Ich habe voriges Jahr meinen ersten Pflaumenwein angesetzt. Es verlief auch alles problemlos. Jetzt steht er schon seit einigen Wochen und will einfach nicht klarer werden. Ein Bodensatz ist auch nicht zu erkennen.
Nun zum Geschmack, ich find die Säure und die Süße ok, aber trotzdem ist da noch so ein grantiger und herber Beigeschmack. Ist das vielleicht diese Fehlnote von der ich hier schon gelesen habe und die nach einiger Zeit verschwindet?
Das Vinometer zeigt 14% an und die Säure liegt bei 7g.
Pflaumen und Mirabellen, deren diverse Züchtungen, das ist ein weites Feld. Meine Renecloude, die war nach weniger als eine Jahr gut trinkbar, die Mirabelle brauchte 2 Jahre. Das wiederum können andere hier im Forum nicht bestätigen. Das scheint tatsächlich nur an den Genen zu liegen.
Einfach liegenlassen und warten.
Da beide Weine gefiltert wurden, kann ich über die Klärung wenig sagen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Bei meinem Pflaumenwein, kann ich eine leicht bittere und kratzige Beinote bestätigen, diese verschwindet jedoch vollständig bei Zugabe von etwas Zucker.
Mir persönlich ist er dann zwar zu untrocken, aber er gewinnt deutlich an Geschmack.
Volker
Inverse Julia function - "orbit" traces Julia set in two dimensions. z(0) = a point on the Julia Set boundary; z(n+1) = +- sqrt(z(n) - c)
"Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Würde der Städter kennen, was er frisst, er würde umgehend Bauer werden." Oliver Hassencamp
Mein Zwetschgenwein hat 15% Alc. und 6,5 g/l Säure - ohne kratzigen Beigeschmack aber ziemlich trocken. Hoffentlich verliert er nicht noch das bisschen Süsse während der Lagerung.
Mein Zwetschgenwein steht nun auch seit 2 Monaten von der Hefe abgezogen rum, ohne daß er sich noch weiter klären will. Schätze, ich werd wohl in den nächsten Wochen irgendwann man filtern. Weil... warum nicht?
a.) Benzaldehyd, Linalool, Zimtsäuremethylester
Geschmacksinhaltsstoffe von Pflaumen,
Geschmack: bitter- suesses Marzipan,
verschwindet langsam beim lagern
b.)Gerbstoffe (Tannine) bei laengerer Maischegaerung
Geschmacknote bitter:
im grossen Weinbehaelter lange lagern, moeglichst wenig bzw. ungeschwefelt (funktioniert gut bei Alk.-gehalt > 13.5%)und ohne Ascorbinsaeure;
bei dunklen Pflaumen bzw. Zwetschgen aendert sich die Farbe etwas von rot nach rotbraun, eventuell ein bzw. zweimal unter Luftzutritt abziehen, dann laenger lagern
c.) Kerne lange mit der Maische vergoren: Bittermandelgeschmack, ein, bis zweimal luftig abziehen, um zumndest Restblausaeure zu verfluechtigen
Ich wuerde nicht mit Zucker ueberdecken, sondern dem Wein Zeit geben, denn ein Pflaumenwein braucht mindestens 2 Jahre, um richtig gut zu werden. Und erst ganz zum Schluss mit Zucker vorsichtig einstellen und meiner Meinung nach niemals mit Wasser verduennen.
Geduld bringt wesentlich mehr, grosse rote Weine sind als Jungweine auch oft ungeniessbar, wegen der grossen Menge an Gerbstoffen (bitter, bitter, bitter)
2. Koennte sehr viel Gerbstoffe enthalten (das Klaerungsproblem tritt auch gerne mal bei den sehr gerbstoffreichen Schlehen auf)
Ich wuerde alle 4 Wochen standardisiert abziehen (z.B. 4cm ueber dem Ballonboden, auch wenn dann Truebstoffe mitgenommen werden).
Die abnehmende Fuellhoehe stellt dann zumindest bei Alk.gehalt > 13.5% kein Problem dar.
Ausserdem fuehrt ein moderater Sauerstoffkontakt beim Pflaumenwein zu einer Geschmacksverbesserung
Ist nach einem halben bis einem Jahr immer noch eine Truebung da, wuerde ich diese so belassen
und eventuell den Wein etwas schneller trinken
Jede Schoenung verbessert zwar die Optik, keinesfalls jedoch den Geschmack und der ist doch entscheidend oder ?
Pflaumen sind pektinreich, Trübungen sind oft hier oft pektinbedingt. Und ja, das wirkt sich meiner Meinung nach auf den Geschmack aus: Der Wein schmeckt pappig. Wenn man die Weine filtriert kann man sehr gut geschmacklich erfassen (vorher-nacher, trotz Abfüllschock).
Das Pflaumen generell gerbstofferich sein sollen wäre mir neu. Und bitte keine neue Blausäure/EC-Diskussion: Kerne gehören nicht mitvergoren. Danke.
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(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
So, ich muß den Thread nochmal wiederbeleben, denn auch ich hab jetzt (endlich!!!) meinen 2009er Pflaumenwein in Flaschen abgefüllt.
1) Der Wein schmeckte auch im ersten Moment bissl bitter und kratzig (hab ihn trocken ausgebaut). Ich hab in der Hoffnung, bissl Zucker wirds schon richten, je Liter 2g Zucker hinzugefügt. Das sollte zumindest reichen, damit die Restsüße in einem Jahr noch die Gleiche ist, aber ob ich damit langfristig was gewonnen habe? Hätte ich vielleicht mehr Zucker hinzufügen sollen?
2) Vom Geschmack her dachte ich "oh, Slivovic!" (zu doitsch: Schliwowitz). Warm und mit etwas Zimt schmeckt der im Winter bestimmt hervorragend, und ist ajF eine gute Alternative zum Kanister-Glühwein. Aber sollte Pflaumenwein nach Pflaumenschnaps schmecken???
Ist das vielleicht diese Fehlnote von der ich hier schon gelesen habe und die nach einiger Zeit verschwindet?
