Apfelfederweisser

[McMead]

Hallo!

Ich habe vor einigen Tagen einen Apfelwein angesetzt:
5 Liter Biosaft (relativ sauer) von der Kelterei im nächsten Dorf
Starter: Steinberg Hefe, Nährsalz.
Alles in einem 5 Liter Ballon mit Ablasshahn.

Ich dachte wir könnten was Frisches genießen und hatte vor, ihn relativ jung als Apfelfederweißer zu trinken. Der Saft hat eh wenig Zucker, und ich wollte, mal zur Abwechslung, nicht aufzuckern.

Nachdem ich den Starter hineingekippt habe, ging’s sehr schnell und explosiv los, und schon am nächsten Tag war es, meiner Meinung nach, schon so weit, dass wir es trinken konnten. Das haben wir, und es war doch sehr lecker. Noch war er etwas süß.

Erste Frage: Alk war auf jeden Fall drin, aber wie viel kann man nach einem Tag schon erwarten? Etwa einen Liter habe ich getrunken, und ich müsste sagen, dass es keinesfalls stärker als ein schwaches Bier sein dürfte.

Am selben Abend habe ich dann noch einen Liter Apfelsaft reingekippt. Am folgenden Abend war der „Wein“ ziemlich trocken, aber prickelnd und lecker.

Heute Abend dürfte er seeeeeeehr trocken sein—er blubbert kaum noch.

Zweite Frage: Ich habe irgendwo gelesen, vielleicht hier im Forum, dass ein unaufgezuckerter, ausgegorener Apfelwein nicht mehr als ungefähr 7% Alk erreichen kann. Natürlich hätte ich mein Oechslewaage benutzen können, aber ich hab’s vergessen, und das Ding habe seit über einem Jahr sowieso nicht mehr angefasst. Aber stimmt das in etwa?

Dritte Frage: Ich würde sehr gern den Wein noch eine Woche oder mehr am Leben halten können—trinken, neuen Saft eingeben, trinken, usw. Ich habe nicht vor, aus ihm einen Flaschenwein zu machen. Was meint ihr—wie lang geht das, ohne einen Böckser oder Schlimmeres zu holen? Im Prinzip will ich die Hefe ad infinitum (oder so lang es geht) kultivieren und dabei die Früchte ihrer Arbeit genießen.

Ein richtiges Kapitalistenschwein bin ich eben…

Cheers,
McMead

[Lagrein]

Hallo McMead

Zu Frage 1:
Ausgehend von der Berechnung von Administrator
www.foren.de/system/index.php?id=frucht ... did=813489
würde ich sagen, in 24 Std maximal 2% Vol.

Zu Frage 2:
Stimmt! Man kann davon ausgehen, dass Äpfel, je nach Sorte und Lage sowie Wetter usw., in etwa 45 bis 55 Oe haben. Daraus ergibt sich ein %Vol. von 5,5 bis etwa 7.

Zu Frage 3:
Ausprobieren

Gruß
Lagrein

[Birgit]

Hallo,

freunt mich das es mit deinem Federweißer so gut klappt.

Zu den Fragen:

zu 1. Ich schätze so circa 2%-3%. Nach einer Woche mißt man häufig um die 11 - 12%

zu 2. Ja es stimmt viele Apfelweine erreichen ohne Aufzuckern so um 6%-7%

zu 3. So 3-4 Wochen wirst Du das locker machen können. Nur aufpassen das Du dir durch den dauerhaft niedrigen Alkoholgehalt keinen Schimmel und keine Essigbakterien einfängst.

Gruß Birgit

[McMead]

Danke für die Infos!

Cheers(hic),
McMead

[Fruchtweinkeller]

Wobei sich dabei ja theoretisch die Hefe immer weiter dabei vermehrt. Da sollte man also ein Auge auf den Bodensatz haben und ggf. mal etwas davon wegschütten.

Es kann sein dass sich die Weinhefen im Laufe der Generationen in ihren Eigenschaften verändern. Man ließt oft dass Hefelieferanten davon abraten, die Hefen endlos zu recyclen. Gut, die wollen ihren Stoff ja auch verkaufen... Aber es kann sicher nicht schaden den Ansatz gelegentlich zu erneuern.

[frederic]

Stimmt! Man kann davon ausgehen, dass Äpfel, je nach Sorte und Lage sowie Wetter usw., in etwa 45 bis 55 Oe haben. Daraus ergibt sich ein %Vol. von 5,5 bis etwa 7

Mein letzter Apfelfeder hatte nach 2 Tagen 9%

[fibroin]

Bei welchen Werten des Pressgutes?
Wurde aufgezuckert?

[frederic]

Ich hatte fertigen naturtrüben Apfelsaft von gut&günstig(Edeka).Oechslewaage hab ich keine.
hab Donnerstag 5l angesetzt und gestern und heute alles vernichtet

[Dieser Beitrag wurde am 21.05.2006 - 15:42 von frederic aktualisiert]