Nachgärung...

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Fruchtweinkeller
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Nachgärung...

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Oh, sorry :-x

Naja, was soll ich sagen. In irgend einem Diskussionsstrang bin ich ja schon einmal genauer auf die "sterile" Arbeitsweise eingegangen; es würde sicher nicht helfen, das nochmal durchzukauen. Wobei ich verdächtig finde, dass die Nachgärung so massiv ausfällt und mit so einer starken Hefevermehrung. Das deutet für nicht auf eine "kleine" Kontamination, wie man sie sich schon mal versehentlich einfängt, sondern auf ein ganz massives Problem. Auch schon mehrmals erwähnt: Wir hatten mal eine seltsame Häufung von Nachgärungen. Diese problematische Phase war vorbei als wir eine neue Charge EK-Filter verwendet hatten, und danach liefen die Weine auch wieder viel langsamer durch die EK-Filter :schlecht: Ich vermute dass die Filterschichten einfach zu grobporig waren. Vielleicht liegt hier ein ähnliches Problem vor?
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

FWK hat geschrieben: Ist das systemischer Fehler
Genau den suche ich und finde ihn nicht :?:

Jetzt weiß ich auch wieder wo die 7 zusätzlichen Flaschen herkommen. Die hatte ich vor dem Grob-/Mittel-/Feinfiltern schon durch den Sterilfilter gequält. Da scheint es geholfen zu haben.

Können da Hefesporen aus der Umgebungsluft an den Filterscheiben vorbei gesaugt worden sein?
Aber doch auch nicht in dieser Menge :?:

@420, der Keller hatte maximal 20°C jetzt die letzten zwei Monate.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Unsere "Problem-Filter" waren auch original verpackt und mit "EK" beschriftet. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern wo wir die gekauft hatten... Ist auch schon einige Jahre her.
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Professore
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Beitrag von Professore »

JasonOgg hat geschrieben: Können da Hefesporen aus der Umgebungsluft an den Filterscheiben vorbei gesaugt worden sein?
Aber doch auch nicht in dieser Menge :?:
Kann ich mir auch nicht vorstellen.
Ich hab gerade den Filterrest Schlehe vom letzten Samstag im Glas, der stand in einer mit Griffkorken
verschlossenen Flasche, noch ein wenig trüb, auf dem Küchenbuffet. Keine Spur von Nachgärung und der ist
mit Sicherheit nicht EK-gefiltert und hat auch nur 13%.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass eine schnelle Nachgärung viel Hefe bedeutet, dann muss die ja
irgendwo herkommen.
Oder spielt die Zuckerart eine Rolle? Meiner ist mit Fructose nachgezuckert.

Gruß

Jochen
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420
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Beitrag von 420 »

Ob es definitiv an den Ek-Filterschichten liegt, kann man wohl nur durch Testen heraus bekommen.
Vom Logischen könnte das wohl das Naheliegendste sein.
Grüße
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Professore hat geschrieben:Oder spielt die Zuckerart eine Rolle? Meiner ist mit Fructose nachgezuckert.
Spielt sicherlich eine Rolle, ein Fruktoseüberhang ist für die Hefchen ja eher unverdaulich. Tja, wird dann eine Nachgärung eher ausbleiben oder eher "milde" verlaufen? Da die Winzer bis zur Erfindung der Pasteurisation immer wieder Probleme mit Nachgärungen hatten tippe ich mal auf die eher "milde" Variante.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Hier siehst Du meine Charge EK-Filter. Allerdings erwarte ich von einer Firma Begerow eine andere Qualität, als bei Vinoferm ?-|

@Hefeflüsterer, sind denn die Bröckchen normal? Sonst ist die Hefe doch eher eine Schmierschicht. (So wie bei der Walnuss.) Mal schauen, ob man die in den grünen Flaschen noch fotografieren kann.

Ansonsten habe ich mit der gleichen Charge meine Stachelbeere und die schwarze Jobeere neugefiltert. Meine erste Aktion war logischerwesie jede Flasche in die Hand zu nehmen und nach Anzeichen zu suchen. Allerdings habe ich nichts entdecken können. Mein Fehler muss irgendwo anders sein.

@Professore, wie reinigst Du den Enolmatic Abfüllstutzen?
Kann es sein, dass das Spülen mit der schwefligen Säure nicht reicht? Beim Sterilisieren habe ich die fünf Liter aus dem Ballon durch den Filter in Liter Flaschen "gefiltert". als die zweite Flasche voll war gabe ich ausgeschaltet, dadurch ging ungefähr ein Liter in den Überlauftopf. Dann habe ich es stehen lassen.

Wie ist die Haltbarkeit der schwefligen Säure?
Ich habe die noch vorhandenen 3l auf 5 aufgefüllt und mit neuem Schwefel versetzt. Das hat gestunken, wie man es erwartet, könnte aber natürlich nicht die superhohe Konzentration haben, die notwendig ich.

Erziele ich möglicherweise bessere Ergebnisse mit Pitt (NaOH)?
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Beitrag von Professore »

JasonOgg hat geschrieben: @Professore, wie reinigst Du den Enolmatic Abfüllstutzen?
So ähnlich wie Du es beschrieben hast, nur nicht so intensiv. Ich ziehe auch die Lösung durch den Filter
in Flaschen und lasse eine volle Flasche stehen, damit etwas davon in den Überlauf gesaugt wird.

Ein halber Liter ist es sicher nicht.

Aber falsche Handhabung der Enolmatic kann nicht das Problem sein, Du hast sicher mit den original
Filterkerzen (nicht mit den Wasserfiltern) genauso gearbeitet und da hat es ja funktioniert.



Gruß

Jochen
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

JasonOgg hat geschrieben: sind denn die Bröckchen normal? Sonst ist die Hefe doch eher eine Schmierschicht.
Bei Nachgärungen im hohen Umdrehungsbereich sieht man öfters eher Bröckchen als feinen Trub.

Tja, was tun. Ich würde woanders neue Filterschichten und mein Glück damit versuchen. Entweder das hilft, oder du kannst die Filterschichten als Fehlerquelle wenigstens ausschließen :schlecht:
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Beitrag von JasonOgg »

Na gut, wieder etwas gelernt. Die Bröckchen haben sich alle aufgelöst, als ich die Flaschen durch ein Sieb entleert habe.

Dieses war also meine Samstagnachmittagbeschäftigung, man hat ja sonst nichts zu tun und Schlehen Prosecco schmeckt einfach nicht:



Und dann alles wieder gefiltert und zurück in die Flaschen. Aber alles mit frischer 100g Kalfit auf 5l, mit viel Zeit zum einwirken und alle Schläuche gebadet und alle Flaschen nicht mit dem Flaschenschwefler, sondern gefüllt und 15min stehen lassen, alle Korken natürlich auch.

Dabei ist mir ein möglicher Fehler eingefallen, denn ich aber weder bestätigen noch von mir weisen kann:

Falls ich beim durchspülen des Filters die erste Flasche zum füllen des Schweflers genommen habe, dann war das eine sehr verdünnte Lösung.
Leider erklärt das nicht, warum dann alle Flaschen eine Nachgärung hatten.
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Beitrag von Felida »

Was mich stutzig macht, sind die 7 Flaschen, die nur über den EK Filter gegangen und sauber sind. Ohne die gäbs noch die Vermutung, dass der Simplex samt Filterscheiben nicht mit dem Unterdruckprinzip klarkommt. Aber so gibt das Ganze irgendwie keinen rechten Sinn. Bei dem Klumpatsch in den Flaschen müsste ja ganz ordentlich was durchgegangen sein.

Lässt man die 7 guten flaschen mal außen vor, könnte auch irgend ein Teil deiner Ausrüstung verschmoddert sein. Kommt das Schwefelsüppchen vielleicht an irgendeine Stelle nicht richtig dran?
Wie alt sind die Schläuche? Solche Dinge halt.
Sicherste Maßnahme wäre wohl, alle beteiligten Gerätschaften kurzerhand zu autoklavieren, aber dafür ist die heimische Küche ja doch meistens nicht ausgestattet. ?-|
Schläuche, Simplex und eventuell Filterkerzen könnten noch in einen Dampfdrucktopf reinpassen. Ist zwar nicht perfekt, aber sollte schon einiges vernichten.

So langsam mache ich mir Sorgen, sitze ja auch noch immer auf 3 Endlosgärungen der Aromatic. :schlecht:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich bin mir sicher dass die Kunststoffteile das heil überstehen :schlecht: Ich habe mal Küchenmesser mit Kunststoffgriff autoklaviert, die sahen hinterher lustig aus :D
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