Fragen zu Holunderwein!

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Fruchtweinkeller
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wachsreste im Met führen zu seltsamen Geschmäckern. Irgendwo gibt es dazu einen Trööt, finde ich auf die schnelle aber nicht wieder.

Wie und wann du Probleme mit dem Hefebodensatz bekommst lässt sich nicht vorhersagen. Das man auf der Hefe die komplette Selbtklärung abwartet ist jedenfalls nicht anzuraten.
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Ayahuasca
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von Ayahuasca »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Wachsreste im Met führen zu seltsamen Geschmäckern. Irgendwo gibt es dazu einen Trööt, finde ich auf die schnelle aber nicht wieder.
Eventuell das: viewtopic.php?f=34&t=4082&hilit=wachsge ... =12#p56344 ?

Gruss Aya...
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blumentopferde
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von blumentopferde »

Ich werde
StSDijle hat geschrieben:Das würde ich nicht tun, was spricht gegen bald abziehen?
Dagegen spricht, dass der Gärballon bereits zur Hälfte klar ist, und ich alle Trübstoffe neu aufwirbeln müsste, wenn ich nicht 50% des Weines verlieren möchte. Dafür spricht, dass ich keine Ahnung habe, wie lange es noch dauern wird, bis ich einigermaßen klare Verhältnisse habe...
Fruchtweinkeller hat geschrieben: Wie und wann du Probleme mit dem Hefebodensatz bekommst lässt sich nicht vorhersagen. Das man auf der Hefe die komplette Selbtklärung abwartet ist jedenfalls nicht anzuraten.
Ich werde wohl bis übermorgen warten (8 Tage nach Ende der Gärung) und dann den Wein samt Trübstoffen überhalb des Depots am Boden des Gärballons abziehen!
blumentopferde
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von blumentopferde »

Der Wein wurde durch ein Passiertuch abgezogen und steht nun zur Klärung im Kühlschrank.
Ich habe keinen Schwefel hinzugefügt, da ich schon der Maische 1g/kg hinzugefügt hatte, stattdessen habe ich oenologisches Öl als Oxidationsschutz verwendet.
Ich bin auf etwa 2,7l Wein gekommen, am Ende werden es wohl etwa 2,5l sein.

Die Süße stelle ich erst nach der Klärung ein, danach wird mit Kaliumsorbat stabilisiert!
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von StSDijle »

Hast du mal gekostet?
S
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von blumentopferde »

Ja!
Schmeckt nun deutlich trockener und saurer als direkt nach der Gärung!
Deswegen stelle ich den Zucker erst später ein, kann mir gut vorstellen, dass sich da noch was Geschmacklich in diese Richtung verändert während der Klärung...
blumentopferde
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von blumentopferde »

Es ist vollbracht!

Habe den Holunder-Met heute abgezogen, mit Sorbatzucker auf eine Menge äquivalent zu 6g/l Haushaltsszucker aufgezuckert, und mit 5g/l Stabivit (Kaliumpyrosulfit+Kaliumsorbat+Ascorbinsäure) stabilisiert.

Die letzten Messungen haben 6,7g/l Säure und nur 11%vol Alkohol ergeben. Möglicherweise liegt dies an der Ungenauigkeit des Vinometers, möglicherweise hatte der Honig auch weniger Zuckergehalt, als erwartet. Ich werde es wohl nie erfahren...

Was habe ich dabei gelernt:
Oenologisches Öl als Oxidationsschutz ist keine besonders gute Idee, insbesondere in einem Gärballon. Es ist so gut wie unmöglich, den Wein vom Öl zu trennen, da man mit dem Weinheber durch die Ölschicht durch muss, und diese sich nicht restlos von der Oberfläche entfernen lässt. Einzig und allein in einem Tank mit Zapfhahn könnte es als Schwimmdeckelersatz funktionieren.

Und wie ist das Ergebnis?
Es kann sich sehen lassen! :)
Der Wein ist sehr dunkel und undurchsichtig, das Licht einer Taschenlampe lässt sich durch eine klare 1l-Flasche gerade einmal erahnen. Er riecht sehr intensiv und süß, wie Sturm (Federweißer), und war nach dem Abfüllen im ganzen Haus zu riechen. (das dürfte sich wohl mit der Zeit legen...)... Er war auch ohne Zuckerzusatz sehr gut trinkbar (ich denke, dass der Honig dazu einiges beigetragen hat) und war am Gaumen recht vollmundig,fruchtig-intensiv und fast wie ein Rotwein, jedoch fehlte ihm zu einem Spitzen-Rotwein die Aromenvielfalt und der Nachhall. Ich denke, dass man da mit Holz noch einiges aufpeppen könnte... Einzig und allein die Säure stach ein wenig zu sehr hervor, weswegen ich beim nächsten Versuch wohl auf das Nachsäuern verzichten werde!

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fibroin
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von fibroin »

Dann herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Wein. Er ist natürlich noch jung. Eine Lagerzeit wird ihm, bzw dem Geschmack gut tun. Zum Test, lasse doch einmal ein, zwei Flaschen mindestens 3-4 Jahre alt werden. Nach dieser Zeit hat sich bei mir einmal ein Holunderwein in angenehm trinkbare Masse verwandelt. :)

Edit:
ich habe den Thread zum Wein gefunden. Siehe die letzten Einträge:
viewtopic.php?f=49&t=3956&start=12
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Becks
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von Becks »

blumentopferde hat geschrieben:Deswegen würde ich auch gerne wissen, wieviel Saft ich aus 2,5kg Beeren herausbekomme - Da muss es doch Erfahrungswerte geben?
Ich habe 9kg gesammelt und damit einen 20L-Ansatz hinbekommen, der im Laufe der Zeit durch Zuckern und Säure einstellen etc. auf knapp 25L anwuchs.

Den Punkt dass Holunder "Flau" schmeckt möchte ich energisch bestreiten. Ich habe einen reinen Holunderwein im Bekanntenkreis verteilt und bekam nur positives Feedback bezüglich Geschmack (und das obwohl er erst seit 1-2 Monaten in der Flasche ist).

Fazit: nächsten Herbst geht es wieder los, Holler sammeln.

Becks
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von StSDijle »

Becks, hier liegt ein Missverständnis vor. Ich habe weiteroben erwähnt, dass purer Holunderwein und Saft flau schmecken. Damit meinte ich pur ohne Wasser, wenn du aber aus 9kg 25 Liter Wein herausbekommen hast, dann ist da sicher auch Wasser dran. Mit etwas Wasser und Säure sehe ich die Sache aber sehr positiv.
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von Becks »

Ok, das habe ich wohl überlesen denn der Wein ist echt klasse, vor allem wenn man ihn nicht süß ausbaut. Und die Farbe ist schlichtweg unwerfend.

Jap, meiner ist klarerweise "verdünnt" und auch von der Säure her passend eingestellt. Ich habe die Beeren mit 4L Wasser im Weckautomaten erhitzt, mit Antigel versetzt und am nächsten Tag nach dem Abpressen auf 20L aufgefüllt. Nach dem Säure einstellen (zu viel drin) waren es 22L, am Ende dann durch die Zuckermenge rund 25L

Ich hoffe das reicht als grobe Schätzung wieviele Beeren man braucht.
Becks
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Re: Fragen zu Holunderwein!

Beitrag von Becks »

Nachtrag: ich habe jetzt etwa ein halbes Dutzend Flaschen zum Probieren verschenkt und alle waren überrascht davon wie gut der Wein war.

Was bei mir sehr geholfen hat war eine Testreihe nach dem Filtern. Dabei habe ich abgemessene Mengen Wein mit jeweils unterschiedlichen Mengen Zucker versetzt und dann verkostet. Dabei habe ich mir Zeit gelassen, zwischendrin mal Brot gegessen und so die Zunge "regeneriert".

So konnte ich den Anfängerfehler vom Pflaumenwein verhindern der pappsüss rausgekommen ist.
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