Pflaumenwein Wässrig

Horscht
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von Horscht »

Hallo

ich habe vor etwa 3 Wochen ca 12kg entsteinte Pflaumen in einem Gärfass angesetzt und diese nach 1,5 Wochen abgezogen(Abgepresst in nem Alten Bettlacken) der wein hat anfangs sehr lecker geschmeckt muss ich sagen! Doch nun schmeckt er wässerig und überhaupt nicht harmonisch! Woran könnte das liegen? Es kamen am ende Übrigens ca. 20 Liter heraus!


Bitte drigend um Hilfe.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mitten in der Gärung schmeckt ein Wein meistens nicht.

Ferner: Wie schaut es aus mit Säuregehalt, Alkoholgehalt und Restsüße?
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Horscht
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von Horscht »

Das kann ich dir nicht sagen, ich habe bis auf mein vinometer noch einen säuregehalt bzw süße gemessen. Aber 12kg auf 20l sollten eigtl genügend pflaumen sein oder? Aber es fehlt echt die Fruchtsüße! Ich weis nicht ob der Zucker das noch ausgleichen kann...
Tom
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von Tom »

hallo!

um dir wirklich weiter zu helfen, sollten wir schon einiges mehr über deinen ansatz erfahren.

die grundmischund scheint mir ja zu stimmen.
aber,

wie sahen deine fruchtigen ausgangswertre aus?

wieviel zucker hast du verwendet?

wie hoch ist dein momentaner akl.-gehalt?

hast du noch restsüße übrig?

wie hoch ist dein momentaner säure gehalt?

wie und wieviel hast du geschwefelt?
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, so ist die Ferndiagnose schwierig bis unmöglich. Es ist zB durchaus möglich, dass dein Wein viel zu wenig Säure besitzt und deshalb, obwohl mit extrem wenig Restzucker verblieben, trotzdem nicht unerträglich trocken und sauer schmeckt. Dann fehlt die geschmacksverstärkende Wirkung des Zuckers, und der Wein ist fade und flach. Das wäre ein Grundproblem was mit der Fruchtmenge erst einmal nichts zu tun hat. Aber, wie gesagt, ohne fundierte Messungen sind das alles nur Vermutungen und Möglichkeiten...
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Horscht
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von Horscht »

Da es scheinbar nicht anders geht werde ich mir wohl heute nen neues vinometer, ne Oechslewaage und nen acidometer gönnen! Ich werde euch mit den geforderten werten informieren, sobarld diese sachen da sind!

PS:

Ich habe einen Wein noch nie geschwefelt. Ist es denn so wichtig? Denn bisher bin ich immer ohne Schwefel zurecht gekommen.
Birgit
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von Birgit »

Hallo Horscht, da die Schwefelung die Fruchtigkeit einer Weines konserviert, kannst Du selber überlegen ob Dir das wichtig ist.

Eine Oechslewaage brauchst Du nicht unbedingt. Vinometer und Acidometer sind unserer Meinung nach unverzichtbar.

Gruß Birgit
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oscar110
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von oscar110 »

Jetzt wo ich diesen Thread gelesen habe, bin ich doch ein wenig stutzig geworden.

Wie viel kg Zwetschgen kommen nun in einen 20 Ltr. Ansatz?

Laut Fruchtweinkeller "nur" 8 kg;
Laut Kitzinger kommen ca. 12 kg.

Einen zu faden Wein aufgrund fehlender Fruchtmenge habe ich keine Lusten. Die Sache mit der Säure ist mir bewußt.

Ps.: Wie viel Wasser kann man für einen 20 Ltr. rechnen?

Vielen Dank!
Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.

Ein fröhliches Winzern euch allen!

Pipinus
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von Pipinus »

@oscar110:

Die Mengenangaben für einen 20 oder 10 Liter-Ansatz variieren in vielerlei Rezepten. Das ist ganz normal (Reifegrad der Früchte, Sorten etc.). Wenn Du die HP des FWK gelesen hast, muss Dir klar werden, dass in Abhängigkeit von der Säure nach Abpressen von der Maische entsprechend verdünnt werden muss, bis Du den optimalen Säuregehalt (i.d.R. 6,5 bis 7,5 g/l) erreichst (Es sei denn, deine Früchte liegen unter den vorgenannten Werten, dann solltest Du entsprechend Säure zugeben).

Hast Du Früchte, die nicht vollreif sind, kann es leicht passieren, dass dein Wein fade wird bzw. wenig fruchtig schmeckt.

Gruß

Pipinus
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das ist und bleibt der Alkohol.
Doch in der Bibel steht geschrieben:
"Du sollst auch deine Feinde lieben!"

Birgit
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Pflaumenwein Wässrig

Beitrag von Birgit »

In den letzten Sommern gab es immer häufiger Probleme mit einem hohen Säuregehalt bei den Früchten. Wie wir aber immer wieder erwähnen ist das vom Wetter, von der Obstsorte, vom Erntezeitpunkt und vielen Dingen abhängig. Fruchtmengen in unseren Rezepten sind deshalb immer nur ein Richtwert mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben.

Aber um aus einen Ansatz das Beste was geht zu machen, ist immer eine optimale Einstellung von Säure, Alkoholgehalt und Restzucker nötig. Aber selbst dann wird man Jahrgangsunterschiede haben. Beurteilen kann man dieses aber auch erst einige Wochen nach der Abfüllung.

Gruß Birgit
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Fruchtmenge ist immer ein Kompriss aus Fruchtigkeit und Säuregehalt. Wir gehen oft so vor: Wir setzten die Maische an, meinetwegen mit einer Fruchtmenge für 20 L, füllen aber noch nicht ganz auf des Envolumen auf. Nach dem Apressen haben wir so deutlich unter 20 L. Dann messen wir die Säure und entscheiden nach einer Kostprobe, wie es weitergehen muss. Ist der Säuregehalt zu hoch, wird auf 20 L oder mehr aufgefüllt. Ist er niedrig und kommt uns das Aroma nicht so stark vor, bleiben es auch mal 17 L.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

@oscar110 Ich habe 13kg entsteinte Zwetschgen auf 10l Wasser genommen + Antigel + 0,5l Hefestarter. Das gab ungefähr 23l Wein mit 6g/l Säure.

Er ist nicht wässrig aber sehr herb, wahrscheinlich wegen fehlendem Zucker und Burgunderhefe. Ich habe auch gedacht, daß man immer noch Wasser reintun kann, wenn er zu heftig wird.
Allerdings hatte ich auch den Eindruck, daß die Zwetschgen dieses Jahr zwar viel aber geschmacklos sind. Ein Baum hat wohl nur 100%: entweder Menge oder Geschmack :|
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

Sir Terry Pratchett 1948-2015
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