Etiketten - wie mach ich

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JasonOgg
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Etiketten - wie mach ich

Beitrag von JasonOgg »

Mit welchen Programmen man Etiketten gestalten kann, da gibt es ja schon den einen oder anderen Thread. Worum es mir hier geht ist eher, wie bekomme ich sie auf die Flasche.

Das Thema hat erstaunlich viele Aspekte:
  • Was soll auf das Etikett
  • Welche Form soll es haben
  • Welches Papier (oder Folie?) verwende ich
  • Welchen Drucker wird verwendet
  • Wie schneide ich die Etiketten aus
  • Welchen Klebe kann ich verwenden
  • Bekomme ich die etiketten wieder ab
  • Welchem Zweck dient das Etikett
Erweitert man das auf das Flaschen, dann kommt noch das Thema Finish hinzu, also Kapseln, Siegel, Anhänger oder die Auswahl der Flaschenform. Aber da liegt definitiv nicht eines meiner Talente, das überlasse ich anderen.



[Dieser Beitrag wurde am 08.03.2011 - 15:24 von JasonOgg aktualisiert]



„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Beitrag von JasonOgg »

Ich komme zuerst zu dem wichtigsten Punkt:

Welchen Zweck hat mein Etikett

Manchmal wird es schwierig seine Flaschen auseinander zu halten. Wenn dann noch das Weinregal umsortiert wird, dann überfordert man meist auch ein fotografisches Gedächtnis. Also brauche ich eine Gedächtnisstütze in Form eines Etiketts, damit ich auch morgen noch weiß, ob die Flasche schwarze Johannisbeeren, Holunder oder Schlehen von 2009 oder 2010 enthält. Genügt mir das, dann genügt auch ein einfacher Aufkleber, wie man ihn auf Gefrierbehälter macht vollkommen. Wenn Freunde eine Flasche bekommen, die meine Tröpfchen zu schätzen wissen, dann ist denen auch eher der Inhalt, als das Etikett wichtig.

Stellt man mehr Ansprüche, man möchte gerne das "Oh, das sieht ja Klasse aus!" hören, vielleicht auch nur im Selbstgespräch, dann muss man sich etwas mehr anstrengen und kreativ werden. Letzendlich soll man am Etikett erkennen können, was in der Flasche drin ist.
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Beitrag von JasonOgg »

Was schreibe ich auf mein Etikett

Oh, das ist einfach, z.B.:
Omas Etikett hat geschrieben:Alles Gute zum Geburtstag, liebe Großmutter.
Möge dieser selbstgemachte Holunderwein Dich wieder genesen lassen.
Den Kuchen bringt später noch der Wolf
Der braucht dann aber eine rote Schrumpfkapsel.

Da wir uns hier im privaten Hobby-Bereich bewegen und die Flaschen aufgrund der Gesetzeslage auch nicht in Verkehr bringen dürfen, lasse ich die
Pflichtangaben für kommerziellen Wein außen vor. Rechtliche Beratung kann ich sowieso nicht geben, aber zu Hause kann man schließlich machen, was man will.

Um zu erkennen, welchen Inhalt die Flasche hat, genügen schon wenige Dinge, nämlich:
  • was wurde vergoren (welche Frucht oder Honig)
  • wann wurde es vergoren (Jahrgang)
Streiten kann man sich über die folgenden Informationen:
  • enthält Sulfit
Ich selber weiß, was drin ist. Aber gerät der Wein in fremde Hände, dann kann diese Angabe für Personen mit entsprechenden Problemen durchaus sehr wichtig sein. Es nimmt nicht viel Platz weg, also kommt es dazu.
  • Alkoholgehalt
Auch hier kann man streiten, mit dem Vinometer habe ich sowieso nur einen Schätzwert und wenn auf dem Etikett "Wein" steht, dann sollte auch der unbedarfteste Zeitgenosse mit Alkohol rechnen. Allerdings hat unser bis zur Toleranzgrenze vergorener Wein durchaus einen Alkoholgehalt von 15 und mehr Prozent. Das macht einen Unterschied zu einem klassischen Weiß- oder auch Rotwein. Wer seinen Wein filtert, der hat möglicherweise Weine aus der gleichen Frucht mit unterschiedlichen Gehalten von Alkohol. So ein Hinweis ist also nicht verkehrt und sollte meiner Meinung nach ruhig auf die Flasche.

Wenn man damit rechnet, dass der eigene Wein in fremde Hände gerät, dann sollte auch ein Hinweis darauf, wer für den Inhalt verantwortlich ist. Nur so kann Oma "Schau mal, von meinem Enkel" sagen oder Teilnehmer der Fruchtweintagung wollen auch später noch wissen, von wem sie etwas getauscht haben.

Alles weitere kann eigentlich wegbleiben, aber in dem einen oder anderen Fall durchaus Sinn ergeben. Hier eine kleine Auswahl
  • lieblich oder trocken
  • Saft oder Maischegärung, sonstige Spezialangaben
  • Ernte-, Ansatz- oder Abfülldatum
  • verwendete Hefe
  • Rezeptvorschläge, z.B. gekühlt trinken oder "unbedingt 2TL Zucker pro Flasche"
Natürlich kann man sich auch einen Namen ausdenken, ein Bild dazutun und die Lage benennen (Mutters Südhang), ähnlich wie es die professionellen Traubenwinzer aufgrund ihrer Beschränkungen auf eine Frucht tun müssen. "Tafelwein" verkauft sich schlechter als "Kleinkleckersheimer Krötentunnel".

Bei aller Liebe zum Detail sollte man das Etikett nicht überfrachten. Man sollte auf einen Blick erkennen können, worum es sich handelt. Möchte man mehr auf der Flasche vermerken, dann empfiehlt sich eher ein zweites Rückenetikett, welches die ganzen Details enthält.

[Dieser Beitrag wurde am 08.03.2011 - 15:12 von JasonOgg aktualisiert]



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Beitrag von JasonOgg »

Woher bekomme ich Bilder

Als Nicht-Minister hat man natürlich Hemmungen fremder Leute geistiges Eigentum zu verwenden, besonders wenn die Eigentümer das sehr eng sehen. Falls man also nicht mit dem notwendigen künstlerischen Talent ausgestattet ist, greift man also zu gemeinfreien Bilder. Die erste Anlaufstelle ist hier die Wikipedia und dort weiter zu Wikimedia Commons, die Bilder stehen meistens unter der Creative Commons Lizenz. Aber auch Flickr oder Stock.XCHNG haben freie Fotos, man sollte aber auf entsprechende Lizenzangaben achten. Diese Fotos sind definitiv frei weiterverwendbar.


Unser Chef hat einmal diese Quelle genannt. Dort findet man neben neben geschützen auch freie Bilder und Fonts.

[Dieser Beitrag wurde am 08.03.2011 - 15:39 von JasonOgg aktualisiert]
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Beitrag von JasonOgg »

Welche Form bekommt mein Etikett

Wem diese Frage zu abwegig erscheint, der sollte sich seine schönsten Flaschen anschauen, bevor er seine Etiketten macht. Die zwei gefüllten auf dem Foto sind nicht ohne Grund noch ohne Etikett:



Hat man ein DinA4 Blatt in vier Etiketten aufgeteilt, dann bekommt man bei den Rundungen Probleme. Ebenfalls sollten bei schlanken Flaschen die Etiketten nicht zu breit sein.
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Beitrag von JasonOgg »

Welches Papier kann man verwenden

Wer seine Etiketten nicht einzeln selber malt oder in eine Druckerei gibt, der wird einen Drucker am PC verwenden. Somit ist die Frage ziemlich leicht zu beantworten. Man kann grundsätzlich jedes Papier nehmen, welches der Drucker schluckt. Dabei gibt es einen kleinen Haken, schwere Qualitäten muss man wohl mit
Konrads Spezialkleber befestigen. Damit sehen wir schon, dass die Frage des Papiers eng mit der Frage der Befestigung zusammenhängt.

Ein anderes Problem, welches die Papierwahl beeinflußt hängt ebenfalls mit dem verwendeten Kleber zusammen. Je wasserhaltiger dieser ist, desto größer ist die Gefahr, dass sich das Papier vollsaugt und wellt. Hat man wasserlösliche Farbe verwendet, z.B. beim Tintendrucker, dann werden die Etiketten im besten Fall künstlich gealtert erscheinen, im schlimmsten erkennt man sie nicht wieder.

A propos gewelltes Papier.
Wer Papier in einem feuchten (Keller-) Raum lagert, der bekommt auch ohne Kleber Wellen in das Etikett.

Es gibt übrigens auch transparente Klebefolien, die man bedrucken kann. Damit habe ich aber keine Erfahrung.

[Dieser Beitrag wurde am 08.03.2011 - 16:02 von JasonOgg aktualisiert]
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Beitrag von JasonOgg »

Wie befestige ich das Etikett an der Flasche

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder bringt das Etikett den Kleber mit oder man muss ihn darauf verteilen.

Selbstklebeetiketten bringen ihren Kleber mit. Es gibt sie in allen Größen und Farben fertig zu kaufen, die meisten Hersteller bieten sogar kostenlose Layoutprogramme an (einer von vielen). Man sollte auf zwei Dinge achten. Falls man einen Laserdrucker verwendet, dann wird ein Druckvorgang ziemlich heiß. Die Etiketten sollten im Kopierer oder Laserdrucker verwendbar sein. Der zweite Haken ist, wie bekomme ich das Etikett sauber wieder von der Flasche. Das muss man ausprobieren, man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass nach einer mehrjährigen Lagerzeit die Lösbarkeit ganz anders aussehen kann. Das gilt übrigens auch für nicht bedruckte Etiketten, wer also mit einem 1000er Paket die nächsten 20 Jahre bestreiten will, der darf sich nicht wundern, dass er die Etiketten nicht mehr vom Trägerpapier ab- und anschließend auf die Flasche bekommt.

Eine Lösung, die zwar den Kleber, aber die Ablöseprobleme nicht mitbringt ist das Spuckiepapier. Das läßt sich sehr leicht abwaschen, hält aber trotzdem gut. Ältere kennen noch richtige Briefmarken, die man auf der Rückseite ableckt. Spuckiepapier wird auf der Rückseite befeuchtet und anschließend auf die Flasche gedrückt, und da kommen dann auch ziemlich schnell die Nachteile zum tragen. Das Etikett wird nass gemacht, zumindest die Rückseite. Wenn Papier nass wird will es sich vollsaugen und bekommt Wellen. Wer einen Farblaserdrucker hat, der ist fein raus, alle anderen brauchen Fingerspitzengefühl. Die Tinte der herkömmlichen Tintenstrahldrucker ist nicht richtig wasserfest. Eine Fotofarbpatrone wäre möglicherweise eine teure Alternative. Der Trick besteht also darin nur soviel Wasser zu verwenden, dass das Papier nicht durchweicht, aber so viel, dass es klebt. Dabei darf nur eine Seite nass werden. Schafft man das, dann lassen sich solche Etiketten hervorragend verarbeiten. Aber spätestens nach einigen Etiketten wird es schwierig. Letztendlich muss auch hier die folgende Frage gelöst werden, nämlich "wie bekomme ich eine gleichmäßig dünne Flüssigkeitsschicht auf eine Seite des Etiketts" und darauf gehe ich beim Kleber noch einmal ein.

Bringt das Papier nämlich keinen Kleber mit, dann muss ich ihn selber auftragen. Bewährt hat sich hier ein Klebestift, der weicht das Papier nicht auf und läßt sich später auch leicht abwaschen. Aber grundsätzlich geht auch jeder andere Kleber den man einigermaßen dünn auftragen oder verteilen kann. So kann man sich im Serviettentechnik Bereich nach einem Kleber umschauen, die lassen sich gut verstreichen. eine Empfehlung von Bengel00 ist Latex-Bindemittel aus dem Baumarkt. Einige Kleber bringen das Papier zum Wellen, andere sind nach dem trocknen nicht mehr wasserlöslich.

Hat man aber mehr als 20 Etiketten, dann wird dass schnell zu einer Geduldsprobe. Wer darauf achtet, dass auch der Rand gut klebt, der wird eine Unterlage brauchen, die den Kleber aufnimmt, den man über den Rand hinwegstreicht. Bevor man es einkleistert muss dann das nächste Etikett muss sehr genau in dieses Fenster gelegt werden, damit es unter den Klebstoffresten nicht leidet. Das versucht man nicht sehr häufig, sondern kommt zu dem Entschluss, dass man eine frische Unterlage benötigt, im Fall der Hände halt eine frische Wäsche. Die Probleme sind beim Auftragen von Wasser auf Spuckipapier übrigens die gleichen. Hat man eine feuchte Unterlage, dann verschmiert man den Tintendruck.

Eine dritte Möglichkeit besteht darin, den Kleber nicht unter sondern über das Etikett zu machen. Man verwendet eine selbstklebende Klarsichtfolie, mit der auch Bücjer eingebunden werden. Ob das teurer als Spuckiepapier oder selbstklebende Etiketten ist, das habe ich nicht recherchiert, allerdings macht das einen optischen Unterschied. Nach wie vielen Jahren eine solche Folie mit der Flasche verwachsen ist oder beim Ablösenb in schmale Streifen reißt, dass weiß ich ebenfalls nicht.

Bei besonderen Flaschenformen ist wahrscheinlich ein Etikett mit Schnürchen die beste und auch schönste Lösung.

[Dieser Beitrag wurde am 08.03.2011 - 16:17 von JasonOgg aktualisiert]
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Beitrag von JasonOgg »

Wie schneide ich Etiketten aus

Selbstklebe Etiketten gibt es bereits vorgestanzt in verschiedenen Größen. Alle anderen müssen ihre Etiketten wahrscheinlich ausschneiden. Hier gilt ähnliches wie mit dem Klebestift, kleine Menge sind problemlos zu bewältigen, bei größeren Mengen bieten sich Hilfsmittel jenseits einer Papierschere an. Besonders effektiv kann man ein Papier-Hebelschneidegerät verwenden, wer es sowieso schon hat. Ansonsten schneidet man zwei Mal im Jahr seine Etiketten und hat jedes Mal Auf- und Abbau. Ansonsten kauft man sich lieber ein
Rollenschneidegerät, welche die Discounter und großen Kaufhäuser regelmäßig für rund 10€ im Angebot haben. Beide haben den Nachteil, dass man eigentlich nur gerade Schnitte hinbekommt, aber keine abgerundeten Ecken.

Wer als Zweithobby Patchwork betreibt, der kann auch ein dort Verwendung findendes Schneideset verwenden, damit ist man auch deutlich schneller und genauer als mit der Schere, kann sich aber leichter verschneiden, als mit dem Papierschneidern.
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Beitrag von JasonOgg »

Wie machen das die Profis

Ja, Profis machen so etwas, selbst in China (lesenswert) kann man Mascinen kaufen.

Allerdings sprengen die alle den Hobby-Rahmen.

Selbst die Handetikettierer treiben mir mit ihren Preisen die Tränen in die Augen.
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Beitrag von JasonOgg »

Hat die Hobbythek eine Lösung?

Jetzt kommt die Stelle wo in der Hobbythek der Spruch mit der praktikablen Lösung, die man auch daheim verwenden kann. Denn eigentlich ist das Prinzip ja trivial.

Doch obwohl sich die Hobbythek mit selbstgemachten Wein beschäftigt hat, dieses Thema wurde nicht angeschnitten.

Zum Beispiel kann man es mit einem Lackroller und -wanne. Das geht tatsächlich schon relativ gut, wenn man Spuckiepapier befeuchten oder einen ähnlich dünnflüssigen Klebstoff aufbringen will. Man legt das Etikett auf die Ablauffläche und rollt darüber. Selbst wenn es über den Rand hinausgeht, dann ist dort eine relativ kleine Auflagefläche, die relativ wenig Schaden anrichtet. Das geht gut, aber noch nicht optimal. Ich hoffe ja immer noch auf einen Bastler, der eine gute Umsetzung vornimmt.

Bis dahine teste ich den Etikettiermeister, den ich dank einer freundlichen Leihgabe von Professore auf Herz und Nieren prüfen kann. Spuckietiketten bekommt man leicht feucht, wenn man sich an Professores Tipp hält und einen Tropfen Spülmittel in das Wasser tut. Die Wassermenge kann man erhöhen, indem man die Walze schnell genug dreht, bevor das Wasser wieder herunterläuft. Allerdings gerät dabei das Etikett schnell unter die Rolle und wird so von beiden Seiten nass. Aber mit etwasÜbung bekommt man das hin.

Als zweiten Test habe ich mir wieder die Maler genommen. Die Etikettieren zwar nicht aber kleistern Tapeten ein. Das Einkleistergerät funktioniert im Prinzip wie der Etikettiermeister, warum also nicht damit und bedrucktem Normalpapier die Flaschen tapezieren? Ich bin auf zwei Probleme gestossen. Zuerst bewirkt wohl der (Spezial-) Tapetenkleister, dass sich das Papier viel schneller mit Wasser voll- und durchsaugt, dass bekommt den Farben nicht. Schwerwiegender ist, dass meine drei Probeetiketten nach dem Trocknen wieder von der Flasche fielen. Aber letzteres scheint eher eine Frage des verwendeten Kleisters zu sein. Tapezierkleister soll mit Holzleim gemischt auch gut auf Glas halten, dass habe ich aber nicht ausprobiert.

Was ich hingegen probiert habe ist Kleber für Serviettentechnik. Mein verwendeter ist wasserlöslich, damit ich die Etiketten wieder abbekomme. Er ist recht teuer und dickflüssig. Da er auf Wasserbasis ist kann man ihn etwas dünner machen. Und da waren sie wieder meine Probleme. Die Rolle des Etikettiermeisters war immer noch weiß vor Kleister, aber für das Papier war es wohl doch zu viel Wasser, es ging letztendlich auch durch, weil zu viel aufgetragen wurde. Aber grundsätzlich hat das gut funktioniert, ich muss noch etwas experimentieren.

[Dieser Beitrag wurde am 08.03.2011 - 16:03 von JasonOgg aktualisiert]
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Beitrag von JasonOgg »

Mein Fazit:

Selbstklebeettiketten sind sehr bequem und sauber. Es bleibt das Risiko, dass sie im Laufe der Zeit sich nicht mehr ablösen lassen und sie sind teurer als Normalpapier

Spuckiepapier ist ebenfalls bequem, wenn man wasserfeste Etiketten hat. Sie kleben gut und gehen leicht wieder ab. Ansonsten muss man auf eine trockene Unterlage, trockene Finger und eine wohldosierten Wasserauftrag achten.

Klebestifte sind die trivialste Lösung für kleinere Mengen, aber man hat das Knubbelrisiko. Beim einkleistern des Randes muss man auf eine saubere Unterlage achten.

Tapetenkleister hat bei mir nicht gehalten, soll aber mit Holzleim auch auf Glas haften. Anscheinend dringt hier das Wasser viel leichter in das Papier ein, also Vorsicht mit wasserlöslichen Druck.

Kleber aus Serviettentechnik geht sehr gut, ist aber teuer und man hat wieder das Problem der sauberen Unterlage.

Eine Maschine für den Hobbybereich muss wohl noch erfunden werden, der Etikettiermeister der Imker ist ein guter Ansatz, mit dem man zurechtkommen kann.

Schluss für heute.
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Beitrag von fibroin »

Ich traue mich gar nicht dazwischen zu schreiben, der EinMannThread ist ein gutes Etikettenseminar! :D

Ich unterbreche trotzdem.

Tapetenkleister hält in jedem Fall, wenn der nur dick genug ausgestrichen wird. Da wird das ganze Papier durchtränkt wie die Tapete beim Tapezieren. Welligkeiten trocknen später aus. Nur wie schon erwähnt, es können nur Laserdrucke gebraucht werden... :?:

In Hoch auf deine gute Abfassung, Jörg. Hat mir gefallen. :D 8-) :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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