Apfelwein Hesrtellung

[Melitta]

Hallo alle zusammen!
Ich bin neu im Forum und habe nicht wirklich einen Plan wie das alles hier funktioiert. Ich probiers halt mal aus und fang mal an mein Anliegen vorzutragen!
Also, ich möchte gerne Apfelwein selbst machen und zwar für schulische Zwecke, aber auch zur kleinen Kostprobe.
Habe aber keinerlei Erfahrungen damit und somit viele Fragen zum Thema:
Ich habe gelesen, dass man 5l Apfelsaft, 2 Hefenährtabletten u Hefekultur STeinberg braucht.
- Wieviel Äpfel und vor allem welche Supermarkt Äpfel sind geeignet?
-Ist das eine gute Hefe, oder sind andere besser geeignet?
- Wie lange braucht das ganze?
- Kann man es schon nach einer Woche trinken bzw. probieren? Man hört ja soviel über giftige Nebenprodukte (Methanol).
- Kann ich den Wein durch Filtrieren von der Hefe trennen?
- Braucht man eine Lizenz und wo meldet man sein Vorhaben an?
Wäre toll, wenn mir jemand auf meine Fragen antwortet.
Danke
Melitta

[Birgit]

Hallo Melitta, willkommen im Forum

Erst mal vorweg ein klein wenig Lektüre für dich:

www.fruchtweinkeller.de/

Jetzt zu deinen Fragen:

a. Äpfel selber mahlen und abpressen sollte man nur wenn man eine Presse zur Verfügung hat, oder einen Entsafter. Hast Du das? Sonst nimm lieber Saft aus dem Tetrapack.

b. Steinberg ist eine Low Alc Hefe bei der man den Endpunkt der Gärung schwer findet. Geschmacklich passt Sie gut zu Apfelwein.

c. Zwischen ansetzen und Flaschenfüllung geschätzte 3 Monate.

d. Ja, als Federweiser. Methanol ist in Weinen mit guter Gärführung nur in gesundheitlich unbedenklichen Mengen.

c. Ja mittels eines speziellen Weinfilters

d. Die Rechtslage hängt von dem Land ab, in dem Du wohnst.

Gruß Birgit

[Melitta]

Hallo!
Erst einmal vielen Danke für die promte Antwort!
Also ich wohne in Deutschland (Hessen)und einen Entsafter habe ich, also bräuchte ich nicht auf Apfelsaft zurückgreifen. Aber wenn doch, ist es doch sicherlich wichtig den Richtigen zu kaufen. Welchen???
Noch ein paar weiterführend Fragen.
- Wie erkennt man mit der Steinberg Hefe den Endpunkt der Gärung.
- Du sagtest, dass ich nach einer Woche Federweise habe. Was ist denn der Unetrschied zum Apfelwein? Weniger Prozent Alkohol?Wielviel denn?
- Wo bekomme ich denn diese Weinflier von denen du sprachst. Ist das denn so wichtig,oder kann man auch normale nehmen?
Liebe Grüße
Melitta

[Birgit]

Wenn Du selber Apfelsaft machen willst, dann welchen aus Mostäpfeln von Streuobstwiesen oder halt Tetrapacksaft von Streuobstwiesen.

Der Endpunkt der Gärung ist erreicht wenn man über einen längeren Zeitraum keine Gäraktivität mehr beobachtet.

Federweiser ist ein in der Gärung befindlicher Wein. Er enthält noch Hefe die CO2 produziert und deshalb noch trüb. Außerdem enthält er weniger Alkohol.

Einen Weinfilter bekommt man im Weinbedarfshandel. Der Wein wird bei diesem Filter mit Druck durch Filterschichten gepresst, welche eine Porengröße haben, die unter anderem keine Bakterien passieren läßt. Der häufig angedachte Kaffefilter funtioniert in keiner Weise.

Gruß Birgit

[Tom]

hallo!

wäre nur noch zu erwähnen, daß, wenn du äpfel aus´m supermark nehmen willst und keinen fertigen apfelsaft, solltest du verschiedene apfelsorten untereinander mischen. einige äpfel haben mehr zucker, andere mehr säure. beides benötigt man für einen harmonischen wein. achte darauf, daß der anteil der säuerlichen apfel größer ist. ich würde eine mischung 60/40 vorschlagen.

mostäpfel haben einen durchschnittlichen oechsle grad von rund 50-55°Oe. wie das bei tafelobst aus´m supermarkt ist, weiss ich nicht.

55°Oe ergeben einen vol.alk.-gehalt zwischen 6,5 - 7%/vol.
wenn du mehr alk. willst, dann kannst du das mit aufzuckern erreichen. ca.23g zucker/liter ergeben ungefähr 10°Oe und ca. 1,3% vol.alk.

ich würde mit rund 30g pro liter aufzuckern.

ansonsten bleibt dir nur noch viel spaß beim selbermachen zu wünschen...

[Dieser Beitrag wurde am 28.07.2006 - 16:02 von Tom aktualisiert]

[Fruchtweinkeller]

edit: Verschoben

[Tom]

hall0!

wollte noch anmerken, daß ein zu hoher alk.-gehalt sich nach meinem dafür halten nicht so gut ist bei apfelwein.

a) bei zu hohen alk.-gehalt schmeckt man nix mehr von den äpfeln. nur noch der alk.-geschmack kommt durch.

b) ein apfelwein kann mit der zeit fad und schwer werden. gegebenfalls auch zimmlich trocken. also verdünnt man zwangsläufig mit sprudel. und bei einem alk.-gehalt zw. 8-9% liegt man bei einer mischung 50/50 ungefähr bei einem wert, den auch ein bier hat. und somit kann dann auch jeder selber gut einschätzen wieviel er trinken möchte, um sich keinen "absturtz" zu leisten.

[Bachae]

Die Sache mit dem fehlenden Geschmack kann ich nur bestätigen.

Habe derzeit meinen ersten "Apfelsaftwein" am gären und bin vom Alkoholgehalt doch schon sehr hoch....dafür schmeckt man von den Äpfeln leider fast nichts mehr

[volk73]

Apfelsaftwein, meinst Du damit Wein aus Tetrapack- / Industrieapfelsaft? Meiner Erfahrung nach ist der Wein aus dem Saft von Streuobstwiesenäpfeln nicht zu vergleichen mit dem aus Industriesäften.

Wenn ich meinen Gästen glauben darf, dann hat mein Apfelwein ein ausgeprägtes Apfelaroma und das bei ca. 15Vol% Alkoholgehalt.

Gruß Volker

[Tom]

hallo!

je reifen die äpfel bei der vermostung sind, desto besser ist natürlich das apfelaroma.

ein guter tip ist, wer die möglichkeiten dazu hat und die ensprechenden äpfel, sollte die äpfel nach den auflesen einige tage stehen lassen. bis sie nicht mehr "pfeifen" und etwas runtzelig werden. in der zeit haben die äpfel nämlich wasser verlohren und der natürliche zuckergehalt ist dadurch auch höher.

die äpfel sollten drocken und luftig gelagert werden und durfen keine faulen stellen haben.

schade , daß ich nicht diese möglichkeiten habe...

[Fruchtweinkeller]

Ich kann die Erfahrungen von Volker nur bestätigen. bei uns gibt es gelegentlich Apfelsaft aus Äpfeln, die auf alten Streuobstwiesen gesammelt wurden. Der Saft macht sich im Wein ganz wunderbar.

[Bachae]

Habe mir Tetrapacks gepflückt und werde dies wohl nicht mehr wiederholen.