Kirschwein mit Turbohefe 20% in 48 Std.

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JongerSterven
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Kirschwein mit Turbohefe 20% in 48 Std.

Beitrag von JongerSterven »

Moin erstmal an alle Fruchtweinliebhaber!

Tja, ich weiß , dass es viele in diesem Forum gibt, welche Turbohefe von Grund auf verdammen.(Chemie, Genetik und all der andere Sermon)
Ich gehörte auch dazu.
Nun habe ich allerdings zu einem besonders günstigem Preis 4 Gärbehälter samt dieser Chemiekalien erworben.
Der glückliche Zufall wollte es, daß eine Kollegin 16 kg Sauerkirschen (Ca 25 l Ansatz) im Vorjahr geerntet hat und sie diese aus Platzmangel aus ihrem Gefrierfach entsorgen wollte. Natürlich nahm ich mich Ihrer an, gab Ihr einen der neuen Gäreimer und sie brachte mir Ihren gesamten Vorrat mit. (25% Provision bei Erfolg)
Ich ließ den Block ca 1. Tag auftauen, gab die entsprechende Menge Wasser und Zucker hinzu(2kg /kg Obst), vermaischte sie grob mit einen, natürlich neuen und selbst geschärften, Betonquirl, rührte in den nächsten Tagen noch 2 mal und dann ging es ab.
Es war nicht das gewohnte blubbern der Gärröhrchens, sondern eher das Geräüsch einer defekten Propangasflasche. Das gesamte Haus war sofern die Türen auf waren von einem alkoholischem Kirschduft durchzogen.
OK:. Irgendwann muss man mal Probieren. Am 6. Tag, die Gärung ließ schon nach, testete ich mit meiner Frau ca 100 ml. Absolut ungeniesbar. Sauer ohne Ende, kein Geschmack differenzierbar, nur Alkohol. Also, 2 Tage vor unserer Russlandtour aufzuckern. 2kg Kristallzucker.

Nun denn , der schönste Urlaub endet und wir treffen uns mit unseren Nachbarn (Insgesamt 4 Personen) zu einem kleinen Wiedersehenstrerffen.
Mensch, denke ich da war doch was.
Der Kirschwein.
Ich also runter in den Keller und zapfe mal ca. 2 Liter ab. Der Geschmack hat alle wirklich umgehauen. Edel, fruchtig kirschig leichter Mandelgeschmack absolut süffig, Alkohol kaum herauszuschmecken.
Und wir gerade
aus Russkland zurück. Wodkagestählt.
Ich erinnere mich noch schwach daran eine zweite Karaffe geholt zu habe, welche aber am Abend nicht mehr leer wurde.
Auch an die Worte meiner Nachbarin: "Mensch, der arme Kerl" welche Ihr entsprangenh, als ich kopfüber ins Feuerholz fiel ist mir noch in Erinnerung.
Dieselben Nachbarn haben dann ca. 45 min versucht ihre vielen Schlüssellöcher zu treffen um in Ihre Wohnung zu gelangen (Es gibt nur eins!). Und das nicht leise. Die Nachbarschaft spricht heute noch davon. Ich selbst bin um 14:58 des nächsten Tages aufgewacht

Fazit:
Torbohefe ist bei stark aromatischen Weinen eine echte Alternative!
Vorsicht bei der Verkostung. Man verschätzt sich definitiv!
Ich bevorzuge auch weiterhin RZH aber verteufele nicht die Erungenschaften der modernen Forschung.
Ich rate jedem zu eigenen Experimenten und verlasse mich nie auf das Misslingen anderer.
Die Maische möglichst spät abpressen(2-3 Wochen) Die Farbe ist unübertroffen.
Und für die Brenner: ES LOHNT SICH NICHT! Hervorragende Brände bezieht Ihr aus Luxembourg.
1 Liter reiner Alk. 90-95% 8-15€ Und die Edelbrände! Vortrefflich.
Und vor allem: LEGAL!

Ich hoffe Euch mit diesem Bericht einige neue Ideen übermittelt zu haben und danke Allen herzlich für die vielen persönlichen Hinweise welche hier uneigennützig ins Forum gestellt werden. Danke,
Euer JongerSterven
1er
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Kirschwein mit Turbohefe 20% in 48 Std.

Beitrag von 1er »

Gib mir mal bitte das Rezept ?-|

Ich habe auch schon einiges mit Turbohefe gewagt.
Der Met war Mist......ich hab einfach nur alles reingekippt was natürlich falsch (Nachzuckermethode vergessen)
Der "Zuckerwein" war ganz ok schmeckt pur bacardi-rum ähnlich und leicht nach Hefe, also hab ich das mit Aktivkohle gereinigt und dann mit Fruchtsaft gemixt.

Ist aber nicht zu empfelen, da ein guter Fruchtwein um Einiges besser schmeckt.


mfg
Lars
Wolf
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Kirschwein mit Turbohefe 20% in 48 Std.

Beitrag von Wolf »

Hallo Jongersterven,

dann hast Du also insgesamt 32 kg (+2 kg zum Aufzuckern) Zucker zugegeben?? Wie groß war die Maischemenge dann?

Grüße
Wolfgang
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