Erdbeerwein nach 10Std. bereits zum wegschütten

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Chesten
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Re: Erdbeerwein nach 10Std. bereits zum wegschütten

Beitrag von Chesten »

Dann wünsche ich gutes Gelingen !

Selbstgemachter Erdbeerwein kann man nicht mit der Zuckerplöre aus dem Laden vergleichen, da lohnt sich der Aufwand den selbst zu machen !

Es kann sein das sich deine Baumwolldecke zusetzt ! Die Abpressbeutel aus Nylon sind im Vergleich da sehr grobmaschig.

Ich müsste deine Decke schon in der Hand haben um einschätzen zu können ob dass klappen könnte, ein Foto würde da wohl nicht viel helfen.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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JasonOgg
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Re: Erdbeerwein nach 10Std. bereits zum wegschütten

Beitrag von JasonOgg »

Chesten hat geschrieben: 13 Juni 2019 14:02 Kurze Hungerzeiten schaden der Hefe nicht wirklich so schnell gammelt die Hefe nicht weg !
Dem würde ich gerne widersprechen. Weggammeln tut die Hefe nicht, aber gefallen tut es ihr auch nicht. Jeder Stress kann die Hefe zickiger und die Gärung langwieriger machen.

Daher empfehle ich die Hefen zu hegen und zu pflegen. Also immer (nach der oben und auch der Homepage) beschriebenen Nachzucker Methode arbeiten und soweit möglich vermeiden, dass er zwischendurch Fußnägel-aufroll-zuckerfrei wird.

Du brauchst auch gar nicht hypergenau zu sein, dafür ist sowieso zu viel Spielraum im ganzen Prozess.

Rechne grob 20g/l für 1% Alkohol. Also vergiss die 205g für die 10l, sondern nimm 200g, sonst hast du so blöde Reste in den angefangenen Zuckertüten, wer braucht schon 95g :D
Unter 10% kannst Du Zucker für 2%, unter 13% für 1%, darüber für ein halbes Prozent geben.
Wenn die Geschmacksprobe weniger Zucker ergibt, als Du im fertigen Wein haben willst, dann gib ihm Zucker.

Du siehst, Chesten hat Recht, kein Grund zur Panik, denn eigentlich ist es gar nicht kompliziert.

Je nach Qualität und Alter der Baumwolltücher-/Windeln und Druck den du ausübst musst du aufpassen. Wenn die feucht sind, dann können sie auch leichter reißen. Ich habe mal eine Baumwollwindel zum Platzen gebracht, bei Kochquitte mit der Hand, ganz ohne Presse.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Chesten
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Re: Erdbeerwein nach 10Std. bereits zum wegschütten

Beitrag von Chesten »

JasonOgg hat geschrieben:
Chesten hat geschrieben: 13 Juni 2019 14:02 Kurze Hungerzeiten schaden der Hefe nicht wirklich so schnell gammelt die Hefe nicht weg !
Dem würde ich gerne widersprechen. Weggammeln tut die Hefe nicht, aber gefallen tut es ihr auch nicht. Jeder Stress kann die Hefe zickiger und die Gärung langwieriger machen.

Daher empfehle ich die Hefen zu hegen und zu pflegen. Also immer (nach der oben und auch der Homepage) beschriebenen Nachzucker Methode arbeiten und soweit möglich vermeiden, dass er zwischendurch Fußnägel-aufroll-zuckerfrei wird.
JasonOgg es stimmt schon das nur gückliche Hefe einen guten Wein macht.
Du weisst das ich eine blumige Sprache habe! Ich schreibe das mit den Fussnägeln immer immer weil dann weiss jeder was damit gemeint ist. Ich finde es ist sehr schwer zu beschreiben in Textform wann ein Wein Zucker braucht und wann man warten muss. Und dann denke ich mir im Zweifel lieber warten und sich nach ein paar Tagen sicher sein als einen Wein zu verhunzen !
Ausserdem sind wir der kleine Gegenpol zum Blödsinn der im Internet verbreitet wird. So nach dem Motto wenn die Hefe 2 Stunden keine Nahrung hat wächst im Schimmel binnen 10 min eine neue Lebensform heran :lol: !
Ich denke das so viele kommen zu uns weil sie Probleme mit ihren Ansätzen haben und ein schlechtes Rezept schadet der Hefe mehr als zwei Tage ohne Zucker, ja auch das kann zum Problem werden das die Hefe zickt wenn das Rezept schlecht war oder sonst schlechte Startbedingungen herrschen. Aber zu viel Zucker bei schlechten Startbedinungen schaden der Hefe immer.

Kurz gesagt ein gutes Rezept und eine gewissenhafte Gärführung ist das beste für die Hefe und glückliche Hefe macht guten Wein. Meine Erfahrung hier im Forum ist das besonders die Neulinge etwas in ihren Aktionismus gebremst werden müssen. Weil salop gesagt man musst nicht drei mal am Tag eine Probe ziehen ;) .
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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JasonOgg
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Re: Erdbeerwein nach 10Std. bereits zum wegschütten

Beitrag von JasonOgg »

Chesten hat geschrieben: 19 Juni 2019 13:03 JasonOgg es stimmt schon das nur gückliche Hefe einen guten Wein macht.

Ich finde es ist sehr schwer zu beschreiben in Textform wann ein Wein Zucker braucht und wann man warten muss.
1. Wir sind einer Meinung

2. Finde ich nicht. Ich würde sagen wenn er dir nicht mehr süß genug ist. Das trifft es so ziemlich immer, vielleicht bis auf staubtrockenen Wein. Aber ansonsten schmecke ich immer, ob ich ihn süßer haben möchte.

Dann muss ich nur dran denken in der Hefe-Komfortzone zu bleiben, also mit Zucker für 2% - 0,5%, je nach Alkoholpegel. Probleme tauchen eigentlich nur auf, wenn es statt des Weins mein eigener Alkoholpegel ist.

Läßt man ihn nicht verhungern (würde ich jedem Anfänger abraten), dann zuckert man am Ende immer so viel, dass er nach dem Zuckern einen Tacken süßer ist, als man ihn haben möchte. Fertig.
Chesten hat geschrieben: 19 Juni 2019 13:03 Kurz gesagt ein gutes Rezept und eine gewissenhafte Gärführung ist das beste für die Hefe und glückliche Hefe macht guten Wein. Meine Erfahrung hier im Forum ist das besonders die Neulinge etwas in ihren Aktionismus gebremst werden müssen. Weil salop gesagt man musst nicht drei mal am Tag eine Probe ziehen ;) .
Auch hier gebe ich dir recht, aber der Aktionismus betrifft doch eher "schnell mal schwefeln", "zu viel Zucker", "zu früh von der Hefe abziehen" usw. Aber dreimal täglich eine Probe ziehen schadet normalerweise weniger (klar, der Ballon ist dann offen). Bei meinem ersten Wein habe ich auch mehr Proben gezogen als ich heute bei allen Ansätzen zusammen im Jahr mache. Aber nur so bekommt man ein Gefühl dafür was passiert und in welchem Zeitrahmen. Und dabei ist eine möglichst optimale Gärführung eine sehr große Hilfe.

Ich bleibe dabei, lieber einmal öfter eine kleine Menge nachzuckern, als ohne Blubbs und ohne Zucker in Panik zu geraten und dann zu viel Zucker dazuzugeben.

Andere Foren sollen mal einen Parallelversuch machen, dann sehen sie schon den Unterschied.
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Chesten
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Re: Erdbeerwein nach 10Std. bereits zum wegschütten

Beitrag von Chesten »

Jetzt könne wir noch lange über mögliche Probleme bei kurzen Hungerzeiten der Hefe diskutieren aber auf den exakt gleichen Nenner werden wir wohl nicht kommmen.

Im Hauptpunkt sind wir uns einig das nur eine gute und gewissenhafte Gärführung zur guten Ergebnissen führt, alles andere können wir gerne in einen anderen Thread hier im Forum besprechen aber wenn wir an dieser Stelle weiter machen schreit der Chef irgenwann : OFFTOPIC !!! :lol: :lol: :lol:
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