Projekt Zwetschgenwein mit Turbohefe

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Kirschwein
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Projekt Zwetschgenwein mit Turbohefe

Beitrag von Kirschwein »

Hallo,

ich hab mir für den Herbst ein ganz besonderes Projekt vorgenommen... ich hab letztes Jahr einen super leckeren Pflaumenschnaps geschenkt bekommen, und würde gern selbst einmal einen hochprozentigen Pflaumen- oder Zwetschgenwein herstellen... brennen ist ja nicht legal in Deutschland, aber ich dachte an eine Maischegärung mit Turbo-Hefe die ja um die 20 Prozent Alkohol liefern kann.

Da aber z.B. die Alcoferm-Turbohefe offenbar nur reinen Alkohol produziert und kaum soetwas wie Glycerin oder so, wäre eine spannende Frage, ob man nicht einfach gekauftes Glycerin zusetzen könnte. Weiß jemand, wie man Glycerin dosiert (in g/l)? Oder anders gefragt: Was für Glycerin-Konzentrationen finden sich eigentlich in Fruchtweinen?
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tiga
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Projekt Zwetschgenwein mit Turbohefe

Beitrag von tiga »

Hallo
Kirschwein hat geschrieben: ... brennen ist ja nicht legal in Deutschland ...
Das ist so nicht ganz richtig.
Es kommt auf die Grösse des Brenngefässes an. Mit Anlagen von bis zu einem halben Liter, darf man auch ohne Lizenz selber brennen.
Gruss
Jan

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Kirschwein
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Projekt Zwetschgenwein mit Turbohefe

Beitrag von Kirschwein »

gut, aber ich stell's mir umständlich vor wenn man meinetwegen 15 Liter Wein hat und die halb-Liter-weise durch ne Brennblase schicken muß... noch dazu die Methanol-Gefahr wenn man nicht weiß was man tut... deswegen halt die Idee, Turbo-Hefe zu verwenden für nen hochprozentigen Wein anstatt eines gebrannten Schnapses... Turbo-Hefe soll ja nicht so überragend sein zur Weinherstellung, aber dies offenbar vor allem weil sie fast nur reinen Ethanol produziert und kaum Gärungsnebenprodukte die geschmacksbildend sind wie zum Beispiel Glycerin... daher die Idee, die quasi "fehlenden" Gärungsnebenprodukte von Hand zuzusetzen damit es am Ende doch halbwegs abgerundet schmeckt.
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tiga
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Beitrag von tiga »

Hallo
ich würde eher auf ein paar Prozente verzichten und dafür nen ordentlichen Wein bekommen. Den Alkohol kannst du ja später dann noch durch Ausfrosten von Wasser anreichern. Das wird auf jeden Fall schmackhafter.
Gruss
Jan

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es sei erwähnt dass kleine Brennblasen zwar nicht angemeldet werden müssen, die sind aber nur für Messzwecke gedacht. Sprich: Trinken ist nicht, das Destillat muss zurück geschüttet oder dem Abfluss übergeben werden :P
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Beitrag von matzl0505 »

Tiga hat geschrieben: Das ist so nicht ganz richtig.
Es kommt auf die Grösse des Brenngefässes an. Mit Anlagen von bis zu einem halben Liter, darf man auch ohne Lizenz selber brennen.
Fruchtweinkeller hat geschrieben:Es sei erwähnt dass kleine Brennblasen zwar nicht angemeldet werden müssen, die sind aber nur für Messzwecke gedacht. Sprich: Trinken ist nicht, das Destillat muss zurück geschüttet oder dem Abfluss übergeben werden
Es sei denn man meldets beim Zoll an und verzollt sein Gläschen rechtmäßig :D
Kirschwein hat geschrieben:noch dazu die Methanol-Gefahr wenn man nicht weiß was man tut...
Nach dem Brennen ist 100%ig nicht mehr Methanol im Destillat, wie vorher im Wein war. Bei kleinen Trinkmengen also absolut kein Problem.

Kirschwein hat geschrieben:nur reinen Ethanol produziert und kaum Gärungsnebenprodukte die geschmacksbildend sind wie zum Beispiel Glycerin..
Dafür andere, die nicht unbedingt geschmacksbildend sind und anschließend mit Aktivkohle entfernt werden sollten, weil sie sonst schlechten Geschmack bilden. Da die Aktivkohle nicht weiß was gut oder schlecht ist, bindet sie beides, sodas danach von beidem weniger drin is :|
Tiga hat geschrieben:ch würde eher auf ein paar Prozente verzichten und dafür nen ordentlichen Wein bekommen. Den Alkohol kannst du ja später dann noch durch Ausfrosten von Wasser anreichern. Das wird auf jeden Fall schmackhafter.
Seh ich absolut genauso.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das böse M-Wort habe ich ja aktiv überlesen... aber wenn es schon mal auf dem Tisch ist... beiß' ich auch rein ?-|

Siehe:

Forum-Link … 260-0.html
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Beitrag von Kirschwein »

gut, also alles in allem würdet ihr also eher dazu raten, wenn man schon Pflaumenwein mit vielen Umdrehungen haben will dann lieber eine alkoholtolerante Nicht-Turbo-Hefe nehmen und versuchen die so viel % alc. produzieren lassen wie möglich?

Was wäre denn eine gute Heferasse für Pflaumen/Zwetschgen die viel Alkohol produzieren kann und auch zu der Frucht passt?
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Beitrag von fibroin »

Bisher habe ich keinen bis nichts an Geschmack im fertigen Wein von den Heferassen gefunden. Nimm eine solide Südweinhefe und gut ist.
Für diesen Zweck habe ich die Bioferm Aromatic im Kühlschrank.

Edit: Nur bei der Hefe nichts falsches sagen

[Dieser Beitrag wurde am 08.07.2010 - 19:28 von fibroin aktualisiert]
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von matzl0505 »

Kirschwein hat geschrieben:Was wäre denn eine gute Heferasse für Pflaumen/Zwetschgen die viel Alkohol produzieren kann und auch zu der Frucht passt?
Ich denke jede Hefe passt besser zur Frucht als eine Turbohefe.
Allerdings stimmt es auch was Fibroin sagt. Signifikante Unterschiede beim Geschmack gibt es zwischen den Hefen nicht, beim Gärverhalten und der Alkoholtoleranz schon. Ich würde auf Bioferm Killer oder eine andere High Alk Hefe zurückgreifen.

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