Pastinakenwein
Verfasst: 11 Dezember 2018 22:08
Die Selbstversorger unter euch kennen bestimmt den Namen Seymour. Allen anderen sei bei Interesse der Wikipedia-Artikel empfohlen.
Vor einigen Jahren habe ich in einem seiner Bücher ein Rezept für Pastinakenwein gefunden, welches ich schon lange vor Beginn meiner "Fruchtwein-Karriere" sehr interessant fand. Laut Seymour ist das der allerbeste Wein, auch wenn er gesteht, dass das ungewöhnlich klingt. Zu seiner Verteidigung: er ist Engländer und über deren Gaumen kursieren ja wilde Gerüchte
Da ich jetzt über das Equipment verfüge, zudem gerade Pastinakenzeit ist und mir das Buch wieder in die Hände fiel, wollte ich das ganze einfach mal ausprobieren. Und ich dazu hier noch keinen Bericht gefunden habe, möchte ich damit gleich eine Lücke schließen. Folgend also meine Vorgehensweise.
Das Rezept ist auf 20l ausgelegt, für meinen 5l-Testansatz im 10l-Ballon habe ich also folgende Zutaten verwendet:
- 2,5 kg Pastinaken
- 1,5 kg Zucker
- 5l Wasser
- 1,5gr Siha 8 Hefe
- 1\2 TL Zitronensäure (ca 3gr )
Ausserdem, was nicht im Rezept stand:
- 2,5gr Nährsalz
- 3ml Antigel (der letze Rest aus der Flasche)
Beim Vorgehen habe ich mich ebenfalls ans Rezept gehalten und die Pastinaken gewaschen und klein geschnitten (ca 2cm große Stücke), dann im Wasser gekocht, bis sie weich wie Kartoffeln waren. Dann abgegossen und den Sud aufgefangen. Ich habe nicht abgepresst, da der Wein dann wohl sehr schwer nur klärt. Im Sud habe ich den Zucker aufgelöst und Säure und Nährsalz zugegeben, dann über Nacht abkühlen gelassen. Seymoure schlägt vor, einen kleinen Teil sofort herunter zu kühlen und als Starter zu verwenden, ich hatte die Hefe aber vorher schon für den Met angesetzt, den ich parallel gemacht habe, und daher drauf verzichtet. Da mir der Sud sehr klar vorkam, habe ich noch drei Stücke Pastinak zerdrückt und als Trübstoff zugefügt, damit wenigstens etwas schwimmt.
Am nächsten Morgen war der Sud dann angenehm temperiert um die Hefe und das Antigel zuzugeben. Abends blubbte es verhalten und am nächsten Morgen ging es dann rund. Die Schaumbildung hält sich aber noch in Grenzen.
Meine Gedanken dazu:
Seymour lässt einfach den ganzen Zucker vergären und zieht den Wein dann auf Flaschen. Hier bin ich noch unsicher. Eigentlich möchte ich den per nachzuckern bis zum Ende bringen, aber das verfälscht ja irgendwie das Ergebnis. In Ermangelung eines Filters wirds aber wohl darauf hinaus laufen.
Der Säurewert ist dann natürlich viel zu niedrig. Er geht ja jetzt von recht geringem Alkohol und auch Restzucker aus, da mag das passen. Ich würde aber wohl am Schluß nochmal die Säure korrekt einstellen.
Übrigens: die Pastinaken lassen sich noch super weiter verwenden gestern gab es Pastinaken-Kürbis-Suppe und heute Bratpastinaken. Selbst wenn der Wein nix wird, hab ich also nicht viel verloren der Wein kann also auch zu "Reste-Verwertung" genutzt werden - vorausgesetzt er schmeckt
Vor einigen Jahren habe ich in einem seiner Bücher ein Rezept für Pastinakenwein gefunden, welches ich schon lange vor Beginn meiner "Fruchtwein-Karriere" sehr interessant fand. Laut Seymour ist das der allerbeste Wein, auch wenn er gesteht, dass das ungewöhnlich klingt. Zu seiner Verteidigung: er ist Engländer und über deren Gaumen kursieren ja wilde Gerüchte
Da ich jetzt über das Equipment verfüge, zudem gerade Pastinakenzeit ist und mir das Buch wieder in die Hände fiel, wollte ich das ganze einfach mal ausprobieren. Und ich dazu hier noch keinen Bericht gefunden habe, möchte ich damit gleich eine Lücke schließen. Folgend also meine Vorgehensweise.
Das Rezept ist auf 20l ausgelegt, für meinen 5l-Testansatz im 10l-Ballon habe ich also folgende Zutaten verwendet:
- 2,5 kg Pastinaken
- 1,5 kg Zucker
- 5l Wasser
- 1,5gr Siha 8 Hefe
- 1\2 TL Zitronensäure (ca 3gr )
Ausserdem, was nicht im Rezept stand:
- 2,5gr Nährsalz
- 3ml Antigel (der letze Rest aus der Flasche)
Beim Vorgehen habe ich mich ebenfalls ans Rezept gehalten und die Pastinaken gewaschen und klein geschnitten (ca 2cm große Stücke), dann im Wasser gekocht, bis sie weich wie Kartoffeln waren. Dann abgegossen und den Sud aufgefangen. Ich habe nicht abgepresst, da der Wein dann wohl sehr schwer nur klärt. Im Sud habe ich den Zucker aufgelöst und Säure und Nährsalz zugegeben, dann über Nacht abkühlen gelassen. Seymoure schlägt vor, einen kleinen Teil sofort herunter zu kühlen und als Starter zu verwenden, ich hatte die Hefe aber vorher schon für den Met angesetzt, den ich parallel gemacht habe, und daher drauf verzichtet. Da mir der Sud sehr klar vorkam, habe ich noch drei Stücke Pastinak zerdrückt und als Trübstoff zugefügt, damit wenigstens etwas schwimmt.
Am nächsten Morgen war der Sud dann angenehm temperiert um die Hefe und das Antigel zuzugeben. Abends blubbte es verhalten und am nächsten Morgen ging es dann rund. Die Schaumbildung hält sich aber noch in Grenzen.
Meine Gedanken dazu:
Seymour lässt einfach den ganzen Zucker vergären und zieht den Wein dann auf Flaschen. Hier bin ich noch unsicher. Eigentlich möchte ich den per nachzuckern bis zum Ende bringen, aber das verfälscht ja irgendwie das Ergebnis. In Ermangelung eines Filters wirds aber wohl darauf hinaus laufen.
Der Säurewert ist dann natürlich viel zu niedrig. Er geht ja jetzt von recht geringem Alkohol und auch Restzucker aus, da mag das passen. Ich würde aber wohl am Schluß nochmal die Säure korrekt einstellen.
Übrigens: die Pastinaken lassen sich noch super weiter verwenden gestern gab es Pastinaken-Kürbis-Suppe und heute Bratpastinaken. Selbst wenn der Wein nix wird, hab ich also nicht viel verloren der Wein kann also auch zu "Reste-Verwertung" genutzt werden - vorausgesetzt er schmeckt