Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

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cloudy
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Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von cloudy »

Ich habe sehr viel neue Kohlensäure im Met, am 6. Juni in Flaschen abgefüllt, am 20. Juni probiert.

Nach dem Rezept:"https://honigweinkeller.de/anleitungen/ ... rster-met/"
Das einzige welches ich nicht befolgen konnte, ist die Temperatursenkung.
Der Met hat ca 15% Alkohol, ich habe eine Portweinhefe verwendet.

Ich habe eine Schönung mit Kieselsol gemacht, konnte aber nur auf ca 15 Grad runter kühlen (Keller) und er ist ziemlich trübe geblieben.
Ich habe einen Bodensatz in der Flasche nach dem kühlen im Kühlschrank. (Reste Hefe / Trübstoffe?)

Die Flaschen sind nicht explodiert, jedoch verwende ich Bügelflaschen, bei einigen Flaschen ist durch den grossen Druck ein wenig Met ausgelaufen.
(Beim öffnen "klöpft" es lauter als ein saurer Most. Und sprudelnd wie ein Mineral mit Kohlensäure, sehr ungewohnt.)

Was kann man in diesem Zustand noch tun? (Zurück in den Gärballon ? Oder so sprudelnd geniessen? )
Weiss jemand wieso dies geschehen ist, wie ich es in Zukunft verhindern kann? (Ist erst mein zweiter Met).
Und hat jemand eine kreative Idee wie ein Hobbybrauer 20Liter Met ohne einem grossen Kühlschrank im Sommer in Zukunft auf 4-8 Grad kühlen könnte?

Danke für eure Ratschläge.
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weiningo
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von weiningo »

Dann war er wohl noch nicht ausgegoren. Schütte alles zurück in den Ballon und lass ihn mit Gärröhrchen fertig blubbern :lol: Kommt Zeit, kommt Rat :tsts:
Wer nicht lachen will, sollte keinen Wein trinken.
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, eine Nachgärung. Wie hattest du denn geplant, Nachgärungen zu verhindern?

Nicht, dass ein Missverständnis vorliegt: Die Selbstklärung verhindert keine Nachgärung. Und die Selbstklärung läuft nur dann vergleichsweise gut ab, wenn die Gäraktivität vollständig gestoppt ist.

Da ich keinen Zugriff mehr auf einen Kühlraum habe laufen bei mir alle Schritte bei Raumtemperatur ab, das geht grundsätzlich auch (auch wenn es nicht optimal ist).
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cloudy
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von cloudy »

Ja, eine Nachgärung. Wie hattest du denn geplant, Nachgärungen zu verhindern?
Ich hatte geplant eine Nachgärung zu verhindern, indem ich mit der Nachzuckermethode den maximalen Alkoholgehalt zu erreichen damit die Hefe nicht weitergärt. Aber habe mich wohl getäuscht.

Also alle Flaschen zurück in den Gärballon/eimer und abwarten bis es richtig ausgegoren ist?
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Offensichtlich hat das nicht geklappt. Da musst du in dich gehen und analysieren, was da schief gelaufen ist. Und wenn die Kohlensäurebildung so heftig ausfällt muss gehörig etwas schief gelaufen sein (war die Gärung nie beendet? War die Alkohlmessung vertrauenswürdig? War die Restsüße wirklich stabil?).

Zurück in den Ballon kannst du es schütten, aber da der Großteil der Hefe raus ist kann man sich nicht darauf verlassen, dass die Alkoholtoleranzgrenze noch sicher erreicht wird. Wenn die Flaschen nicht platzen ist es womöglich am einfachsten, sie in den Kühlschrank zu packen und zügig wegzutrinken.
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cloudy
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von cloudy »

Ich nehme an die Gärung war nie beendet und die Restsüsse nicht stabil und ich habe es nicht bemerkt.
Mein erster Met hatte ca 1-2% mehr Alkohol am Ende.
Ja, da ich ein normales Vinometer besitze ist die Alkoholmessung mit zu viel Süsse nicht mehr vertrauenswürdig und hat hohe Schwankungen.
Nach dem Abstechen der Hefe während der Selbstklärung mit Kieselsol hat sich bereits ein wenig Kohlensäure gebildet und ich habe es leider ignoriert.

Da ich nicht genügend Platz im Kühlschrank habe für 20Liter und mir es ohne Kohlensäure besser schmeckt, versuche ich alle Flaschen zurückzuleeren... kann ja nicht schlechter werden? ( Sobald ich mein neuen Gärballon bekomme, nächster Met blubbert bereits.)

Soll ich nochmals Honig hinzufügen nach dem Abfüllen in den Gärballon (ein wenig süsser wäre auch nicht schlimm wenns nicht klappt)?
Soll man es beim nächsten Abfüllen in die Flaschen nochmals schwefeln?


Danke vielmals für eure Tipps und Hilfe ❤.
Dieses Forum und Community ist super, so macht es Spass!
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wir wissen ja nicht, wie weit von der Alkoholtoleranzgrenze du bist. Und wir wissen nicht, ob du die Alkoholtoleranzgrenze überhaupt erreichst oder ob das jetzt ewig vor sich hingärt. Und die laufende Nachgärung kann durch zusätzlichen Zucker noch angefacht werden. Deshalb würde ich nur dann nachsüßen, wenn es dir geschmacklich deutlich zu trocken schmeckt, und auch dann würde ich sehr vorsichtig dosieren. Überlege dir, ob du dann Fruktose verwendest, das wirkt leicht gärhemmend.
Schwefelung ja, aber nur wenn die Gärung diesmal wirklich beendet ist.
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Markus_K
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von Markus_K »

Vielleicht wäre es auch eine Idee die Geschichte steril zu filtern, und dann wieder abzufüllen.
Solltest du sowieso überlegen dir einen Filter anzuschaffen, wäre vllt. dieser Ansatz ein guter Kandidat für deine erste Filterung.
Dann wäre das Problem mit der Nachgärung erledigt und es wäre egal wie nahe du dich an der Alkoholtoleranzgrenze befindest.
Zudem müsstest du nicht darauf hoffen, dass die wenige Feinhefe genügt um zuverlässig weiter zu gären.

Grüße
Markus
Husky110
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von Husky110 »

Ich kann mich da Markus nur anschließen...
Hast du dir eventuell auch die Sub-Seiten des Fruchtweinkellers durchgelesen? Eine Nachgärung kannst du eigentlich (zumindest so wie ich es verstanden habe) nur durch Steril-Filtern oder extreme Zusätze im Wein verhindern und letzteres wird sich eindeutig auf den Geschmack auswirken. Dazu hast du bei Zusätzen noch das Problem, dass du dir eine Art "Chuck Norris"-Hefe einhandeln kannst, der die Zusätze einfach mal komplett egal sind.
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Re: Viel Kohlensäure im neu abgefüllten Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Schon richtig, eine EK-Filtration löst solche Probleme. Grundsätzlich eine sehr gute Investition, aber die lohnt sich natürlich erst, wenn man beim Hobby bleibt und auch ein paar Liter im Jahr produziert. Hobby ist ja wenn man's trotzdem macht :mrgreen:
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