SO2-Geschmack bei Pflaumenwein

Pipinus
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SO2-Geschmack bei Pflaumenwein

Beitrag von Pipinus »

Habe gestern einen meiner Pflaumenansätze nach der Klärungsphase grob gefiltert.

Bei der Verkostung hatte ich eine unangenehme SO2-Note auf der Zunge. :mrgreen:

Den Ansatz habe ich 2mal geschwefelt:

1. Abziehen vom Trub : 1 g auf 25 Liter
2. nach der Grobfiltrierung: 1 g auf 25 Liter

Filteranlage und sonstiges Equipement habe ich zuvor mit einer 1%-igen Schwefellösung behandelt und dann sorgfältig mit Wasser gespült.

Der Pflaumenwein hat sehr wenig Restsüsse.

Kann es sein, dass man deshalb das SO2 so herausschmeckt?

Baut sich der SO2-Geschmack mit der Zeit ab?

Oder gibt es sonst eine Lösung für das Problem?

Wäre wirklich schade um die 25 Literchen.

Gruß

Pipinus
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Birgit
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SO2-Geschmack bei Pflaumenwein

Beitrag von Birgit »

Von deinen Kaliumdisulfitmengen kann es nicht kommen, die sind im Gegenteil zu niedrig. Wir hätten zweimal mit 2,5g geschwefelt, sonst oxidiert der Wein und gerade Pflaumenwein sehr schnell. Die Quelle muß also eine andere sein, eventuell eine Ecke beim Spülen vergessen?. Oder eine Hefe die viele Schwefelverbindungen produziert? Interessant wäre das freie SO2 mal zu messen, dann kann man sehen wo man steht. SO2 wird bei der Lagerung abgebaut.

Gruß Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 19.11.2006 - 10:02 von Birgit aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Versuch doch mal, die "unangenehme SO2-Note" zu beschreiben. Ist das mehr der stechend-scharfe Geruch, den auch die hochkonzentrierte SO2-Lösung hat, oder ist es eher stechend-würzig, entfernt an Zwiebel oder Knoblauch erinnernd, eventuell mit einem Hauch von faulen Eiern?
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Beitrag von Pipinus »

@FWK:
Der stechend scharfe Geruch von konzentrierter SO2-Lsg. ist es nicht. Der Wein riecht auch nicht nach SO2.
Auf der Zungenspitze ist der SO2-Geschmack festzustellen. H2S ist auszuschließen. In Richtung Zwiebel könnte sein. Knofi eher nicht.
Ich habe mal ein Glas noch etwas nachgesüsst.
Der Geschmack ist noch da, allerdings dann weiter in den Hintergrund gerückt.

@Birgit:

Hefe war eine Portweinhefe (Trockenhefe). Die gleiche Hefe habe ich z.B. für meine Sauerkirschenansätze verwendet. Bei denen schmeckt man kein SO2 heraus.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei der Reinigung keine Ecke vergessen habe.
Wie kann ich denn das freie SO2 mit vertretbarem Aufwand messen?
Hmh, zuwenig geschwefelt? Oxidation? Also ich denke,
derzeit sollte ich nicht noch zusätzlich Kaliumpyrosulfit hinzufügen.

Gruß

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Dafür gibt es Titriersets. Entweder komplett (z.B. Vierka E110071 , oder, wenn Du schon ein Acidometer besitzt, nur die Titrierlösung als Ergänzung (E110073,
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Beitrag von Birgit »

Ein zwiebelähnlicher Geschmack kommt meistens von einem Böckser ?-|

Gruß Birgit
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Beitrag von Lagrein »

Wie kann man die totale SO2 zu messen?

Gruß
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Dafür gibt es andere Titriersets...

z.B. hier:

www.wagner-alzey.de/pdf/SULF_GSO … 8e4aec5fae
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Beitrag von Pipinus »

Habe bei meinem Pflaumenwein mit dem Acidometer mit entsprechender Titrierlösung den freien SO2-Gehalt gemessen. Liegt bei 72 mg/l.
Ist doch eigentlich nicht zuviel?

@FWK: Einen Hefeböchser möchte ich eigentlich ausschließen. Der Pflaumenvino wurde täglich gut geschüttelt. Die Gärung war bei 15 Vol.% zum Stillstand gekommen. Nach 5 Tagen habe ich abgezogen und zum ersten Mal geschwefelt. Nach weiteren 25 Tagen habe ich grob gefiltert und nochmals geschwefelt. Während der Klärzeit war eine Gärung nicht mehr zu beobachten.

Gruß

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Vielleicht ist es ein milder Gärungsböckser?
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Beitrag von Birgit »

Wenn Du dir mal in diesem Thread die geposteten Werte von Lagrein anschaust, dann sind die Werte von deinem Pflaumenwein schon hoch ?-| Aber um die Werte richtig einzuordnen, hattest Du VitaminC verwendet, denn dieses verfälscht die Titration ...

Forum-Link … 09-10.html

Gruß Birgit
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Beitrag von Pipinus »

@Birgit:

Vitamin C habe ich nicht verwendet. Aber sind 72 g/l denn wirklich viel? Klar, die von Lagrein geposteten Werte sind die Höchstgrenzen.

Gruß

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