nebenfrage bzgl. eines anderen Weines von mir: Mir ist eben aufgefallen, dass das Gärröhrchen auf dem Erdbeerwein scheinbar einen Sog nach innen hat...wie kommt das? Sprich, das Wasser steht weit oben in der rechten Gärröhrchenkammer und nicht in der linken (wo es zum Ausgang geht) Kammer. Der Erdbeerwein wurde am 04.04 angesetzt und ist bereits abgemaischt worden. Am Sonntag erfolgte eine Nachzuckerung was auch in einer deutlicheren Gärung reslutierte. Und jetzt gärt er rückwärts XD?!°
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Re: Erster Wein: Tagebuch (Ansatz: Tk-Beerenmischung)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bodensatz von zersetzten Früchten kann kompakt sein, kann aber sehr voluminös und "fluffig" sein. Da hilft uU auch die Lagerung des Bodensatzes im Kühlschrank leider wenig. Risikofaktor ist das schon erwähnte Pürieren, aber es kann einen leider auch "ohne" diese Misshandlung treffen. Solange der "fluffige" Bodensatz wenig Hefen enthält macht es nichts wenn etwas davon beim Abzug von der Hefe mit in den neuen Ballon gelangt.

Rückwärtige Bewegungen im Gärröhrchen können durch Temperaturschwankungen entstehen, oder wenn sich Bestandteile des über dem Wein stehenden Gases in diesem Lösen oder dort verbraucht werden. Also beispielsweise wenn man den Leerraum mit CO2 flutet und sich dieses nach und nach im Wein löst; oder wenn der Leerraum Sauerstoff enthält und dieser von Mikroben im Wein verbraucht wird.
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