Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Belag

Metinchen
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von Metinchen »

StSDijle hat geschrieben:Hallo mit einem zwinkernden Auge gesagt:

Er wurde nicht sterielgefiltert und du hast Zucker bei 12% Alk dazu gegeben, davor hast du geschwefelt. Heueika ich hab's, der Belag ist Hefe. Du hast dir mit dem Schwefel eine Gärstockung eingehandelt,
Das vermute ich auch. Und Wein der noch nicht komplett klar ist, schmeckt häufig seltsam. Das kommt von der Hefe.
Wenn er wie Du schreibst etwas perlig ist, dann ist die Hefe auch noch aktiv. Gib dem Wein noch Zeit zum gären und wenn die Gärung durch ist, nochmal Zeit für eine vernünftige Selbstklärung. Dann wird er ganz anders schmecken.

Grüße Metinchen
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StSDijle
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von StSDijle »

Metinchen hat geschrieben:
StSDijle hat geschrieben: Gib dem Wein noch Zeit zum gären und wenn die Gärung durch ist, nochmal Zeit für eine vernünftige Selbstklärung. Dann wird er ganz anders schmecken.

Grüße Metinchen
Ich glaub das möchte der Fadenstarter nicht. Ziel scheint mir ein leichter Wein um die 12% Alk. 50g Zucker auf 5l vermiesen den Plan noch nicht, aber erstmal muss der wieder rausgären. Denn sind es eben reichlich 12 statt knapp 12%. Dann muss der Delinquent aber stabilisiert werden, weil ja wieder Zucker dazu muss damit es schmeckt. Was da zur Auswahl steht ist dann eben sterielfiltern oder Konservierungsmittel.

Lgs
Columbo55
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von Columbo55 »

Genau das habe ich vermutet...

1.: Du hast die Hefe nicht bis zur Alkoholtoleranz fertig gären lassen

2.: Nach dem abpressen lässt man den Wein bis zum Ende gären,
und das wären bei deiner Burgunder in etwa 16% ( auch da noch gegelmäßig schütteln)

3.: Nach dem er fertig gegärt hat lässt man ihn ruhig und Kühl ca. 2 Wochen stehen,
dabei setzen sich die Hefe und die restlichen Fruchtreste ab

4.: Danach zieht man den Wein von der Hefe und den Fruchtresten ab (ggf. auch 2 mal)

5. Erst jetzt sollte geschwefelt werden, wenn überhaupt...
(Ich persönlich schwefele garnicht... bisher ohne Probleme, ok ist auch immer alles schnell vernichtet :mrgreen: )
Nach 2 Jahren geht der gute Weingeschmack sowiso verloren und er sollte getrunken werden.

Nun hast du den Wein schon 4 Wochen lang mehr oder weniger auf der Hefe stehen was nicht gut ist.
Dadurch könntest du dir einen Weinfehler eingehandelt haben.

Muss aber noch nicht alles zu spät sein ;) .
Deinen weißen "Film" im Glas würde ich eindeutig auf die Hefe zurückführen.
Ich würde nachzuckern bis zum Gärende (Alkoholtoleranz der Hefe.. messen!), dann weiter wie oben beschrieben!
Und nicht vergessen erstmal ordentlich aufschütteln...

Lies dich unbedingt gründlich auf der FWK Seite ein: http://www.fruchtweinkeller.de
Ausführlicher und informativer findet man es mMn nicht im Netz!

Viel Erfolg!

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StSDijle
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von StSDijle »

Nana lieber fernsehdetektiev ;) so Imperativ ist das nicht. Es gibt schon Möglichkeiten den Wein anders als von dir beschrieben zu stabilisieren. Auch das steht unter Zucker auf der Homepage.
Columbo55
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von Columbo55 »

Detektiv bin ich leider nicht :mrgreen: .
Es war ein gut gemeinter Ratschlag der nicht so angenommen und ausgeführt werden muss!
Mehr nicht ;)

Und deshalb schrieb ich auch:
Lies dich unbedingt gründlich auf der FWK Seite ein: http://www.fruchtweinkeller.de
Ausführlicher und informativer findet man es mMn nicht im Netz!
Was will man bei einem 5 Liter Ansatz denn groß Filtern?
Die 4% mehr oder weniger machen den Bock nun auch nicht fett, dann drehts halt a weng mehr :lol: .

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StSDijle
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von StSDijle »

Hast ja recht hast ja recht, aber kaliumsorbat würde ich jetzt auch nicht verteufeln. Die Unmengen Ebereschenkonfitüre haben mir zumindest nicht geschadet ;)

S
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von Fruchtweinkeller »

tobiash hat geschrieben: "Vorschlags-Fragen", keine Ahnung ob da was sinnvolles dabei sein könnte:
- Aktivkohle?
- Gelatine-Pulver?
- Simplex-Feinfilter?
- Nachzuckern und "Strecken" (z.B. x Gramm Zucker in y Liter dest. Wasser), damit er wenigstens getrunken werden kann?

Vielen Dank für eure Mühe.
Vor Aktionismus sollte schon eine genaue Analyse des Problems erfolgen. Und die Analyse können wir dir aus der Ferne nicht liefern. Insofern kann ich nur wieder auf das Kapitel "Weinfehler" verweisen: Lies es dir sorgfältig durch und überlege was passen könnte.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von Columbo55 »

StSDijle hat geschrieben:Hast ja recht hast ja recht, aber kaliumsorbat würde ich jetzt auch nicht verteufeln. Die Unmengen Ebereschenkonfitüre haben mir zumindest nicht geschadet ;)
S
Ja, jeder macht halt so wie er es mag und es für richtig hält, verteufeln wollte da nichts ;)
Ich habe noch nie einen Wein geschwefelt aber noch ein gutes Kilo Kaliumsorbat hier liegen :geek: .

Bei einer Flaschenlagerung würde ich es vermutlich tun, aber dazu kommt es nie :hmm: :lol: .

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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von tobiash »

Hm, also wenn es sich um eine Gärstockung handeln sollte dann habe ich das wohl zu spät erkannt und müsste versuchen, die Gärung erneut in Gang zu bringen wie z.B. auf http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/gaerstockung.html beschrieben.
Heute, 2 Tage nach Zugabe der 50 g Zucker, hat sich oben eine ganz leichte weiße, lockere "Schicht" gebildet, aber ganz fein. Evtl. lebt die Hefe noch. Könnte ich in dem Fall weiter nachzuckern nach Anleitung und so das Ganze wieder in Schwung bringen?
Ob es jetzt 12 oder 16 Vol. % sind ist im Prinzip egal, hauptsache der weiße Schleim verschwindet und der Wein wird trinkbar ;-)
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von StSDijle »

Ich würde folgenden Rettungsversuch starten: noch weitere 100g Zucker zum Ansatz, das wäre dann in Summe ca 1,5%punkte mehr Alk. Um den Zucker gut in Lösung zu bringen ordentlich schütteln, dabei keinen Stopfen verwenden um so gut wie möglich den Schwefel raus zu bekommen. Das ganze an einen warmen Ort stellen (min 20 lieber 22grad). Ich fress nen Besen (nur Holz und Pferdehaar) wenn das innerhalb der nächsten 3 Tage nicht wieder anfängt zu blubbern. Dann gehst du weiter vor wie auf der hp unter Zucker, nachzuckermethode beschrieben. Nach einiger Zeit hast du dann einen geistreichen jungwein, den du der Selbstklärung überlassen kannst.

S
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von tobiash »

Weißt was, des mach ich…
Bin ja mal gespannt.
vladdi78
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Re: Kirschwein hinterlässt im Glas weißlichen schmierigen Be

Beitrag von vladdi78 »

Beim nachzuckern sollte man schon etwas aufpassen, insbesondere wenn man bereits zweistellige Alkoholkonzentrationen erreicht hat. Zum einen kann man nie exakt vorhersagen, wann genau die Hefe die Hufe zum Himmel streckt. Zum anderen kann zuviel Zucker - wenn ich das Zucker-Kapitel richtig verstanden habe - auch zuviel Stress auslösen, und einen vorzeitigen Stopp bewirken (wobei ich nochmal darauf hinweise, dass der zweite Punkt meine persönliche Schlussfolgerung aus den ganzen Infos der HP ist!!). So oder so - 1,5 Vol-% halte ich für zu viel, 0,5 bis maximal 1,0 Vol-% sollten in der Situation dicke reichen.

Meine persönliche Strategie: Ab 10 Vol-% zuckere ich für jeweils nur 1 Vol-% nach, ab 12 Vol-% für jeweils 0,5 Vol-%.
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