Tipps und Tricks -->Pflaumenwein-Maische abpressen

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BlackWine
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Tipps und Tricks -->Pflaumenwein-Maische abpressen

Beitrag von BlackWine »

Bei meinem letzten Pflaumenwein habe ich versucht die Maische durch den Presssack laufen zu lassen und das Ganze dann abzupressen. War ein fast aussichtsloses Unterfangen. Die feinen Fruchfasern setzen den Beutel recht schnell zu. So hatte ich einen recht großen Verlust.

Gestern war mein aktueller Pflaumenwein mal wieder so weit und ich habe mal eine andere Methode ausprobiert.

Die Schalen sammeln sich oben und das so gut wie aufgelöste Fruchtfleisch am Boden. Also habe ich erst einmal die Flüssigkeit dazwischen durch den Pressbeutel laufen lassen. Dabei hatte ich max. 100g Fruchtreste im Beutel.

Die Schalen und die "Fruchtfleisch-Emulsion" habe ich dann vorerst grob per Küchensieb (Maschenweite ca. 1mm) entsaftet, also ab damit ins Sieb und so lange mit dem Löffel gerührt und gequetscht, bis nur noch ein relativ zäher Fruchtfleisch-Matsch übrig blieb. Den Matsch habe ich in einem sauberen Eimer gesammelt und die Flüssigkeit nochmals durch den Handpressbeutel gejagt, wo allerdings so gut wie nichts mehr hängen blieb. Hätte ich mir im Prinzip auch sparen können. Hätte etwas mehr Bodensatz gegeben aber mehr nicht. In das Sieb passten ca. 0,8l. Nach jedem "Durchrühren" musste ich das Sieb ausspülen.

Ergebnis: von rund 32,5kg Pflaumen blieben rund 5kg Matsch übrig.

Da der Matsch doch noch recht viel Flüssigkeit enthielt dachte ich versuchst noch mal mittels Sieb und Kloßkelle etwas Saft herauszudrücken. Das ging recht gut und das Sieb verstopfte absolut nicht, also warum nicht mal mit dem Pressbeutel probieren.

Siehe da, der Matsch lässt sich absolut problemlos auspressen, ohne dass der Pressbeutel verstopft. Zwischendurch musste er auch nicht gespült werden. Die Fruchtfasern setzen die Poren anscheinend nur so schnell zu, wenn sie ungeordnet im Wasser rumschwimmen. Bei dem matsch gibt es solche Probleme nicht.

Endergebnis: 2,2kg Fruchtfleisch. Wenn ich die rund 100g vom ersten Arbeitsgang und die aus dem Sieb gespülten Reste mit einrechne, komme ich auf max. 2,5kg, die von den 32,5kg übrig geblieben sind. ist doch eine recht gute Ausbeute oder?

Wie verfahrt ihr mit der Pflaumenmaische?

Gruß
BlackWine
Pipinus
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Beitrag von Pipinus »

Für meinen Zwetschgenwein habe ich die Früchte sehr klein geschnitten (gesechzehntelt).
Die Maische habe ich in ein Fäßchen mit Ablaufhahn, der sich etwa 5cm oberhalb des Bodens des Fäßchens befindet, gefüllt.
Nach beendeter Maischegärung habe ich zuerst die "klare" Flüssigkeit ziwschen Schalen und Bodensatz (durch den Presssack)abgezogen. Hier blieb nach dem auswringen nur eine minimale Menge nahezu trockenes Fruchtfleisch im Sack zurück.
Vom verbleibenden Rest habe ich die Schalenreste mit einem Haushaltssieb abgeschöpft und im ausgespülten Sack ausgepresst.
Das ging problemlos und es blieb ebenfalls nur eine kleine, trockene Menge Schalen zurück.
Den verbliebenen Bodensatz habe ich mit etwas Antigel versetzt und noch 3 Tage in einem kleinem Gefäß "blubbern" lassen und dann abgepresst.
Das Abpressen ging problemlos. Die zurückgebliebenen faserigen Reste waren fast trocken.
Der größte Feind des Menschen wohl,
das ist und bleibt der Alkohol.
Doch in der Bibel steht geschrieben:
"Du sollst auch deine Feinde lieben!"

sigi
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Beitrag von sigi »

Die Pflaumen halbiere ich beim Entsteinen, weiter zerkleinern brauch ich meine nicht.

Nach etwa 8 bis 10 Tagen Maischegärung im Fass zieh ich wie pipinus die "klare" Flüssigkeit in Ballons ab.

Der Rest aus dem Fass lässt sich problemlos im Pressbeutel ausquetschen.

Gruss... Sigi
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Neugierer
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

Im Prinzip mache ich es genauso wie "sigi", die Menge der Zwetschen varriert bei mir auch von Jahr zu Jahr ! Für meine Standartgröße verwende ich so zwischen 20 und 30 kg. Geschmackliche Unterschiede schreibe ich eher den Jahrgängen zu als der Menge.

Vor dem Pressack habe ich allerdings noch ein großes Küchensieb mit einem weiten Trichter in den Pressack !

Gruß
Alex der Neugierer ... fragt sich schon ob seine "2006 Quetsche" auch diesen angeblichen Beigeschmack (wie auf der FWK-Tagung über den 2005er Jahrgang festgestellt) hat.
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
BlackWine
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Beitrag von BlackWine »

OK, da hab ich wohl das Rad neu erfunden.
Einen Hinweis, dass das Auspressen um so besser geht, je weniger Wasser im Pressgut ist habe ich aber noch nicht gefunden oder übersehen.

Beim Holunder ging es nach der Methode übrigens auch gut doppelt so schnell, als wie wenn ich die Suppe gleich in den Presssack gekippt habe.

Muss nur mal schauen, wo ich ein großes Küchensieb herbekomme, wo mehr als 1l Maische reinpasst.

Gruß
Blackwine

[Dieser Beitrag wurde am 18.09.2006 - 11:00 von BlackWine aktualisiert]
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