Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

derHonigmann
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Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von derHonigmann »

Hallo,
habe nach dem Basisrezept 3 x 30 l Met gemacht. Mit Frühjahrs, Linden und Akazien Honig. Der Vinometer zeigt 14-16% an.
Die Gärung ist abgeschlossen ( ab und zu mal noch ein blub ) Von der Hefe runter und beginnende Selbstklärung klappt-
alle 3 Sorten sind nur wenig süß und haben aber vor allen einen sauren Geruch.
Ach ja habe nach vorgaben Geschwefelt und Antigel zur klärung zugegeben.
( Hatte alles keinen einfluss )
Kann ich ihn noch retten, oder hatte ich irgendwo eine Fehlgärung und er ist hin.
Hoffe es war nicht alles umsonst.
Danke für eure Tipps
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Chesten
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von Chesten »

Willkommen bei uns !

Erstmal die Standartsachen ;) : Kennst du die Hompages zu diesem Forum ?
https://fruchtweinkeller.de/

Der FWK deckt alle Grundlagen ab die du wissen solltest und noch etwas mehr.

https://honigweinkeller.de/


Der HWK ist mehr eine Anleitung zum ersten eigenen Met und baut auf deen FWK auf.

So das hätten wir :lol: !

Bevor wir dir sagen können was nun nicht stimmt brauchen wir mehr Infos.
Welche Heferasse ?
Wie viel Zucker/ Honig ist im Ansatz ?
Alle Arbeitsschritte...

Je mehr ins du uns geben kannst desto besser könnnen wir dir helfen!

Ich rate mal ins blaue :
Du hast wenn du nachgezuckert hat das nur mit Honig gemacht.
Das Problem ist wenn man zum Ende hin der Gärung Honig anstelle Haushaltszucker verwendet das Honig ca. 20 % nicht vergärbaren Zucker enhält !
Soll heißen dein Met wird immer süßer und vielleicht zu süß !
Außerdem wirkt Honig gärhemmend was die Hefe stress.
Und gestresste Hefe willst du nicht!

Jetzt wo der Met schon von der Hefe runter ist kannst du eh nicht mehr viel machen.
Die vereinzelnen Blubbs liegen wohl am Wetter da sich der Luftdruck über den Tag ändert.
Die Selbstklärung dauert Monate und keine Wochen !

Riecht es nach Essig ?
Das Met nicht gut riecht ist normal aber wenn der nach Essig riecht kann es sein das du einen Essigsäurestich hast aber Essigsäurebakterien brauchen Sauerstoff zum Leben/arbeiten.
Und die bilden eine Haut auf dem Wein.

Aber gehen wir mal nicht vom schlimmesten aus.

Ich denke das alles OK.
Da deine Mets ja schon etwas süß sind brauchen sie wohl keine weitere Restsüße und dann "sollte" es wohl auf keine Nachgärungen geben.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst kaufst du dir einen richtigen Weinfilter Kostenpunkt ca. 150 €.
Bitte keinen Kaffefilter oder die billigen Schwerkraft oder Laborfaltenfilter verwenden damit bekommst du die Hefen nicht herraus und kein Wein oxidiert nur und das wäre zu schade.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von derHonigmann »

Erst mal danke für die Info. Habe Burgunderhefe flüssig genommen und mich an die Anleitung laut Basisrezept gehalten. Fürchte ich hatte zunächst die Temperatur zu nierdrig. Nach 2 wochen dann über 20 Grad. Habe viel nachgehongit. Wahrscheinlich zu lange. Dann 3 Wochen nicht mehr und dann wieder weiter bis der Aljkohlgehalt über 12 % ging. dann habe ich noch ca. 500g Zucker auf die 30 l über ein paar tage gegeben.
Ich würde sagen es ist Essiggeruch/geschmack vorhanden .....
derHonigmann
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von derHonigmann »

heist das jetzt einen Filter für 150€ kaufen oder den Met wegschütten ... ?
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Chesten
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von Chesten »

derHonigmann hat geschrieben:heist das jetzt einen Filter für 150€ kaufen oder den Met wegschütten ... ?
NEIN das habe ich nicht geschrieben !

Wenn du eine doppelte Sicherheit haben willst solltest du filtern.
derHonigmann hat geschrieben:Erst mal danke für die Info. Habe Burgunderhefe flüssig genommen und mich an die Anleitung laut Basisrezept gehalten. Fürchte ich hatte zunächst die Temperatur zu nierdrig. Nach 2 wochen dann über 20 Grad. Habe viel nachgehongit. Wahrscheinlich zu lange. Dann 3 Wochen nicht mehr und dann wieder weiter bis der Aljkohlgehalt über 12 % ging. dann habe ich noch ca. 500g Zucker auf die 30 l über ein paar tage gegeben.

Besonders der Anfang der Gärung ist kritisch ! Da muss alles stimmen !
Besonders wenn man Flüssighefe verwendet die nicht vorher vorvermehrt wurde !
500 g Zucker auf 30 Liter ist nix ! das reicht gerade mal für ca. 1 vol% !

Ich habe jetzt auf die schnelle nix gefunden wie viel Burgunderhefe an Alkohol in der regel produzieren kann.
Um ehrlich zu sein habe ich jetzt auch nicht echt gesucht :lol: :lol: :lol: .

Gehen wir mal von dem Fall aus das deine Heferasse ca. 14-16 vol% schaffen kann das ist so der Bereich hoch alkoholtoleranter Heferassen.
Du kommst auf ca. 12-14 vol% wenn man den Gesamtzucker zusammen rechnet und die Messfehler des Vinometers berücksichtigt.
Also gehen wir mal davon aus das sich deine Mets am unteren Ende der Alkoholtoleranz deiner Hefe befinden.

Was heißt das jetzt für dich ?

Ich persönlich wäre Vorsichtig deine Mets in Flaschen abzufüllen da es sein kann das du dann eine Nachgärung bekommen kannst.
Jetzt mal keine Panik die Horrorgeschichten die im Internet zu finden sind , sind maßlos übertrieben !
Ob nun die Gärung wirklich zu Ende ist oder es sich "nur" um eine Gärstockung handelt kann ich aus der Entfernung nicht sagen.
Es können zwei Dinge mit deinen Mets sein wie ich das nach den Infos die habe:
Ersten die Süße die du schmeckst die vom nicht vergärbaren Zuckeranteil im Honig
= Schlecht da du dir dann bei dem einstellen der Restsüße eine Nachgärung einhandelst.

Oder

Die Gärung ist zu Ende = Gut keine Probleme dann alles richtig gemacht !

Was ist jetzt mit dem säuerlichen Geruch , Geschmack :hmm: :hmm: :hmm: ???
Um auf Nummer sicher zu gehen müsstest du den Säuregehalt am Anfang der Gärung gemessen haben und den Wert aufgeschrieben haben / gemerkt hast. Dann müsstest du den Säurgehalt jetzt messen und wenn dieser dann deutlich höher ist ist das schon deutliches Indiz.
Das Wein während die Gärung komisch schmeckt und riecht ist normal besonders Met.

ich würde deine Mets einfach für die Selbstklärung im Ballon lassen und aus dem Ballon trinken bei Bedarf.
Dazu einfach was Abzapfen und nachsüßen bis es schmeckt ist dann der säureliche Geschmack weg alles super.
Wenn sich während der Selbstklärung was tut sich z.B. Stücke bilden oder sich eine Haut bilden dann würde ich erstmal hier ein Foto einstellen und dann kannst du deine Mets immer noch wegkippen.
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von derHonigmann »

Danke für die ausführliche Erklärung. Säuregehalt habe ich eingestellt. Muss meine Unterlagen raus suchen.
Jetzt steht der Met im Keller bei 15 Grad da passiert nix. Ich fürchte aber auch das er bei über 20 Grad noch Gärt-
sollte ich ihn jetzt noch zuckern und wärmer stellen. Tippe mal auf einen Blub pro stunde ... so war es beim letzten süßen.
Oder gärt jetzt nichts mehr ohne den Hefesatz ?
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Chesten
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von Chesten »

Ein Blubb pro Minute ist eine ordentlich Gärung für einen Met !
Das Problem ist wenn du den Wein von der Hefe abziehst entfernst du ca. 99 % Hefe und somit 99% der Gärleistung.
Und da sich die Hefe fast nur zu Anfang der Gärung vermehrt würde sich dann die Gärung ewig hinziehen und es wäre fast unmöglich zu sagen ob es nun gärt und wann die Gärung zu Ende ist weil der Unterschied so klein wäre.

Was ich in deiner Situation machen würde habe ich dir schon gesagt.

Das nächste mal vor dem ansetzen eines Weins einfach ein Weintagebuch hier im Forum auf machen, wenn dann Fragen aufkommen kann man dir mit Rat zuseite stehen bevor du endgültige Maßnahmen ergreifst wie Hefeabstich.
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von derHonigmann »

müsste den met aber abfüllen. so hilft mir der Tipp nicht 100%ig.
Also hatte den 'säuregalt auf 7 eingestellt und nun 3 mon. später ist er immer noch auf 7 !
Das soll sicher nicht so sein ...
Nachdem der Alkohlgehalt auf 14 % war, 3 Monate vergangen waren, war ich sicher das er fertig ist .... misst...
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von Chesten »

derHonigmann hat geschrieben: Nachdem der Alkohlgehalt auf 14 % war, 3 Monate vergangen waren, war ich sicher das er fertig ist .... misst...
Wenn du nur ca. 500 g Zucker auf ca. 30 Liter hinzugibst und somit die Hefe nicht genug Nahrung hat kannst du Jahrhunderte warten da passiert nie etwas ;)

Als Faustregel gilt ca. 20 g pro Liter Haushaltszucker für ein vol% Alkohol also:

500g / 20 g/L für 1 vol% /30 Liter = ca. 0,8 vol% maximal neugebilderter Alkohol.

Wie gesagt ich rate dir von einer Flaschenabfüllung ab da die Möglichkeit einer Nachgärung im Raum steht.

Was passiert bei einer Nachgärung ?
Am Anfang wirst du bei deinen Flaschen keinen Unterschied erkennen.
Ich habe meine letzte Nachgärung erst beim Entkorken des Weines bemerkt.
Ich hatte Glück das der Wein nicht geschäumt hat und in der Flasche blieb.
Als erstes merkst du eine Nachgärung bei Flaschen mit Schraubverschluss da wölbt sich relative schnell der Deckel.
Dann ich wenn der Wein länger gelagert wurde ein Hefedepot zu sehen das sieht man schneller bei klaren Flaschen schneller/besser als bei grünen/brauen.
Dann drückt sich der Korken raus dann ist der Fall klar.
Wenn das nicht passiert können die Flaschen explodieren in der regel ist das nicht gefährlich da die Flaschen zu 90 % im Keller stehen du man nicht direkt da neben ist wenn das passiert.
Aber wenn das passiert hast du eine riesen Sauerei !

Was auf jeden Fall passiert das dein Wein zu Sekt wird und somit den Geschmack verändert und das dann ein Glücksspiel ist ob der dir dann noch schmeckt.
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von derHonigmann »

Kann ich den Geruch noch verändern ? Macht es sinn noch zu süßen und ihn über 20 Grad stehen zu lassen ? Könnte man keinen neuen Gärstarter ansetzen und zugeben ?
Hoffe meine Fragen sind nicht zu sinnfrei .. Habe wirklich versucht mich an die Anleitung hier zu hlaten und alles zu verstehen ... Met machen ist echt komplex ---
Danke
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nö, das ist alles eigentlich ganz einfach.
Wenn du den Säuregehalt auf 7 g/L eingestellt hast und er jetzt noch immer da ist ist das goldrichtig und spricht gegen eine Essigbildung. Nicht vergessen: Gärungs-CO2 kann den Messwert erhöhen.
Wie auf der HP beschrieben kann sich Essig nur bilden bei anhaltenden Sauerstoffkontakt, zudem kann man schon niedrige Essigkonzentrationen riechen. Wir hatten allerdings schon Spezialisten die vermutlich die Kohlensäure in der Nase mit Essig verwechselt haben. Du musst also in dich gehen ob du wirklich Essig riechst oder nicht. Aus der Ferne können wir das nicht.
Abgezogen von der Hefe hast du noch nicht? Wenn noch gärt, dann stell ihn warm und bewege ihn regelmäßig. Wenn er dir zu sauer schmeckt, dann süße vorsichtig nach, aber nur dann. Ansonsten: Abwarten.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
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Re: Met nach Gärung zuviel Säure und sauer

Beitrag von derHonigmann »

ok ... danke ...das hilft ..
Wie sieht es aus mit Vitamin C, Antigel ect. erst mal nichts rein, oder ?
Es kann gut sein das ich kohlensäure und nicht essig rieche ...
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