Mein Bananenwein + Mein Bananenwein die Zweite

Stefan
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Mein Bananenwein + Mein Bananenwein die Zweite

Beitrag von Stefan »

Hallo Liebe Weinkenner!
Habe nun auch mal meinen ersten Bananenwein gestartet :D
eine Frage bleibt mir da noch,
wann Schwefelt ihr?
Gleich am anfang oder nach der Maische
abpressung?
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Stefan,

geschwefelt wir beim Ansetzen nur, wenn man z.B. außergewöhnlich schimmelbelastete Früchte verwenden will wie z.B. nicht mehr ganz taufrische Erdbeeren. Auch nach dem Abpressen der Maische braucht nicht geschwefelt werden, denn dann ist die Gärung in vollem Gang, und das wollen wir ja nicht behindern. Im Gegenteil, eine Schwefelung während der Gärung kann sogar einen Weinfehler, den Luftgeschmack (siehe Homepage) fördern. Geschwefelt wird erst, wenn die Gärung vorüber ist, um das Absetzen der Hefen zu fördern. Noch einer bis zwei Wochen wird der Wein dann vom Hefebodensatz abgezogen und wird entweder geschönt, gefiltert, oder man wartet auf die Selbstklärung. Kommt er in die Flasche, wird nochmals geschwefelt.

siehe auch diesen Thread:

www.foren.de/system/morethread--fruchtw ... 808-0.html
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo,

90% der Weine schwefeln wir erst am Ende der Gärung. Nur wenn wir Früchte haben, bei denen einzelne bereits faulig waren (kommt bei Erdbeeren vor) schwefeln wir zu beginn. Beim Abpressen haben wir noch nie geschwefelt.

Gruß Birgit
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Also auch am anfang nicht schwefeln?
Ich habe meine Weine sonst immer vor der Gärung geschwefelt.
Werde es aber nun mal nach der gärung schwefeln.

Gruß Stefan
Bienchen
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Beitrag von Bienchen »

Also bisher haben wir 2-3 mal geschwefelt, bis der Wein in der Flasche war.
Habe gerade die Erfahrung gemacht, daß Schwefeln nicht nur den Wein vor Mikroorganismen und Krakheiten schützt, sondern auch zur Klärung beiträgt. Ihr habt`s vielleicht gelesen...mein Pfirsichwein.

Zuviel Schwefel möchte ich natürlich auch nicht nehmen. Aber, was ist jetzt eigentlich, wenn der Wein sehr lange zum Klären braucht.(wir haben keinen Filter, noch nicht). Dann macht man doch mehrere Abstiche und jedesmal kommt der Wein mit sehr viel Sauerstoff in Berührung. Bei jedem Abstich schwefeln? Glaube, da ist man dann doch schnell über den Grenzwerten, oder? :mrgreen:
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Hallo Bienchen,
mit dem Schwefeln ist schon so eine Sache. Wenn ich richtig aus der Literatur informiert bin, dann wird die schwefelige Säure, die beim schwefeln entsteht, die Mikroorganismen, den Sauerstoff und was auch immer den Garaus machen und sich verbrauchen. Dann gibts in dem Wein keine oder wenig freie schwefelige Säure. Und diese noch feie Säure schützt den Wein. Eigentlich müßte diese gemessen werden und nach jedem Abziehen aufgefrischt werden.

Das Messen ist aber etwas aufwendig, darum machen wir Fruchtweinbereiter(innen) halt eben diese pauschale Zugabe. Dann gib doch einfach bei einem Abziehen keinen Schwefel dazu.

Nur so ein Tipp von mir, oder lerne freie schwefelige Säure bestimmen. dann hast du mir was vorraus. 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es gibt ja die Titrationskits zur Bestimmung der freien schwefligen Säure, aber ich der Meinung, dass man die nicht braucht. Irgendwo in den letzten Tagen hatte ich schon mal gepostet: 1 g Kaliumpyrosulfit setzt 0,5 g SO2 frei, das sind 50 mg/l bei der üblichen Dosis. Je nach Weinart sind bis 400 mg/l erlaubt, und weil sich das Zeugs abbaut/verflüchtigt hat man da noch viel Luft.
Bei der Selbstklärung braucht man nur vorher (von der Hefe) und am Ende (vor der Flaschenabfüllung) abzustechen, zwischendurch nicht. Deshalb reicht es auch, am Ende der Gärung und vor der Flaschenabfüllung (wenn man vom Fruchttrub nach der Selbstklärung abzieht) zu schwefeln, das macht 2x.
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Bienchen
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Beitrag von Bienchen »

Hallo Leuts,

sicher seit ihr kräftig am Silvester feiern und trinkt leckeren Selbstgemachten. 8-)
Das ist auch richtig so!!! Letzteres mache ich zwar auch, aber muß doch erstmal eure Post beantworten.
Eure Hinweise haben mir wieder sehr weitergeholfen. Zum Beispiel wußte ich nicht, daß sich die Schweflige Säure aufbraucht. Wenn auch nur teilweise und außerdem hat man ja bis 400ml echt ganz schön Platz.
Finde aber auch die Idee mit der Bestimmung der schwefligen Säure nicht übel, Fimbroin. Mal sehen, muß ich mich noch bißchen kundig machen. :|

Was mich jetzt total verblüfft hat Andreas, daß man im Prinzip nur 2 mal abstechen soll. Habe schon manchmal gelesen: "Nach 2. oder 3. Abstich sollte der Wein klar sein." Dachte auch solange sich am Boden immernoch mehr oder weniger Trub absetzt muß man den Wein noch einmal abziehen. Selbst wenn es am Ende dann 5 - 6 Abstiche werden.
Also einfach stehenlassen und warten?!
Na, da werde ich wohl doch ungeduldig :!:

Zumal ist uns bisher auch aufgefallen, daß sich direkt nach dem Abstich die Klärung immer gleich stark deutlich machte. Und ganz schnell setzte sich wieder Schlamm ab. Aber gut, ich probier`s mal mit Nichtstun und Abwarten....bzw. Wein trinken.

Prosit Neujahr schon mal! Is ja gleich soweit.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Bienchen,

frohes Neues ;)

Wichtig ist, dass der Wein schnell vom Hefebodensatz kommt. Die Hefe beginnt sich irgendwann zu zersetzen, und man kann dadurch einen Weinfehler bekommen (Hefeböckser). Danach kann man den Wein ruhig lange stehen lassen. Ob ein mehrfaches Abziehen die Sache beschleunigt, haben wir nicht systematisch ausgetestet. Es könnte sein, dass jedesmal letzte Spuren von Kohlensäure ausgetrieben werden, wodurch die sich der Fruchtschlunz unterm Strich schneller absetzt (deswegen lässt man den Wein beim Abziehen von der Hefe an der Innenseite des Ballons herunterlaufen). Aber: Bei jedem Abziehen hat der Wein Kontakt mit Sauerstoff, SO2 entweicht, und mit jeder Herumhantiererei könnte man den Wein eventuell mit irgendwelchen Keimen kontaminieren (OK, hier schlägt vielleicht wieder mein Beruf durch). Vor allem hat man bei jedem Abziehen einen Verlust, der schmerzt, außerdem wird der Luftraum im anfangs gut gefüllte Balllon immer größer, was auch nicht gut ist. Deshwegen ziehen wir nur 2x ab.
Niedrige Temperaturen helfen bei der Selbstklärung, und ich hatte immer den Eindruck, dass ein ganz sanftes Rütteln oder Drehen am Ballon die Sache etwas beschleunigt, dadurch fällt der Schlunz am schrägen Rand des Ballons schneller nach unten.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Hallo Bienchen,

ich habe vor was auch immer an Jahren, mir von Arauner das Säuremess-Set zugelegt. In der Beschreibung desselben habe ich auch die Weisheit über die Bestimmung der freien schwefeligen Säure her.

Falls es interessiert, das in Kurzform:
Der beigefügte Standzylinder hat zwei Scalen, eine für Säure g/l und eine für SO2 mg/l. Den Zylinder mit Wein bis zum 0-Stich füllen und dann ähnlich verfahren wie mit Säuremessung, aber eine spezielle Jodlösung zur Tritierung gebrauchen. Bei bleibenden Farbumschlag an der richtigen Skala ablesen.

Werte: Maximum 50 mg/l, ab 20 mg/l nachschwefeln.

Das wäre so schön gewesen, wenn das alles wäre. Leider wird Ascorbinsäure auch von der Jodlösung wie SO2 behandelt. Und wenn die ebenfalls drin ist, sind die Messungen ungenau. ?-|

Also ist es einfacher, sich an die Tipps des Fruchtweinkellers zu halten und das Messen ganz lassen. 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Bienchen »

Danke, danke Jungs!

Werde mir in Zukunft also weniger Arbeit mit dem Abziehen machen. Will ja kein unnötiges Risiko eingehen.
Dafür werde ich die Sache mit der Schwefelbestimmung mal etwas genauer nehmen. Klar halte ich mich weiter an den Tipps vom Fruchtweinkeller. Soll nur mehr Gewissheit geben.
Habe mir schon mal die Jodlösung bestellt. Keine Ahnung, ob dort was drauf steht zur Handhabung. Denke eher nicht, denn es ist sozusagen nur das Nachfüllpack für das Acidometerset, was ich nicht habe.
Bestimme die Gesamtsäure durch Titration mit einer Bürette. Das Prinzip ist ja, wie du schreibst Fimbroin, das gleiche. Müßte nur wissen, wieviel ml Wein man nimmt, und ob der Verbrauch an Jodlösung in ml gleich die Menge an SO2 ist?

Wenigstens vor der Flaschenabfüllung kann man ja mal bestimmen und ggf. nachschwefeln. Ascorbinsäure mal außer Acht gelassen. Ist auf alle Fälle mal eine interessante Sache, die es sich zu probieren lohnt.

Mit euch macht Wein machen noch viel mehr Spaß!!! :D
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Hallo Bienchen,

wenn du tatsächlich willst, dann kannst du mit folgenden Daten arbeiten: 10 ml Saft/Wein einfüllen, jeder ml zugeführte Jodlösung steht für 10 mg/l freies SO2 in dem Wein.

So gibt es mein Meßzylinder her. Viel Erfolg!
:D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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