Fragen zu Holunderwein!
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Fragen zu Holunderwein!
Hallo!
Ich möchte demnächst einen Holunderwein machen, habe aber noch einige Fragen davor:
- Wieviel Saft bekomme ich etwa aus 1kg Holunderbeeren heraus?
- Wirkt es sich merkbar auf den Wein aus, wenn bei der Vergärung noch einige kleine Stängel und ein paar rote Beeren dabei sind? Es scheint mir einfach ein Ding der Unmöglichkeit absolut alle zu entfernen!
- Habt ihr schon mal von "Cold Soaking" (gestampfte Beeren vor der Maischegärung im Kühlschrank für ein paar Tage unter Zugabe von Pectinase ruhen lassen, um die Farb- und Tanninausbeute zu erhöhen) gehört? Könnte ich damit die Maischegärung ersetzen?
- Wieviele Tage lässt ihr den Holunder auf der Maische gären?
- Welche Hefe verwendet ihr und warum?
- Auf welche Säure und Restzuckerwerte stellt ihr den Wein ein?
Und noch eine Frage zu Gärbehältnissen:
Ich habe gerade einmal 2,5kg Holunderbeeren, werde also nicht ansatzweise einen Gärballon vollbekommen. Ich bin also auf der Suche nach alternativen Gärbehältnissen. PET-Flaschen sollen ja laut Fruchtweinkeller untauglich sein, deswegen habe ich an Tiefkühlbeutel gedacht. Hat das schon jemand ausprobiert? Also - Maische in den Tiefkühlbeutel, Beutel in einen Eimer oder ein anderes hohes Gefäß so aufstellen, dass er aufrecht steht, Gummistopfen mit Gummiband festmachen, Gärverschluss drauf. Könnte das funktionieren?
Ich möchte demnächst einen Holunderwein machen, habe aber noch einige Fragen davor:
- Wieviel Saft bekomme ich etwa aus 1kg Holunderbeeren heraus?
- Wirkt es sich merkbar auf den Wein aus, wenn bei der Vergärung noch einige kleine Stängel und ein paar rote Beeren dabei sind? Es scheint mir einfach ein Ding der Unmöglichkeit absolut alle zu entfernen!
- Habt ihr schon mal von "Cold Soaking" (gestampfte Beeren vor der Maischegärung im Kühlschrank für ein paar Tage unter Zugabe von Pectinase ruhen lassen, um die Farb- und Tanninausbeute zu erhöhen) gehört? Könnte ich damit die Maischegärung ersetzen?
- Wieviele Tage lässt ihr den Holunder auf der Maische gären?
- Welche Hefe verwendet ihr und warum?
- Auf welche Säure und Restzuckerwerte stellt ihr den Wein ein?
Und noch eine Frage zu Gärbehältnissen:
Ich habe gerade einmal 2,5kg Holunderbeeren, werde also nicht ansatzweise einen Gärballon vollbekommen. Ich bin also auf der Suche nach alternativen Gärbehältnissen. PET-Flaschen sollen ja laut Fruchtweinkeller untauglich sein, deswegen habe ich an Tiefkühlbeutel gedacht. Hat das schon jemand ausprobiert? Also - Maische in den Tiefkühlbeutel, Beutel in einen Eimer oder ein anderes hohes Gefäß so aufstellen, dass er aufrecht steht, Gummistopfen mit Gummiband festmachen, Gärverschluss drauf. Könnte das funktionieren?
Re: Fragen zu Holunderwein!
Hallo, hast du dir mal das basisrezept für holunderwein durchgelesen? Wenn ich da rechne kannst du aus 2,5kg ca 5l Ansatz machen. Da wird natürlich verdünnt. Meine persönliche Erfahrung beschränkt sich zwar auf Holundersaft, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass 100% Holundersaft zu Wein vergoren schmeckt. Der Saft tut es nämlich erst so richtig wenn man ihn verdünnt.
STS
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Re: Fragen zu Holunderwein!
Ja, lies dir mal das Holunderweinrezept auf der HP durch. Maischegärungen sind hier grundsätzlich nicht empfehlenswert.
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Re: Fragen zu Holunderwein!
Es gibt gefühlte 100 verschiedene Holunderweinrezepte. In vielen davon wird eine Maischegärung empfohlen. Deswegen meine Frage wegen der Maischegärung!
Ich möchte dennoch puren Holunderwein machen. Klingt komisch, ist aber so. Deswegen würde ich auch gerne wissen, wieviel Saft ich aus 2,5kg Beeren herausbekomme - Da muss es doch Erfahrungswerte geben?
Ich möchte dennoch puren Holunderwein machen. Klingt komisch, ist aber so. Deswegen würde ich auch gerne wissen, wieviel Saft ich aus 2,5kg Beeren herausbekomme - Da muss es doch Erfahrungswerte geben?
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Re: Fragen zu Holunderwein!
Anderswo liest man viel Unsinn. Auf meiner Homepage findet man aber nur wenig Unsinn. Das ist der Unterschied
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Re: Fragen zu Holunderwein!
Hallo blumentopferde,
Holunderbeerenwein habe ich letztes Jahr als Maischegärung angesetzt.Natürlich habe ich die Beeren vorab 20 Minuten erhitzt.
Diesen Wein habe ich später als Verschnitt für meinen Quittenwein genommen.
Ergebnis: dieses Jahr werde ich wieder Holunderbeeren als Maische ansetzen und ihn später mit der Quitte mischen.
Bei den Gärbehältern gibt es auch 5 Liter Behälter. Die funzen auch gut.
Grüße
Holunderbeerenwein habe ich letztes Jahr als Maischegärung angesetzt.Natürlich habe ich die Beeren vorab 20 Minuten erhitzt.
Diesen Wein habe ich später als Verschnitt für meinen Quittenwein genommen.
Ergebnis: dieses Jahr werde ich wieder Holunderbeeren als Maische ansetzen und ihn später mit der Quitte mischen.
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„Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein
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Re: Fragen zu Holunderwein!
@420 ja zum verschneiden, klar aber pure Holunderbere schmeckt gewöhnungsbedürftig bis flau.
Zumindest als Saft oder Gelee.
@blumentopferde, Pekinase im Kühlschrank hat so weit ich weis wenig nutzen, die stellt unter 5 grad ihre Wirkung völlig ein und so knapp darüber wird es nicht viel sein. Weiterhin enthält aber Holunder sowieso kaum Futter für die beste. Du musst ihn sowieso kurz Erhitzen. Die Saftausbeute ist nach dem erhitzen, wenn man nur die Beeren rechnet, recht gut; gemessen habe ich es nie aber es könnten fast 90% sein. 1 cm Wasser solltest du aber in den Topf geben sonst werden die Beeren nicht schnell genug alle heiß und dir brennt der Kram unten an, Deckel drauf damit der Dampf überall hin kann. Wenn du den Topf nach dem erhitzen offen stehen lässt ist das Wasser aber auch wieder weg.
2,5 kg würde ich im 5l Ballon vergären und dann zum klären in 2 750ml Flaschen abfüllen, die ich mit alufolie schließen würde und ab in die Kühlung.
Zumindest als Saft oder Gelee.
@blumentopferde, Pekinase im Kühlschrank hat so weit ich weis wenig nutzen, die stellt unter 5 grad ihre Wirkung völlig ein und so knapp darüber wird es nicht viel sein. Weiterhin enthält aber Holunder sowieso kaum Futter für die beste. Du musst ihn sowieso kurz Erhitzen. Die Saftausbeute ist nach dem erhitzen, wenn man nur die Beeren rechnet, recht gut; gemessen habe ich es nie aber es könnten fast 90% sein. 1 cm Wasser solltest du aber in den Topf geben sonst werden die Beeren nicht schnell genug alle heiß und dir brennt der Kram unten an, Deckel drauf damit der Dampf überall hin kann. Wenn du den Topf nach dem erhitzen offen stehen lässt ist das Wasser aber auch wieder weg.
2,5 kg würde ich im 5l Ballon vergären und dann zum klären in 2 750ml Flaschen abfüllen, die ich mit alufolie schließen würde und ab in die Kühlung.
Re: Fragen zu Holunderwein!
Klar, war auch nur zum Verschneiden gedacht.StSDijle hat geschrieben:@420 ja zum verschneiden, klar aber pure Holunderbere schmeckt gewöhnungsbedürftig bis flau.
Zumindest als Saft oder Gelee.
Bitte die Beeren nicht nur kurz erhitzen, sondern 20 Minuten bei 80 Grad (siehe HP Rezept Holunderbeerwein).StSDijle hat geschrieben: ......Weiterhin enthält aber Holunder sowieso kaum Futter für die beste. Du musst ihn sowieso kurz Erhitzen. Die Saftausbeute ist nach dem erhitzen, wenn man nur die Beeren rechnet, recht gut..................
Grüße
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Re: Fragen zu Holunderwein!
@420 wenn du so knapp an der grenztemperatur arbeiten willst, ist 20 min sicher ein guter Wert für kurz, meine Empfehlung war ja dafür zu sorgen, dass über all Dampf hin kommt, also 100 grad. Wenn man das dann, wie empfohlen, einfach abkühlen lässt kommt man bei 2-3 Litern im Topf auch auf eine recht lange Zeit über 80grad. Zumal die Beeren selbst nur minimale Mengen Sambuigrin enthalten, wenn sie reif sind. Wichtiger ist es darauf zu achten das nichts Grünes (Stängel, unreife Beeren) rein kommt. Dies aber sollte bei der Menge machbar sein.
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Re: Fragen zu Holunderwein!
Danke für die zahlreichen Antworten!
Ich habe jetzt schon so einiges darüber nachgegoogelt, und soweitich verstanden habe, ist das Gift in Grünen Beeren, Stängeln, Blättern und Samen. Nichts davon kommt aber in den fertigen Wein, dort sollte doch nur der Saft der Beeren drinnen sein.
Meine Frage ist nun, ob schon jemand versucht hat, Wein zu machen, ohne die Beeren vorher abzukochen - und was das Ergebnis war!
Und wie hat dein Holunderwein pur geschmeckt?420 hat geschrieben:Hallo blumentopferde,
Holunderbeerenwein habe ich letztes Jahr als Maischegärung angesetzt.Natürlich habe ich die Beeren vorab 20 Minuten erhitzt.
Diesen Wein habe ich später als Verschnitt für meinen Quittenwein genommen.
Ergebnis: dieses Jahr werde ich wieder Holunderbeeren als Maische ansetzen und ihn später mit der Quitte mischen.
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Grüße
Ich würde gerne einen beinahe puren Wein machen. Also hauptsächlich Holunder, unverdünnt, und das ganze mit Zitronensaft und Honig aufpeppen. Könnte das funktionieren?StSDijle hat geschrieben:@420 ja zum verschneiden, klar aber pure Holunderbere schmeckt gewöhnungsbedürftig bis flau.
Zumindest als Saft oder Gelee.
Danke für den Tipp! Das klingt nach einer sehr guten Idee!2,5 kg würde ich im 5l Ballon vergären und dann zum klären in 2 750ml Flaschen abfüllen, die ich mit alufolie schließen würde und ab in die Kühlung.
Zum Thema Sambunigrin:StSDijle hat geschrieben:@420 wenn du so knapp an der grenztemperatur arbeiten willst, ist 20 min sicher ein guter Wert für kurz, meine Empfehlung war ja dafür zu sorgen, dass über all Dampf hin kommt, also 100 grad. Wenn man das dann, wie empfohlen, einfach abkühlen lässt kommt man bei 2-3 Litern im Topf auch auf eine recht lange Zeit über 80grad. Zumal die Beeren selbst nur minimale Mengen Sambuigrin enthalten, wenn sie reif sind. Wichtiger ist es darauf zu achten das nichts Grünes (Stängel, unreife Beeren) rein kommt. Dies aber sollte bei der Menge machbar sein.
Ich habe jetzt schon so einiges darüber nachgegoogelt, und soweitich verstanden habe, ist das Gift in Grünen Beeren, Stängeln, Blättern und Samen. Nichts davon kommt aber in den fertigen Wein, dort sollte doch nur der Saft der Beeren drinnen sein.
Meine Frage ist nun, ob schon jemand versucht hat, Wein zu machen, ohne die Beeren vorher abzukochen - und was das Ergebnis war!
Re: Fragen zu Holunderwein!
Auch die reifen Beeren enthalten noch genug davon um empfindliche Mägen um zu drehen, das größte Problem wird aber sein, dass Sambunigin in Verbindung mit Wasser Blausäure frei setzt und Wasser ist nunmal in den Beeren. Daher auch die Giftigkeit eigentlich. Beim Saft mag das kein Problem sein, wenn aber Alk ins Spiel kommt sieht die Sache anders aus. Ich zitier aus tippfaulheit mal die Homepage: "Blausäure ist zwar äußerst giftig, aber in den zu erwartenden vorhandenen Konzentrationen ist sie eher unbedenklich. Viel schwerer wiegt, dass Blausäure mit Alkohol reagieren kann, wobei sich das hochgefährlich Ethylcarbamat (EC, synonym Urethan) bildet. Diese Substanz gilt als stark krebserregend."
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Re: Fragen zu Holunderwein!
Ja. Und deshalb bleibt das Rezept auf der HP so wie es istMeine Frage ist nun, ob schon jemand versucht hat, Wein zu machen, ohne die Beeren vorher abzukochen - und was das Ergebnis war!
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