Zwetschgenwein ist dickflüssig/schleimig

Schmidtek
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Zwetschgenwein ist dickflüssig/schleimig

Beitrag von Schmidtek »

Hmm, das mit der Luft - keine Ahnung.
Aber die wichtigste Frage habe ich vergessen: Antigel hast du reichlich verwendet, oder?
Denn sonst könnte es auch sein, dass dein Wein einfach nur "geliert"...

Irgendwie häuft sich das Zähwerden dieses Jahr :schlecht:

[Dieser Beitrag wurde am 03.11.2009 - 00:17 von Schmidtek aktualisiert]
kiloohm
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Zwetschgenwein ist dickflüssig/schleimig

Beitrag von kiloohm »

Ja, das mit dem Luftkontakt ist schon erstaunlich!
Ich werde mal den Schleimwein in zwei Teile aufteilen. Die eine Probe werd ich mal schwefeln, wie Schmidtek das vorgeschlagen hat. (Danke für den Rat :happy :) Die zweite Schmadderprobe werde ich mit dem Mörtelrührer ordentlich durchrühren und soviel Luft wie möglich zuführen.
Das Ergebnis werde ich hier mal veröffentlichen!
Wenn nötig, kippe ich das in den Volvo! :D

Jetzt gehts aber ins Bett!
Der Riesling wirkt langsam ?-| , und morgen früh erwartet mich wieder der Arbeitsmief!!! :mrgreen:

Bis bald
Thomas
kiloohm
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Beitrag von kiloohm »

P.S.

klar, Antigel hab ich genau nach Rezept zugesetzt. Bei der turbulenten Gärung ( Riesenschweinkram, alles durch das Gärrörchen in der Gegend verteilt!!!) hab ich nochmal Antigel (gleiche Menge wie im Rezept) zugesetzt.
Nochmal, ein Bottich ist total verschleimt, der andere geht so.

Ab ins Bett!!!

Morgen mehr!
Thomas
Schmidtek
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Beitrag von Schmidtek »

Wenn Du nur schwefelst (aber bitte leicht ;) ), zerstörst du nicht die vorhandenen Gelee-"Strukturen". Deswegen muss auch der leicht geschwefelte Teil mit einem Schneebesen/Mixer/oderoderoder ordentlich durchgeschlagen werden.
Ich glaube einfach nicht, dass durch Luftkontakt diese Struktur von allein zerstört wird, darum würde ich den ganzen Bottich, bei dem das Phänomen auftritt, aufsäuern, leicht schwefeln und der Mixerkur unterziehen.

Gruß Schmidtek
kiloohm
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Beitrag von kiloohm »

So, jetzt wollt ich mal berichten, wie es meinem Schleimwein so ergangen ist.
Säure hab ich zugekippt. Mein Beitrag dazu unter dem Thema "Die Praxis der Weinherstellung / Säuremessung funktioniert nicht !?!"

Alles dünnflüssiger geworden nach der Säuerung!!!
Heute ( wollte ich schon viel früher machen ) den Mörtelrührer in das Fass ( nur noch Saft, vorher die Maische abgefiltert) und brutal durchgeknetet. Sieht jetzt viel flüssiger aus. Ich glaub, den Wein werd ich retten. Alk gestern bei 13%, heute bei 10% :?: . Vielleicht Fehlmessung gestern, oder wars vorgestern, oder heute!!!
Egal, die Hefe lebt und ich hab grad eben nachgezuckert, aber nur vorsichtig, so etwa 100g.
Mich würd jetzt mal interessieren wie es dem Wein von mucki96 so geht. Melde dich mal!
Gruss Thomas
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Klingt vielversprechend. Durch den Schleimgedöhns wird die Messung vermutlich nicht genauer, also lass dich davon nicht irritieren.
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Beitrag von kiloohm »

Hier mal wieder ein Zwischenbericht zu meinem Zwetschgenwein.
Schleim ist weg :D :D :D
Sieht richtig gut aus in der Probe! Tolle Farbe!
Riecht aromatisch nach Pflaumen. Ein bischen zu sauer, hab wohl zu viel Milchsäure zugesetzt. Messung steht noch aus, weil ich keine Blaulage gekauft habe sondern Jodlösung. Blaulauge ist im Anmarsch. 2 Wochen auf der Maische, eine Woche nach dem Durchschlagen mit dem Mörtelrührer ( wegen Schleim, eine äusserst effektive Methode, scheint mir) als Saftgärung. Bin sehr zufrieden.

drei Fragen dazu:

[Zur Erinnerung: Ansatz nach Rezept der HP allerdings umgerechnet auf die tatsächliche Menge.
Hefe ist abweichend dazu Bordeaux]

1) Alk-Gehalt heute, nach vorsorglichem Filtern durch einen Kaffeefilter, 15% :schlecht:
Wann hört das denn auf zu Blubbern :?: alle 40 s ein Blubb! Schmeckt nur noch ein ganz wenig süss.
Hab mir eben mal ein Glas abgezogen und sehr viel Wärme im Bauch und leichte Glückseligkeitsempfindungen im Kopf erfahren (15%)
Also, wie lange kann die Hefe das durchhalten???

2) Säureempfinden ein wenig zu sauer. Verdünnung mit Wasser, oder andere Tips? Hab die HP dazu befragt! Hab daraus auf Verdünnung geschlossen.

3) Im "Abgang" ist der Wein leicht bitter. Legt sich das noch während der Lagerung?

Freu mich auf die Antworten!
Thomas

P.S. Mucki96 antwortet nicht, obwohl er die gleichen Probleme Hat(te).
Meld dich mal.

[Dieser Beitrag wurde am 09.11.2009 - 21:45 von kiloohm aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Na, das ist ja ein sehr erfreuliches Ergebnis, Glückwunsch!

Versteife dich nicht auf den absoluten Vinometerwert, erstens sind die eh oft ungenau, zweitens weiß man nie wie Schleim und Co. den Messwert beeinflussen könnten.

Säureempfinden sagt nicht viel über den Säuregehalt aus sondern vor allem etwas über das Verhältnis Säure zu Restsüße. Mach erst einmal eine Säurebestimmung bevor du verdünnst. Wenn Verdünnung eine Option ist solltest du erst nach dem Verdünnen nachzuckern, je höher der Akoholgehalt desto weniger gut verträgt sich die Verdünnung mit einem sauberen Erreichen der Alkoholtoleranzgrenze. Wenn Säure und Restsüße passen wird sich hoffentlich auch die bittere Note "einsortieren" und nicht mehr stören.
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Beitrag von kiloohm »

Danke für die Info!
Hab das verstanden mit der Verdünnung. Oder? Mit jeder Verdünnung sinkt der Alkoholgehalt. Also hat die Hefe wieder "Spielraum", ja?
Wie ist die Erfahrung mit Bordeaux Hefe? (Vierka) Wie hoch liegt die tatsächliche Toleranzgrenze?
Das mit dem "Wärmegefühl" im Magen war schon ernst gemeint. Der Alkoholgehalt liegt "sensorisch gemessen" schon über meinem Hauswein, dem Rivaner mit 11,5%. Also trau ich m.E. schon der Alkoholmessung. Ob es nun ein oder zwei % mehr oder weniger ist, ist eigentlich irrlevant. Er liegt jeweils deutlich oberhalb von 10%. Watt iss denn nu datt zu Ende?

Der leichte Bittergeschmack resultiert doch aus den Gerbstoffen(?) der Zwetschgenschale, werden die im Laufe der Flaschenlagerung reduziert? Oder kann ich mit ein wenig Chemie das vorher regeln?
Gruss aus Lübeck
Thomas

[Dieser Beitrag wurde am 09.11.2009 - 23:17 von kiloohm aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, die Hefe hat wieder Spielraum, aber je höher der Alkoholgehalt schon war desto problematischer kann die Weitergärung sein, sprich desto höher die Gefahr einer Gärstockung.

Zu Ende ist er bei Bordeaux wahrscheinlich bei "echten" 15%. So verhält sich jedenfalls das was wir als "Bordeaux" gekauft haben.

Jeder Wein hat eine bitter-herbe Note, das schafft geschmackliche Tiefe. Aber auch die muss im Verhältnis zur Säure und zum Zucker stehen. Wenn der Restzucker zu niedrig ist brauchst du dir wegen eines bitteren Geschmacks keine Gedanken zu machen, das ist bei der Gärung nicht unnormal.

edit: ich war so frei den doppelten Beitrag zu löschen.

[Dieser Beitrag wurde am 09.11.2009 - 23:57 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von kiloohm »

Danke schön!
Daraus schliess ich, das es jetzt langsam vorbei ist mit dem Nachzuckern. Ich lass die Hefe jetzt mal die "Eiserne Ration aufessen", Mess die Säure, den Alkohol, zieh ab, filter, stell die Restsüsse ein, evtl die Saüre, warte die Klärung ab, helfe evtl nach, schwefel in homöpatischen Dosen, schick euch eine Flasche davon und bin glücklich :D . Oder hab ich was vergessen ?

Thomas

P.S.

Heute morgen haben die gestern frisch vom Baum ( bei uns hängen die Bäume noch voll!) geerntneten und gemosteten Äpfel mit dem Bordeauxstarter schön geblubbert.
ES geht Weiter!

Macht einen Sauspass hier!!!

[Dieser Beitrag wurde am 09.11.2009 - 23:51 von kiloohm aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Erst Klären und ggf. Schönen, dann alles einstellen wie gewünscht und erst ganz zum Schluss sterilfiltrieren und sofort abfüllen. Je mehr Arbeitsschritte du nach der EK-Filtration durchführst, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass du dir eine Nachgärung einfängst.

[Dieser Beitrag wurde am 10.11.2009 - 00:01 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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